Tram "Weil am Rhein": Weiterentwicklung / Ausbau

  • das Halbtax ist kein TNW Ticket.
    Also hinkt die Forderung.

    Das GA ist zwar auch kein TNW Abo, aber das ist wohl eine Grosszügige Geste.

    Ja aber die Strecke nach Weil wurde mit einem grossen Teil an Schweizer Geldern bezahlt und somit sollten auch Schweizer Abos gültig sein (ich finde auch Tageskarte,...) .

  • nein, warum? Du fährst in einen anderen Tarifverbund.
    Rein gesetzlich müsste man nicht mal das U-Abo akzeptieren.

    Ansonsten müssten die U-Abos ja flächendeckend akzeptiert werden.

    Ich glaube momentan profitieren mehr Schweizer von dieser Verlängerung.
    Da sollte man nicht gross motzen. Zumindest nicht über die Tarifgestalltung.

    Dass sich da die Schweiz beteiligt hat, liegt ja auf der Hand. Teil Neubau auf in der Schweiz.
    Interessante Tramverbindung für aus der Schweiz kommende Einkaufstouristen. Also bis hierhin würde ich
    nie eine Schweizer Beteiligung in Frage stellen, oder wie es mt den Tickets geregelt ist...

  • Man will mit dieser Linie unter anderem die Agglomeration stärken. Dabei muss man aber genau schauen, welches Abo zählt, welches Ticket ich jetzt lösen muss, mit welchem Ticket ich aus Basel nach Weil fahren darf, ... Für eine Agglomeration bedeutet dies nicht unbedingt einen Zusammenwachs, einfach eine schwierige Lösung im Bereich Tarif. Meiner Meinung nach und dies ist mein ganz persönliches Empfinden sollte man auf dieser dann auch einheitliche Tarife, Abos und so haben und da die Schweiz 50% der Baukosten bezahlte, sollten auch die Schweizer Tarife akzeptiert werden.

  • das lösen des richtigen Tickets ist auf Schweizer Seite einfach...

    Ticket nach Ortschaft Lösen, Haltestelle eingeben, fertig.
    Ich gehe stark davon aus, dass dies mit Weil genau so funktioniert wie mit Zielen im TNW.

    Auf Deutscher Seite weiss ich, dass es Probleme mit den Automaten gab. Ob das noch aktuell ist weiss ich nicht, ein Ticket bekommt man aber bestimmt.

    Weil liegt nun mal nicht im TNW und daher kann man nicht erwarten, dass alle TNW Tickets gelten.
    Wie gesagt, Goodwill, dass U.Abo akzepiert wird, noch viel mehr Goodwill, dass auch das GA Akzeptiert wird.

    Ja die Schweiz hat die Hälfte übernommen.
    Ca die Hälfte wurde auch auf CH Boden gebaut. Und ich sage nochmals:

    Meiner Ansicht nach, profitieren momentan viel mehr Leute aus der Schweiz von dieser Verlängerung.
    - Einkaufen
    - LAS Burg
    - Kino.

    also sehe ich kein Problem in der 50 % Beteiligung.

  • Ich habe auch kein Problem mit dem Ticket lösen. Doch viele meiner Kollegen wissen nicht, was sie jetzt auswählen müssen (für mich auch nicht ganz verständlich...)
    Zudem will ich ja nicht in ganz Südbaden Schweizer Tarife, sondern nur auf dem Stück der Linie 8.

  • Sorry, ich kenne Deine Kollegen nicht und will auch nicht zu Nahe tretten,
    aber ein Ticket lösen solle heut zu tage nicht schwer sein.

    Ich werde mir das nacher in der Stadt sicherheitshalber nochmals zu Gemüte führen..

  • Schade finde ich, dass man das Ticket für nach Weil nicht mithilfe der "Suche nach Ortschaft/Haltestelle"-Funktion in der BLT Ticket App lösen kann (wenn man nach der Ortschaft/Haltestelle sucht, findet die App keine Haltestelle in Weil). Dies hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Strecke nach Weil nicht zum TNW gehört.

  • Ich weiss nicht, ob das U - Abo nach Weil gültig ist?
    Sehr viel Fahrgäste wissen nicht, dass nach Weil ein Ticket gelöst werden muss. Die fahren mit dem U - Abo immer sorglos herum.
    Wenn ich ohne Umsteigen, nach Weil fahren kann, wie soll ich das merken.
    Z.B. Buslinie 16 Riehen-Weil muss ich umsteigen und der Chauffeur kann mich informieren.
    Generell finde ich, dass, wenn schon grenzüberschreitend gedacht wird, sollten auch die Tarifbestimmungen fahrgastfreundlich angepasst werden.
    (Das hat nichts mit Einkaufstourismus zu tun)

  • Die heutige Lösung ist zwar suboptimal aber wir sind auch verwöhnt. Es gab mal eine Zeit vor dem TNW! WB-Billett von Oberdorf nach Liestal, SBB-Billett nach Basel, BStB-Billett an die Heuwaage, BTB-Billett nach Rodersdorf und dann am Schluss noch ein Billett von der PTT...

