BVB Tramersatzbeschaffung

  • Dass ein halber Tango genau gleich viel kostet wie ein 45-Meter Tango, kann und will ich schlicht und einfach nicht glauben. Zumindest die Materialkosten sollten bei der kurzen Version ja um etwa 50% niedriger sein.

  • Zitat

    Original von BLT Bengel
    Dass ein halber Tango genau gleich viel kostet wie ein 45-Meter Tango, kann und will ich schlicht und einfach nicht glauben. Zumindest die Materialkosten sollten bei der kurzen Version ja um etwa 50% niedriger sein.


    Bei allen Hightech-Produkten, die in kleinen mengen produziert werden, spielen die Material kosten kaum mehr eine Rollen, was kostet ist die Fertigung (also Arbeitszeit) und die Entwicklung.

  • Dass sie gerade gleich viel kosten, hat mich auch ein Wenig überrascht, aber, dass sie mehr als nur die Hälfte kosten, ist logisch: Zwei "halblange" Tangos haben gegenüber einem 43m-Tango Doppelt so viele Führerstände, 4 Drehgestelle statt 3 etc. Ausserdem müssten "richtige" Zug- und Stossvorrichtungen angebracht werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Gummikueh 476 (16. Juni 2010 um 12:26)

  • Nur noch ein paar Anmerkungen zum Avenio:
    Es ist leider eine Tatsache das die Fahrwerke für die Meterspur noch nicht existieren. Mir ist auch zu Ohren gekommen das man von Seiten BVB
    Technik sehr zurückhaltend über dieses FZ spricht, ja sogar grosse Vorbehalte bestehen. Ein sicheres Indiz dazu ist, das man bei Stadler nach gefragt hat ob sie auch eine kurze Version des Tangos bauen würden. Warum?
    Das Siemens Tram ist nämlich nicht fähig, in dieser Bauart, übers Bruderholz fahren zu können.
    Ins besondere unter der Voraussetzung das es ja nichts extra kosten darf
    was wiederum Auswirkungen auf die Ausrüstung des FZ hat.
    Beim Combino kann man gut sehen zu was das geführt hat.
    Die Ansprüche der Wagenführer in Bezug auf den Führerstand sind schon mal
    als unwichtig betitelt worden. Auch ist wiederum kein Prototypen Test
    vorgesehen.
    Da man ja weiss wie es bei der Tango Ausschreibungen aus gegangen ist,
    bei der sich notabene ja sooo viele Anbieter beworben haben, wird man da noch ne grosse Nuss zu knacken haben.

    Fortsetzung folgt

  • Eine kleine, aber vielleicht sehr interessante Information:

    Siemens stellt in Zusammenarbeit mit ASTRA Straßenbahnfahrzeuge für die rumänische Stadt Arad her. Das Fahrzeug läuft dort, wohl aufgrund der Kooperation mit ASTRA, unter dem Namen "Imperio". Siemens liefert die elektrische Ausrüstung und die Drehgestelle, während ASTRA unter der Federführung von Siemens die Wagenkästen fertigt.

    Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug, dass dem Typ Combino Plus für Budapest und Almada entspricht, jedoch in Meterspur!

    http://rinsider.clubferoviar.ro/en/afiseaza_stire.php?id=5671

    Damit ist das Geheimnis um die Meterspur-Variante gelüftet... ;)

  • Bis in Arad aber ein modernes Niederflurzeug vernünftig eingesetzt werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Auch wenn immerhin in der Innenstadt die Strecken mittlerweile anständig modernisiert worden sind, läuft solch ein Niederflurfahrzeug auf den meist desolaten Aussenstrecken immer noch Gefahr schnell mal zu entgleisen... (sorry für's OT)

    Einmal editiert, zuletzt von Wrzlbrnft (19. Juni 2010 um 16:05)

