Beiträge von oberländer

    Nach zwei Monaten wieder mal ein Update:


    Ablieferungen:

    Läuft weiterhin wie geschmiert; alle zwei-drei Wochen folgt das nächste Fahrzeug, mittlerweile ist man bei 45 Fahrzeugen angelangt


    Fahrzeugeinsätze:

    Es bleibt weiterhin bei den fünf Linien, der 17er wird mittlerweile komplett mit Flexitys bedient (keine Regel ohne Ausnahme), 4er und 11er ist das Anteil geschätzt 80-90%. Alle Angaben ohne Gewähr.


    Nach einem mehrmonatigen Unterbruch konnte die Linie 15 wieder in Betrieb genommen werden. Diese wird neu zusehends mit Solo-Sänften bedient, um das BehiG zu erfüllen. Die dafür benötigten Fahrzeuge nimmt man von 8er und 7er, die dafür vereinzelt Cobras erhalten, welche wiederum auf 11er und 14er durch die Flexitys ersetzt wurden.

    Die Gehälter und Boni der Manager müssen natürlich gezahlt werden.

    Wenn du die SBB meinst. Die haben keine Boni; und die Gehälter sind tiefer als die Privatwirtschaft.


    Und wie finanziert man die (berechtigten) höheren Löhne der Mitarbeiter und die allgemeine Kostensteigerung ...?? Irgendwie verstehe ich gewisse Mentalitäten nicht ... :/

    Ich schon. Sehr viele Unterstützer der Petition beachten nur die eigene Sichtweise. Motto: Die Probleme der öV-Betriebe sind mir egal und Problem der Bahnen, es geht nur darum, dass ICH mehr bezahlen muss. Das will man nicht also ist man dagegen.

    Man wird die Unterschriften für die Petition locker zusammenbringen. Aber das ist wenig relevant, weil eine Petition unverbindlich ist und die Preiserhöungen durchs Band breite Unterstützung geniesst und als bitterer, aber notwendiger Schritt gesehen wird.


    Die Kosten für Energie und Verbrauchsmaterialien sind leider Gottes nunmal gestiegen, ohne dass die SBB viel dafür kann.

    Die Politik hat bereits die Bahnen massiv finanziell unterstützt, ob sie bereit wäre noch mehr zu bezahlen sei dahingestellt. Ebenso wurden die Bahnen verpflichtet, teils massive Sparprogramme aufzugleisen.

    Würden die Preise gleichbleiben, müsste sich noch mehr verschulden, bzw. allenfalls mangels Mittel das Angebot reduzieren.


    Die Benutzer und Kunden sind logischerweise immer gegen Preiserhöhungen; die interessieren die Rahmenbedingungen nicht, sondern sehen nur die eigene Sichtweise ("ich muss mehr bezahlen"). Aber sie haben auch keine anderen Lösungen parat.

    Ganz genau. Bei den Ambitionen des Bundes für das Strassennetz sind beim ÖV Abstriche zu befürchten

    Der Bund hat bisher den öV sogar noch mehr ausgebaut, als ursprünglich gedacht, indem zusätzliche Projekte finanziert werden. Beim Strassennetz hält sich der Bund seit längerem eher zurück. Aber auch der Bund kann nicht nichts mehr in die Strasse investieren.



    Mit E Bussen kann mann dies leider viel einfach umsetzen keine Teure Infrastruktur, Gefässgrossen können von Doppelgelenker bis Solo Busse angepasst werden. Ich selber bin ein Tramfreund, Leider hat die Stadt Basel in den letzten 40 Jahren alles falsch gemacht. Die Minimalradien wurden nicht liqudiert, Fahrzeugbreite angepasst, Haltestellen Velo und Behig tauglicher Umbau, Streckengeschwindigkeiten auf Eigentrasse auf 80 km/h, Abschaffung Trolleybus Depots und Werkstätten auf dem neusten Stand usw.

    NOCH FAGEN?

    Jede Menge.

    • Ein Doppelgelenker ist ca. 25 Meter lang und damit ca. halb so lang wie ein Tram. Ergo sind die Busse nur für Linien geeignet, wo sie die Nachfrage abdecken können, für die Tramlinien wären sie viel zu klein.
    • Minimalradien und Streckengeschwindigkeiten sind von den äusseren Gegebenheiten (Stadtdurchfahrten, Haltestellenabstände, etc.) abhängig.
    • Ja, der Trolleybus wurde abgeschafft. Aber der bestand zuletzt aus einer (!) Linie. Mit den neuen E-Bussen kann man alle (!) Buslinien elektrisch betreiben und kommt wahrscheinlich günstiger, da kein Unterhalt von Leitungen.
    • Die Stadt Basel hat als erste Stadt der Schweiz bei allen Tramlinien einen Niedeflurigen Einstieg angeboten.

    Soo schlecht, wie er gemacht wird, ist der öV in Basel nicht...

    Würde mich nur interessieren was denn die BLT von diesen Ideen halten, wenn plötzlich alle Schlaufen verschwinden.

    Der Artikel - so wie ich ihn verstehe - beschreibt nur das Vorgehen der BVB bei der kommenden Ausschreibung.