    Freuen wir uns doch über die neuen Linien. Die Tarifvereinfachung dauert immer etwas länger. Im Falle des TNW 70 Jahre...

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  • Freut euch doch über die relativ einfache und pragmatische Lösung nach Weil. Wenn wir schon wüssten, wie die Tarifstruktur ab Dezember 2017 nach Frankreich wird, dann wären wir zufrieden mit dem was wir heute haben. Die Franzosen werden die hohen schweizer Tarife der Schweiz in St-Louis sicher nicht akzeptieren. Das heisst, die werden zu diesen Preisen nicht auf das Tram umsteigen. Eine Fahrt von der Schifflände nach Hüningen oder Sankt Ludwig kosten aktuell €1.30 und retour €2.20. Mehrfahrtenkarten noch günstiger.

  • Was hier einige Leute nicht zu begreifen scheinen, ist, dass wir - egal ob in Weil, Basel, Binningen oder St.-Louis - verkehrspolitisch im gleichen Boot sitzen. Die Grenzen unterbrechen die Verkehrsströme nicht und sie halten auch die Luftverschmutzung nicht auf. Die Diskussionen, wer von welcher Tramlininenverlängerung mehr profitiert als er bezahlt, sind vor diesem Hintergrund ziemlich kleinlich. Wenn wir es nicht schaffen, zusammen ein brauchbares, grenzüberschreitendes öV-Netz aufzubauen, werden die Fahrten einfach mit dem Auto unternommen. Bei dieser Lösung verlieren dann nun wirklich alle. Ein Blick auf die Autokennzeichen im werktäglichen Feierabendverkehr in Basel dürfte reichen, um sich vom Handlungsbedarf zu überzeugen.

    Was die Verlängerung des 8ers von Weil Bahnhof zum Läublinpark angeht: Diese trägt dazu bei, die bereits bestehende Strecke besser auszulasten und mehr Personen an das Tramnetz anzubinden und sie von Auto unabhängig zu machen. Davon profitieren wir in Basel sicher auch.

  • Ob man dies für die Agglomerationsentwicklung als wichtig empfindet ist Ansichtssache. Doch wenn die Schweiz, wie schon beim ersten Ausbau der Linie 8 sehr viel Geld in dieses Projekt investiert, welches der Schweiz nichts bringt, erwarte ich auch ein gewisses Entgegenkommen der Deutschen. Wenn wir ein gemeinsame Agglomeration wollen, sollen sie auch gefälligst dem TNW beitreten oder zumindest die Schweizer Abos (z. Halbtax) und Ticketpreise wie im TNW anbieten. So wie es jetzt ist, profitieren die Deutschen von unserem Geld für den Ausbau in ihrem Land, bieten uns aber nicht einmal normale TNW Preise. Dies find ich eine unverschämte Rosinenpickerei. Entweder sie verzichten auf unsere Gelder und machen eigene Tarife oder nützen unsere Gelder, bieten aber TNW Tarife an und akzeptieren Schweizer Abos.


    Dass das jetzige Tarifsystem in unserer trinationalen Agglomeration nicht unbedingt einfach ist und daher aus Kundensicht noch deutlicher Verbesserungsbedarf besteht, darüber sind sich hier wohl alle einig. Die binationale Agglomeration Genf ist diesbezüglich mit ihrem grenzüberschreitenden Tarifverbund "unireso" einen Schritt weiter.
    Dass es in Basel (noch) keinen solchen Verbund gibt, liegt jedoch nicht an einer angeblichen deutschen "Rosinenpickerei", sondern primär an den sehr unterschiedlichen Organisationsstrukturen von TNW, RVL und CC3F/SNCF. Dies beinhaltet auch die unterschiedlichen Vertriebsstrukturen, Preisniveaus für Fahrkarten und Tarifvergünstigungen (inkl. Kompensation der Einnahmenausfälle). Das System des TNW muss dabei nicht automatisch auch das richtige/beste System für den deutschen und französischen Teil der Agglomeration sein bzw. kann wegen den oben erwähnten Hindernissen schon gar nicht Eins zu Eins übernommen werden.

