• Ich kann diesen Sparwahn nicht mehr hören und lesen ... und die Aussagen hierzu schon gar nicht:

    Punkto Effizienz sei die BVB seit Jahren stabil, habe aber noch Potenzial. «Von Seiten Kanton begrüssen wir es, dass die BVB ihr Potenzial nun konsequenter ausschöpfen möchten.»

    Wenn man diesen Satz etwas interpretiert, dann heisst es doch nichts anderes als, dass man jahrelang geschlafen hat und Geld verschwendet hat, durch das Nichtsausschöpfen des Potentials. V.a. fühlen sich durch die Pauschalisierung gleich alle BVB-Mitarbeiter betroffen ... was ja bestimmt nicht der Fall ist. Die bereits nicht ganz tolle Stimmung beim Fahrpersonal dürfte eine solche pauschale Aussage nicht fördern. Personaleinsparungen sind beim Fahrpersonal nicht möglich, ohne das (fahrplanmässige) Angebot einzuschränken. Ich will mir nicht ausmalen, wo man sonst Personalfluktuaktionen für den Abbau nutzen will ... :wacko:

  • Man versucht es beim Rollmaterial:

    Man kauft den wesentlich billigeren Flexit statt den Tango.
    Die Frage ist jedoch: wird man da noch draufzahlen?

    Man spart im Unterhalt der aktuellen Fahrzeuge, da man alle Flexityfahrzeuge auf einmal geordert hat und die alten Fahrzeuge nicht mehr lange braucht...
    Resultat: soviele Pannen wie noch nie. Fahrzeuge, die auf dem Zahnfleisch laufen, wütende Fahrgäste, das Fahrpersonal kriegts ab und der einst gute Ruf ist im Eimmer...

  • Kommt noch dazu: Das was man jetzt gerade im Moment einspart, muss man später mal im vielfachen Ausgeben.
    Man hat kurzzeitig etwas gespart damit die Politiker und Manager zufrieden sind, auf die lange Sicht zahlt man dann in der Zukunft umso mehr, ganz nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.

  • Man versucht es beim Rollmaterial:

    Man kauft den wesentlich billigeren Flexit statt den Tango.
    Die Frage ist jedoch: wird man da noch draufzahlen?
    Man spart im Unterhalt der aktuellen Fahrzeuge, da man alle Flexityfahrzeuge auf einmal geordert hat und die alten Fahrzeuge nicht mehr lange braucht...
    Resultat: soviele Pannen wie noch nie. Fahrzeuge, die auf dem Zahnfleisch laufen, wütende Fahrgäste, das Fahrpersonal kriegts ab und der einst gute Ruf ist im Eimmer...

    -Die BVB kann sich nicht einfach das gewünschte Tram "aussuchen" sondern muss international ausschreiben und dem besten Angebot den Zuschlag geben. Und gerade weil von der örtlichen Politik der Sparbefehl kommt, ist es umso schwerer, gegenüber den gleichen Leuten den Mehrpreis eines teureren Trams zu rechtfertigen.
    -Die Anzahl der Pannen hat für mich mit dem Fahrzeug für sich zu tun, aber nicht mit der Grossbestellung generell. Denn diese macht schon Sinn, kann man doch den Unterhalt massiv vereinfachen, da man nur noch Ressourcen (Ersatzteile) für drei Tramtypen (Be 4/4 plus Anhänger, Combino, Flexity) vorhalten muss.
    -Und Schlussendlich: Die BVB muss machen, was Stadt und Kanton Basel-Stadt befehlen. Und wenn die sparen befehlen, dann ist die BVB gezwungen, dies umzusetzen, so sinnvoll/sinnfrei es scheinen mag.
    Mit Pauschalaussagen a la "teure Teppichetage", und der Wiederholungen der bekannten "Flexity = Scheisse, Tango = Super"-Leier, macht man es sich etwas gar einfach...

  • -Die BVB kann sich nicht einfach das gewünschte Tram "aussuchen" sondern muss international ausschreiben und dem besten Angebot den Zuschlag geben. Und gerade weil von der örtlichen Politik der Sparbefehl kommt, ist es umso schwerer, gegenüber den gleichen Leuten den Mehrpreis eines teureren Trams zu rechtfertigen.
    -Die Anzahl der Pannen hat für mich mit dem Fahrzeug für sich zu tun, aber nicht mit der Grossbestellung generell. Denn diese macht schon Sinn, kann man doch den Unterhalt massiv vereinfachen, da man nur noch Ressourcen (Ersatzteile) für drei Tramtypen (Be 4/4 plus Anhänger, Combino, Flexity) vorhalten muss.
    -Und Schlussendlich: Die BVB muss machen, was Stadt und Kanton Basel-Stadt befehlen. Und wenn die sparen befehlen, dann ist die BVB gezwungen, dies umzusetzen, so sinnvoll/sinnfrei es scheinen mag.
    Mit Pauschalaussagen a la "teure Teppichetage", und der Wiederholungen der bekannten "Flexity = Scheisse, Tango = Super"-Leier, macht man es sich etwas gar einfach...

