• Schlussendlich hat auch Basel-Stadt einen Nutzen vom Margarethenstich, wenn damit erreicht wird, dass mehr Leute auf den ÖV umsteigen. Vergessen wir nicht, dass der motorisierte Strassenverkehr ausserhalb der Autobahnen bis 2020 um 10% reduziert werden muss.

  • Ich bezweifle stark, dass sich dermassen viel Leute dann plötzlich wegen dem Margarethenstich entscheiden, auf den ÖV zu wechseln.
    Es wird jetzt in den nächsten 1.5 Jahren evt. einen Zuwachs geben, wenn dann das neue Parkreglement komplett läuft und dann nicht mehr in der Weissen Zone parkiert werden kann.
    Aber wegen dem Margarethenstich bezweifle ich einen grossen "Umstieg". Und selbst wenn es wegen dieser 10% Reduzierung zur Zunahme beim ÖV kommt, dann ist auch das nicht wegen dem Stich.

    Mal schauen ob es zum Referendum kommt... sollte es dazu kommen, denke ich persönlich, hat es sich dann mit dem Stich erledigt.

  • Nein, nur durch den Margarethenstich werden nicht dermassen viele Leute umsteigen, dass sich das Ziel erreichen lässt - dafür braucht es, wie du auch antönst, noch viel mehr Massnahmen. Aber der Margarethenstich kann zur Attraktivität des ÖV beitragen und damit auch helfen, den zukünftigen Mehrverkehr aus dem Leimental möglichst vollständig mit dem ÖV abzuwickeln.

  • So kommt man auf die Zahlen im Beitrag: Man nehme aus dem Ratschlag den Betrag im Titel (CHF 27 Mio) und schlage ihn dem Kanton BS zu. Dann wirft man einen Blick nach unten wo BL steht und wo die erste fette Zahl CHF 10 Mio ist. Und dass 27 + 10 = 34 ist, hat man ja in der Schule gelernt, oder? :rolleyes:

  • In der aktuellen Planung hat der Margarethenstich im Kanton Basel-Stadt nicht die geringste Chance auf eine Annahme, und er wird noch viel deutlicher abgeschmettert werden als das Erlenmatt-Tram.

    • Nach bisheriger Planung wird der Margarethenstich nur in den Hauptverkehrszeiten bedient, nützt also fast ausschliesslich den Pendlern, die aus dem Leimental zum Bahnhof SBB und mit der Bahn so schnell als möglich aus Basel weg wollen, und abends wieder nach Hause. Tagsüber dürfen die geschützten Schnecken auf den Schienen kriechen.
    • Der Margarethenstich wird nach bisheriger Planung ausschliesslich duch die BLT betrieben. Er dient lediglich einer Verlagerung des ÖV, nicht einem Ausbau.

    Die Konsequenz liegt für Leute wie Joël Thüring und den bürgerlichen Kampfblock heute schon auf dem Präsentierteller: Dieses Tramstück hilft nur, dass das Leimental drei Minuten länger schlafen kann. Und weiter: Will das Baselbiet dieses Tram wirklich, soll es die Kosten dafür auch begleichen - mit Ausnahme vielleicht für die Anpassung der Tramhaltestellen, die wegen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes so oder so durch die Stadt angepasst werden müssten.

    Wenn der Margarethenstich nur die geringste Chance auf Verwirklichung haben soll, sind zwei Dinge nötig:

    • Der Margarethenstich wird zur Hauptverbindung ins Leimental und wird im ganztägigen Normaltakt bedient. Die Zusatzlinie bedient wie bisher die Heuwaage und Innenstadt bis hinüber ins Kleinbasel.
    • Die Kantone finden eine Regelung im Fahrleistungsausgleich, die die Leistungserbringer in BL und BS gleichermassen zufriedenstellen.

