Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Bund beteiligt sich nicht mit 50% an der Finanzierung, sondern mit bis zu 50%. Die A-Projekte in Basel wurden im Agglomerationsprogramm 1. Generation mit 40%, in der 2. Generation mit 35% unterstützt. Der Prozentsatz richtet sich dabei nach der Programmwirkung. Würde das Agglomerationsprogramm Basel nur Projekte im Schweizer Teil der Agglomeration enthalten, so würde sich die gesamte Programmwirkung mit grosser Wahrscheinlichkeit verschlechtern und dadurch auch die Beteiligung des Bundes sinken.
Wir sollten uns glücklich schätzen, ein solch übergeordnetes Finanzierungsinstrument zu haben.
Tram "Weil am Rhein": Weiterentwicklung / Ausbau
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Ich verstehe, dass die Schweiz sich an der Verlängerung des 8ers beteiligt hat. Aber bei einer weiteren Verlängerung sehe für die Stadt Basel mehr Nachteile als Vorteile und bin darum der Ansicht, dass Weil am Rhein diese Verlängerung komplett alleine bezahlen kann...
Was sind konkret die Nachteile, die die Vorteile deiner Meinung nach so stark überwiegen? -
"Neidereien" und Kostenbeteiligungsdiskussionen gibt es sehr wohl auch innerschweizerisch. Der Margarethenstich wäre wahrscheinlich schon längst gebaut worden, wenn er sich nicht zufällig auf der (Halb!-)Kantonsgrenze BS/BL befände.
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In den letzten Jahren schien es sogar eher so gewesen zu sein, dass Halbkantonsgrenzen grössere Hindernisse als Landesgrenzen waren.
Die Diskussionen um den Margarethenstich hatte auch Vorteile: Weil alle "Rechner" damit beschäftigt waren, ging gleichzeitg die Verlängerung nach St-Louis unter und kam so problemlos durch.
Ich stelle mir nur mal vor, Zürich wäre wie Basel in Zürich-Stadt und Zürich-Land unterteilt und es hätte die Eingemeindungen nicht gegeben:
Zürich-Stadt und Zürichland würden sich noch heute darum streiten, wer vom Durchmessertunnel, der eines Tages mal aus dem Ort Oerlikon im Halbkanton Zürichland in die Stadt Zürich im Halbkanton Zürich-Stadt führen soll, mehr profitieren würde. Auf beiden Seiten gäbe es Leute, die das Gefühl haben, dass die andere Seite mehr profitieren würde und man selber weniger bezahlen sollte. -
Satiremodus ein.
Das ist eben der grosse Unterschied zwischen Zürich und Basel:Die einen streiten sich manchmal episch und mit harten Bandagen, Schlötterlige im Kantonsrat nicht ausgeschlossen. Dann aber wird gehandelt bzw. gebaut.
Die anderen aber palavern endlos und höflich, am Ende aber wird das Ganze zerredet oder der Berg bzw. Margrethenhügel gebiert eine Maus.
Satiremodus aus. Nicht so lange her ist es, dass man die Aufteilung in zwei Zürcher Halbkantone thematisiert hat, allerdings nur halbwegs ernsthaft. Auch wenn sich Stadt- und Landzürcher manchmal in die Wolle kriegen (so von wegen Spurabbau am Sächsilüteplatz u.ä.) so weiss man doch, was man aneinander hat und ist sich bewusst, dass es auch immer darum geht, die Position innerhalb der Eidgenossenschaft zu wahren. Die Basler sollten sich ihrerseits im klaren sein, dass es ihren Anliegen nicht gerade förderlich ist, wenn sie gegenüber Bundesbern öffentlich zerstritten dastehen. Da könnte es dann halt sein, dass Projekte irgendwo in der Ostschweiz z.B. vorgezogen werden.
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Seltsam, dass ausgerechnet ein Diskussionsteilnehmer, welcher sich ein paar Seiten weiter vorne noch vehement gegen die Unterstützung eines Projekts jenseits der Landesgrenze eingesetzt hat, nun den Baslern erklären will, was eine fehlende Zusammenarbeit für Folgen hat. Plötzlicher Sinneswandel oder einfach nur ein Mangel an konstruktivem Inhalt?
