Beiträge von Drahtzieher

    Flixbus bietet die Kurse nicht nur ab Zürich, sondern auch ab Basel SBB (Meret Oppenheim-Strasse) nach Basel EuroAirport und zurück an. Es sind dies zurzeit mindestens acht tägliche Kurse in beiden Richtungen, zu einem Fahrpreis ab EUR 2.50. Auf dieser Strecke wird also klar die Linie 50 konkurrenziert, auch wenn dies nur für wenige Fluggäste eine Alternative darstellen dürfte.

    Der damalige BVB-VR ist nach intensivsten Diskussionen klar dafür eingestanden, dass der Nachtzuschlag abgeschafft wird. Es gibt viele Argumente dafür und dagegen, und sie wurden sorgfältig abgewogen. Es ging nicht nur um direkte Kosten. Es wundert mich allerdings nicht wirklich, dass sowohl im klammen Baselbiet als auch hier im Forum fast immer nur die finanzielle Seite diskutiert wird. Einige Gedanken:

    • Vier oder fünf Personen zahlen CHF 20.00 bzw. 25.00 Nachtzuschlag. Eine dieser Personen hat sicherlich ein Auto zur Verfügung. Was macht die Gruppe? Ja, sie nimmt das Auto, weil nun billiger und ja auch "flexibler". Ohne hier den MIV-Mehrverkehr politisch bemühen zu wollen - dieser liesse sich wohl verkraften: Doch wer die heutigen Ausgangsriten kennt, weiss, dass die Heimfahrt ins Baselbiet bekifft oder angetrunken nicht ganz ungefährlich ist - auch für unbeteiligte VerkehrsteilnehmerInnen nicht. Auch nur zwei oder drei zusätzliche Unfälle jährlich mit Personenschaden sind bereits teurer als der Betrag, den eine kurzsichtige Politik mit der Wiedereinführung des Nachtzuschlages einsparen könnte! Ganz abgesehen vom Leid, das allen Betroffenen angetan wird.
    • Aus der Schule geplaudert: Bei Kontrollen zeigte sich damals, dass ein beträchtlicher Teil der Passagiere den Nachtzuschlag gar nicht zahlte, einige wenige wohl aus Unwissenheit, der Rest aus Protest oder was immer. Ein U-Abo hatten hingegen die meisten in der Tasche und waren damit keine Schwarzfahrer im eigentlichen Sinn. Die Kontrollen auf den Nachtkursen waren - gerade wegen der nicht entrichteten Nachtzuschläge - nicht ungefährlich und konnten nur mit einem grösserem Aufgebot durchgeführt werden. Sicher keine Traumschicht für die Kontrolleure, bei mässigem Ertrag!
    • Das Verhältnis zwischen den zusätzlichen Einnahmen zu den zusätzlichen Ausgaben stimmte überhaupt nicht: Der zusätzlich nötige "Apparat" (spezielles Ticket, Verrechnung innerhalb des TNW, zusätzliche Kontrollen usw.) war deutlich teurer als die zusätzlich erzielten Einnahmen. Zu Deutsch: Der Nachtzuschlag war ein klares Verlustgeschäft, wenn man alle Faktoren berücksichtigte.

    Mit der Wiedereinführung des Nachtzuschlages würden genau die gleichen Argumente wieder zutreffen. Die Wiedereinführung würde mehr kosten als einbringen, auch dann, wenn man nur die Kosten für den Verkehr und nicht die "Kollateralschäden" mit einberechnet. Es geht hier doch - Pardon für die Heftigkeit - nur wieder darum, auf dem Buckel derjenigen zu sparen, die sich am wenigsten wehren können. Während gerade von bürgerlicher Seite bei jeder Hundsverlochete betont wird, wie wichtig die Jugend als die Zukunft unserer Nation sei, versuchen die gleichen Kreise, auf dem Buckel eben dieser Jugend zu sparen. Das ist heuchlerisch und unfair, denn die Jugendlichen können am wenigsten dafür, dass ihnen die vorangehende Generation einen finanziell maroden Kanton übergeben will.

