• Das wäre sicher eine komplizierte Sache, mindestens Überholgleise an mehreren Stationen würde es sicher brauchen.

    Aber rein für den Margarethenstich ist das auch egal, da dieser auch ohne Eilkurse sinnvoll ist und diese Dinge getrennt betrachtet und allenfalls realisiert werden können. Dass das vermischt wird, gehört sicher auch zur Verwirrungstaktik.

    Die ganzen vorgebrachten Argumente richten sich halt wohl vornehmlich an jene, die nicht an der Strecke wohnen und die Widersprüche nicht auffallen.

  • Der 17ner müsste in Ettingen ganz kurz vor dem 10ner Abfahren, und würde dann irgendwo auf den vorausfahrenden 10ner Auflaufen.

    Wenn der Eilkurs und das "Regionaltram" beide nur alle 7.5 Minuten fahren, wäre das sicher noch vorstellbar. Je nach dem, wie viele Halte bedient werden, würde das Expresstram wohl kaum mehr als 5 Minuten Zeit gewinnen und würde nicht einmal auf den vorherigen Kurs auflaufen.

    In der Gegenrichtung wäre das aufgrund eventueller Verspätungen aus der Stadt sicher schon etwas schwieriger, aber dank den 2.5 Minuten Reserve noch machbar.

    Aber wahrscheinlich würde es wohl kaum akzeptiert werden und auch verkehrlich nicht unbedingt sinnvoll sein, wenn die "Regional-Haltestellen" nur noch halb so oft bedient würden wie heute und z.B. keine Verbindung an den Bahnhof oder in die Innerstadt mehr hätten. Wahrscheinlich müssten die Gesamtzahl der Kurse ausgebaut werden, so dass an den Regional-Haltestellen nur ein bisschen weniger Kurse als heute halten, während an den Expresshaltestellen leicht mehr Kurse als heute hielten. Und dann würde es ohne Überholstellen wohl schwierig werden.

  • Baselbieter SVP lehnt Tramprojekt ab

    Als einzige grössere Partei im Landkanton beschliesst die SVP die Nein-Parole zum Bau des Margarethenstichs.

    Zitat

    "Im besten Fall sind Sie dann fünf Minuten schneller am Bahnhof - im besten Fall", sagte Weibel. Demgegenüber werde mit der Realisierung des Tramprojekts eine Verlängerung der Fahrzeit jener in Kauf genommen, die mit Auto, Motorrad oder Velo unterwegs seien und künftig wegen des Rotlichts an der Kreuzung Binningerstrasse/ Margarethenstich warten müssen. Und das sei die Mehrheit, fügte Weibel an. Auch im Pendlerverkehr in der Agglomeration seien 70 Prozent im Auto unterwegs. Der Margarethenstich sei letztlich also nicht für, sondern gegen die Menschen im Leimental.

    Dass lediglich ein Bruchteil des Individualverkehrs über die Baslerstrasse in Binningen verkehrt, von welchem wiederum nur ein Bruchteil von einer geringen Wartezeit betroffen ist, wird natürlich komplett unterschlagen.

    Nun mal eine Beispielrechnung für die Spitzenstunde, um aufzuzeigen, von was wir hier reden (die Rechnung ist nicht exakt, zeigt aber die Grössenordnung sehr gut auf):

    Tägliche Belastung Baslerstrasse Binningen = 13'449 Fahrzeuge/Tag (Spitzenstundenanteil = ca. 10%, d.h. ca. 1'345 Fahrzeuge/h)

    Mittlerer Besetzungsgrad = ca. 1.2 Pers./Fahrzeug, also ca. 1'600 Pers./h auf der Strasse

    Total Rotzeit Baslerstrasse = 2 * 8 * ca. 30s = ca. 8min, also ca. 13% der Stunde, was ca. 215 Pers./h auf der Strasse entspricht.

    Mittlere Wartezeit = 30s / 2 = 15s

    Total Zeitverlust Strasse = 15s * 215 = 54min, d.h. bezogen auf alle 1'600 Pers./h macht dies durchschnittlich ca. 2s Verlustzeit pro Person auf der Strasse.

    Tägliche Belastung Tram Querschnitt Dorenbach - Zoo (L10+17) = ca. 20'500 Pers./Tag (Spitzenstundenanteil = ca. 10%, d.h. ca. 2'050 Pers./h)

    Anteil der Personen mit einem Fahrzeitgewinn von ca. 5min dank des Margerethenstichs = ca. 20% (Schätzung) = ca. 410 Pers./h

    Total Zeitgewinn Tram = 5min * 410 = 2'050min, d.h. bezogen auf alle 2'050 Pers./h macht dies durchschnittlich ca. 60s Zeitgewinn pro Person im Tram.