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Keineswegs. Ich bin einfach nur der Meinung, dass wenn die NWS bzw. Region BS in Bern (wegen der Subventionen) etwas erreichen will, mit einer Stimme sprechen muss. Und viel zu oft tut sie das zum eigenen Schaden eben nicht. Über den Sinn oder Unsinn einzelner Projekte habe ich damit noch nichts gesagt.
Was die Verlängerung der BVB Linie 8 angeht, so bleibe ich dabei, dass da der Nutzen ziemlich einseitig verteilt ist. Abgesehen von den Kosten, wird eine solche Verlängerung sicherlich zusätzliche Einkaufstouristen aufs Tram bringen, mit den voraussehbaren Folgen für den Fahrplan. Wenn man sich das antun will, bitte sehr.
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Weder Lusker noch Oberländer konnten mir schlüssig erklären, warum ich nach Aesch alle 7,5 min. fahren darf, zum Läublipark in Weil aber nur mit Umsteigen und nur alle 15 - 60 Minuten obwohl Weil für mich von Riehen Süd aus viel näher (geografisch und auch sonst).
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luesker und FlexityM7 sollen sich doch bitte bei einem politischen Forum anmelden und uns mit ihren Polemiken verschonen. Ich bin es mir langsam leid, hier ist definitiv nicht der richtige Ort für Beschimpfungen und gehässige Polemiken.
Zur Sache: Wenn die BVB neuen Verkehr generieren können, ist das ok, es darf auch in Südbaden sein. Meines Wissens gehen die Einnahmen der Weiler Linie an den TNW. -
Zitat
Weder Lusker noch Oberländer konnten mir schlüssig erklären, warum ich nach Aesch alle 7,5 min. fahren darf, zum Läublipark in Weil aber nur mit Umsteigen und nur alle 15 - 60 Minuten obwohl Weil für mich von Riehen Süd aus viel näher (geografisch und auch sonst).
Du hast Du mich falsch verstanden:
Ich habe nicht gesagt, dass man die Tramverlängerung nicht bauen darf. Aber ich bin dagegen dass sich die Schweiz mit bis zu 50% an den Kosten beteiligen soll. Die finanziellen Mittel für Ausbauten im öV sind in der Schweiz beschränkt, die Nachfrage, bzw. entsprechende Projekte übersteigen die vorhandenen Mittel bei weitem. Wenn eine Beteiligung, dann meines Erachtens in der Grössenordnung von 20%.
Was sind konkret die Nachteile, die die Vorteile deiner Meinung nach so stark überwiegen?
Zum einen noch grössere Überlastung des 8ers, daraus folgend wird es für die Fahrgäste, welche zwischen Kleinhünigen und Bahnhof wohnen noch schwieriger, einen Platz im Tram zu finden. Mit der Konsequenz, dass die Einkaufstouristen mehr profitiert als die örtliche Bevölkerung.
Zum anderen wirtschaftliche Schäden für die Stadt Basel durch Ausbau des Einkaufstourismus dank verbesserten Verbindungen in noch mehr billigere deutsche Einkaufszentren, daraus folgend Umsatzeinbrüche beim Basler Detailhandel.Der grosse Profiteur von dem riesigen Einkaufstourismus ist in erster Linie die Wirtschaft ennet der Grenze. Volle Einkaufszentren, daraus folgend florierende Wirtschaft und weiter die Schaffung von Arbeitsplätzen. Auf der Schweizer Seite sind die Konsequenzen das Gegenteil. Leere Einkaufszentren, einbrechende Gewinne, viele Detailhandelsangestellte müssen um den Job bangen, da ihnen die Arbeit ausgeht.
Meiner Meinung nach sollte die Politik ggü. Wirtschaft in solch schweren Zeiten unterstützend wirken. Mit der Mitfinanzierung von Tramlinien, welche den Einkaufstourismus noch mehr fördern, tut sie dies nicht. -
Ich glaube, du machst dir zu viele Sorgen, denn in den Weisungen zum Agglomerationsprogramm steht:
ZitatEs ist grundsätzlich möglich, dass sich der Bund an Massnahmen beteiligt, die vollständig auf ausländischem Gebiet liegen, vorausgesetzt sie sind Teil eines grenzüberschreitenden Gesamtkonzepts. Zudem muss bei grossen Massnahmen, wie beispielsweise bei Tramprojekten oder neuen Strasseninfrastrukturen, der Nachweis erbracht werden, dass der Nutzen der Massnahme hauptsächlich im Schweizer Teil der Agglomeration anfällt.
