nö, finde Deine Kommentar absolut legitim.
Was ÖV-mässig in BL momentan abgeht, ist jenseits von gut und böse.
Und die BaZ, nun ja, ist halt nunmal die BaZ.
nö, finde Deine Kommentar absolut legitim.
Was ÖV-mässig in BL momentan abgeht, ist jenseits von gut und böse.
Und die BaZ, nun ja, ist halt nunmal die BaZ.
Wenn der Kanton BL schon so stark am Sparen ist, hätte ich dan noch einen weiteren Sparvorschlag: Statt Umstellung auf eine andere Spur, Umstellung auf Busbetrieb!
Damit hab ich mir jetzt wieder viele neue Freunde im Forum gemacht...
Danke 4106 fürs Einstellen. Habe schon lange keinen so unqualifizierten Artikel mehr gelesen, nicht einmal in der BaZ. Nur ein paar Müsterchen:
"Die unbestritten notwendige Erneuerung der Verkehrserschliessung durch ein öffentliches Verkehrsmittel [...] muss in erster Linie als gezielte Wirtschaftsförderung betrachtet werden."
Seit wann gelten Erhaltungsmassnahmen als Wirtschaftsförderung? Es wird lediglich sichergestellt, dass der Status quo unter Berücksichtung der aktuellen gesetzlichen Vorgaben erhalten bleibt.
"Das Waldenburgertal hat nur dann eine Zukunft, wenn es durch das beste, kosteneffizienteste und und flexibelste Verkehrssystem erschlossen wird. [...] Unter dieser Prämisse ist es klar, dass ein Bussystem diesen Kriterien am Besten entsprechen würde."
Was ist das "beste" Verkehrssystem? Offenbar weiss Herr Weibel, was für das Waldenburgertal das Beste ist. Was ist am Busbetrieb flexibler? Wenn die Kantonsstrasse gesperrt ist kann man den Bus höchstens noch umleiten (auf vielen Abschnitten nicht möglich), wenn die Bahn gesperrt ist kann man jedoch einen Bahnersatz mit Bussen anbieten. Kosteneffizenz: siehe nächster Abschnitt.
"Betriebskosten dürften jährlich um drei bis fünf Millionen höher sein als für den Busbetrieb."
Das tönt etwa so wie Abstimmungsslogans in der Art "25'000 Arbeitsplätze verloren!". Der Personalaufwand, welcher im laufenden Betrieb einen der grössten Kostenstellen ausmacht, wird mit der Doppelführung von Kursen sicher nicht geringer. Und auch die Unterhaltskosten fallen nicht einfach weg: Die Kantonsstrasse wird den dichten Busverkehr früher oder später spüren.
"Fragt man heute Fachleute, [...] würde niemand mehr eine Bahn bauen."
Was für Fachleute? Jörg Jermann, Leiter Geschäftsbereich Mobilität würde ich zum Beispiel zu den Fachleuten zählen. Nur sieht er die Sache mit dem Busbetrieb leider anders.
"Diese Investitionen lohnen sich nur bei integrierten Systemen mit hoher Verkehrsnachfrage. Beides ist hier nicht der Fall. Einerseits ist es eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, und andererseits ging in den vergangenen Jahren die Auslastung laufend zurück."
Gerade die Punkt-zu-Punkt-Verbindung ermöglicht einen sehr rationellen Betrieb auf der Schiene. Die Umstellung auf Busse würde zudem einen weiteren Nachfragerückgang bewirken (soviel zur Wirtschaftsförderung). Die Buslösung wurde übrigens bereits untersucht. Das Ergebnis ist in der Landratsvorlage 2010-237 zusammengefasst:
ZitatWeiter würden die Varianten mit einer Buslösung zwischen Waldenburg und Liestal (Varianten 3 und 4) im Waldenburgertal selber einen Nachfrage-Rückgang bewirken, und dies unabhängig davon, ob die Buslinie in Liestal enden (Variante 3) oder direkt bis Salina-Raurica fahren würde (Variante 4). Dieses Ergebnis alleine sprach gegen einen Ersatz der WB durch eine Buslösung, denn eine Reduktion des ÖV-Anteils widerspricht dem übergeordneten verkehrspolitischen Ziel.