    Dem Zeitgewinn von durchschnittlich 1min pro Trampassagier steht somit ein Zeitverlust von lediglich 2s pro Person auf der Strasse gegenüber. Zudem sind auf der Strasse weniger Personen von der Fahrzeitveränderung betroffen als im Tram. Das Kosten/Nutzen-Verhältnis des Margarethenstichs ist nicht einfach zufälligerweise sehr gut. Zur Aussage von Weibel und Konsorten darf sich somit jeder selber denken was er will...

    Quelle Verkehrsbelastungen: Bericht Verkehrszählungen 2015, Kanton BL

  • was sind den das für Rechnungen. Muss man die verstehen.

    Man kann doch das nicht so auf 2 Sekunden Pro Person herunter rechnen.

    Für jede Person, welche am Rotlicht warten muss, wären es die volle Wartezeit.

    Genau so, wie es für jede Person im Tram die ca 5 Min. Zeitgewinn sind.. ?!


    Ich habe in diesem Forum etwas Mühe, dass immer alles was gegen den ÖV gesagt wird, immer so extrem zerpflückt wird.

    Bin sicher auch beim Pro Komitte gibt es polierte Aussagen.

    Aber auch Gegner haben das Recht, Stimmung für Ihr Ding zu machen.


    Ich sehe es zum Beispiel nach wie vor nicht ein, warum BS an ein Projekt bezahlen soll, wo fast nur BL profitiert.

    Schon gar nicht für eine HVZ Linie.

    Viel Geld ausgeben für 5 Minuten... da könnte man einfach ein Tram früher nehmen.

    Heuwaage braucht es schon eine Lösung... das ist klar... aber eben, man soll doch auch die Gegenseite machen lassen.

  • Ich habe in diesem Forum etwas Mühe, dass immer alles was gegen den ÖV gesagt wird, immer so extrem zerpflückt wird.

    Alle haben das Recht, ihre Meinung zu äussern.

    Es haben aber auch alle das Recht, die Meinung zu äussern, dass sie eine andere Meinung nicht teilen.

  • Die 2s pro Person sind schon aussagekräftig. Fährst du beispielsweise auf deinem Arbeitsweg mit deinem Wagen jeden Tag dort durch, so wirst du durchschnittlich 2s mehr pro Fahrt benötigen (was vernachlässigbar ist). Zudem fällt die volle Wartezeit nur dann an, wenn du genau zu dem Zeitpunkt an das Lichtsignal kommst, wenn es auf Rot fällt.

    Die 1min Fahrzeitgewinn mit dem Tram dienen lediglich als Vergleichsgrösse, da dort die Fahrzeitgewinne natürlich nicht auf alle Fahrgäste gleichmässig verteilt werden, sondern vom Ziel der Fahrt abhängen.

    Es werden hier nur diejenigen Aussagen "zerpflückt", welche offensichtlich falsch oder widersprüchlich sind. Zwischen "poliert" und offensichtlich falsch liegt meiner Meinung nach doch ein wesentlicher Unterschied.

  • Viel Geld ausgeben für 5 Minuten... da könnte man einfach ein Tram früher nehmen.

    Sorry, dass ich noch was zerpflücke :)

    Was ich da einfach nicht ganz verstehe, 30 Sekunden Zeitverlust für einen Autofahrer seien eine (extra überspitzt) mittlere Katastrophe, während "nur" 5 Minuten Zeitgewinn für einen Trampassagier unnötiger verschwenderischer Luxus sei. Dabei könnten doch auch die Autofahrer 30 Sekunden früher losfahren.

    Dann könnte man auch das Tram über die Wettsteinbrücke einstellen bzw. dessen Bau als unnötiger Luxus ansehen. Der Hauptzweck dieser Verbindung ist ja auch "nur", dass Messebesucher "nur" 5 Minuten Zeit sparen. Von Adlertunnel (Milliarden für 1 Minuten Fahrzeitgewinn) schon gar nicht zu sprechen.

  • das ist jetzt wieder ein Apfel Birnen Vergleich...


    die Fünf Minuten schneller da sein stehen im Kontext mit dem vielen Geld.

    das hat rein gar nichts damit zu tun ob der Autofahrer 30 Sekunden stehen muss.

    Was sowieso nie reicht. Das ist eben genau so an den Haaren herbei geholt wie gewisse Einwände der Gegner.

  • die Fünf Minuten schneller da sein stehen im Kontext mit dem vielen Geld.

    Auch die Wettsteinbrücke hat doch mal viel Geld gekostet? Warum war diese (aus heutiger Sicht) in Ordnung, während ein Margarethenstich es nicht ist? Oder gab es damals die selben Diskussionen?