ZitatDie Trägerschaft ist für die Einbindung und Organisation mit den grenzüberschreitenden Partnern verantwortlich sowie um eine angemessene finanzielle Beteiligung der ausländischen Partner besorgt.
Zeitweise überfüllte Trams sind ein rein betriebliches Problem, das sich lösen lässt. Sind dafür Mehraufwendungen nötig, so steht es den betroffenen Parteien offen, sich auf einen (neuen) Kostenteiler zu einigen. Es sagt auch niemand, dass bei einer Verlängerung des 8er-Trams die Stadt Basel die zusätzlichen Betriebs- und Unterhaltskosten tragen wird. Genau so wenig kann jemand abschätzen, ob das Einkaufen ennet der Grenze in 10 Jahren immer noch so attraktiv sein wird wie heute. Deswegen von vorherein eine zusätzliche Beschränkung der Mitfinanzierung zu fordern, behindert die Entwicklung des ÖV-Netzes auf unnötige Weise. Angstmacherei, wie "Leere Einkaufszentren, einbrechende Gewinne, viele Detailhandelsangestellte müssen um den Job bangen, da ihnen die Arbeit ausgeht", und das alles wegen einer einzigen Tramlinie, welche um ein paar hundert Meter verlängert werden soll, bringt sicher niemanden weiter. -
luesker und FlexityM7 sollen sich doch bitte bei einem politischen Forum anmelden und uns mit ihren Polemiken verschonen. Ich bin es mir langsam leid, hier ist definitiv nicht der richtige Ort für Beschimpfungen und gehässige Polemiken.
Zur Sache: Wenn die BVB neuen Verkehr generieren können, ist das ok, es darf auch in Südbaden sein. Meines Wissens gehen die Einnahmen der Weiler Linie an den TNW.Was habe ich den für Beschimpfungen ausgeteilt? Ich habe nur meine Meinung vertreten und niemanden beleidigt oder sonst was?! Somit kann ich diese Kritik nicht verstehen.
Noch ganz kurz zu ihrem "politischen Forum". Da sie für eine Verlängerung debattieren, wäre dies auch eine politische Angelegenheit.
Ich habe aber auf solche Diskussionen überhaupt keine Lust. Meiner Meinung nach kann hier jeder seine Meinung vertreten, ohne dass er angegriffen wird. Ich werde mich auf solch unnötigen Diskussionen in Zukunft nicht mehr einlassen. Wer das tun will, kann dies gerne tun, aber am Besten nicht hier im Forum, sondern im Privatchat. -
Anderen eine "unverschämte Rosinenpickerei" vorzuwerfen, nur weil Deutschland nicht wie von dir gefordert das Schweizer Tarifsystem übernimmt, ist schon nicht so die feine Art.
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Darf ich wieder einmal an mehr Sachlichkeit hier im Forum appellieren! Es ist schade, dass es immer wieder zu unangemessenen Reaktionen kommt, welche der Diskussionskultur nur schaden (ohne jetzt konkret jemanden damit anzusprechen). Selbstverständlich dürfen hier, je nach Thema, auch politische Ansichten geäussert werden. Ob nun der Bund (und allenfalls auch der Kanton) sich im Rahmen des Agglomerationsprogrammes an einer allfälligen Verlängerung der Tramstrecke in Weil beteiligt, hat durchaus politische Brisanz. Tatsache ist, und das wurde hier entsprechend dokumentiert, dass eine solche Finanzierungsmöglichkeit grundsätzlich möglich und auch gewollt ist. Und darüber kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein: Entsprechende Argumente Pro und Contra wurde genannt. Und noch ein Tipp: Manchmal zeigt es sogar mehr Wirkung, wenn man nach einem sachlichen Schlagabtausch, einfach schweigt. Denn nicht immer wird das geschriebene Wort so verstanden, wie es der Schreibende eigentlich meint ... und der Lesende es interpretiert!