Ich frage mich, wie dieser Schreiberling in der BaZ die Fahrgäste einer gutbesetzten 4teiligen WB Komposition in einen Bus zwängen will. So eine Schnapsidee einer Buslösung kann nur vertreten, wer nie mit dem ÖV reist. Am liebsten würde dieser Herr wohl den ÖV ganz abschaffen. Das kostet ja nur. Was er sich aber nicht überlegt hat, ist dass dann die Benutzer des ÖV gezwungen werden auf das Auto umzusteigen und so die Strassen noch mehr verstopfen und er selber dann auch nicht mehr vorwärts kommt.
Die Idee einer Buslösung war ja schon mal Anfang der 50iger Jahren ein Thema, als es darum ging die WB zu elektrifizieren. Es gab mal einen Versuchsbetrieb, der sich aber glücklicherweise nicht bewährte.
Die beste Lösung ist, dass man die Bahn so lässt wie sie ist. Eine Umspurung macht ja auch keinen Sinn, weil die Bahn ja für sich abgeschlossen ist und keine Verbindung zu andern Meterspurbetrieben hat. Zudem wäre das mit immensen Kosten verbunden. Das heisst das gesamte Rollmaterial und die Gleisanlagen müssten ersetzt werde. Vorteile gäbe es nur wenige.
Die Gleisanlage und das Rollmaterial müssten sowieso früher oder später mal ersetzt werden
ZitatAlles anzeigenSpur-Verbreiterung bei Waldenburgerli: Liestal fürchtet blankes Chaos
Die Baselbieter Regierung will die weitgehend exotische 75-Zentimeter-Spur auf einen Meter verbreitern. Die Pläne zur Umspurung der WB seien realitätsfern, findet Liestals Stadtrat
von Andreas HirsbrunnerHeute dürfte die Bau- und Planungskommission des Landrates in zweiter Lesung entscheiden, ob sie sich bei der künftigen Spurweite der Waldenburgerbahn (WB) hinter die Regierung stellt. Diese empfiehlt dem Landrat bekanntlich, die jetzige, weitgehend exotische 75-Zentimeter-Spur auf einen Meter zu verbreitern, um den Bahnbetrieb auch langfristig sicherzustellen. Allerdings weht der Spurerweiterung neuerdings eine kräftige Bise entgegen.
So suggerierte eine sehr gut besuchte Podiumsdiskussion vergangene Woche in Waldenburg (die bz berichtete), dass das Tal-Herz für die traditionelle Schmalspur schlägt. Und jetzt tauchen auch in Liestal plötzlich grosse Fragezeichen zur Spurerweiterung auf. Zwar äussert sich der Stadtrat, der die Thematik an seiner vorgestrigen Sitzung nochmals besprach, nicht explizit für die eine oder die andere Spurweite – in der Vernehmlassung hatte er noch für die Meter-Spur plädiert –, aber er führt Zweifel an, ob das bisher vorgesehene Umspur-Szenario realistisch ist. Denn Liestal befürchtet das blanke Chaos.
Pendler steigen auf Auto um
Werfen wir einen Blick auf den von der Regierung vorgesehenen Ablauf: Im Jahr 2022 bauen die SBB das vierte Gleis ein und sperren deshalb den Abschnitt Liestal Bahnhof bis Altmarkt für die WB. Weil die WB damit auf einem Teilstück sowieso nicht fahren kann, soll während dieses Jahres gerade die ganze Strecke bis Waldenburg auf Meter-Spur umgebaut werden. Die WB-Fahrgäste – an einem normalen Werktag sind das 4000 – werden während dieser Zeit mit Bussen von und nach Liestal transportiert.Was heisst das nun konkret? Weil ein Grossteil dieser Fahrgäste Pendler sind, die die morgendlich und abendlich im Viertelstundentakt fahrenden WB-Züge benutzen, werden die meisten Busse auch zu diesen Spitzenzeiten verkehren. Um einen vollen WB-Zug mit etwa 200 Passagieren zu ersetzen, braucht es zwei Gelenkbusse. Somit werden also zu Stosszeiten bis zu acht zusätzliche Busse stündlich vom und zum Liestaler Bahnhof fahren.
Dieses Szenario kann sich Liestals Stadtpräsident Lukas Ott schlicht nicht vorstellen: «Ich weiss nicht, wo all diese zusätzlichen Busse am Bahnhof Liestal, der genau zu dieser Zeit eine Grossbaustelle sein wird, ihre Fahrgäste ein- und ausladen sollen.» Denn die SBB bauen dann in Liestal nicht nur ihr viertes Gleis sowie ein neues Wendegleis für die S-Bahn, sondern auch noch ein neues Bahnhofgebäude. Ott befürchtet, dass die einjährige Sperre der WB mit absehbaren Busverspätungen die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs im Waldenburgertal massiv beeinträchtigt und Pendler nachhaltig aufs Auto umsteigen werden.