  • 60 neue Trams in zwei Tranchen
    BESCHAFFUNG. «Die BVB beabsichtigen,
    einen Tramtyp zu beschaffen,
    dessen Einsatz sich auf einem adäquaten
    Netz bewährt hat.» Dies antwortet der Regierungsrat auf eine Interpellation von Urs Schweizer (FDP). Dieser hatte gefragt, ob das von der BaZ in die Diskussion gebrachte Avenio-Tram von Siemens schon auf einem Meterspurnetz mit ähnlichen Verhältnissen wie
    Basel im Einsatz stehe. Darauf heisst es in der Antwort: Nein. Weiter wird die vorgesehene Beschaffung von 60 Trams in zwei Tranchen bestätigt. Die ersten 30 Fahrzeuge sollen 2014 in Betrieb gehen, hatten die BVB im Mai erklärt. Aus der gemeinsamen Beschaffung der Tango-Trams mit der BLT sind sie ausgestiegen.
    Den Verzichtskosten von 1,2 Millionen Franken stehe eine gleich hohe Einsparung gegenüber,
    schreibt der Regierungsrat.

    BaZ 6.11.2010

    3 Mal editiert, zuletzt von Marcus Berger (6. November 2010 um 17:26)

  • Im rumänischen Arad wird ja derzeit von Siemens ein dem Avenio ähnlicher Prototyp für das dortige Meterspurtramnetz gebaut. Wobei ich mir aber vorstelle, dass das nur noch zu grösserem Raunen hier führen würde, wenn die BaZ dereinst mit der Schlagzeile "Neue Basler Trams aus Rumänien" aufmacht. ;)

  • Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass es in Bezug auf die LCC einen günstigeren Wagen gibt als den Tango.

    Extrem hohe Laufleistungen zwischen den Wartungsintervallen sind extem kostensparend und dürften bei einer erwarteten Lebensdauer von 40 Jahren die höhreren Anschaffungskosten gegenüber einem Billigtram à la Avenio schnell hereinholen.

  • Aber ihr wisst doch, die das bei den meisten Managern läuft: Sie müssen/sollen JETZT (kurzfristig) Kosten einsparen. Also müssen die Entscheide auch so getroffen werden, damit die ihnen gesteckten Ziele auch erreicht werden und sie ihren Bonus kassieren.
    Und in ein paar Jahren (wenn sich dann eine allfällig höhere Anschaffung beginnen würde zu rechnen resp. die TCO mit der günstigeren Anschaffung teurer werden) haben die eh bereits einen neuen Job .....

  • Genau, diese Diskussion kennen wir ja von der Trolleybus-Abstimmung: Hauptsache, es wird JETZT gespart, egal, ob es dann in ein paar Jahren viel mehr kostet. Dieses Problem stellt sich bei Investitionen immer. Abgesehen davon, dass sich Gudenrath den "Kampf" gegen den Tango auf die Fahne geschrieben hat, weil er (der Tango) zu wenig "behindertengerecht" sein soll. Dass er das Gleis nicht stark abnützt, ein exzellentes Fahrverhalten hat und extrem zuverlässig ist, spielt ja keine Rolle...

  • Zitat

    Original von Renntrabi
    Extrem hohe Laufleistungen zwischen den Wartungsintervallen sind extem kostensparend und dürften bei einer erwarteten Lebensdauer von 40 Jahren die höhreren Anschaffungskosten gegenüber einem Billigtram à la Avenio schnell hereinholen.

    Waren nicht auch die Düwags einst als "Billigtrams" beschafft worden?

  • Zitat

    ... «Die BVB beabsichtigen, einen Tramtyp zu beschaffen, dessen Einsatz sich auf einem adäquaten Netz bewährt hat.» ...


    Ich verstehe dies als gezielte, wenn auch verschlüsselte Nachricht, dass weitere Combinos beschafft werden sollen. Das Tram bewährt sich ja - hier und in Bern und anderswo. Zumindest, solange man die Folgekosten ausser Acht lässt. Es fragt sich nur, ob Siemens in Basel überhaupt noch liefern will?

