Tramersatzbeschaffung BLT ab 2023: Be 8/10 Nrn. 4201–4225 TINA

  • Zur optischen Veranschaulichung:

    tina_panto.png

    Würde das Gelenk bei gleicher Position der Wippe nach vorne schauen (rot hinterlegt), käme die Wagenführer-Klimaanlage in den Weg, während nach hinten (grün hinterlegt) Platz vorhanden ist. Und wenn man den Stromabnehmer für unsere Gewohnheit "richtig rum" im grünen Bereich befestigen würde, wäre die Wippe eben zu weit hinten.

    Für uns ja sicher optisch ungewohnt, aber da das ja keine technischen Nachteile gibt oder sogar leicht besser ist, wäre es eher unpragmatisch, nur für den Beibehalt der optischen Gewohnheit Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

    Rein vom optischen Aspekt kann man eine Neuheit und Abwechslung ja auch begrüssen. Und da diese Anordnung bei grossen Bahnen schon länger üblich ist, erinnert die BTB so eher wieder an eine "richtige" Bahn :)

  • In der Beilage ein Bild der zahlreichen Geräte vom Tina-Dach im Bereich des Pantographen. Für die Positionierung des Schleichstückes (Wippe) in der Längsrichtung gibt es nur eine kleine Toleranz, in der Querrichtung beträgt diese logischerweise 0. Somit blieb nichts anders übrig, als der Schunk-Panto 180 Grad zu drehen.

    Tina Schunk 12.23.jpg

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  • Positionierung Panto: es gibt mindestens zwei Gründe, warum der Panto mit dem mittleren Gelenk nach hinten montiert wurde: Grundsätzlich sollte die Wippe aus Profilgründen möglichst nahe beim Drehpunkt des Laufwerkes montiert sein. Nun ist es so, dass beim Tina die Dachfläche insbesondere im Frontbereich sehr gut mit Apparaten ausgefüllt, bzw. verschachtelt ist. Wäre der Panto 180 Grad gedreht, hätte es eine Kollision mit der relativ grossen Führerstandsklimaanlage gegeben. Der 2. Grund liegt in der Tatsache, dass bei grossen Störungen an Fahrleitungen oder Panto der Schaden im Ereignisfall erfahrungsgemäss kleiner ist, wenn das mittlere Gelenk entgegengesetzt der Fahrtrichtung angeordnet ist. Die Schnellzugloks CC 6500 hatten deswegen die Anordnung von Anfang an, die SBB setzten dies erstmals bei der Lok 2000 um.

    Nicht aus Profilgründen muss sich die Wippe möglichst über dem (theoretischen) Drehzapfen befinden, sondern damit der Fahrdraht in Kurven nicht seitlich über den Stromabnehmer hinausläuft bzw. dieser "ins Leere greift".

    Bei der Re460 mussten die Stromabnehmer umgekehrt montiert werden, da sie sonst im gesenkten Zustand über die weit nach hinten gezogene Front hinausgeragt hätten.

    Der Grund, dass die Schäden kleiner wären, wenn im Kniegang gefahren wird, scheint mir nicht plausibel. Bei der CC6500 gab der externe Senkantrieb die Stromabnehmer-Ausrichtung vor (Kniegelenk immer gegenüber dem Antrieb). Der Senkantrieb über dem Führerstand wäre ungünstig gewesen, wenn überhaupt machbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Pantograph (27. Dezember 2023 um 10:06)

  • Erstes TINA Tram: Test- und Schulungsphase gestartet

    Anfang Januar starteten die mehrmonatige Testphase des ersten TINA Trams sowie die Schulungen der Fahrdienstangestellten auf dem neuen Fahrzeug. Seit heute ist das TINA Tram zu Testfahrten auf dem BLT Liniennetz unterwegs. Das moderne Fahrzeug ist als erstes Tram in der Region Nordwestschweiz serienmässig mit einem integrierten Kollisi-onswarnsystem und einer Klimaanlage mit natürlichem Kältemittel ausgerüstet – für mehr Sicherheit und für eine bessere Umweltbilanz. Die ersten sechs TINA Trams werden Ende August 2024 in Betrieb gehen und auf dem gesamten BLT Liniennetz verkehren.