    Die politische Entwicklung muss keinesfalls allein durch die Kosten erklärt werden, denn die Kosten sind eigentlich marginal, wenn man mit anderen Projekte (z.B. Schulreform) vergleicht.Von Seiten SVP werden nun die Kräfte gebündelt und alle Vorlagen - auch ÖV-Vorlagen - bekämpft, die eher als links-grüne Anliegen verstanden werden. Jedes Mittel ist dazu recht. Es geht also nicht wirklich um den ÖV, sondern um eine Neuverteilung der Macht, zielgerichtet hin auf eine bürgerliche Mehrheit nach den nächsten Gesamterneuerungswahlen im Kanton Basel-Stadt. Sollte dies gelingen, werden wir die Folgen sehr rasch kennenlernen: Verbreiterung der Autobahnen oberirdisch, Verhinderung aller MIV-Einschränkungen, tramfreie Innenstadt für mehr Individualverkehr, unsubventionierte Abopreise, neue Parkhäuser in der Innenstadt, Beerdigung des Tramnetzes 2020 und stattdessen Dieselbusse, usw. Das Konzert der SVP ist bereits eröffnet, auch mit einem gezielten BVD- und Wessels-Bashing, zelebriert durch das Parteiblatt BaZ. Und die anderen bürgerlichen Parteien machen sich bereits heute zu Marionetten.

  • Manchmal staune ich schon am Unvermögen der Region NWCH neue Tramlinien zu bauen.
    Da kommt sogar ein bisschen Neid auf gegenüber den Zürchern, die das Tramnetz ziemlich intensiv ausbauen, bzw. gar nie im grossen Stil abgebaut haben.

  • Warum will man denn so viel Geld verschwenden mit einigen kurzen Nebenstrecken, wie der Margarethenstich oder das Erlenmatttram, es gibt viel sinnvollere und auch wichtigere Projekte...
    Ich darf hier nur mal die Johanniterbrücke erwähnen, und die täglich überfüllte Buslinie 30.
    Schliesslich ist die Linie 30 auf der Grossbasler Seite und etwa noch so bis zur Felbergstrasse ziemlich voll, am Erlenmatt dagegen eher leer.
    Mit dem Johanniterdrämmli hätte man dann auch gleich noch eine gute Umleitungsstrecke bei Störungen in der Innenstadt, Fasnacht, Combinopannen....

  • Gut, was ist den das für ein Vergleich mit Zürich?

    Da werden grosse Neubaustrecken gebaut, es geht da nicht um Streckenverlagerung um paar min. zu sparen.

    Ich stimme Grenzacher voll zu.

  • Noch so ein kleiner Denkanstoss...
    Linie 3 Verlängerung nach St. Louis...
    Wäre das nicht sinnvoller (weil kürzer) man würde die Linie 11 von St. Louis Grenze weiterführen ?
    Vielleicht liesse sich diese Linie dann auch weiter bis zum Flughafen führen...wenn schon kein Bahnanschluss gebaut wird.

  • Zitat

    Noch so ein kleiner Denkanstoss...
    Linie 3 Verlängerung nach St. Louis...
    Wäre das nicht sinnvoller (weil kürzer) man würde die Linie 11 von St. Louis Grenze weiterführen ?
    Vielleicht liesse sich diese Linie dann auch weiter bis zum Flughafen führen...wenn schon kein Bahnanschluss gebaut wird.

    Die Verlängerung des 11ers ist seitens Frankreich nicht gewünscht.

    Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk

  • Was den Vergleich ZH - BS angeht:

    Zürich streitet manchmal, dann aber wird gehandelt. Basel diskutiert endlos, und am Schluss gebiert der Berg eine Maus...


    mag sein, aber oben bereits erwähnt, in Zürich geht es um grosse Ausbauten.
    Zum Beispiel den Anschluss des Flughafens und Dübendorf, etc.

    Hier geht es um ein kleines Stück, dass viel kostet, für das man drei Min. schneller am Bahnhof ist.
    Der Profiteur ist mehrheitlich BL... zahlen soll mehrheitlich BS.

    Ganz ehrlich, hier verstehe ich ein Kampf dagegen einiges mehr, als beim Erlenmatt.

