• Falls es zwischen Wiesenplatz und Barfi zu einer Überlastung der Linie 8 kommen sollte, wäre es immer noch denkbar, die Linie 16 in den Spitzenzeiten von der Schifflände bis an den Wiesenplatz zu verlängern.


    Diese Idee hat auch die UVEK (Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission). Hier zwei Auszüge aus dem "Bericht der UVEK zum Ratschlag Tramverbindung Margarethenstich":

    "(...) Die Tramlinie 16 könne bis zum Wiesenplatz verlängert werden, sollte die Nachfrage von der Tramlinie 8 nicht gedeckt werden. Ob diese Massnahme notwendig wird, hängt auch von der Entwicklung der Nachfrage auf der neuen Verbindung nach Weil am Rhein ab."

    Der Abzweig beim IWB kommt mit dem Stich. Ich weiss nur nicht, ob die Mittel dafür aus demselben Kässeli stammen. Die Pläne sind jedenfalls fixfertig.


    Bei der UVEK klingt das aber anders:

    "Ein weiterer Diskussionspunkt war die im Anzug 08.5061.01 Michael Wüthrich und Konsorten betreffend Schienenstück IWB Kurve im Zusammenhang mit der Tramverbindung Margarethenstich geforderte Schienenverbindung von der Haltestelle IWB in die Güterstrasse. Abklärungen der Verwaltung hierzuzeigen, dass ein solcher Gleisbogen aus verschiedenen Gründen erst zu einem späteren Zeitpunkt – im Rahmen der Erhaltungsplanung – realisiert werden sollte. Aufgrund der Anforderungen des BehiG muss die Haltestelle IWB mittelfristig vom heutigen Standort wegverschoben werden. Damit verbunden ist eine Überprüfung der Gleisführung in der gesamten Margarethenstrasse. Aufgrund von Planungen der SBB steht zudem eine Verlegung der Meret Oppenheim-Strasse im Raum. Schliesslich könnte ein Neubau der Margarethenbrücke mit direkten Zugängen zu den Gleisen zu einer Verschiebung der Haltestelle auf der Margarethenbrücke führen. Zudem ist die Verbindung von der Margarethenstrasse in die Güterstrasse kein Bestandteil des Tramnetzes 2020 und sie wird von den Fachleuten nicht als wesentlicher Bestandteil für den Ausbau des Tramnetzes angesehen."

    Quelle: http://www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100379/000000379652.pdf (09.01.2014)

  • Hmm, der Entscheid über den Stich wird aber von der Politik gefällt. Da ist es schwer nicht politisch zu werden :P

    Und wenn sich eine Partei eben mit Sachunverstand profiliert, kann das hier durchaus diskutiert werden. Wie wir alle eine eigene Meinung haben und diese respektieren, soll auch die politische Gesinnung respektiert werden.

    Aber ich denke diesen Respekt ist hier in diesem Forum gegeben. Und es wurden ja Aussagen von diesen politischen Exponenten kommentiert, und nicht Parteien beworben oder in den Kakkao gezogen.

    Dazu finde ich es auch angebracht hier zu diskutieren, welche politische Partei wie zu dem ÖV und/oder ÖV-Projekten steht. Das beeinflusst meine nächste Stimmabgabe doch wesentlich :whistling: Und der politische Aspekt beim ÖV ist nicht zu unterschätzen und soll deshalb auch Teil dieses Forum sein.


    Margarethenstich schafft die Hürde

    Der Grosse Rat gibt grünes Licht für die Direktverbindung vom Leimental zum Bahnhoff SBB. Ein Rückweisungsantrag der SVP wurde abgeschmettert.

    Die Tramverbindung Margarethenstich war an der gestrigen Grossratssitzung das Traktandum, das am meisten zu reden gab.
    Joël Thüring (SVP) stellte gleich zu Beginn einen Rückweisungsantrag. Zuerst solle der Kanton Baselland entscheiden,
    bevor sich der Basler Grosse Rat zu der neuen Tramlinie zu viele Gedanken mache. Heiner Vischer (LDP),
    stellvertretender Präsident der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek), riet jedoch dringend von einer Rückweisung ab.
    Wenn Baselland Nein zum Geschäft sage, so würde es sowieso gekippt.

    Der Antrag wurde denn auch mit 71 zu 11 abgelehnt.

    Vischer sagte auch, eine Umfrage der BLT habe ergeben, dass es ein grosser Wunsch der Baselbieter sei, vom Leimental mit dem Tram direkt zum Bahnhof fahren zu können.
    Natürlich gebe es einige Knackpunkte, so etwa, wenn der 17er in Binningen die Baslerstrasse überqueren müsse, um in den Margarethenstich einzubiegen.
    Dies könne man jedoch lösen. Gut sei auch, dass das Baselbiet sich anerboten habe, nicht nur die Hälfte, sondern zwei Drittel an die Kosten von 11,2 Millionen Franken zu bezahlen.