    Die BLT wird als erstes Unternehmen in der Schweiz die neue Tramgeneration TINA von Stadler einsetzen. TINA ist die Abkürzung für «Total Integrierter Niederflur-Antrieb». Bei der Neuent-wicklung wurde ein besonderes Augenmerk auf den Fahrgastkomfort gelegt. Das vollklimatisierte Fahrzeug verfügt über einen grosszügigen Innenraum, grosse Panoramafenster und ein integriertes Fahrgastinformationssystem. Es ist von der ersten bis zur letzten Fahrgasttür niederflurig und barrierefrei ausgelegt. Die 96 Sitzplätze bieten durchgängig komfortable Fuss- und Knieräume.

    Moderne Klimaanlage mit natürlichem Kältemittel

    Das TINA Tram ist mit einer modernen Klimaanlage ausgestattet, welche zu einer besseren Umweltbilanz des Fahrzeuges beiträgt. Dabei wird das Kältemittel R744 (Kohlendioxid) - ein natürlich vorkommender Stoff - eingesetzt, das um das 1300-fache klimafreundlicher ist als die bisher in Klimaanlagen verwendeten Kältemittel.

    Integriertes Kollisionswarnsystem erhöht Sicherheit

    Das BLT TINA Tram ist das erste Tram in der Region Nordwestschweiz, das serienmässig mit einem integrierten Kollisionswarnsystem ausgerüstet ist. Das System unterstützt und entlastet die Fahrdienstangestellten bei der täglichen Arbeit. Es ermöglicht, Gefahren und Hindernisse auf der Strecke frühzeitig zu erkennen und rasch Massnahmen einzuleiten, um kritische Situationen zu vermeiden. Damit kann die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zusätzlich erhöht werden.

    Für Stadt- und Landstrecken geeignet

    Das siebenteilige Fahrzeug mit fünf integrierten Fahrwerken eignet sich ideal für enge Radien in der Stadt und schnelle Strecken auf dem Land. Die speziell konstruierten Drehgestelle am Anfang und Ende des Fahrzeugs sorgen für einen hohen Fahrkomfort und schonen, selbst bei engen Kurvenradien, Rad und Schiene. CEO Frédéric Monard ist vom neuen TINA Tram begeistert. «Das TINA Tram überzeugt nicht nur hinsichtlich Fahrgastkomfort und Technologie. Es schont auch Rad und Schiene, was für die BLT als Infrastrukturbetreiberin im ureigenen Interesse ist.»

    Mehrmonatige Testphase gestartet

    Das erste von 25 TINA Trams traf am Mittwoch, 20. Dezember 2023, auf zwei Tiefladern in Oberwil ein. Das Fahrzeug Nr. 4201 wurde für den Transport in zwei Teile zerlegt, in Oberwil abgeladen, aufgegleist und wieder zusammengesetzt.

    Anfang Januar 2024 startete Stadler, in enger Zusammenarbeit mit der BLT, mit der Testphase. In einem ersten Schritt wurden im Depot Hüslimatt in Oberwil statische Tests durchgeführt und dabei die Grundfunktionen des Fahrzeugs auf Herz und Nieren geprüft. Darauf folgten erste Testfahrten im Tramdepot und seit heute auf dem BLT Liniennetz. Dominic Kostolich, Projektleiter Trambeschaffung, erläutert: «In der sechsmonatigen Typentest- und Zulassungsphase des TINA Trams verifizieren wir die definierten Eigenschaften und erbringen die Nachweise für die Zulassung. Wir führen beispielsweise Softwaretests durch und Bremstests im beladenen Zustand, wobei wir die Fahrgäste mit rund 20 Tonnen Sand simulieren».