  • Ein wesentlicher Punkt, weshalb in Basel die Tramnetzausbauten dermassen angreifbar sind, ist aus meiner Sicht die fehlende Strategie dahinter. Zieht man nochmals den Vergleich ZH - BS her, so stellt man fest, dass Zürich eine Netzentwicklungsstrategie besitzt, in welcher die einzelnen Ausbauschritte geordnet und begründet werden. In Basel hat man sich nach der verlorenen Trolleybusabstimmung in den Kopf gesetzt, dass Basel eine Tramstadt sei. Ergo wurde das Tramnetz 2020 entworfen, ein Plan mit Linien, wo man überall noch ein Tram bauen könnte - ein sogenanntes Netzdesign also. Die Strategie dazu, z.B. analog Zürich, wurde kaum kommuniziert. Folglich erscheinen viele Ausbauten als "Nice to have", da nicht nachvollziehbar und nicht aus einem Optimierungsgedanken heraus entstanden.
    Ich persönlich wünsche mir eine Netzoptimierung (NOPTS), wie sie z.B. von 1983 bis 1996 hier in Basel durchgeführt wurde, und nicht bloss ein "Netzdesign".

  • Die Verlängerung des 11ers ist seitens Frankreich nicht gewünscht.

    Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk

    Warum will Frankreich denn nicht die direktere Verbindung ???
    Warum will Frankreich kein Anschluss des Flughafens ans Bahnnetz ???

    Ich würde mich dann noch fragen warum man von Seitens Basel überhaupt nach Frankreich reinfahren muss ???
    Dann baut doch an der Grenze ein grosses Parkhaus und überlasst die Verkehrsprobleme in Frankreich...


  • Warum will Frankreich denn nicht die direktere Verbindung ???


    Weil St-Louis eben erst die Hauptstrasse saniert hat. Und weil das Tram vorerst zur Entwicklung der noch nicht überbauten Gebiete im Osten St-Louis eingesetzt wird. Zudem ist die Buslinie 604 nicht überlastet, was jedoch nicht heissen soll, dass das Potential für eine Tramverbindung nicht vorhanden ist.


    Warum will Frankreich kein Anschluss des Flughafens ans Bahnnetz ???


    Frankreich will sehr wohl den Anschluss, das Elsass hat soeben einen Finanzplan vorgelegt, siehe BZ von gestern.


    Ich würde mich dann noch fragen warum man von Seitens Basel überhaupt nach Frankreich reinfahren muss ???
    Dann baut doch an der Grenze ein grosses Parkhaus und überlasst die Verkehrsprobleme in Frankreich...


    Für die nahe Agglomeration in Frankreich macht es sehr wohl Sinn, diese ins Basler ÖV-System zu integrieren. Das was du propagierst, ist Gärtlidenken. Sonst können wir den Bus nach Grenzach auch wieder aufheben.
    Man darf jedoch nicht der Illusion verfallen, durch die neue Tramlinie nach St-Louis würde sich der Autoverkehr, welcher sich täglich aus dem Sundgau über Basel ergiesst, reduzieren. Dafür braucht es andere Konzepte.

  • Was man im Zusammenhang mit dem Margarethenstich auch nicht nicht vergessen darf, ist die Idee, an der Wendeschlaufe Heuwaage ein Ozeanium zu bauen. Und wenn das gebaut wird, hat die Wendeschlaufe vielleicht gar keinen Platz mehr. Wenn es dann zu Betriebsstörungen oder Fasnachtsumleitungen kommt, wäre der Margarethenstich eine ideale Umleitungsstrecke. Aber auch mit der heutigen Wendeschlaufe wäre der Margarethenstich bei Betriebsstörungen in der Stadt eine gute Umleitungsstrecke für den 10er.

  • Ich bin enttäuscht darüber, wie engstirnig manche hier argumentieren. Warum identifizieren sich einige denn überhaupt mit so etwas Künstlichem wie Kantonsgrenzen? Bilden die Stadtbasler etwa eine andere Gattung "Mensch" als die Baselbieter? Oder sind die beiden Kantone ideologisch so abgrundtief verfeindet wie es die USA und die Sowjetunion waren? Essen die Baselbieter gar Kinder?
    Oder wenn es einfach darum geht, dass die jeweils Anderen von einer Regierung geführt werden, die man selbst weder wählen noch sonstwie auf deren Politik Einfluss ausüben kann, dann kämpft doch für die Kantonsfusion - dann können wir *alle* mitreden, was die *ganze* Region angeht!