Sperrung Margarethenbrücke, ab 30.06.2023 bis 10.03.2024

  • Zum Artikel oben und Interessierte:

    Podium: Margarethenbrücke und ÖV-Anbindung Gundeli

    Referierende: Thomas Staffelbach (Gesamtkoordinator SBB Basel), Esther Keller (RR, Departementsvorsteherin Bau- und Verkehrsdepartement), Ramon Oppikofer (Leiter Infrastruktur, Vizedirektor BVB). Moderation: Tim Cuénod (GR, Präsident GuKo).

    Dem verdankenswerten Tim Cuenod ist es gelungen, einen Anlass mit viel Information und sehr engagierte Voten aus dem Publikum zu organisieren. Einer äussert sich zur Verpassen Chance des Centralbahnparkes, einer zum desolaten Bild wild abgestellter Velos im Quartier, eine Votantin gibt zu bedenken, dass die ÖV-Verbindung zur Innenstadt massiv an Qualität eingebüsst hat. Das sei kein Jammern auf hohem Niveau, sondern ein existenzieller Hilferuf an die Regierung. Eine vom Hochwasser unterbrochene Verbindung wegen einer weggespülten Maggia-Brücke beispielsweise würde im Notverfahren wiederhergestellt, regt ein anderer an.

    Die anwesenden Experten und Entscheider am Podium hinterlassen einen äusserst kurzatmigen Eindruck und scheinen mit ihren Antworten der Dimension der Brückensperrung nicht adäquat begegnen zu können. Statt sich an der Umsetzung der ÖV-Initiative (Gegenvorschlag) von 2010 zu orientieren, den Weg der Mobilitätswende zu gehen und den Ausblick auf ein Tramnetz 2030 zu machen wirft dieser eigentliche ÖV-Supergau die Planung beim Knotenpunkt Bahnhof SBB um Jahre zurück, die Verkehrswende ist für 1 Jahr ausgesetzt. Dass bei der BVB zusätzliche Kosten 10000 / Tag anfalle, wie vom Moderator herausgekitzelt, ist zwar erschreckend, aber wenig aussagekräftig.

    Wo sind die Hausarchitekten der SBB, die Stararchitekten welche in fernen Ländern unzählige Projekte wie das Vogelnest in Peking realisiert haben. Verkehrsplanung ist nicht ihre Disziplin. Es soll sogar an Baumaterial mangeln, wie Thomas Staffelbach, SBB-Infrastruktur zu verstehen gibt.

    Um bei den Architekten zu bleiben, warum kein Baubüro vor Ort einrichten, wie das bei Grossbaustellen zu sehen ist? Oder das Amt für Mobilität beim Bahnhof im leerstehenden Reiterbau einquartieren? Man wünscht sich einen Regierung mit Herzblut, welche sich gegen die seit Jahren wiederholten Bedenken durchzusetzen vermag und für den baldmöglichen Bau einer Notbrücke einsetzt. Die weniger opportune Entscheidung, die Margarethenbrücke auch für den Autoverkehr zu sperren, um damit den Druck zu erhöhen und den Neubau zu beschleunigen, davon will die Regierung leider (noch) nichts wissen.

    Da das BVD mit der Lösung der gegenwertigen Aufgabe völlig ratlos, überfordert und personell unterbelegt zu sein scheint, droht mit Ausführung einer behiG.konformen Umsteigerbrücke ein weiteres terminliches Fiasko. Sehr zum Leidwesen des baustellengeplagten Gundelis sowie der ÖV-Benutzer eines wachsenen Einzugsgebiets.

  • Das sei kein Jammern auf hohem Niveau, sondern ein existenzieller Hilferuf an die Regierung.

    Und fügt sich nahtlos in die ewige Opferrolle ein, die gewisse Exponenten aus dem Quartier geradezu zelebrieren (siehe z. B. in der Gundeldinger Zeitung). Die jetzige Situation ist unbefriedigend und mit Umständen für den ÖV und Schwerverkehr verbunden. Aber die Welt geht deswegen nicht unter, zumal innert kürzester Zeit ein einigermassen funktionierendes ÖV-Ersatzangebot aufgezogen wurde.

    ÖV-Supergau

    Siehe oben.