    Eigentlich hast du recht, ABER der Vertrag über die BVB Tangos war ja schon eingetütet. Die gemeinsame Beschaffung (was ich auch sinnvoll fand) war beschlossen und unterschrieben. Davon hat man sich teuer losgekauft...
    Das gibt den faden Beigeschmack an dieser Geschichte.
    Und daraus kommen auch die immer wiederkehrenden Vergleiche Tango/Flexity. Dafür habe ich, nach dieser Geschichte, auch Verständnis, und man darf nun diesen Vergleich auch nicht scheuen.

    Eine Flotte von (fast) störungsfreier Tangos.....hätte die BVB und die Stadt Basel haben können... :rolleyes::whistling: (und dazu noch weniger verschlissene Schienen) ;)

  • So wie ich diese Geschehnisse mitbekommen habe, ist man von Tango-Vetrag ausgestiegen, weil man ein 100%-Niederflurtram wollte und nicht aus finanziellen Gründen. Zudem belief sich der BVB-Anteil in der gemeinsamen Beschaffung mit der BLT nach meinem Stand des Irrtums über gerade mal 20 Stück. Mir ist bisher nicht bekannt, dass in diesem Vertrag Optionen über weitere 40 Stück (damit man auf die jetzige Flexity-Menge kommt) inklusive waren.

    Es ist wie es ist, es macht die Sache auch nicht besser, wenn wir jahrelang nach diesen Entwicklungen einem allfäligen BVB-Tango hinterhertrauern. Mal ganz abgesehen davon, dass ich den Flexity nicht für so schlecht halte, wie er in diesem Forum gemacht wird, auch wenn ich mit dieser Haltung wohl in der Minderheit bin...

  • So wie ich diese Geschehnisse mitbekommen habe, ist man von Tango-Vetrag ausgestiegen, weil man ein 100%-Niederflurtram wollte und nicht aus finanziellen Gründen. Zudem belief sich der BVB-Anteil in der gemeinsamen Beschaffung mit der BLT nach meinem Stand des Irrtums über gerade mal 20 Stück. Mir ist bisher nicht bekannt, dass in diesem Vertrag Optionen über weitere 40 Stück (damit man auf die jetzige Flexity-Menge kommt) inklusive waren.


    Nach meinen Mathematik kenntnissen und meinen beiden Augen, ist der Flexity auch nicht 100% Niederflurig(100% = von vorne bis hinten). So hat es bei den "Drehgestellen" und im Heck jeweils eine Stufe, was für mich nicht 100% sind! Für was braucht es überhaupt ein Tram wo "100%" Niederflurig ist, es reicht doch auch wen die Einstiege ebenerdig sind, analog dem Tango.

    Die BVB wollten ja die Cornichon Be 4/4 mit B4s und B4 sowie die Be 4/6S mit B4 noch nicht als eiserne Reserve bzw. nach Sofia abschieben, deswegen sollten es am Anfang nur 20 Tangos sein.

    Schönen Sonntag
    Kenny 8)

  • @oberländer

    Wie von Fantasio beschrieben, war der Tango für die BVB schon beschlossen.
    Erst nach dem Rücktritt der BVB musste nochmals ausgeschrieben werden.
    Mit anderen Kriterien, die der Tango nicht erfüllen konnte.

    Dann hat man beschlossen von 20 neuen Fahrzeuge am Anfang auf 60 auf ein Mal zu bestellen. Ohne dass man zuerst mal 20 von diesen relativ bis gar nicht erprobten Fahrzeuge getestet hätte.

    Jetzt hat man den Salat.
    Ausbaden dürfen ihn aber wohl nicht diejenigen, die dafür verantwortlich sind...

    Und das mit den 100% Niederflur ist für mich vorgeschoben.

  • Ich kann es gut nachvollziehen, dass man den gemeinsamen Tango-Kauf bedauert. Andererseits bringt uns ein weiteres Nachtrauern auf der selben Ebene "Flexity=schlecht / Tango="gut" gar nicht weiter. Die Würfel sind schon längst gefallen. Wenn der Tango bei der BLT bisher sehr gut abgeschnitten hat, muss das nicht automatisch heissen, dass der Tango sich genauso gut im Alltagsverkehr der BVB gezeigt hätte. Jeder Verkehrsbetrieb hat seine verschiedene Eigenschaften in puncto Infrastruktur, usw. Wäre der Tango wirklich eine eierlegende Wollmilchsau, wie hier gerne gezeigt wird, würden wir in halb Europa nur Tango fahren.