    Mit der Masche Umweltschutz, Energiesparen usw. wurde das Volk in der Trolleybus-Abstimmung über den Tisch gezogen. Schon mit den letzten Trolleybussen und ihren Rotationsspeichern, dann mit der ganzen verlogenen Biogas-Technologie: immer wollte man das Neueste und angeblich Beste - und es bewährte sich (voraussehbar) nicht, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Andere Städte auf der ganzen Welt und sogar in der der Schweiz ;) kaufen derweil ganz unaufgeregt neue Trolleybusse, und nur in Basel hört man, wie viel teurer das doch sei. Überall fahren die Trolleybusse, teilweise auch als Light Trams, zuverlässig, ruhig, sicher, und sind beliebt bei den Passagieren. Und sie kommen grösstenteils erst noch aus einheimischer Produktion. Wieso müssen wir uns in einem nächsten Schritt Akku-Probleme, Unterflur-Batterieladegeräte an den Haltestellen, isolierte Wasserstoff-Betankungssysteme für Brenstoffzellen-Antriebe oder weitere Experimente ins Haus holen, wenn es doch reicht, die Drähte wieder zu montieren, ohne Strassen aufzureissen (ok, ausser für die Stromversorgung und ein paar Masten)? Wenn die Vorortgemeinden dies nicht wollen, müssen ihre Leute halt an der Grenze auf den Dieselbus umsteigen, wenn nicht sowieso ein Tram fährt, so what?

    [...]
    Aber speziell für eine Linie ne eigene Fabe wählen ???
    Sowas wäre in Basel nicht gut möglich.
    [...]

    Da bin ich mal nicht so sicher. Neben all den buntgescheckten Werbebemalungen würde die abweichende Bemalung gar nicht gross auffallen ... Wichtig wäre allerdings irgendwo ein grüner Fleck im richtigen Grün ;) . Da die Basler Fahrzeuge nicht linienspezifisch verkehren, ist die «Gefahr» einer Spezialbemalung jedoch recht klein. Es sei denn, die kurzen Flexitys erhielten für die Bergstrecke aufs Bruderholz ein spezielles Voralpen-Design?

    Tönt eigentlich vernünftig. Es fragt sich lediglich, wie die Passagiere an den nicht angefahrenen Haltestellen - z.B. dem stark genutzten Kannenfeldplatz - reagueren. Dies war ja das Problem bei den früheren Direktbussen, nur war damals das Intervall zum nachfolgenden Normalkurs wesentlich grösser. Sehr gut ist, dass auf der Rückfahrt vom EAP alle Haltestellen bedient werden, denn es wollen ja längst nicht alle ankommenden Passagiere einen Umweg über den Bahnhof SBB machen, und insofern hat der 50er auch eine Feinverteiler-Funktion.

    Der Heimatschutz treibt immer mehr und immer seltsamere Blüten. Anstatt den ÖV als integriertes System zu verstehen und entsprechende - möglichst einfache und nicht noch von irgendwelchen Steuern und Abgaben belastete - Verfahren zu entwickeln, greift man auf Methoden des letzten Jahrhunderts zurück. (Im vorletzten Jahrhundert war es vermutlich einfacher ...). Am Ende steigt man wirklich wieder an der Grenze aus und löst nach 100 Metern Fussmarsch ein neues Ticket... Vor allem seltsam, dass jetzt im bürokratischen Eifer zurückgekrebst wird, nachdem die Kabotage auf diesen Strecken bisher über Jahre kein Problem war. So wird das Verbot der Kabotage zur Sabotage am ÖV!

    In der aktuellen Planung hat der Margarethenstich im Kanton Basel-Stadt nicht die geringste Chance auf eine Annahme, und er wird noch viel deutlicher abgeschmettert werden als das Erlenmatt-Tram.

    • Nach bisheriger Planung wird der Margarethenstich nur in den Hauptverkehrszeiten bedient, nützt also fast ausschliesslich den Pendlern, die aus dem Leimental zum Bahnhof SBB und mit der Bahn so schnell als möglich aus Basel weg wollen, und abends wieder nach Hause. Tagsüber dürfen die geschützten Schnecken auf den Schienen kriechen.
    • Der Margarethenstich wird nach bisheriger Planung ausschliesslich duch die BLT betrieben. Er dient lediglich einer Verlagerung des ÖV, nicht einem Ausbau.