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Übrigens liegen in den 8er Infokarten zur Gültigkeit der Tickets auf...
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Danke Be 4/6 105 fürs Posten
Nützliche Info. -
Zitat
Weil will Verlängerung des 8er-Trams
Basel soll sich an Tramverlängerung durch die Innenstadt beteiligten – Politiker winken ab. Von Jonas Hoskyn
Weil/Basel. Die Verlängerung der Tramlinie 8 nach Weil am Rhein ist ein grosser Erfolg. 2,8 Millionen Fahrgäste zählten die BVB im ersten Jahr. Profitiert hat von der neuen Verbindung bisher aber vor allem die Stadt Weil. Praktisch zeitgleich mit der Eröffnung fiel der Eurokurs massiv zusammen; das 8er-Tram läuft seither unter dem Spitznahmen Schnäppchen-Express.Nun liebäugeln die Deutschen mit einer Verlängerung der Linie 8. Das Tram soll von der jetzigen Endstation beim Bahnhof geradeaus weiter durch die Innenstadt von Altweil geführt werden – «Tram 8 plus» so der knackige Name des Projekts. Die rund 1,5 Kilometer lange Strecke bis zum Läublinpark soll aber erst die erste Etappe sein. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der 8er dann weiter bis zum Vitra-Campus verlängert werden.
Bundesmittel beantragt
«Mehr als 4500 Einwohner von Weil am Rhein pendeln zur Arbeit nach Basel. Das ist rund ein Drittel der arbeitstätigen Bevölkerung», begründet Oberbürgermeister Wolfgang Dietz (CDU) diese Woche die geplante Verlängerung gegenüber dem Online-Portal barfi.ch.Während die Weiler Pläne hierzulande noch weitgehend unbekannt sind, wird ennet der Grenze schon seit Längerem über Varianten und Möglichkeiten diskutiert. Rund 18 Millionen Euro würde die Verlängerung bis nach Altweil kosten, berichtete die Badische Zeitung vergangenen Herbst. Pikant: Finanziert werden soll die Verlängerung der Tramlinie auf deutschem Boden zu einem grossen Anteil aus Schweizer Geldern. So hat die Stadt Weil das Projekt bei Agglo Basel für die Fördergelder des Bundes eingereicht. Der Verband koordiniert für die Nordwestschweizer Kantone und die grenznahen Regionen in Deutschland und Frankreich die Projekte, die aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes finanziert werden sollen. So übernahm der Bund bereits die Hälfte der Baukosten für die Verlängerung der 8er-Linie nach Weil.
«Wir sind grundsätzlich positiv eingestellt gegenüber dem Projekt», sagt Michael Schirmer von Agglo Basel. «Wir müssen es aber jetzt mit Weil und den anderen Partnern vertieft anschauen.» Beschlossen, welche Projekte definitiv beim Bund angemeldet werden, wird im Sommer. Das «Tram 8 plus» trifft dabei auf harte regionale Konkurrenz. Die grössten bisher bekannten Projekte sind etwa die geplante Tramlinie zum Roche-Areal an der Grenzacherstrasse, die einen dreistelligen Millionenbetrag kosten dürfte, oder der Zubringer Allschwil, der die Gemeinde mit der Nordtangente verbinden soll.
