Im Ruhrgebiet, oder auch in Ludwigshafen bei Mannheim - mein Lieblingsvorzeigestück für völlig verfehlte Verkehrsplanung - ist man aber von völlig anderen Entwicklungsszenarien ausgegangen, die nie eingetreten sind. In Basel hingegen gilt es, die bestehenden S-Bahn-Linien und Stationen besser zu verknüpfen und zudem bessere Verknüpfungen Tram<>S-Bahn zu lancieren. Es geht gar nicht darum, in Basel irgendwelche Siedlungspolitik zu betreiben. Einmal mehr: Es geht nicht darum (oder darf zumindest nicht), das bestehende Tramnetz zu kannibalisieren (das macht man schon mit Durchmesserbussen via Mittlere Brücke ), sondern eine sinnvolle Ergänzung zu schaffen.
Daneben: Vier Züge pro Stunde klingt eigentlich ganz schön. Nur wo sollen die bitte noch reingequetscht werden? Im Ergolztal ist schlicht und einfach kein Platz mehr, im Fricktal wird's auch langsam eng und im Laufental wird ohne weitere Ausbauten auch nichts funktionieren. Derzeit wird die zweite Rheinbrücke auf der Verbindungsbahn gebaut. Dafür sind bereits jetzt sämtliche Trassen verplant. Meines Wissens wird zwar die Oberrhein-Linie dann wieder bis Basel SBB durchgebunden werden, mehr ist aber dank des erwarteten Güterverkehrs schon wieder nicht drin.
Das Problem ist doch letztlich, dass unserer Dreiländerregion ein gesamtheitliches Verkehrskonzept fehlt und jedes Land, jeder Kanton an seinem eigenen Projektli feilt. In Deutschland soll der 4-Spur-Ausbau Richtung Karlsruhe zurückgestellt werden, das Elsass hat keine Lust auf FLIRTs, der Aargau stemmt sich gegen eine Nachtzuschlag-Abschaffung (okay, ist jetzt nicht ausbaurelevant, aber passt dazu)... Währenddessen bauen Zürich, Bern und Genf munter weiter S-Bahnen und Tramlinien.