Den Einbezug des Fernverkehrs Richtung EAP sehe ich als Chance. Den Bund interessiert die regionale Verbindung Richtung Bad. Bf. nicht - wieso auch? Die Effizienzsteigerung von Durchmesserlinien der S-Bahn zwischen CH und D ist eine rein regionale Problematik im grenzüberschreitenden Pendler- und Freizeitverkehr.
Aber die Verbindung zum EAP wird interregional an Bedeutung gewinnen. Wenn erstmal der Bahnanschluss gebaut wird - was freilich erst geschehen muss - wird die Kapazität zw. Bf. SBB und St-Louis ein Thema werden. Diese müsste längerfristig ausgeweitet werden. Womit nota bene auch das Argument der Vorfinanzierung wieder ins Spiel kommen kann, für die neuerdings ja offenbar ein Parlamentsentscheid notwendig ist. Und auch hier: Wenn das Parlament ja sagen muss, ist die Einbettung in ein überregionales Konzept nur von Vorteil.
Deshalb sollte dem Bund gegenüber primär das Herzstück zwischen Basel SBB und St. Johann "vermarktet" werden. Der Ast zum Badischen Bahnhof ist dann die regionale Zugabe. Selbst wenn dieser später als der Ast Richtung EAP käme (als 2. Etappe), wäre es besser als gar nichts. Und: Richtung EAP wäre das Ganze deutlich billiger, die Chancen somit vielleicht matchentscheidend höher. Und wenn erst mal ein Teil realisiert würde, hätte darauf auch der Rest eine Chance.
Nach bisheriger offizieller Sprachregelung war allerdings die Schaffung von Durchmesserlinien erste Priorität und die Erschliessung der Innenstadt nur zweite. Für erstere bräuchte es schon die vollständige Linie - oder aber - und da würde mich jetzt mal wundernehmen, wie das im Tramforum beurteilt wird: Man würde S-Bahn-Durchbindungen mit zweimaliger Kürzestwende im SBB und Badischen schaffen, wobei der Lokführer zwischen SBB- und Bad. Bf. im hinteren Führerstand sitzenbliebe und die Strecke, soweit nötig (fast alles abgeschirmt) per Video beobachten könnte. Derzeit sind ja auch deutlich weitergehende Versuche mit führerlosem Fahren angedacht.