    Heute existeren zwar für die meisten grenzüberschreitenden Bedürfnisse Tarif-Angebote, diese einfach zu kommunizieren ist aufgrund der Komplexität jedoch schwierig und auch der Erwerb derselben oft nicht ganz einfach. Mit der Webseite triregio.info und dem grösseren Angebot an den neuen TNW-Automaten konnte in den letzten Jahren sicher eine Verbesserung erreicht werden.

    Ich hoffe, aufgrund dieses Überblicks wird verständlich, dass es nicht zielführend ist, die Mitfinanzierung von Netzausbauten auf deutschem Boden an die Forderung zur Übernahme des Schweizer Tarifsystems zu knüpfen. Die Region Basel hat beim grenzüberschreitenden Modalsplit ein enormes Defizit (ÖV-Anteil D-CH 14%, F-CH 10% gegenüber BL-BS 38%). Von einer Erhöhung des grenzüberschreitenden ÖV-Anteils profitiert nicht zuletzt auch der Schweizer Teil der Agglomeration.

    Zur gesamten Thematik empfehle ich noch diesen Artikel:
    Herausforderungen im grenzüberschreitenden öffentlichen Agglomerationsverkehr

    Zudem müsste man die aktuelle Linie 8 zuerst einmal so zum Laufen zu bringen, dass sie ohne Verspätung wieder nach Kleihünigen kommt, bevor man den weiteren Ausbau mit schweizer Geldern schon plant. Kurz gesagt, zuerst sollen sie mit ihrem eigenen Geld die Linie 8 zum Laufen bringen und erst dann kann man mal weiterschauen (bzw. planen).

    Es ist davon auszugehen, dass bis zu einer allfälligen Eröffnung von "Tram 8 plus" die Verkehrsprobleme in Weil (unter welchen unsere deutschen Nachbarn mindestens genau so leiden) entschärft werden können.

  • Was hier einige Leute nicht zu begreifen scheinen, ist, dass wir - egal ob in Weil, Basel, Binningen oder St.-Louis - verkehrspolitisch im gleichen Boot sitzen. Die Grenzen unterbrechen die Verkehrsströme nicht und sie halten auch die Luftverschmutzung nicht auf. Die Diskussionen, wer von welcher Tramlininenverlängerung mehr profitiert als er bezahlt, sind vor diesem Hintergrund ziemlich kleinlich. Wenn wir es nicht schaffen, zusammen ein brauchbares, grenzüberschreitendes öV-Netz aufzubauen, werden die Fahrten einfach mit dem Auto unternommen. Bei dieser Lösung verlieren dann nun wirklich alle. Ein Blick auf die Autokennzeichen im werktäglichen Feierabendverkehr in Basel dürfte reichen, um sich vom Handlungsbedarf zu überzeugen. Was die Verlängerung des 8ers von Weil Bahnhof zum Läublinpark angeht: Diese trägt dazu bei, die bereits bestehende Strecke besser auszulasten und mehr Personen an das Tramnetz anzubinden und sie von Auto unabhängig zu machen. Davon profitieren wir in Basel sicher auch.


    Grundsätzlich befürworte ich deine Stossrichtung. Das Problem ist aber, dass Deutschland und die Schweiz mit ungleichen Spiessen kämpfen. Auf der einen Seite die billigen Einkaufszentren in Deutschland, wovon die Schweizer Einkaustouristen profitieren, auf der anderen Seite die teuren Schweizer Arbeitsplätze, wovon die deutschen Arbeitskräfte profitieren, welche den Schweizer Arbeitskräften wiederum fehlen.

    Es meiner persöhnlichen Meinung aber etwas naiv, wenn man davon ausgeht, Deutschland und die Schweiz würden sich immer schön brav "brürderlich" sich die Kosten teilen. Ich habe eher den Eindruck, dass jedes Land sich selber der nächste ist und es ein Seilziehen ist, wo alle drei beteiligten Länder schauen, dass für sie das grösste Stück abfällt, bzw. jede Möglichkeit genutzt wird, um Kosten dem Nachbarn abzuschieben Und da muss die Schweiz, dass sie nicht über den Tisch gezogen wird.

    Für die Schweiz ist der neue 8er ein Segen: Bequemer kann man Einkaufstourismus nicht machen. Nur, was haben die Einwohner der Stadt Basel davon? Zwischen Basel und Kleinhüningen können die Stadtbasler den 8er nicht mehr benützen, weil jedes Tram von Einkaufstouristen prall gefüllt ist. Und das Stadt-Basler Gewerbe leidet unter den daraus folgenden Ausfällen bei den Einnahmen.
    Für Deutschland ist das Tram auch ein Segen: Sie können einfacher in die Schweiz pendeln (wo die besser bezahlten Arbeitsplätze warten) und profitieren von den guten Gewinnen der deutschen Einkaufszentren.