Gleiche Spielregeln für SBB und WB
Dies würde zwar das Buschaos am Liestaler Bahnhof etwas mildern, aber gleichzeitig zu anderen Problemen führen. Ott: «Wir haben am Bahnhof Liestal auch keinen Platz für eine grosse Zunahme im Bereich Park and Ride. Wir sind darauf angewiesen, dass ein grosser Teil der Pendler aus dem Waldenburgertal, die in Liestal auf die SBB umsteigen, mit der WB und nicht mit dem Auto hierher kommen.» Deshalb müsse, so fordert Ott, das WB-Projekt und insbesondere auch die Bauphase unter dem Gesichtspunkt der öV-Attraktivität angeschaut werden.Aber ob Umbau auf Meter-Spur oder nicht, muss der Abschnitt Liestal Bahnhof-Altmarkt 2022 nicht sowieso gesperrt und zumindest hier auf Busbetrieb umgestellt werden? Ott winkt ab. Der Vierspurausbau in Liestal beschäftige die SBB während acht Jahren und während der ganzen Zeit erfolgten die Arbeiten «unter dem rollenden Rad». Weshalb aber gleichzeitig die WB-Linie während eines ganzen Jahres stillgelegt werden müsse, sei nicht nachvollziehbar. «Hier muss mit den SBB als Verursacherin der Baustelle im Burggraben hart verhandelt werden. Ich habe diesbezüglich bisher keine Aktivitäten festgestellt», sagt Lukas Ott. Und wenn die WB-Gleise nicht alle gleichzeitig ausgewechselt werden müssten, wie es bei einer Umspurung der Fall wäre, könnten die Arbeiten etappiert etwa in den verkehrsärmeren Schulferien durchgeführt werden.
Halt so eine typische BaZ-Kampagne aus dem Nichts. Jede Wette, diese Woche gibt es jeden Tag mindestens einen Artikel darüber (heute hat es schon wieder einen, zum Glück hinter der Pay-Wall). Wenn es nicht verfängt, was anzunehmen ist, da die Waldenburgerbahn wohl bis ziemlich weit rechts Rückhalt hat ("Teil der Identität"), wird nächste Woche wieder kein Wort mehr darüber geschrieben.
Dass ein Bus günstiger wäre, dürfte wohl ohnehin nicht stimmen. Wie die BZ feststellt, bräuchte es in den Stosszeiten mindestens doppelt so viele Bus-Kurse pro Stunde als heute Züge. Wenn die Fahrzeiten gleich blieben, würde das heissen, es bräuchte doppelt so viel Personal. Da die Fahrzeiten wohl nicht gleich wären, bräuchte es wohl sogar etwa dreimal so viel Personal.
Ein gutes Beispiel dafür, dass Bus keineswegs immer günstiger als Bahn sein muss, befindet sich ja gleich in der Nähe auf der anderen Seite des Oberen Hauensteins. Bei der Oensingen-Balsthal-Bahn wurden ja mal fast alle Kurse auf Bus umgestellt. Als wegen geänderter SBB-Anschlüsse in Oensingen ein Halbstundentakt eingeführt wurden sollte, stellte man aber fest, dass es aufgrund der Fahrzeit gerade noch reicht, den Umlauf mit einem Zug sicherzustellen, während es zwei Busse und damit doppelt so viel Fahrpersonal gebraucht hätte, was die Bahn gerettet hat. Da heute die Personalkosten ja sehr viel ausmachen, fallen dem gegenüber die Infrastrukturkosten nicht mehr so sehr ins Gewicht.
"Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „4106“ (Vor einer Stunde) aus folgendem Grund: "BZ" in "BaZ" korrigiert (zwischen diesen beiden Zeitungen gibt es grosse journalistische Unterschiede!!) :-)"
4106: "BaZ" wieder zu "BZ" zurück korrigiert. Ich bezog mich mit "Wie die BZ feststellt, bräuchte es in den Stosszeiten mindestens doppelt so viele Bus-Kurse pro Stunde als heute Züge" auf die Aussage "Somit werden also zu Stosszeiten bis zu acht zusätzliche Busse stündlich vom und zum Liestaler Bahnhof fahren." auf den hier zitierten Artikel der BaselLANDSCHAFTLICHEN Zeitung und NICHT auf die "Basler" Zeitung.