  • Die Brücke war da. Musste erneuert oder Abgebrochen werden.

    Was willst Du mir mit dieser Brücke sagen?

    Als zweigeteilte Stadt braucht es die Brücken sicher mehr als den Margarethenstich.

    Wir können gerne über den Stich diskutieren.

    Aber dann bitte mit sinnvollen Argumenten und nicht diesem Wettsteinbrücken-Vergleich.

    Denn da sehe ich keine sinnvolle Diskussionsbasis.

    PS. Bei der Wettsteinbrücke hat man sich ja übrigens aus Spargründen für dieses lärmende etwas entschieden.

  • Jungs, ..., ganz ruhig, ..., wir haben uns ja alle gerne!!

    Ich glaube wir sind uns einig, dass die Argumente der Gegner, aus unserer ÖV-freudlichen Sicht, nicht hieb- und stichfest sind. Fakt ist, dass eine Berechnung und eine Simulation des Verkehrsaufkommens gibt. Es ist den Gegnern überlassen, die Richtigkeit dieser Expertise durch einen (sachlichen()Gegenbeweis zu widerlegen. Dies ist, meines Wissens, nicht geschehen. Abstimmungskämpfe werden immer "hart" ausgetragen. Das ist Teil unserer direkten Demokratie und da muss man auch einiges aushalten können. Schlagwörter und reisserische Plakate sind da an der Tagesordnung!

  • Eine gute Hilfe für die Beurteilung von Kosten vs. Fahrzeitgewinn ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis, welches beim Margarethenstich klar positiv ausfällt (siehe z.B. Bericht UVEK zum Ratschlag Margarethenstich, S.15/16). Bei der Bewertung der im Agglomerationsprogramm eingereichten Tramprojekte hat der Margarethenstich sogar den schweizweit höchsten Kosten-Nutzen-Koeffizient und damit ein sehr gutes Resultat erreicht, weshalb sich der Bund auch zu 40% an den Kosten beteiligt.

  • Die Brücke war da. Musste erneuert oder Abgebrochen werden.

    Was willst Du mir mit dieser Brücke sagen?

    Damit wollte ich sagen, als die erste Wettsteinbrücke gebaut wurde bzw. das erste Mal darauf Schienen verlegt wurden, war sie noch nicht da bzw. noch ohne Schienen (ich bezog mich mehr darauf und nicht auf den Ersatz).

    Und trotzdem hatte man sie gebaut resp. darauf Schienen verlegt. Obwohl es damals vielleicht genau so hiess, das sei doch unnötig, es gebe doch schon die Mittlere Brücke, welche doch schon immer gereicht habe und das würde doch auch nur viel Geld für wenige Minuten kosten.

    Genau das, was jetzt manche beim Margarethenstich sagen. Wenn es etwas schon gibt, ist es gut und unverzichtbar, Neues sei aber unnötiger Luxus.

    Es gäbe aber auch viele andere analoge Beispiele wie Peter Merian-Strecke oder diverse Bahntunnel und und und ...

    Aber wir müssen uns ja nicht einig werden. Hauptsache alle können ihre Meinung darlegen.

  • Auch Peter-Merian ist genau so ein Apfel - Birnen Ding.

    Man hat dies nicht gebaut um Schneller irgendwo zu sein, wo das Tram danach sowieso hinfährt (beim Stich wäre es dann der 10er statt der 17er), sondern um die Landgemeinden überhaupt an den Bahnhof anzubinden.

    Ich sehe, das bringt nichts und höhre daher mit dieser Diskussion auf.

  • Auch Peter-Merian ist genau so ein Apfel - Birnen Ding.

    Man hat dies nicht gebaut um Schneller irgendwo zu sein, wo das Tram danach sowieso hinfährt (beim Stich wäre es dann der 10er statt der 17er), sondern um die Landgemeinden überhaupt an den Bahnhof anzubinden.

    Eine Anbindung der Landgemeinden an den Bahnhof SBB wäre auch ohne Peter-Merian-Brücke möglich gewesen, allerdings sehr aufwändig und wegen hohem Zeitverlust nicht sinnvoll... Es ging also sehr wohl um eine schnellere Anbindung.

  • ... und diese Peter Merian-Brücke war eines der letzten sinnvollen ÖV-Projekte der Region Basel.... was ich bei den Verlängerungen der Tramlinien ins Ausland nach wie vor stark bezweifle, vor allem was den Nutzen der Schweizer angeht.

    Dieser Margarethenstich wäre eigentlich nicht schlecht, und da der Bund schon mitbezahlt (anders als er es beim Herzstück tun wird), so täte ich zugreifen. Sonst werden andere die dankbaren und lachenden Dritten sein.