    Schulung der Fahrdienstangestellten

    Während der sechsmonatigen Testphase werden rund 20 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen sowie 180 Fahrdienstangestellte geschult. Bereits im Januar 2024 werden jene Mitarbeitende auf dem neuen TINA Tram ausgebildet, die während der Testfahrten im Einsatz sind. Von April bis Juli 2024 werden alle Fahrdienstangestellten die Schulung absolvieren. Die Ausbildung dauert drei Tage, wovon ein Tag für das Thema «Technik und Störungsbehebung» und zwei Tage für die Fahrpraxis auf dem gesamten Liniennetz reserviert sind.

    Lieferungen per Bahntransport

    Die Anlieferung der ersten Fahrzeuge erfolgt per Tieflader direkt nach Oberwil. Bevor die neuen Fahrzeuge auf dem Tramnetz durch die Stadt geführt werden können, sind Profilprüffahrten durchzuführen, um sicherzustellen, dass das neue TINA Tram sämtliche Vorgaben für den Betrieb auf dem Netz der BVB und BLT erfüllt.

    Nach abgeschlossener Validierungsphase werden die weiteren TINA Trams per Bahn bis zum Güterbahnhof Basel transportiert, dort auf einen Tieflader verladen und ins Depot Dreispitz der BVB transportiert. Dort werden sie abgeladen, aufgegleist und auf dem Streckennetz nach Oberwil ins Depot Hüslimatt gefahren.

    Bis im Juni 2024 werden fünf weitere Fahrzeuge von Stadler geliefert. Die Lieferung sämtlicher 25 TINA Trams ist bis Ende 2025 geplant.

    Inbetriebnahme

    Die ersten sechs TINA Trams werden Ende August 2024 in Betrieb gehen und auf dem gesamten BLT Liniennetz verkehren. Ab 2026 werden alle 25 TINA Trams auf dem Liniennetz im Einsatz sein.

    Das Investitionsvolumen der 25 Fahrzeuge inklusive Optionen und Ersatzteile beträgt rund 125 Millionen Franken.

    Porträt TINA Tram

    • Total Integrierter Niederflurantrieb
    • Siebenteiliges Fahrzeug, 45,5 Meter lang, 2,3 Meter breit
    • Acht breite Doppeltüren
    • Grosse Auffangräume für raschen Fahrgastwechsel
    • Wagenkastenstruktur aus Stahl
    • 96 Sitzplätze (zusätzlich 7 Klappsitze), 160 Stehplätze
    • Fünf integrierte Fahrwerke (davon vier Antriebseinheiten) mit Achsen und grossem Raddurchmesser (650 mm). Das erste und das letzte Fahrwerk sind als Drehgestell ausgelegt.
    • Integriertes Fahrgastinformationssystem
    • Vollklimatisierung
    • 100% BehiG-konform
    • USB-Ladebuchsen, 220 Volt Steckdosen
    • Höchstgeschwindigkeit 80 km/h

    Quelle: MM blt.ch

  • Ich hatte den Eindruck, als ich das Tram im Depot runfahren sah, dass die Abdeckungen des vordersten und hintersten DRG extrem nach aussen schwenkten. Hab dann an die Haltestelle AP gedacht. War aber nur mein Eindruck.

  • 4106 6. Februar 2024 um 19:46

    Hat den Titel des Themas von „Neue Fahrzeuge für die BLT (Tram) ab 2023“ zu „Tramersatzbeschaffung BLT ab 2023: Be 8/10 Nrn. 4201–4225 TINA“ geändert.
  • Hab extra meine Abfahrt zur Tschäggättä verschoben um noch schnell Bilder zu machen.
    War sogar 8 Minuten vor Plan weil das Tina vor die S-Bahn gelassen wurde.
    131 + 4203 beim Schwimmbad Prattele, 07.02.2024

    Danke an den Informanten.