Jede Wette, diese Woche gibt es jeden Tag mindestens einen Artikel darüber (heute hat es schon wieder einen, zum Glück hinter der Pay-Wall).
Hier ist er, ..., relativ harmlos und eher in die Kategorie "Fakten und Meinungen zusammentragen" einzugliedern!
Quelle: BaZ vom 29.10.2015
Nun ja, der Artikel an sich ist relativ harmlos. Wenn nun aber auch noch Exponenten der FDP, GLP und der Grünen (!) die Bahn zum Abschuss freigeben, dann ist das sehr beunruhigend...
Eigentlich könnte man den 75cm-Dampfbetrieb in der Region auch so erhalten:
Wenn ein Dreischienengleis in Betracht gezogen wird, könnte man dieses statt auf der Waldenburgerbahn vielleicht einfacher auf dem Läufelfingerli erstellen. Auf dieser Strecke gibt es viel weniger (Aus-)Weichen und keine Strecken im Strassenbereich. Falls es Holzschwellen hat, wäre es ja vielleicht auch einfach möglich, innerhalb des bestehenden Gleis eine dritte Schiene zu montieren, ohne alles auswechseln zu müssen (vielleicht ist das eine naive Vorstellung ohne grosse Kenntisse vom Schienenbau). Das Oltener Bahnhofvorfeld oder evtl. auch der Tunnel könnte ausgespart werden, indem das Dreischienengleis nur bis Trimbach oder Läufelfingen ginge. Falls das Dreischienengleis bis Läufelfingen ginge, wären nur etwa drei Weichen betroffen.
Da es auf dem Läufelfingerli wohl nie einen Viertelstundentakt geben wird und ein gelegentlicher Busersatz eines einzelnen fahrplanmässigen Kurses (solange es diese hoffentlich gibt) verschmerzbar wäre, wäre wohl auch langfristig ein häufigerer Dampfbetrieb möglich. Zudem könnte für den Unterhalt die Syngergien mit den bestehenden Nostalgie-Infrastrukturen in Sissach genutzt werden.
Das Problem bei dieser Lösung ist, dass das Läuferfingerli nachwievor im Besitz der SBB ist und diese die alte Strecke als Reserve sieht, auf die man zurückgreift, wenn der Basistunnel ausfällt. Und die SBB wird kein Interesse an dritten Gleisen haben.
ZitatNun ja, der Artikel an sich ist relativ harmlos. Wenn nun aber auch noch Exponenten der FDP, GLP und der Grünen (!) die Bahn zum Abschuss freigeben, dann ist das sehr beunruhigend...
Lokalpolitiker mit Profilierungsdrang fürchte ich weniger. Und die Idee, auf Bus umzustellen, die Strecke aber für die Dampfbahn zu erhalten hat was naives.
Das Problem dürfte das Parlament in Bern sein, wo SVP/FDP seit neustem eine Mehrheit im Nationalrat haben. Lehnen diese die Umspurübung als zu teuer ab, stünde die WB vor einem Scherbenhaufen, da man sich zu sehr auf die Umspurungslösung konzentriert und die Infrastrukturerneuerung daraus folgend offensichtlich absichtlich verzögert hat (O-Ton WB: "Von 13 Kilometer Gleise müssen wir deren 12 erneuern, dann können wir gleich umspuren).
Wenn der Kanton BL schon so stark am Sparen ist, hätte ich dan noch einen weiteren Sparvorschlag: Statt Umstellung auf eine andere Spur, Umstellung auf Busbetrieb!
Damit hab ich mir jetzt wieder viele neue Freunde im Forum gemacht...
Das mit der Umstellung auf Busbetrieb ist schon rein kostenseitig absoluter Stumpfsinn. Hat den jemand mal eine neutrale Gegenüberstellung der Betriebskosten und Fahrgast- sprich der Erlösspotenziale zwischen Bahn- und Busbetrieb gemacht? Pauschal den Busbetrieb als günsitger zu bezeichenen, ist sehr wahrscheinlich eine Milchmädchenrechnung. Alleine schon durch die längere Fahrzeit, die kleinere Transportkapazität und die deutlich sinkenden Fahrgastzahlen und die zwangsläufige Sonderabschreibung von bestehenden Werten ist der Busbetrieb deutlich teurer. Die Expertise zur Bewertung genau dieses Szenarios beim Bipperlisi kam zum Schluss, dass eine Umstellung auf Busbetrieb wegen der o.g. genannten Ursachen viel teurer kommt.