    Die Konsequenz liegt für Leute wie Joël Thüring und den bürgerlichen Kampfblock heute schon auf dem Präsentierteller: Dieses Tramstück hilft nur, dass das Leimental drei Minuten länger schlafen kann. Und weiter: Will das Baselbiet dieses Tram wirklich, soll es die Kosten dafür auch begleichen - mit Ausnahme vielleicht für die Anpassung der Tramhaltestellen, die wegen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes so oder so durch die Stadt angepasst werden müssten.

    Wenn der Margarethenstich nur die geringste Chance auf Verwirklichung haben soll, sind zwei Dinge nötig:

    • Der Margarethenstich wird zur Hauptverbindung ins Leimental und wird im ganztägigen Normaltakt bedient. Die Zusatzlinie bedient wie bisher die Heuwaage und Innenstadt bis hinüber ins Kleinbasel.
    • Die Kantone finden eine Regelung im Fahrleistungsausgleich, die die Leistungserbringer in BL und BS gleichermassen zufriedenstellen.

    Die politische Entwicklung muss keinesfalls allein durch die Kosten erklärt werden, denn die Kosten sind eigentlich marginal, wenn man mit anderen Projekte (z.B. Schulreform) vergleicht.Von Seiten SVP werden nun die Kräfte gebündelt und alle Vorlagen - auch ÖV-Vorlagen - bekämpft, die eher als links-grüne Anliegen verstanden werden. Jedes Mittel ist dazu recht. Es geht also nicht wirklich um den ÖV, sondern um eine Neuverteilung der Macht, zielgerichtet hin auf eine bürgerliche Mehrheit nach den nächsten Gesamterneuerungswahlen im Kanton Basel-Stadt. Sollte dies gelingen, werden wir die Folgen sehr rasch kennenlernen: Verbreiterung der Autobahnen oberirdisch, Verhinderung aller MIV-Einschränkungen, tramfreie Innenstadt für mehr Individualverkehr, unsubventionierte Abopreise, neue Parkhäuser in der Innenstadt, Beerdigung des Tramnetzes 2020 und stattdessen Dieselbusse, usw. Das Konzert der SVP ist bereits eröffnet, auch mit einem gezielten BVD- und Wessels-Bashing, zelebriert durch das Parteiblatt BaZ. Und die anderen bürgerlichen Parteien machen sich bereits heute zu Marionetten.

    Der springende Punkt ist halt schon der Volkswille.
    Da hat man schon für nichts abgestummen.

    Du kannst es ruhig laut sagen: Das Volk wurde verarscht. All die Argumente, die heute dazu führen, dass keine weiteren Gasbusse angeschafft werden sollen, waren schon 2007 bekannt und wurden vom Trolleybus-Komitee aufgeführt. Mit ihrem trolleybusfeindlichen «Gegenvorschlag» hat die Regierung das Volk an der Nase herumgeführt, nur um den Trolleybus loszuwerden. Die Trolleybusfeinde innerhalb der BVB hatten das ausgelöst, in der Not, irgendwie Sparvorschläge präsentieren zu müssen. Die pseudo-ökologischen Argumente für den «Bio»-Gasbus passten zur Stimmung im Volk, und das Individualitäts-Gesülze - wie viel unabhäniger doch die Verbrennungsmotorbusse gegenüber den Trolleybusse seien - lullte die StimmbürgerInnen ein und liess sie für die ach so «umweltfreundlichen» Gasbusse stimmen. Basel wollte wieder einmal so viel gescheiter sein als alle anderen Städte und die angeblich viel teureren Trolleybusse abschaffen, während viele anderen Städte ihre Trolleybusnetze erhalten und sogar ausgebaut haben. Sind diese anderen Städte wirklich alle so viel dümmer, sich so teure Systeme zu leisten und auszubauen?
    Im Moment bleibt uns wohl nichts anders übrig, als die erste Tranche neuer Diesel-Citaros zu "schlucken". Gleichzeitig müssen wir aber verhindern, dass die Optionen zum vorzeitigen Ersatz auch der aktuellen Biogas-Flotte wahrgenommen werden. Und wenn es dazu eine zweite Trolleybus-Initiative braucht! Gescheiter werden ist nicht verboten. Und vielleicht bringen wir es in einem zweiten Anlauf hinüber, dass sich das Volk nicht noch einmal an der Nase herumführen lässt. Und dies vielleicht sogar, bevor Herr Putin den Gashahn zudreht...