    Nämlich dieses, dass zuerst eine Analyse gemacht wird, bei der alle Optionen offen sind und nun genau untersucht wird, welche Variante die beste ist, damit man eben genau nicht den gleichen Fehler macht wie bei den Flexitys (Bestellung ohne Schiebetritt).


    Einen effektiven Entscheid wird es erst geben, wenn die Ergebnisse dieser Abklärungen vorliegen. Und auch dann ist klar, dass Linien, welche von der BLT befahren werden, die Wendeschlaufen gar nicht verlieren können, weil dann nicht mehr von der BLT befahrbar.

    So schön wie ein Weiterbetrieb der 200er in Belgrad auch wäre, Serbien sollte mal lernen auf eingenen Füssen zu stehen.

    Sie lassen sich doch viel beschenken, die ganzen Wagen aus Basel - Transportkosten finanziert durch Schweizer Steuergelder.

    Jetzt auch noch die 200er - Transportkosten finanziert durch Schweizer Steuergelder.

    Ich erachte es persönlich als zielführender und rein aus Ressourcensicht nachhaltiger, wenn ausrangierte - aber noch voll funktionsfähige Fahrzeuge - weiterverwendet werden, als sie zu verschrotten. Bei den Bussen macht man es ja genau gleich, ohne dass es dort jemanden stört.


    Betreffend Kosten bewegen wir uns im einstelligen Millionenbereich für Dutzende Fahrzeuge. Diese Gelder sind politisch vom Parlament bewiligt und ohnehin für Unterstützungszwecke reserviert. Wenn sie die erwähnten Länder nicht erhalten, dann fliessen die Gelder halt in andere Projekte.


    Wenn das mit dem "lernen" so einfach wäre, dann hätten das diese wirtschaftlich schwachen Länder schon lange selbst gemacht. Es spricht für sich, wenn Tausende von Serben aus dem Land geflohen sind. Das Motto lautet Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn das jedes Land frei nach "wir sind uns selbst die nächste" oder "wenn jedes Land für sich schaut, dann ist für alle geschaut" fuhrwerkt, dann ist das dem Zusammenhalt Europas nicht förderlich. Da wird es dann schwierig, wenn man als Land Schweiz selber mal dereinst Hilfe benötigt.


    Es macht darum Sinn, wenn die wirtschaftlich starken Länder in einem gewissen Rahmen auch die wirtschaftlich schwächeren Länder unterstützen, damit sie eben genau einfacher auf "eigenen Füssen" stehen können.

    Sicher die Normalbusse 1,2,3,4,8.

    Bitte bei obenstehendem deklarieren, ob Meinung oder Tatsache. Ist so nicht ganz klar.


    Alex247

    Welchen Sinn sollte das haben?

    Um zu überprüfen, ob sich die begrenzte Reichweite mit den Linien dort verträgt. Die BLT ist da klüger als andere Betriebe, sie testet die Busse zuerst, bzw. deren Einsatzmöglichkeiten, ehe welche beschafft werden.

    "BLT Eptingen" gibt es nicht. Es gibt den BLT-Standort Eptingen. Ein Standort kann demzufolge nicht entscheiden, ob er E-Busse möchte oder nicht. Auch ab dem Standort Eptingen werden zukünftig E-Busse eingesetzt, aber nicht standardisiert in den nächsten Montaten. Ebneso werden zu gegebenem Zeitpunkt E-Gelenkbusse beschafft.

    Die BLT hat heute kommuniziert, dass für den Standort Eptingen vier E-Busse beschafft werden.

    Um diese laden zu können, wurde im Depot Eptingen zwei Ladestationen eingerichtet.

    Quelle Facebook-Seite BLT: Link

    und das weiss man erst jetzt? :/ :rolleyes:

    Das weiss "man" erst jetzt, weil erst jetzt die effektiven Betriebserfahrungen mit den Bussen vorliegen. Vorher bestand das Wissen aus den Reichweitenangaben von Hess aus deren Offerte, auf deren Basis man auch das Konzept kreiert haben dürfte. Wie zuverlässig die sind kann man jeden Elektroauto-Käufer fragen... ;)


    Aber die exakten Betriebserfahrungen kann man logischerweise erst machen, wenn die Busse abgeliefert und im Plandienst sind und die Leistungen gemessen werden können. Und die Messungen haben offensichtlich ergeben, dass der Energieverbrauch höher ist, als der Hersteller angegeben hat und daraus folgend so das Konzept nicht mehr aufgeht.


    Am Ende des Tages ist die ganze Elektrobus-Geschichte für alle Betriebe sehr viel Learning-by-Doing-on-the-job inkl. Lehrgeld, wo sich die Betriebe unterschiedlich geschickt anstellen...

    Vielleicht liegt es eben etwas an der Ausführung und Art der Ladung von Basel.
    Es wurden bewusst Busse mit kleiner Akku Kapazität bestellt - als Zwischenlader.

    Gemäss den hier erwähnten technischen Angaben haben die Busse eine Reichweite von 120-220 Kilometer. Damit entspricht die Reichweite der "Normalausführung" und bewegt sich im gleichen Rahmen wie andere E-Busse.

