Zukunft Waldenburgerbahn (WB) Projektierung u. Realisierung Infrastrukturmassnahmen

  • Welche Zahlen sind den von der Regierung falsch? In meiner Argumentation finde ich nur Zahlen, welche ich meinerseits gut nachvollziehen kann. Oder welche Zahlen findest du denn nicht korrekt?

    Zu den Gleisbaumaschienen: Ich sagte nicht, dass es sie in Zukunft nicht mehr gibt, aber es besteht ein latentes Risiko, dass sie vielleicht eines Tages eben nur noch schwer erhältlich sind und zu einem Preis der dann nicht mehr dem Wettbewerb unterstellt ist. Ich spreche hier von einer Risiko- und Marktbeurteilung, die in diesem Fall für die Meterspur spricht. Es ist sicher kein Killerkriterium, aber eben ein weiterer Stein im Mosaik, und nicht so leicht von der Hand zu wischen, wie es gerne dargestellt wird.
    Zudem glaub ich nicht, dass weitere 750/760mm Bahnkilometer dazu kommen werden.

    Beim Fall WB / BLT gäbe es dann noch die Synergie der gleichen Bauteile in der Infrastruktur und den dazugehörigen Know How Austausch. Hier kann man dann als Beispiel der Weichenantrieb nennen, der sich bei der BLT anscheinend bestens bewährt hat. Der kann man bei einer 750mm Spur nicht verwenden, da er innliegend platziert wird. Auch wieder ein kleines Detail, welches in der "Gesammtsicht Unterhalt" das Bild mitgestaltet. Aber das sind eben Detail, die schwer der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln sind, auch weil sie emotional sehr neutral sind ;) . Da wirkt ein nostalgischer Dampfzug schon viel mehr :D

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (9. Dezember 2015 um 20:49) aus folgendem Grund: Eingriff Moderation: siehe oben!

  • Ob jetzt die Zahlen der Regierung ganz genau stimmen, macht nicht so einen grossen Unterschied.

    Denn eines ist ohnehin klar: Ob mit 750 oder mit 1000 mm, fast die gesamten Gleise müssen bald erneuert und das Rollmaterial ersetzt werden. Da kommt man auch nicht drum rum, wenn man bei 750 mm bleibt. Die Kunstbauten sind ohnehin schon so gebaut, dass 1000 mm möglich sind. Eine nennenswerte Einsparung bei der Strecke gibt es also nicht, wenn man bei 750 mm bleibt. Allenfalls könnte man den Austausch zeitlich etwas mehr strecken, aber aufgrund des Erneuerungsbedarf wohl auch nicht sehr.

    Es mag ja umstritten sein, ob die Kosten für Rollmaterial und künftigen Unterhalt bei 750 mm nennenswert höher sind als bei 1000 mm und wenn ja, um wieviel. Fest steht aber, dass es kaum günstiger sein dürfte.

    Es ist jammerschade, wenn ein "bahnromantisches" Unikum verschwindet wegen und Modernisierung für den alltäglichen Verkehr keine Dampfzüge mehr möglich sind. Aber wenn man bedenkt, wie viele Kilometer Nebenbahnen umgekehrt herum in Europa für den regulären Verkehr immer wieder stillgelegt werden und bestenfalls für Nostalgiefahrten erhalten werden können, haben wir ein Luxusproblem. Andere wären noch so froh, wenn ihre Bahnstrecke modernisiert wird und somit wahrscheinlich für längere Zeit erhalten bleibt. Normaler Verkehr und Nostalgiefahrten wäre natürlich am besten. Aber wenn nur eines von beidem möglich ist, ist der normaler Verkehr absolut prioritär, reine "Disney-Bahnen" gibt es schon genug.

    Die Frage ob 750 oder 1000 mm ist emotional, aber man sollte auch die Relationen bewahren.

  • Cartoon der Firma ENOTRAC AG
    Die Regierung des Kantons Baselland will die Waldenburgerbahn WB in die Baselland Transport BLT integrieren. Zudem bestehen Pläne, die Schmalspurbahn von bisher 750mm auf Meterspur umzustellen. Damit wäre der Betrieb des historischen Dampfzugs 'Waldeburgerli' akut gefährdet.