    Deutschland (sprich Weil am Rhein) will also den 8er verlängern und fordert von der Schweiz, dass sie für die komplett auf deutschem Boden verlaufende Strecke die Hälfte der Kosten übernimmt. Kann sie machen und ist auch legitim. Nur; würde Deutschland im umgekehrten Falle sich auch zu 50% an den Kosten beteiligen? Und warum soll das Tram gebaut werden?
    Soll es zur Erschliessung weiterer Wohngebiete dienen, dann dient es als Anreiz von weiteren Grenzgängern. Soll es zur Erschliessung weiterer Einkaufszentren dienen, dann profitiert zwar auch die Schweizer Seite, nicht jedoch die Stadt Basel aus oben erwähnten Punkten. Ich sehe darum den Nutzen für die Stadt Basel noch nicht so sehr.

    Versteht mich nicht falsch.
    Ich bin nicht der Ansicht, dass öV Politik machen soll. Aber ebenso sollte bei der Ausbauplanung des Tramnetzes der effektive Nutzen des Projektes abgeklärt werden. Und dazu gehört die Frage, was das Projekt der Stadt Basel bringt. Und da darf man meiner Meinung nach durchaus egoistisch genug sein, und zuerst mal für das eigene Land und die eigene Stadt Basel schauen. Denn die anderen beiden Länder tun dies auch.

    Ich verstehe, dass die Schweiz sich an der Verlängerung des 8ers beteiligt hat. Aber bei einer weiteren Verlängerung sehe für die Stadt Basel mehr Nachteile als Vorteile und bin darum der Ansicht, dass Weil am Rhein diese Verlängerung komplett alleine bezahlen kann...

    Einmal editiert, zuletzt von oberländer (7. Februar 2016 um 02:59)

  • Hört doch mal bitte auf mit diesen Neidereien. Als die Gotthardbahn gebaut wurde, hat vor allem Italien grosse Kostenanteile übernommen. Die Zeiten ändern sich und irgendwann ist das auch wiedermal anders rum.

  • oberländer:
    Erkläre mir Mal den Unterschied für die Stadt Basel für eine Tramstrecke Basel - Reinach und Basel - Weil unter der Annahme es gäbe sie noch nicht. Beide würden Vorortsgemeinden erschliessen, nur das eine durch den Lauf der Zeit nun nicht mehr im gleichen Land liegt. Wenn du die Landesgrenzen wegdenkst, ist alles eine Region. Ich gehe heute auch nach Lörrach, weil dort eine Interessante Ausstellung ist.

  • Der Unterschied besteht darin, dass bei Basel-Reinach oder anderen innerschweizer Strecken niemand auf die Idee kommen würde, dass Deutschland sich finanziell daran beteiligen müsse. Daraus folgend sehe ich keinen Grund, weshalb die Schweiz sich an der innerdeutschen Verlängerung gleich mit 50% beteiligen soll.

    Es geht nicht um Neidereien, logisch muss die Region zusammenarbeiten. Aber eine Zusammenarbeit kann nur funktionieren, wenn es ein Geben-und-Nehmen ist und keiner den anderen ausnützt, indem er versucht ihm möglichst einen grossen Anteil der Kosten anzuhängen. Man kann über eine Beteilung der Schweiz an den Kosten diskutieren. Aber 50% finde ich sehr viel im Verhältnis zu dem Nutzen.

  • der Gotthard war und ist aus italienischer Sicht auch eine innerschweizerische Sache. Es ist ein rein politischer Entscheid und die Abwägung, ob man das als förderungswürdig hält oder nicht. Förderungswürdig ist wiederum die Frage von zu definierenden Kriterien. Bei der ersten Etappe Tram Weil sehe ich potenzielle Kriterien erfüllt. Immerhin sind wohl deutlich mehr als die Hälfte der Nutzer Schweizer. Ohne Tram wäre das Friedlinger Verkehrschaos wohl noch unerträglicher.

  • bevor jetzt Missverständnisse aufkommen. Bin klar pro Tram Weil.
    Aber, dass ohne Tram das Verkehrschaos unerträglicher wäre, kann ich mir nicht vorstellen.

    Bevor man das Tram gebaut hat, gab es meiner Erinnerung nach wesentlich weniger Verkehrschaos,
    da mehr Parkfläche zur Verfügung stand, weniger Warteverkehr da war, man sich nicht gegenseitig im Kreisel blockiert hat.

    Nichstdestotrotz ein Riesengewinn für Weil und Basel, vorallem für Leute ohne PKW/ Führerschein.

    Daher sehe ich das Chaos als Nebeneffekt einer guten Änderung/ Neuerung...