  • Dazu hab ich gleich noch eine Frage: Wieso sollte Siemens nicht liefern? Hab diese Aussage schon mehrfach gehört, aber nie richtig verstanden!

    Und zur Trambeschaffung: Nachdem ich nun auch ein paar Mal mit dem Tango gefahren bin, muss ich schon sagen: die Qualität und das Design sind schon sehr gut!
    Für mich wäre je nach dem auch eine Kombibestellung eine Lösung! Soll heissen, man beschafft sowohl Tango als auch einen 100% Niederflur Typ wie den Avenio oder Combino oder was auch immer, wobei man den Schwerpunkt auf Tango legt, da man mit den Combinos schon über 100% Niederflurtrams verfügt. Und dann setzt man die Typen entsprechend so optimal auf dem Basler Netz ein, sodass es da wo es den durchgehenden Niederflur "braucht" (aus meiner Sicht: ganz klar die Linie 8 ) auch durchgehenden Niedeflur gibt, auf anderen Linien dafür die Tangos eingesetzt werden.
    Sollte man sich auf einen Typ einigen "müssen", würde ich, da schon Combinos vorhanden sind, zum Tango greifen!

    Auf jeden Fall fände ich es Unsinn, die Combinos (der Linie 8 ) zu verschieben auf andere Linien!

    2 Mal editiert, zuletzt von Citaro93 (7. November 2010 um 21:47)

  • Gudenrath - mir fallen nicht viele Personen in seiner Position ein, die mir so schnell nach Amtsantritt schon so deftig auf die Nerven geht.

    Der Nein Entscheid ist meiner Meinung nach der grösste Fehler der BVB, seit den Sänften.

    Aber man bekommt die Quittung spätestens dann, wenn man mit dem 100 Prozentniederflurfahrzeug auf die Schnauze fällt, während man bei den BLT und in Genf sichtlich zufrieden sein wird, mit den Tangos.

    Ganz ehrlich, rein optisch gefällt mir der Avenio aus Portugal besser als der Tango, aber das System ist auf Meterspur nicht erprobt und mit den Gegebenheiten unserer Stadt glaube ich auch nicht, dass dieses Ausschwenken in den Kurven wirklich funktionieren würde.

    Was die Combinos betrifft, naja sowohl die sanierten basler, wie auch die neuen berner Combinos sind bezüglich Fahrkomfort nun um einiges besser als auch schon. Aber optisch halte ich den neuen Berner Combino für eine Frechheit gegenüber meinen Augen.

    Ergo bete ich darum, dass es in dieser Form keine Combinos geben wird.

    Bin gespannt, ob die BVB auch noch ein Fahrzeug testen wird...

    Sind die neuen Fahrzeuge pünktlich da zur Eröffnung des Weiler Astes?

    Ansonsten müssten ja evt doch BLT Fahrzeuge übernommen werden.
    Müssen die Combinos nicht noch mit Heckblinkern und Bremslichter nachgerüstet werden, um in Deutschland eine Zulassung zu erhalten?

    Citaro93
    was berechtigt die Linie 8 weiterhin mit 100% Niederflur zu verwöhnt zu werden?

    Andere Linien, rsp. deren Fahrgäste hätten dies genau so verdient.

  • Für den Weiler Ast wird "nur" 1 zusätzlicher Umlauf benötigt, das sollte sich knapp ausgehen. Allenfalls wird man dafür eben wieder etwas häufiger eine Düwag-DT auf dem 2er sehen.

    Ansonsten sind Tango und Combino/Avenio ja noch lange nicht die einzigen Niederflurtrams. Spontan kommen mir noch Variobahn (auch Stadler) und Cityrunner (mag ich persönlich überhaupt nicht) in den Sinn...

  • Am besten wird ein ULF in Meterspur bestellt, dann werden auch Haltestellenerhöhungen hinfällig. ;)

    @Dome
    In erster Linie muss ein neues Tram zuverlässig, wartungsfreundlich, komfortabel und für das Basler Schienennetz geeignet sein. Das Design ist schlussendlich nur einer unter vielen Punkten.