  • Kann man das alte Rollmaterial (Dampfzug) nicht auf Meterspur umspuren? Ich wäre für die Umspurung, damit auch in die andere Richtung (Pratteln) verlängert werden könnte. Nicht vergessen, den Synergieeffekt den es durch die Meterspur gibt.

  • Das Wichtigste ist dass die Bahn langfristig erhalten bleibt. Das sollte nun für die nächsten 50-100 Jahre wohl gesichert sein. Da sind Diskussionen um die Spurweite zweitrangig.

    Aber ich werde in 7 Jahren wohl einen neuen Nickname brauchen. Das hätte ich mir bei der Registrierung auch nicht träumen lassen.

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  • Eine andere Variante wäre die Dampflok nach Dresden zu geben.

    Dort gibt es die Strecke Radebeul Ost - Radeburg welche ebenfalls auf 75 cm Spur fährt.

  • Ich glaube nicht, dass die Sächsischen Schmalspurbahnen etwas mit dieser Dampflok anfangen können.
    Für deren Dienste ist die Lok eher zu schwach. Die Züge dort sind rund doppelt so lang wie der Waldenburger Dampfzug.
    Abgesehen davon legen die Sachsen dort grossen Wert auf historisch korrekte Fahrzeuge, der Grossteil der dort vorhandenen und eingesetzten Fahrzeuge sind Originale.
    Eine Schweizer Dampflok passt da nicht dazu.

    Die Dampflok kann nicht mehr eingesetzt werden. Das ist bitter und schade. Aber nachdem gar die Einstellung der Bahn gefordert wurde, ist die Umnagelung wohl das kleinere Übel.
    Ich würde mir aber wünschen, dass die 750mm Spur in guter Erinnerung bleibt. Ich würde mir wünschen, wenn Lok und Wagen erhalten werden und im Waldenburgertal bleiben und als Denkmal an die alte Spurweite erinnern könnte. Warum den Dampfzug inkl. Wagen nicht museal erhalten und in der Nähe der Bahn auf einem Stück Gleis und einer Erinnerungstafel aufstellen?

  • Könnte man wohl schon. Die klammen Finanzen des Kantons lassen dies auch in 6-7 Jahren nicht zu. Der erhöhte betriebliche Aufwand müsste auch irgendwie finanziert werden. Und im Weiteren wird ja auch damit argumentiert, dass die zukünftige Taktabfolge es nicht mehr erlaubt, einen (langsamen) Dampfzug zwischen dem Regelbetrieb einzubinden. Ähnlichkeiten von gewissen Argumenten zu aktuellen Gegebenheiten sind rein zufällig und stehen in keinem direkten Zusammenhang.

  • Ein Dreischienengleis zu verlegen ist meiner Ansicht nach völliger Blödsinn. Für das noch nicht mal sicher ist, wo das Geld herkommt zum die 3 B Revidieren, zudem der Dampfzug in den letzten Jahren nur ein paar mal gefahren und in Zukunft wohl auch keine Änderung zu erwarten ist.

  • Unter der Annahme, dass die Umspurung defnitiv kommt hat die Komposition hat in meinen Augen nur eine Zukunft als betriebsfähiger Zug, wenn sich der betreuende Verein eine andere Strecke und damit einen ganz anderen Wirkungsort für das Ganze sucht. Insbesondere wird er nicht drumherum kommen, sich einen Standort aufzubauen, wo die Revision der Wagen in Eigenregie erfolgen kann. Nur so wird das ganze überhaupt finanzierbar sein. Grenznah zur Schweiz würde sich da die Bregenzerwaldbahn anbieten.

    --> http://www.waelderbaehnle.at/

  • Wieso führt man eigentlich nicht eine neue Tramlinie von der geplanten Endhaltestelle Augst der Linie 14 ein, die via Liestal bis nach Waldenburg fährt. Dies könnte ja dann die BLT fahren (WB bereits BLT). So könnte die Bevölkerung mit nur einmal umsteigen in Augst vom Waldenburgertal bis nach Basel fahren.