    Basler haben keinen Nutzen

    Baudirektor Hans-Peter Wessels hieb in dieselbe Kerbe. Das Leimental sei das einzige grössere Tal bei Basel, in das keine S-Bahn fahre.
    Der Margarethenstich bedeute eine deutlich attraktivere Anbindung an die Stadt.
    Wessels sprach auch von der Margarethenbrücke, die den SBB gehört und die neu eine Zugangstreppe auf alle Perrons haben soll.
    «Da würde es sich allenfalls lohnen, die Tramstation mitten auf die Brücke zu verlegen.»

    Joël Thüring war jedoch im Namen der SVP gar nicht begeistert vom Projekt Margarethenstich.
    «Ich sehe keinen Nutzen für Basel, wenn die Leimentaler vier Minuten schneller in der Stadt sind», sagte er. Man müsse sich auch grundsätzlich fragen,
    ob die Basler den Baselbietern immer alles leichter machen müssen. «Sie haben tiefere Steuern und Krankenkassenprämien.
    Der Nachteil ist halt, dass man länger in die Stadt hat. Helmut Hersberger sagte im Namen der FDP jedoch mahnend: «Wir sind in einem Boot mit Baselland und müssen die Region entwickeln.
    Dies gelingt nur, wenn man nicht immer das Haar in der Suppe sucht.»

    Grünes Bündnis nicht begeistert

    Speziell an dieser Situation ist auch, dass ausgerechnet der grüne Grossrat Michael Wüthrich, ehemaliger BVB-Verwaltungsrat und Präsident der Uvek, gegen die Vorlage ist.
    Ihn stört, dass lediglich BLT-Trams und keine BVB-Fahrzeuge über die neuen Geleise fahren sollen. Dies heisse auch, dass jährlich zwei bis drei Millionen Franken an die BLT gehen,
    die eigentlich an die BVB gehen müssten.

    Das Grüne Bündnis hatte daher den Antrag gestellt, einen Mischbetrieb anzustreben. Der reale Fahrleistungsausgleich solle durch einen gemischten Betrieb erreicht werden.
    Auf allgemeine Heiterkeit stiess Wüthrich, als er erklärte, dass er ja ungern den Regierungsrat kritisiere, besonders wenn es sich um Wessels handle.
    Dieses Betriebskonzept sei nun jedoch gänzlich falsch.

    Zum Schluss wurde der Änderungsantrag mit 60 Nein zu 22 Ja bei acht Enthaltungen abgelehnt.

    Der Grosse Rat bewilligte schliesslich den Kredit für das Projekt mit 62 Ja zu 18 Nein bei neun Enthaltungen.
    Konkret sind dies 11,2 Millionen Franken, die Basel-Stadt an das Vorhaben bezahlen muss. Baselland übernimmt, sofern der Landrat im Herbst zustimmt, 15,9 Millionen Franken.

    Der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) äusserte sich in einer Stellungnahme unzufrieden. Der Grosse Rat habe ein Projekt bewilligt,
    das bei Kosten von insgesamt 21 Millionen Franken eine neue Direktverbindung aus dem Leimental über den Hauptbahnhof zur Messe eröffne, schrieb die Gewerkschaft.
    Diese werde jedoch nur mit altem Trammaterial befahren und das erst noch ausschliesslich durch die BLT.

    Der Grosse Rat habe sich über den Tisch ziehen lassen und es verpasst, der neuen Durchmesserlinie das Format zu geben, das sie eigentlich verdiene.

    BaZ 08.01.2015

  • Zitat von 'BaZ

    Der Grosse Rat habe sich über den Tisch ziehen lassen und es verpasst, der neuen Durchmesserlinie das Format zu geben, das sie eigentlich verdiene.


    Aus diesem Satz werde ich nicht schlau. Ist damit gemeint, dass die Linie von Beginn weg ganztägig fahren sollte?

  • Kupplungssurfer

    Dieses Zitat ist von der BaZ - nicht von mir!

    Zitat

    Der Grosse Rat habe sich über den Tisch ziehen lassen und es verpasst, der neuen Durchmesserlinie das Format zu geben, das sie eigentlich verdiene.

  • Der genaue vorgesehene Fahrplan (Betriebszeiten und weiterführende Linienführung) sollte ohnehin nicht mit dem grundsätzlichen Streckenbau oder -Nichtbau verknüpft werden. Die Strecke wird für Jahrzehnte gebaut, der Fahrplan hingegen kann jedes Jahr angepasst werden; es wird ja wohl auf keiner bestehenden Strecke noch der Fahrplan gelten, der bei Eröffnung vor Jahrzehnten galt.

  • Weiss man schon, wie weit es mit dem Margarethenstich ist und ob der überhaupt noch gebaut wird ? Irgendwann verfällt doch das Geld vom Bund ?

  • Mittlerweile ist die Verzögerung auch bei den Medien angekommen:

    Quelle: Tageswoche, 27.01.2016

  • Endlich!!!