Diesem Umstand verdanken einige heute noch existierenden Bahnen ihr Überleben in der Stilllegungseuphorie der Nachkriegszeit. Lediglich finanziell gut dastehende Bahnen, wie z.B. die Bahn von Leuk nach Leukerbad konnten sich eine Umstellung auf Bus aus eigener Kraft leisten.
Zitat von DüWag <woltlab-metacode-marker data-name=
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Das mit der Umstellung auf Busbetrieb ist schon rein kostenseitig absoluter Stumpfsinn. Hat den jemand mal eine neutrale Gegenüberstellung der Betriebskosten und Fahrgast- sprich der Erlösspotenziale zwischen Bahn- und Busbetrieb gemacht? Pauschal den Busbetrieb als günsitger zu bezeichenen, ist sehr wahrscheinlich eine Milchmädchenrechnung. Alleine schon durch die längere Fahrzeit, die kleinere Transportkapazität und die deutlich sinkenden Fahrgastzahlen und die zwangsläufige Sonderabschreibung von bestehenden Werten ist der Busbetrieb deutlich teurer.
Ganz zu schweigen von den Kosten für den Abbau der Bahninfrastruktur und den Neubau einer Businfrastruktur (Garage für die Fahrzeuge). Die hohe Nachfrage würde gleich den Aufbau eines kleineren Busbetriebes mit ca. einem Dutzend Bussen verlangen.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass viele der Pro-Bus-Votanten diese Variante gar nicht durchdacht haben und wohl der Ansicht sind, man könne "einfach" die AAGL oder andere Betreiber mit ein paar Bussen ins Waldenburgertal schicken.
ZitatDiesem Umstand verdanken einige heute noch existierenden Bahnen ihr Überleben in der Stilllegungseuphorie der Nachkriegszeit. Lediglich finanziell gut dastehende Bahnen, wie z.B. die Bahn von Leuk nach Leukerbad konnten sich eine Umstellung auf Bus aus eigener Kraft leisten.
Im Gegenteil. Die Bahn von Leuk nach Leukerbad wurde nicht eingestellt, weil man finanziell gut dastand, sondern weil man eben kein Geld mehr hatte, um die Bahn zu unterhalten, bzw. die dringend anstehende Modernisierung anzugehen. Der Busbetrieb auf bestehenden Strassen war bedeutend billiger. Abgesehen davon hatte diese Bahn massiv weniger Fahrgäste als die WB, heute fährt der Bus ja "nur" stündlich nach Leukerbad hoch.
Die meisten solcher kleinerer Bahnen sind erhalten geblieben, weil a) sich der Kanton für sich einsetzte, b) die Nachfrage zu gross war, um sie mit einem Bus abzudecken oder c) die Lage in den Alpen/Voralpen mangels leistungsfähiger Strasse einen gleichwertigen Busbetrieb gar nicht zuliess.
Ein Busbetrieb macht wenig Sinn, das dürften wohl auch die baselbieter Ortspolitiker so sehen. Mir fehlt aber eine kostengünstige Alternative zum Monsterprojekt Umnagelung für die Viertelmilliarde. Denn nachdem der Kanton BL offensichtlich das öV-Angebot massiv zusammenstreichen und sparen will, fehlt mir im Moment der Glaube, dass der gleiche Kanton das Gegenteil von Sparen, sprich die Grossinvestition in die WB absegnet.
Mir fehlt aber eine kostengünstige Alternative zum Monsterprojekt Umnagelung für die Viertelmilliarde.
Bis zu diesem Satz gehe ich mit dir einig, aber:
Die Umspuhrung kostet lediglich ca. 122 Millionen mehr. Der ganz grosse Rest muss so oder so investiert werden, soll die WB als Bahn weiterfahren. Bitte auch hier bei den Fakten bleiben
Edit:
Korrektur, es sollte 12 Milionen heissen und nicht 122
ZitatAlles anzeigenDas Waldenburgerli droht zu entgleisen: Soll die Bahn dem Bus weichen?