    Nicht nur sind die Brennstoffzellen-Autos oder -busse sehr teuer, sondern auch der Triebstoff, denn die Herstellung von Wasserstoff ist enorm energieaufwändig. Mit den heutigen Verfahren wird enorm viel Strom verbraucht, um Wasserstoff zu produzieren. Es ist dann irgendwie absurd, dass Atomkraftwerke oder thermische Kraftwerke Strom produzieren, um damit Wasserstoff zu produzieren, damit wir anschliessend "umweltfreundlich" fahren können!

    Daimler ist seit 1994 in der Erforschung und Erprobung des Wasserstoffantriebs aktiv und hält rund 180 Patente. Millionen, wenn nicht Milliarden wurden durch Industrie und EU eingeschossen, um diese alternative Technik voranzubringen. Grossangelegte Versuche wurden auch mit Linienbussen durchgeführt. Fahrzeugseitig wäre die Technik nun wohl einsatzfähig, noch nicht aber die preiswerte Produktion des Triebstoffes. Insofern ist die Situation ähnlich wie beim "Bio"-Gas: Die Technik würde sich bewähren, aber der Triebstoff fehlt bzw. ist so teuer, dass ein konkurrenzfähiger Betrieb nicht möglich ist.

    Die Forschung ist allerdings aktiv, effizientere und günstigere Methoden zur Wasserstoff-Gewinnung zu entwickeln. Bevorzugt werden Systeme, die das Wasser direkt durch die Einwirkung von Sonnenlicht in Sauerstoff und Wasserstoff spalten. Bis diese Technologie aber im grossindustriellen Rahmen läuft, dürfte noch manches Jahr ins Land gehen.

    D.h. es dürfte noch über einige Zeit sinnvoll sein, den Strom direkt in Antrieb umzusetzen, am effizientesten für fahrleitungsgestützte Fahrzeuge (Bahn, Tram, Trolleybus) und in Nischenbereichen durch einen fahrleitungsunabhängigen Betrieb (durch Induktion geladene Speicherbusse, serielle Hybridsysteme).

    Um die Bahnlinie zu verstehen, müssen wir nicht so kleinräumig, sondern (tri-) regional denken. Nur ein Teil der Fluggäste stammt aus der Stadt oder will in die Stadt. Für sie würde der Bus tatsächlich ausreichen, im Sinne einer Feinverteilung. Der grosse Teil der rund 6 Millionen Passagiere stammt jedoch aus einer weiteren Region oder will dorthin.

    Nun geht es einerseits darum, endlich die französische Seite der Region anzuschliessen, dort endlich einen vernünftigen OeV-Zugang zu schaffen. Falls die TGVs auch noch am Flughafen halten können, ist dort sogar eine Art Verkehrsdrehscheibe denkbar, was auch anderen Ortschaften (im Elsass wie in Deutschland) direkten Zugang verschaffen könnte.

    Anderseits sind es unsere S-Bahnen, die direkt zum Flughafen geführt werden; so wird es für viele Fluggäste nicht mehr nötig sein, am Bahnhof SBB umzusteigen und unnötig auf ein Verkehrsmittel der Feinverteilung (= Linien 50) zu wechseln. Wer mit Fluggepäck schon öfters umsteigen musste, vielleicht noch mit Familie und kleinen Kindern, weiss, dass dies oft ein Killerargument für die Benutzung des OeV ist. Diese Umsteiger beanspruchen das städtische Liniennetz unnötigerweise.

    Kommt dazu, dass die Buslinie 50 zwar richtig konzipiert ist und seit einiger Zeit ja auch im normalen Takt geführt und wenn nötig verstärkt wird. Doch bereits heute kommt die Linie an klare Kapazitätsgrenzen. EasyJet hat eben ein neuntes Flugzeug am EAP stationiert, ein zehntes folgt demnächst. Und ab Sommerflugplan 2014 ist auch Ryanair wieder hier. Diese Passagiere setzen sich nicht in teure Limousinen, sondern stehen beim OeV an. Pro Flugzeug sind dies 150-180 Passagiere, und oft treffen mehrere Flugzeuge gleichzeitig ein. Mit konventionellen Bussen ist jetzt schon kaum mehr nicht zu bewältigen.