    Um bei den Architekten zu bleiben, warum kein Baubüro vor Ort einrichten, wie das bei Grossbaustellen zu sehen ist? Oder das Amt für Mobilität beim Bahnhof im leerstehenden Reiterbau einquartieren?

    Das sind reine Spassideen, die viel Steuergeld kosten, aber keinen Nutzen bringen. Placebo fürs Volk kann man sich sparen.

    Man wünscht sich einen Regierung mit Herzblut, welche sich gegen die seit Jahren wiederholten Bedenken durchzusetzen vermag und für den baldmöglichen Bau einer Notbrücke einsetzt.

    Eine Reparatur der bestehenden Brücke ist nach bisherigen Erkenntnissen deutlich schneller realisiert als eine Notbrücke, die zudem nur die Qualität eines Provisoriums hätte.

    Da das BVD mit der Lösung der gegenwertigen Aufgabe völlig ratlos, überfordert und personell unterbelegt zu sein scheint, droht mit Ausführung einer behiG.konformen Umsteigerbrücke ein weiteres terminliches Fiasko.

    Natürlich hätte das BVD sonst schon morgen eine neue Brücke hingezaubert, um dem Gundeli die stundenlangen Umwege zu ersparen...

  • Für alle, welche nicht an der Veranstaltung dabei waren:

    Ramon Oppikofer hat die Ansicht geteilt, dass man bei der Sperrung von ÖV-Supergau sprechen kann.

    RR Keller führte aus, dass das wchtigste Projekt die Umsetzung des Margarethenstichs sei. Der ÖV vom Baselbiet, vom ganzen Leimental, Binningen, muss eine Schlaufe durch das Nadelöhr Innenstadt machen. Ferner sinngemäss: Das Gundeli soll von den Autos mit BL-Kennziffer befreit werden.

    Speziell für Kupplungssurfer: Die Massnahmen sind gemäss T. Staffelbach wie folgt: [Zitat] Erstellen der Stützen an der Brücke, Gerbergelenke verstärken (bei der P.M.Brücke wurden diese Gelenke in den 40er Jahren versteift), Erstellen einer Hilfsbrücke im Westen, alte Brücke wird entfernt und neu gebaut. – Die SBB prüft die Beschneunigung [des Baus] dieser Hilfsbrücke. [Zitat Ende]

  • Super-GAU: Interessanterweise nimmt z. B. bei der Sperrung des Gotthard-Basistunnels niemand dieses Wort in den Mund, obwohl das im Verhältnis zur Margarethenbrücke sicher ein Super-super-GAU wäre. So viel zur Verhältnismässigkeit.

    Massnahmen: Das Erstellen einer Hilfsbrücke während des Ersatzneubaus (wie von der SBB erklärt) und der Bau einer Notbrücke als Sofortmassnahme (wie von dir weiter oben gefordert) sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

  • Der Natur gefällt die Sperrung der Margarethenbrücke sehr. Als ich heute Vormittag von der Haltestelle Bahnhofeingang Gundeldingen nach Binningen fuhr bemerkte ich, dass das Gras zwischen den Haltestellen IWB und Margarethen sehr gewachsen ist und die Tramschienen fast nicht mehr sichtbar sind.

  • Der Natur gefällt die Sperrung der Margarethenbrücke sehr. Als ich heute Vormittag von der Haltestelle Bahnhofeingang Gundeldingen nach Binningen fuhr bemerkte ich, dass das Gras zwischen den Haltestellen IWB und Margarethen sehr gewachsen ist und die Tramschienen fast nicht mehr sichtbar sind.

    Das ist wohl die Rache der Natur für die umstrittenen Baumfällungen in diesem Bereich :)

  • Umgeleitete Umleiter...

    Es hört nicht auf mit Baustellen und Sperrungen in der Stadt.

    Wegen der Sperrung durch das Flanell Fest wird die Umgeleitete Linie 1 via Aeschenplatz umgeleitet.

    314, 318, 5017, 5025 und 5031 am Bahnhof SBB/Aeschengraben, 06.09.2023

  • Danke. Ich finde es trotzdem interessant, dass Tramverkehr bei der Kornhausbrücke geht, bei der Margrethenbrücke aber auf keinen Fall. Klar sind die Brücken nicht identisch und der Zustand nicht gleich. Trotzdem, wenn schon möchte ich lieber mit der Margrethenbrücke als der Kornhausbrücke einstürzen :)