Bis vor kurzem hiess die Frage rund um die Waldenburgerbahn: die exotische Spurbreite von 75 Zentimetern beibehalten oder auf Meterspur umstellen? Jetzt prüft die landrätliche Bau- und Planungskommission eine Umstellung auf Busbetrieb. von Andreas Hirsbrunner
Der Fall ist ein Paradebeispiel für die Kurzlebigkeit der Politik und lässt sich etwas salopp formuliert so beschreiben: Ein nicht ganz unbekannter Politiker zündet an prominenter Stelle eine Nebelpetarde und die Sinne etlicher Politiker sind bereits so umhüllt, dass sie sich ihrer früheren Grundsatzentscheide kaum noch erinnern. Ausgedeutscht heisst das: SVP-Landrat Hanspeter Weibel schlug vorletzte Woche gross und an prominenter Stelle in der «Basler Zeitung» vor, die Waldenburgerbahn (WB) durch Busse zu ersetzen. Gleichzeitig könnten die alten Geleise der historischen Dampfbahn überlassen werden. Das sei eine effiziente und kostengünstige «Fünfer-und-Weggli-Lösung», meint Weibel.
Das reichte, um den landrätlichen Fahrplan durcheinander zu wirbeln: Das Traktandum «Systementscheid Spurweite Waldenburgerbahn» wurde von der Traktandenliste vom 19. November gestrichen. Dies, weil eine Mehrheit der vorberatenden Bau- und Planungskommission eine dritte Sitzung verlangte, um Weibels Vorschlag vertieft zu diskutieren; diese Sitzung soll nun am 26. November stattfinden.
Dazu muss man wissen: Der Landrat hat 2010 nach umfangreichen Abklärungen inklusive Studien einstimmig beschlossen, die WB nicht auf Busbetrieb umzustellen.
FDP-Landrat Rolf Richterich, damaliger Präsident der Bau- und Planungskommission, sagte im Rat gemäss Protokoll: «Die Vorlage ist sehr gut, und alle Fragen sind vom Tisch. Die Zukunft des ‹Waldenburgerli› ist geklärt.» Der gleiche Richterich, mittlerweile Präsident der landrätlichen FDP-Fraktion, wird in der BaZ mit den Worten zitiert, dass sich auch die FDP Gedanken mache zu einem Busbetrieb, und es noch nicht zu spät sei für einen solchen Entscheid.
Sabine Pegoraro schweigt
Und vor eineinhalb Jahren erst befürwortete der Landrat ebenfalls einstimmig einen Verpflichtungskredit von 29 Millionen Franken für WB-Infrastrukturmassnahmen. Geld, das übrigens zu einem Teil bereits ausgegeben ist. Allerdings ergänzte das Kantonsparlament damals seinen Beschluss mit einem Auftrag an die Regierung, die Vor- und Nachteile einer WB-Umspurung von 75 Zentimetern auf Meterspur nochmals abzuklären. Die Regierung plädiert bekanntlich inzwischen für eine Spur-Verbreiterung und über diese wollte der Landrat nächste Woche eigentlich entscheiden.Weibels Vorschlag ist nun schon so explosiv, dass sich die federführende Regierungsrätin Sabine Pegoraro (FDP) gegenüber der bz weigert, Stellung dazu zu nehmen. Sie wartet offensichtlich auf die Grundlagenpapiere, die die Baselland Transport (BLT) in einer Hauruck-Übung bis zur nächsten Sitzung der Bau- und Planungskommission ausarbeiten will. BLT-Chef Andreas Büttiker will sich derzeit inhaltlich nicht zu einer allfälligen Umstellung der WB auf Busbetrieb äussern. Er sagt nur: «Wir haben der Bau- und Umweltschutzdirektion unsere fachliche Mitarbeit angeboten und sind auf fruchtbaren Boden gestossen.»
Würde der Landrat tatsächlich auf einen Busbetrieb umschwenken, hätte das auch Auswirkungen auf die BLT selbst: Sie übernimmt ab Anfang des nächsten Jahres die WB. Diese Integration ist in vollem Gang und alle WB-Mitarbeiter verfügen ab 2016 über einen Arbeitsvertrag mit der BLT. Allerdings ist die BLT dabei immer von einer künftigen Waldenburger-Bahn und nicht von einem Waldenburger-Bus ausgegangen. Die Bahn bringt laut Büttiker Synergien und ist der Grund, dass die BLT diversen Gemeinden ein grosszügiges Angebot für die Übernahme ihrer WB-Aktien gemacht hat.