    Das Hauptproblem bei den Flexitys liegt nicht an der Firma (in diesem Fall Bombardier), die nicht fähig ist, ein funktionierendes Tram auf die Schiene zu bringen. Die grösste Hürde stellt der Verkehrsbetrieb dar, dem es schwer fällt, ein solches Tram fachgerecht zu behandeln.

    4 Mal editiert, zuletzt von Spurkranz (20. November 2016 um 09:45)

  • Im Allgemeinen furnktionieren die Flexity ja doch einigermassen, oder? Kein Vergleich zu den Anfangszeiten der Combino. Und auch Tangos oder andere Typen bleiben manchmal stehen.

    Das 100%-Niederflur-Argument ist allerdings bullshit: aufgrund der engen Verhältnisse kommt man mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator so oder so nicht weit.

  • Die Frage müsste ja vielmehr sein, wo könnte die BVB einsparen, ohne dass es dem Personal an der Front oder dem Fahrgast wehtut. Die BLT erlebe ich von dem, was ich privat so erzählt bekomme, als eines der sparsamsten ÖV-Unternehmen schweizweit. Die Stimmung beim Personal scheint aber interessanterweise die bessere als bei der BVB zu sein.

    Aber wie gesagt, ist alles nur ein subjektiver Eindruck meinerseits.

  • Zitat

    @oberländerNach meinen Mathematik kenntnissen und meinen beiden Augen, ist der Flexity auch nicht 100% Niederflurig(100% = von vorne bis hinten). So hat es bei den "Drehgestellen" und im Heck jeweils eine Stufe, was für mich nicht 100% sind!.


    Da gehen die Meinungen auseinander. Für mich ist 100% Niederflur, wenn ich zu Fuss auf dem Zwischengang von der ersten bis zur letzten Türe durchgehen kann. Im Flexity kann ich dies, im Tango nicht. Und auch grundsätzlich hat der Tango viel mehr Podeste/Stuffen als ein Flexity. Für mich persönlich reichen auch die 75% des Tango, aber ich kann Betriebe verstehen, die auf 100% bestehen.

    Zitat

    Dann hat man beschlossen von 20 neuen Fahrzeuge am Anfang auf 60 auf ein Mal zu bestellen. Ohne dass man zuerst mal 20 von diesen relativ bis gar nicht erprobten Fahrzeuge getestet hätte.


    Der Flexity ist eine bewährte und auch erpropte Lösung die schon in diversen Städten herumkurft. Die Bestellung von der gesamten Menge ohne Vorserie nichts unübliches und wird auch von anderen Städten angewandt. Und ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass die Flexity soo viele Probleme machen, wie suggeriert wird.

    Kinderkrankheiten hat jedes neue Fahrzeug und es braucht auch seine Zeit, bis so ein Fahrzeug optimal auf das Basler Streckennetz eingestellt ist. Wenn man verlangt, dass so ein Fahrzeug von Anfang an ohne Störungen funktioniert, dann stellt man (zu?) hohe Anfoderungen an das Fahrzeug.

    Zitat

    Mometan beobachte ich nur, dass ab und zu einer auf der Linie 3 steckenbleibt.


    Ich habe den Eindruck, dass das eine oder andere Fahrzeug noch nicht optimal "eingestellt" ist. Ich erwischte vorgestern auf dem 3er Fahrzeug 6001. Die Räder des kleinen Flexity drehten selbst im Flachen beim Anfahren permanent durch...
    Back to topic: Meines Erachtens greift es zu kurz, wenn man die Sparwünsche des Bestellers an der Fahrzeugbeschaffung festmacht.

  • Als Fahrgast nutzt es mir wenig, wenn ich stufenlos durch das ganze Tram marschieren könnte,(es ist sowieso zu eng) und dafür auf den Sitzplatz klettern muss. Wenn man sparen muss, dann ist auch der Schienenunterhalt zu optimieren. Da sind Drehgestelle weniger Schienenfresser, als feste Achsen.

  • Wäre noch Interessant eine Kostenrechung auf lange Sicht zu machen.
    Selbst wenn der Tango bei der Anschaffung teurer ist als ein Flexity, auf lange Sicht müsste er sicher billiger sein.
    Bedenkt man die Folgekosten durch höhere Abnutzung der Gleise und Räder, die Wartungskosten durch Ausfälle und Störungen, dazu die Bereitstellung Ersatzfahrzeuge...
    Dann gibt es sicher auch Kunden, welche sich durch die andauernden Störungen wieder dem Auto oder dem Velo zuwenden und kein Abo kaufen.

    Das Argument mit dem 100% Niederflur, bei der Bestellung ist eine dumme Ausrede, hat doch der Flexity mehr erhöhte Sitze als ein Tango.