    Da es auf vielen Linien (30, 31, 33...) keine Schnellladestation geben wird, müssen diese Busse mindestens einmal pro Tag getauscht werden.

    Fürs tauschen braucht man mehr Busse und vor allem mehr Personal.

    Das muss der BVB aber bewusst sein und sollte auch kein Hindernis sein, trotz Fahrzeugaustausch einen pünktlichen Fahrplan hinzukriegen. AAGL und BLT schaffen?s, die VBZ (welche mittlerweile eine ähnlich grosse E-Bussflotte hat) auch.

    Das mit den ständigen Ladefahrten, und dem Ersatz für die Busse klappt so gar nicht, diese Probleme hatten wir bei den Dieselbussen nicht.

    Das Problem liegt meines Erachtens auch nicht bei den Elektrobussen, sondern darin, dass die Umlaufplanung der BVB mit den Elektrobussen anscheinend (noch?) nicht so funktioniert, wie sie funktionieren sollte.


    Es gibt mittlerweile alleine in der Schweiz mehr als ein Dutzend Verkehrsbetriebe, welche nun Elektrobusse planmässig einsetzen. Mir ist von keinem (!) Betrieb derartige Probleme bekannt, wie sie anscheinend die BVB hat, wenn man den Fahrplan nicht einhalten kann.


    Und wenn man bedenkt, dass der grössere Teil in Form der doppelten Menge an Gelenkbusse noch gar nicht im Plandienst steht wird mir etwas mulmig:

    Wie soll die BVB einen zuverlässigen Betrieb nach Fahrplan mit den Elektrobussen sicherstellen können, wenn man offensichtlich selbst mit einem Drittel der Flotte schon mit Problemen zu kämpfen hat?... :/

    Tatsache ist, das es noch gut ein Jahr geht bis ein paar Merzer Gelenker für die Linie 36 geliefert werden.

    Die Lieferung der Mercedes-Gelenkbusse ist gem. BVB auf "frühestens drittes Quartal" 23 angedacht. Auch wenn es Ende 23 werden würde; wie kommst Du auf die "Tatsache", dass es nun ein Jahr dauern soll?

    Darum habe ich auch geschrieben "fast alle" und nicht "alle". ;)

    Dazu kommt, dass die Fahrzeugeinsätze schwankend sind, je nach Verfügbarkeit der Flexitys, welche teilweise noch mit "Kinderkrankheiten" zu kämpfen haben, weshalb die VBZ auch noch einige T2000 als Reserve vorhält.

    Bei den T2000 sind durch die fortlaufende Flexity-Auslieferung von 171 Fahrzeugen bis jetzt 40 Stück ausrangiert worden. Acht Stück davon sind bis jetzt für die Ukraine vorgesehen. Nur noch in zwei Exemplaren im Einsatz sind die Be 4/6 "blinde Kuh" ohne Führerstand. Dieser Typ dürfte demnächst komplett verschwinden.

    Mal ein Update aus Zürich:


    Ablieferungen:

    Hier wird Bombardier/Alstom seinem schlechten Ruf von wegen Lieferverspätungen nachwievor überraschenderweise nicht gerecht. Trotz Probleme bei Zulieferern wird nun seit einem halben Jahr zuverlässig alle zwei Wochen ein neues Tram abgeliefert. Damit ist die Lieferkadenz momentan sogar eine Woche schneller als die VBZ-Vorgabe (alle drei Wochen ein Tram), und erst recht im Vergleich zur Konkurrenz, selbst zu Stadler.


    Mittlerweile sind 41 Flexitys in Zürich, alleine in den nun 10 Wochen des Jahres 2023 wurden fünf Fahrzeuge geliefert. In dieser Kadenz kann es gerne weitergehen.


    Fahrzeugeinsätze:

    Im Moment werden die bestehenden Einsatzgebiete (Linie 2, 4, 11, 14, 17) mit Fahrzeugen "aufgefüllt"; auf 4er, 11er und 14er fahren sie fast alle Umläufe, auf dem 2er wird auch laufend die Einsätze ausgebaut. Bei der Zuverlässigkeit haben die Fahrzeuge mit den üblichen Kinderkrankheiten von Neufahrzeugen zu kämpfen, NICHT jedoch in derart grossem Masse wie anscheinend in Basel.


    Optionseinlösungen:

    Da sowohl das Tram Affoltern wie auch die Glattalbahnverlängerung Flughafen-Kloten vsl. finanziert sind, wird die VBZ Bedarf an weiteren Trams haben. Da steht die Möglichkeit im Raum, weitere Fahrzeuge aus der noch bestehenden Option aus 30 Fahrzeugen zu beschaffen.

    Entscheide sind diesbezüglich noch nicht gefallen, zumal auch in Zürich davon ausgegangen werden kann, dass der Preis für die Fahrzeuge seitens Hersteller steigen wird. Da die VBZ die zusätzlichen Fahrzeuge spätestens 2029 haben muss (Eröffnung der erwähnten Tramprojekte) ist die Chance der Optionseinlösung in Zürich aber bedeutend grösser als in Basel.