Umfeld spricht für Bahn
Auf die Frage, was sich denn seit dem Grundsatzentscheid des Landrats für die WB als Bahn geändert habe, antwortet Büttiker: «2010 hat sich Fabi erst am Horizont abgezeichnet. Heute ist Fabi Tatsache, womit der Bund hundert Prozent der Bahninfrastruktur übernimmt.» Und als zweites habe sich die Situation der Kantonsfinanzen verändert.Was Büttiker zwar so nicht sagt, sich aber daraus folgern lässt: Eigentlich hat sich das Umfeld seit dem landrätlichen Grundsatzentscheid vor fünf Jahren klar zugunsten einer Bahn im Waldenburgertal gewandelt. Denn an die Infrastruktur eines Busbetriebs – also Kauf der Busse, Bau von Bushaltestellen, Busschlaufen sowie Busdepots und den von Hanspeter Weibel vorgeschlagenen Umbau des Bahntrassees in eine Busstrasse zwischen Liestal Bahnhof und Altmarkt – zahlt der Bund nichts. Und der Kanton ist bekanntlich klammer denn je.
Kommentar: Die BaZ, bzw. der Journalist des nachfolgenden Artikels, outet sich indirekt als Befürworter der Umstellung der WB auf Bus, ..., was ja nicht wirklich erstaunen auslöst. Aber lest doch selbst ...:
Quelle: BaZ vom 11.11.2015
Kommentar: Und weiter gehts in der täglichen Berichterstattung. Diesmal erklärt sich ein Politiker, weshalb er plötzlich nicht mehr sicher ist, was er noch 2010 zu wissen glaubte.
Quelle: bz (MZ) vom 12.11.2015
Bis zu diesem Satz gehe ich mit dir einig, aber:
Die Umspurung kostet lediglich ca. 122 Millionen mehr. Der ganz grosse Rest muss so oder so investiert werden, soll die WB als Bahn weiterfahren. Bitte auch hier bei den Fakten bleiben
Und genau diese 122 Mio. sind das Problem. Hätte sich die Waldenburgerbahn von Anfang konsequent für eine Modernisierung ohne Umspurung entschieden - was gemäss deinen Angaben wesentlich günstiger als die Umnagelung gekommen wäre - hätte die Vorlage kaum diesen Wind ausgelöst. Langfristig mag die WB als Meterspur günstiger zu betreiben sein, doch die Politik denkt selten langfristig. Die sieht nur die aktuellen hohen Kosten von den 200 Mio. und hat nun sogar die Anhänger der Dampflok auf ihrer Seite. Dazu kommt die bürgerliche BaZ mit ihrem "Feldzug" gegen die Bahn. Das wird eng. Und so haben wir nun den Schlammassel, dass die Politik ernsthaft über eine Stillegung der Bahn nachdenkt...
Und genau diese 122 Mio. sind das Problem.
Ups, du hast mich auf einen eigenen Fehler hingewiesen.
ES SOLLTE 12 Mil. HEISSEN!
Was ich damit sagen wollte ist, dass es keinen grossen Unterschied macht ob man neu 1000 fährt oder bei 750 bleibt.
Aber diese Diskussion ist ja nun in den Hintergrund getreten.
Wenn diese leidige von Bahn zu Bus Debatte wirklich Erfolg haben sollte, gäbe es auch ein Rezept um unliebsame Bahnen gekonnt auf Busse umzustellen....
Man zögere alle nötigen Instandhaltungsarbeiten bis zum geht nicht mehr hinaus und warte auf den grossen Kostenschock... et voila der Bus ist plötzlich günstiger und besser und sowieso...
Die nächsten paar Episoden dieser Geschichte sind voraussehbar: Es wird wohl eine Studie in Auftrag gegeben werden, welche zum Schluss kommen wird, dass der Busbetrieb ein kleines Bisschen günstiger ist als der Bahnbetrieb, aber der finanzielle Vorteil des Busbetriebs in keinem Verhältnis zum Attraktivitätsverlust, den er gegenüber dem Bahnbetrieb darstellt, steht. Grosse Teile der SVP und der FDP werden dann sagen, dass wegen der gegenwärtigen Finanzlage des Kantons jede Sparmöglichkeit ausgenützt werden muss, auch wenn die Konsequenzen schmerzhaft sind... Mal schauen, wie es danach weitergeht. Ob sich die SVP und die FDP wohl besinnen, dass sie im Waldenburgertal viel Rückhalt haben und ihre Wähler zu vergraulen drohen?