    @ luesker
    Es geht beim EAP-Bahnanschluss um OeV und nicht um Ideologie. Das grüne Zaudern zu diesem Bahnanschluss ist völlig neben dem Gleis. Entweder will man OeV und baut ihn aus, oder man fördert den MIV. Auch Flugverkehr ist zu einem schönen Teil OeV, auch wenn das einigen Leuten nicht ins Konzept passen mag. Wenn schon, müsste man die Mobilität generell hinterfragen.
    Der EAP ist kein Lückenbüsser für Zürich oder andere Flugplätze. Doch die trinationale Region um den EAP ist längst gross genug, um einen eigenen Flugplatz mit vernünftigen Angeboten zu rechtfertigen (im Gegensatz etwa zu Karlsruhe, Lahr oder Strassburg). Ein Pistenausbau am EAP ist nicht nötig und auch nicht geplant; zwar ist Land dafür ausgeschieden, aber diese Planung stammt aus einer anderen Zeit. Die Hauptpiste ist längst nicht ausgelastet und wird es wohl auch nie. Es gibt einige Airports mit viel höherem Verkehrsaufkommen als der EAP, die ebenfalls mit nur einer Piste betrieben werden (u.a. auch Genf). Zudem könnte eine zweite Piste nur unabhängig betrieben werden, wenn sie im Abstand von einem Kilometer von der ersten Piste liegen würde. Ein Blick auf die Karte genügt: man müsste dann zwei Dörfer schleifen...
    Die Direktbus-Idee vom Bahnhof SBB an den EAP ist längst vom Tisch, zum Glück. Beim letzten Versuch der BVB führte dies zu einem Riesenaufstandt der städtischen NutzerInnen. Erstens braucht ein Direktbus ab dem Bahnhof SBB nur gut eine Minute weniger zum EAP als mit den (wenigen) Halten. Zweitens gibt es auf dem Flughafen nicht nur Passagiere, sondern Hunderte von Arbeitsstellen, und diese Leute wohnen oft in der Stadt, in Allschwil usw. Es wäre höchst unsinnig, sie zuerst an den Bahnhof SBB zu zwingen oder mit einem schlechten Takt am Kannenfeldplatz stehen zu lassen.

    Daher: So rasch als möglich muss ein effizienter Bahnanschluss gebaut werden, und als Feinverteilung dient weiterhin die Linie 50 - von mir aus gern auch als Trolleybus ;) .

    Da frag ich mich, wieso es zum Nachteil werden soll, auszusprechen was alle denken?

    Leider hat genau dieses Verhalten, "uff d'Schnuure z'sitze", heftig zum heutigen Skandal beigetragen. Anderseits hat genau dieses "leidende Weiter-Funktionieren" der Mitarbeitenden dafür gesorgt, dass unserer Stadt ein gut funktionierender ÖV erhalten geblieben ist, trotz einer schädlichen Führungsriege. Ein grosser Dank an alle, die sich immer wieder motiviert haben, ihre Arbeit in der Öffentlichkeit gut zu machen!

    Dass die Stimmung im Keller war, war ja längst klar, doch haben leider (fast) alle nur am Familientisch oder höchstens am Stammtisch gewagt, ihre Bedenken und ihren Frust zu äussern. Gezielt gefördert wurde dies durch eine Führung, die immer mehr in die Abläufe hineingriff und mit neuen Regeln und Kontrollen den Druck beständig verstärkte. Andere haben sich in sich gekehrt und wurden in ihren Äusserungen gegenüber Kollegen sarkastischer, ja zynisch. Oder sie wurden einfach krank. Je besser der Druck nach unten funktionierte, desto besser konnten die Goldhelme abheben.

    Es ist klar, dass der Einzelne gegen einen solchen Druck nicht ankommt. Doch irgendwie scheint ein Stück politischer Bildung verlorengegangen zu sein. Gewerkschaften und andere Angestelltenverbände wären eigentlich nicht nur dazu da, das Lohnniveau und Lenkzeitentschädigungen zu garantieren (und einander gegenseitig zu bekämpfen...). Was nützt ein guter Lohn, wenn das Arbeitsklima und die Gesundheit bachab gehen?