    Gemäss der Vereinbarung zwischen den Regierungen von Basel-Landschaft und Basel-Stadt werden die Kosten für die Tramverbindung Margarethenstich in der Höhe von 21 Mio. Franken (ohne die baulichen Anpassungen der Haltestellen Dorenbach und Margarethen) mit einem Schlüssel von einem Drittel zu Lasten Basel-Stadt und zwei Drittel zu Lasten Basel-Landschaft aufgeteilt. Daraus belaufen sich die gesamten Investitionskosten für den Kanton Basel-Landschaft für die Tramverbindung Margarethenstich brutto auf 14 Mio. Franken inkl. MwSt. Einen Verpflichtungskredit in dieser Höhe hat der Regierungsrat an seiner gestrigen Sitzung dem Landrat beantragt. Der Bund beteiligt sich am Projekt im Rahmen des Agglomerationsprogramms mit rund 7 Mio. Franken.

    Mit der Tramverbindung Margarethenstich kann eine schnellere direkte ÖV-Verbindung aus dem Leimental zum Bahnhof SBB mit weiteren umsteigefreien Verkehrsverbindungen angeboten werden (Ettingen – Bahnhof SBB – Wettsteinplatz – Messe Basel – Bad. Bahnhof). Die Fahrgäste können bis zu 5 Minuten Fahrzeit gewinnen. Gemäss heutigen Annahmen werden bis zu 8'000 Personen pro Tag und Richtung die Verbindung über den Margarethenstich nutzen. Die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) wird auf 1'000 Personen pro Tag prognostiziert.Die neue Linienführung führt zu einmaligen Investitionskosten. Die neue Linienführung schafft bei der Haltestelle „Margarethen“ eine wichtige Verknüpfung der Tramlinie 17 mit der Buslinie 36. Ihr Betrieb führt zu einer Entlastung der Innenstadt vom Tramverkehr. Sie ist ausserdem eine Voraussetzung für den Wegfall der Wendeschlaufe bei der Heuwaage, welcher für den Bau des Ozeaniums zwingend ist.

    Die neue Tramverbindung ist als ein wichtiges Teilstück in der Tramnetzentwicklung Basel sowie im Agglomerationsprogramm der Region Basel enthalten. Mit der neuen Gleisverbindung wird eine wichtige Lücke im Tramnetz der beiden Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt geschlossen. Die Lage des Projektperimeters unmittelbar entlang der Kantonsgrenze am Fusse des Margarethenhügels führt dazu, dass die Tramverbindung ein partnerschaftliches Projekt beider Basler Kantone ist.

    Da die Transportunternehmen und die Kantone bis zum Jahr 2023 verpflichtet sind, sämtliche Haltestellen des öffentlichen Verkehrs im Zuge von Sanierungs- und Umgestaltungsmassnahmen den geltenden Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) anzupassen, wurde die entsprechende Planung für die Haltestellen „Dorenbach“ und „Margarethen“ in das Projekt integriert. Das Kernprojekt umfasst auch die Hangsicherungsthematik am Margarethenhügel und am Dorenbachviadukt aufgrund des neuen, verbreiterten Strassenquerschnitts sowie die Aspekte des Umweltschutzes und Ortsbildes entlang des neuen Trassees im Margarethenstich.

    > Landratsvorlage

    Quelle: bl.ch

  • Und was ist mit allfälligen Abbiegemöglichkeiten bei der Haltestelle IWB?

    BS ist weiter der Ansicht, dass die BVB-Projekte im Landkanton (Salina Raurica etc.) vorankommen. Wird mit dem Personal in Liestal nicht ganz einfach... Mal ganz abgesehen von den Finanzen, da man wieder massiv Geld in überflüssige Strassenprojekte (Rheinstrasse) steckt.

    Und dann ist dieser Staatsvertrag oder was betreffend Verkehrsleistungen im jeweils anderen Halb- oder Bruderkanton irgendwie doof. Ist doch egal, wer fährt - Hauptsache es fährt einer.

  • Das hat wohl alles nicht direkt mit diesem Geschäft zu tun.

    Für eine IWB-Abzweigung wäre wohl vor allem Basel-Stadt zuständig.

    Der politische Gegensatz zwischen den Halbkantonen ist wohl eine komplexere Sache, die wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass der Röstigraben in der ganzen Schweiz durch den Stadtmauer-Graben abgelöst wird, was sich hier aufgrund der Stadt- und Landhalbkantone besonders stark auswirkt. Damit werden wir wohl ein Stück weit leben müssen.

    Gerade in solchen Situationen kann es aber auch sinnvoll sein, wenn es Verträge oder Regelungen gibt. Sonst gibt es nur noch mehr Gelegenheit für langwieriges Feilschen.

    Und um so mehr kann man sich auch einfach freuen, dass es bei diesem Projekt endlich weitergeht.

  • Vielleicht sollte Baselland ein Aperöchen mit dem Dep. Wessels arrangieren. Es könnte doch sein, dass er da auch das eine oder andere Milliönchen aus der BS-Kasse nachschiebt. Schliesslich konnten wir Herrn Wessels gestern auf Telebasel sich winden sehen, wo er die Million an die Franzosen als "symbolischer" Betrag bezeichnen durfte, ohne dabei rot zu werden. Natürlich mit dem ihm eigenen, arroganten Lächeln.