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Podium: Margarethenbrücke und ÖV-Anbindung Gundeli
Referierende: Thomas Staffelbach (Gesamtkoordinator SBB Basel), Esther Keller (RR, Departementsvorsteherin Bau- und Verkehrsdepartement), Ramon Oppikofer (Leiter Infrastruktur, Vizedirektor BVB). Moderation: Tim Cuénod (GR, Präsident GuKo).
Dem verdankenswerten Tim Cuenod ist es gelungen, einen Anlass mit viel Information und sehr engagierte Voten aus dem Publikum zu organisieren. Einer äussert sich zur Verpassen Chance des Centralbahnparkes, einer zum desolaten Bild wild abgestellter Velos im Quartier, eine Votantin gibt zu bedenken, dass die ÖV-Verbindung zur Innenstadt massiv an Qualität eingebüsst hat. Das sei kein Jammern auf hohem Niveau, sondern ein existenzieller Hilferuf an die Regierung. Eine vom Hochwasser unterbrochene Verbindung wegen einer weggespülten Maggia-Brücke beispielsweise würde im Notverfahren wiederhergestellt, regt ein anderer an.
Die anwesenden Experten und Entscheider am Podium hinterlassen einen äusserst kurzatmigen Eindruck und scheinen mit ihren Antworten der Dimension der Brückensperrung nicht adäquat begegnen zu können. Statt sich an der Umsetzung der ÖV-Initiative (Gegenvorschlag) von 2010 zu orientieren, den Weg der Mobilitätswende zu gehen und den Ausblick auf ein Tramnetz 2030 zu machen wirft dieser eigentliche ÖV-Supergau die Planung beim Knotenpunkt Bahnhof SBB um Jahre zurück, die Verkehrswende ist für 1 Jahr ausgesetzt. Dass bei der BVB zusätzliche Kosten 10000 / Tag anfalle, wie vom Moderator herausgekitzelt, ist zwar erschreckend, aber wenig aussagekräftig.
Wo sind die Hausarchitekten der SBB, die Stararchitekten welche in fernen Ländern unzählige Projekte wie das Vogelnest in Peking realisiert haben. Verkehrsplanung ist nicht ihre Disziplin. Es soll sogar an Baumaterial mangeln, wie Thomas Staffelbach, SBB-Infrastruktur zu verstehen gibt.
Um bei den Architekten zu bleiben, warum kein Baubüro vor Ort einrichten, wie das bei Grossbaustellen zu sehen ist? Oder das Amt für Mobilität beim Bahnhof im leerstehenden Reiterbau einquartieren? Man wünscht sich einen Regierung mit Herzblut, welche sich gegen die seit Jahren wiederholten Bedenken durchzusetzen vermag und für den baldmöglichen Bau einer Notbrücke einsetzt. Die weniger opportune Entscheidung, die Margarethenbrücke auch für den Autoverkehr zu sperren, um damit den Druck zu erhöhen und den Neubau zu beschleunigen, davon will die Regierung leider (noch) nichts wissen.
Da das BVD mit der Lösung der gegenwertigen Aufgabe völlig ratlos, überfordert und personell unterbelegt zu sein scheint, droht mit Ausführung einer behiG.konformen Umsteigerbrücke ein weiteres terminliches Fiasko. Sehr zum Leidwesen des baustellengeplagten Gundelis sowie der ÖV-Benutzer eines wachsenen Einzugsgebiets.