    Hier der Link zur heutigen Medienmitteilung: http://www.bvb.ch/docs/werbeflae…f?Status=Master

    Das tönt ja alles sehr beflissen und nett, hält sich aber strikt an die Feststellungen der FiKo. Ok, vielleicht ein guter Anfang, um zumindest die finanzrechtlichen Konsequenzen und Regresse zu regeln.

    Die Medienmitteilung (mit Link zum FiKo-Bericht) ist hier zu finden: http://www.bs.ch/news/2013-12-13-mm-58102.html .

    Zu beachten ist beim FiKo-Bericht, dass er nur und ausschliesslich Themen behandelt, die mit finanziellen Regelungen und/oder Verfehlungen zu tun haben. Zudem wertet der Bericht nur moderat, und nur in ganz krassen Fällen, wenn z.B. ein Direktionsfahrzeug im Wert von rund 108'000 CHF ohne VR-Beschluss bestellt wurde, obwohl es gemäss der Regelungen gar keine persönlich genutzte Dienstfahrzeuge gibt. Empfehlung (E 11): "Auch bei der Fahrzeugbeschaffung ist mit öffentlichen Geldern sparsam umzugehen."

    Von den moralischen Seiten der Affäre und von den verrohten Sitten innerhalb einer abgehobenen Geschäftleitung ist nur zwischen den Zeilen die Rede. Nachdem die BVB in einer ersten VR-Legislatur auf einem guten Weg in die Selbständigkeit schienen, hat eine Gruppe von Abzockern die erfolgreiche Verselbständigung der BVB in weniger als vier Jahren in Misskredit gebracht. Der Kanton täte gut daran, auch diese Seiten des Skandals zu durchleuchten, am besten durch eine für dieses Thema eingesetzte PUK. Dabei wären die Rollen aller an den Missständend beteiligten Personen zu durchleuchten, insbesondere auch die Rollen der verbleibenden GL- und VR-Mitglieder. Denn an der Gesinnung ändert sich nichts, wenn man ertappt wird und lediglich die zu Unrecht bezogene Spesen zurückzahlt.

    Die gegenwärtige Krise ist aber keineswegs (nur) ein finanzielles Problem. Vielmehr geht es um das Arbeitsklima, den Umgang zwischen Kadern und Mitarbeitenden und um verbindliche, für alle gültigen Regelungen im Betrieb. Diese Themen dürfen nun nicht mehr unter den Teppich gekehrt und durch eine GL eigenmächtig "geregelt" und den VR "durchgewunken" werden.

    Ein souveräner, anständiger Kontrolleur wäre mit den beiden Mädchen zum Entwerter gegangen und hätte es nochmals versucht. Hätte es auch mit obrigkeitlicher Fachkenntnis nicht geklappt, hätte er die Fahrt auf der Mehrfahrtenkarte von Hand entwertet. Ich weiss nicht, ob es für einen solchen Kulanzfall die Möglichkeit gibt, die Adresse trotzdem aufzunehmen, im Sinne einer gut gemeinten Warnung (und zur Kontrolle, im Wiederholungsfall).
    Auf jeden Fall hätte er das Kind aber aufgefordert,
    a) mit der Mehrfahrtenkarte sorgfältiger umzugehen, damit sie nicht verrumpfelt ...
    b) wenn's trotzdem passiert und Entwerten unmöglich ist, sich beim Chauffeur zu melden.
    c) die defekte Mehrfahrtenkarte beim Verkehrsbetrieb gegen eine funktionierende umzutauschen.

    Ich finde es nicht hilfreich, dass sich die Mitarbeitenden noch immer nicht getrauen, Klartext zu sprechen. Mit der Wahl ihres Vertreters in den VR haben sie ja schon ein recht deutliches Zeichen gesetzt. Doch ist ein Delegierter im VR allein auf sich selbst gestellt, wenn niemand - auch die Gewerkschaften nicht - sich offensiv für die Mitarbeitenden wehren. Auch eine Belegschaft, die die Unterdrückung und den stetig wachsenden Stress (ausser am Stammtisch) still duldet, ist ein Teil des Problems. Wieviel Burn-Outs braucht es denn eigentlich noch, bis sich jemand öffentlich wehrt?!