«Akzeptanz wohl nicht gegeben»
Die Verlängerung in Weil gehört zwar klar in den Perimeter von Agglo Basel. Allerdings ist offen, wie der Bund den Umstand beurteilt, dass sich die gesamte Strecke auf ausländischem Boden befindet. Bisher wurde in der Region erst ein Projekt im Ausland mit Bundesgeldern finanziert: das Parkhaus an der künftigen 3er-Endstation im französischen Saint-Louis.Üblicherweise übernimmt der Bund zwischen 30 und 40 Prozent der Kosten, im Fall des Projekt «Tram 8 plus» also schätzungsweise zwischen sieben und acht
Millionen Franken. Einen weiteren Brocken der Kosten erhofft sich die Stadt Weil vom Land Baden-Württemberg. Und auch der Kanton Basel-Stadt soll den deutschen Nachbarn finanziell unter die Arme greifen. Weil am Rhein könne und wolle nicht alles alleine stemmen, da logischerweise auch Basel mitzureden habe, sagt Wolfgang Dietz gegenüber barfi.chBei der Frage winken Basler Politiker aber ab. «Ob eine Tramverlängerung rein auf deutschem Boden vom Bund übernommen wird, halte ich für fraglich», sagt Michael Wüthrich. Auch auf Basler Gelder könnten die Weiler kaum spekulieren, sagt der Präsident der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission mit Verweis auf das Nein bei der Abstimmung zum Erlenmatt-Tram. «Die Akzeptanz wäre wohl nicht gegeben.» Zumal die Idee schon bei der Verlängerung des 8ers diskutiert worden sei. «Damals wollte allerdings Weil aus Kostengründen nicht.» Wüthrich hält das Projekt aber nach wie vor für anstrebenswert: «Wenn die Agglomeration durch eine gute ÖV-Erschliessung zusammenwächst, profitieren alle.»
Skeptischer ist da FDP-Grossrat Christophe Haller, der sich bereits gegen die Taktverdichtung gewehrt hatte: «Ich war ursprünglich für die Verlängerung des 8ers, weil sie in Verbindung mit einer Park-and-Ride-Anlage geplant war.» Davon spreche nun in Weil niemand mehr. «Bevor man über eine Verlängerung redet, möchte ich eine verbindliche Zusage haben, dass ein Parkhaus gebaut wird. Sonst bringt das gar nichts.» Zumal es in der Region dringlichere Verkehrsprojekte zu finanzieren gebe, etwa den S-Bahn-Anschluss des EuroAirport, die Tramverlängerung nach Salina Raurica oder den Gundeli-Tunnel mit Anschluss an die Nordtangente.
Quelle: BaZ, 20.02.2016
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Noch mehr Tram: 8er-Linie soll noch länger werden
Die Weiler Finanzkommission und das Stadtparlament haben beschlossen, das Projekt, das 8er-Tram um weitere 1,8 Kilometer zu verlängern, beim Agglomerationsprogramm einzureichen. Es soll durch die Hauptstrasse bis zum Läupinplatz bis Altweil führen.
In Basel dürfte die Weiler Entscheidung nicht nur auf Begeisterung stossen: Der Weiler Finanzausschuss und das Stadtparlament haben kürzlich eine weitere Verlängerung des 8er-Trams in der 3. Generation des Agglomerationsprogramms 2019 -2022 angemeldet. Das Vorhaben nennt sich Tram 8 plus. Es ist als A-Projekt – also in der höchsten Dringlichkeitsstufe – eingestuft und umfasst eine Strecke von 1,7 bis 1,8 Kilometern von der heutigen Endhaltestelle stets gerade aus bis zum Läuplinplatz. Dort beginnt Altweil und nach links geht es weiter zu Vitra. Vorgesehen sind drei bis vier Haltestellen. In einer Machbarkeitsstudie wurden die Kosten auf 18 Millionen Euro geschätzt.
Schon heute klagen in Basel Detailhändler und auch Politiker, dass der grosse Erfolg und der dichte Takt der 8er-Tramverlängerung den Einkaufstourismus begünstigen und somit Basel schaden. Zudem wurden Vorhaben im Rahmen des Agglomerationsprogramms vom Bund in der Regel bisher mit zur Hälfte der Kosten mitfinanziert – man finanziere diese Entwicklung also auch noch selber mit.Meisten Geschäfte sind erschlossen
Christoph Huber, Weiler Baubürgermeister, betont, dass die meisten wichtigen Weiler Geschäfte wie Insel oder Rheincenter bereits heute durch das Tram zugänglich sind. «Durch die weitere Verlängerung erschliessen wir grosse Wohnbezirke und erwischen nicht wenige Pendler», ist er überzeugt. Weil hat 4500 Grenzgänger, die in der Nordwestschweiz arbeiten. Später könnte die Endhaltestelle bis zu Vitra weitergezogen werden. «Das wäre auch für Basel Tourismus interessant», glaubt Huber. Südlich von Vitra sollen in nächster Zeit Wohnungen für 1000 Menschen entstehen.Huber verweist auch darauf, dass Weil sich am Parkhaus von Endress + Hauser in Friedlingen, in der Nähe vom Rheincenter, beteiligt habe und somit durchaus eine Park + Ride Möglichkeit zur Verfügung stelle, wie dies in Basel regelmässig gefordert wird. «Von den 600 Parkplätzen verfügt die Stadt über die Hälfte und hat davon wiederum unter der Woche einen Teil an Roche vermietet; aber das sind auch Pendler», berichtet Huber. Derzeit sei das Parkhaus noch nicht ganz ausgelastet.