    Nun ist es nötig - zusammen mit einer neuen Führung und einem neuen VR - wieder eine Unternehmenskultur ohne Angst und Runterschlucken, ohne Unterdrückung und Mobbing, aufzubauen. Dazu gehört auf den Tisch, was bisher schlecht war - und von Gudenrath & Co. schlecht gemacht wurde. Dies kann im ersten Moment eine Lawine lostreten, aber auch echte Lawinen werden oft bewusst ausgelöst, um grösseren Schaden zu vermeiden.

    Einen positiven Aspekt bringt Herr Baumgartner schon für die Stadt Basel mit - Er bietet sich als originelles Fasnachts-Sujet 2014 an ...

    Es gab schon schönere Drämmli-Sujets als der gegenwärtige Riesenskandal in der Führungsetage. Anders kann man dem nicht mehr sagen, wenn ich nun zur Kenntnis nehmen muss, dass auch Dagmar und Georg in diesem Ausmass mitbetroffen sind. Und Pantograph: Ja, und es müssen noch weitere über die Klippe, denn sie können nicht nichts bemerkt haben, sondern haben mitgespielt, als es längst kein Spiel mehr war, sondern grausige Realität.

    Zurück zur Fasnacht, hier ein paar Drämmli-Schnitzelbängg , um das drehende Hirn wenigstens für einen Moment anders auszurichten ...

    Mir allerdings reicht die gestrige "Korrektur" längst nicht. Erstens: Der Bericht der FiKo muss ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten lückenlos an die Öffentlichkeit gebracht werden. Zweitens: All die Verfehlungen, die die BVB zu einem hemdsärmlig geführten Selbstbedienungsladen machten, können nicht ohne Einsicht des Direktoriums bzw. des für die Finanzen Verantwortlichen geschehen sein. Mindestens zwei weitere Personen in höchster Verantwortung waren ja selbst an den Verfehlungen beteiligt, die der VR gestern als Versehen heruntergespielt hat. Friede wird erst wieder herrschen, wenn auch diese Positionen bereinigt sind. Wie dies in der Privatwirtschaft auch so wäre.

    Die Richtung stimmt. Nun fehlt nur noch ein Rücktritt - und die Veröffentlichung des Berichts der FiKo, schonungslos. Es geht um die Ehre der ganzen Firma und aller Mitarbeitenden, die tagtäglich ihr Bestes für unsere Stadt und Region geben. Sie werden keine Ruhe haben, wenn Vermutungen und Verdächtigungen nicht definitiv beantwortet sind.

    Das ist kein Rauswurf, sondern eine längst fällige Korrektur. In der Privatwirtschaft hätte so einer keinen Platz. Aber im rotgrünen Filz gelten andere Spielregeln. Wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung.

    Korrektur ja, der Rest Fehlanzeige. Genau diese Herren, die nun gehen können/wollen/müssen, kommen ja aus der Privatwirtschaft und gehen wohl auch wieder da hin. Du kannst Dir Deine Pfeile gegen rot-grün auf eine andere Gelegenheit sparen! Oder direkt auf den Regierungsrat zielen, der so lange damit zugewartet hat, für Ordnung zu sorgen.

    Mir allerdings reicht die gestrige "Korrektur" längst nicht. Erstens: Der Bericht der FiKo muss ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten lückenlos an die Öffentlichkeit gebracht werden. Zweitens: All die Verfehlungen, die die BVB zu einem hemdsärmlig geführten Selbstbedienungsladen machten, können nicht ohne Einsicht des Direktoriums bzw. des für die Finanzen Verantwortlichen geschehen sein. Mindestens zwei weitere Personen in höchster Verantwortung waren ja selbst an den Verfehlungen beteiligt, die der VR gestern als Versehen heruntergespielt hat. Friede wird erst wieder herrschen, wenn auch diese Positionen bereinigt sind. Wie dies in der Privatwirtschaft auch so wäre.

    Erbärmliche "Replik".

    Ja, eindeutig! Viel schlimmer als um den Flughafenbus steht es um den Baz-Journalismus. Und statt Kreide zu fressen, doppelt der Herr nochmals nach, u.a. mit miesen Untertönen gegen die "PUKler". Wen wundert es, es ist derselbe Typ, der im letzten Dezember unsere Finanzdirektorin Eva Herzog auf hundsföttische *) Art zu demontieren versuchte. Was will man da anderes erwarten? Lasst ihn sich auskotzen, er hat ja jeden Tag weniger Leser.

    *) gemäss Duden: derb abwertend