Der Basler FDP-Grossrat Christophe Haller hört das erste Mal vom besagten Parkhaus. «Davon weiss niemand. Für den Umsteige-Effekt müsste sich eine Park & Ride Anlage aber beim Weiler Bahnhof befinden», ist er überzeugt. Mit der Inbetriebnahme der 3er-Tramverlängerung zum Bahnhof von Saint-Louis Ende 2017 liesse sich testen, ob der Umsteige-Effekt funktioniert. Dort befindet sich ein Parkhaus.
Salina Raurica sei wichtiger
Haller spricht sich beim Weiler Projekt für andere Prioritäten im Agglomerationsprogramm aus und verweist auf Strassenbauprojekte und im öV auf die Tramverlängerung nach Pratteln/Salina Raurica.Im Agglomerationsprogramm der 2. Generation 2015–19 war mit der Tramverlängerung bis zur Sparkasse bereits ein Weiler Vorhaben als B-Projekt eingegeben. Da der Bau einer Wendeschleife über die dortige Tiefgarage teuer geworden worden wäre, haben sich die Weiler für die Eingabe des technisch einfacheren, aber weitereren Projekt bis zum Läuplinplatz entschlossen.
Dieses befindet sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Die Vernehmlassung zum Agglomerationsprogramm 3. Generation ist gerade abgeschlossen. Jetzt wird es von der Agglo Basel überarbeitet und geht dann in der trinationalen Region in die politische Beschlussfassung, um Ende 2016 in Bern eingebracht zu werden. Dort wird die Prüfung 2017 dauern. Danach äussern sich noch die nationalen Parlamente zum Programm.
Es braucht verkehrlichen Nutzen
Alain Groff, Leiter des Basler Amts für Mobilität, äussert sich differenziert zum Weiler Projekt: «Es ist es natürlich erfreulich, dass das Tram so gut läuft, dass Weil jetzt an die nächste Etappe denkt.» Gleichzeitig sei die Erweiterung als wichtiger Teil des Basler Tramnetzes logisch. «Als wir vor Jahren erste Gespräche mit den Weilern über die Tramverlängerung führten, hat Basel immer gesagt, dass es für eine weitere Verlängerung offen ist.»Offen sei allerdings die Finanzierung, insbesondere ein allfälliger Beitrag aus dem Agglomerationsprogramm. «Die neue Etappe muss dafür nachweislich einen verkehrlichen Nutzen für den Schweizer Teil bringen», so Groff. Ferner bestehe die Notwendigkeit, ein kohärentes Tarifsystem zu finden. «Wichtig ist es auch, die betrieblichen Schwierigkeiten zu lösen. Es gibt auf der Strecke zwischen der Grenze und Weil am Rhein zu oft Verspätungen. Mit der Verlängerung der Strecke wird es noch wichtiger, dass der Betrieb reibungslos läuft.»
Quelle: BZ Basel, 23.02.2016
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Quelle: bz (MZ) vom 17.10.2016
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Ob diese Streckenverlängerung was bringt?
Besser wäre doch eine durchgehende Tramlinie durch Weil bis Riehen-Grenze, bzw. Lörrach.
( an Stelle der Buslinien 16)
Kostenmässig müsste einmalig ein sehr grosser Betrag gestemmt werden, aber die kleinen Etappen kosten doch verhältnismässig zu viel und bringen zu wenig Nutzen. (ganz abgesehen vom Platzbedarf einer Schlaufe bei jedem neuen Abschnitt)
Stehe mit meiner Meinung evtl. alleine da, aber eine Überlegung ist es bestimmt wert. -