7. Genereller Leistungsauftrag im Bereich des öffentlichen Verkehrs für die Jahre 2014-2017

  • Der Berichtsentwurf für die Erteilung eines 7. Generellen Leistungsauftrages im Bereich des öffentlichen Verkehrs für die Jahre 2014 - 2017 des Kantons Basel-Landschaft wurde am 18.09.2012 in die Vernehmlassung geschickt.

    Der umfrangreiche Bericht enthält insbesondere Angaben über Leistungsverbesserungen im ÖV, aber auch über Leistungsabbaumassnahmen (z.B. Einstellung der Linie 58). Er gewährt auch einen Ausblick auf zukünftige Projekte (z.B. Linie 17, via Margarethenstich, die via SBB, Wettsteinplatz zum Bad. Bahnhof geführt werden soll).

    Auch die Auswirkungen des Ausbaus des Busangebotes auf die diversen Tramlinien (6, 10, 11) sind durchaus interessant.

    Viel Spass beim lesen:

    http://www.baselland.ch/fileadmin/base…ungsvorlage.pdf

    Quelle: bl.ch

  • Hier noch die Medienmiteilung zur heutigen offiziellen Präsentation:

    Der 7. Generelle Leistungsauftrag für den öffentlichen Verkehr (GLA) für die Jahre 2014 - 2017 wartet mit Verbesserungen, aber auch mit Sparmassnahmen auf. Er geht bis zum 19. November in die Vernehmlassung bei Gemeinden, Verbänden und Organisationen. Nach der Auswertung wird die definitive Landratsvorlage ausgearbeitet.

    Der 6. GLA läuft Ende 2013 aus. Die mit ihm erfolgreich eingeführten Buslinien sollen mit dem neuen GLA neu ganztägig betrieben werden. Von diesem Angebotsausbau profitieren die Linie 48 vom Bahnhof Basel SBB nach Allschwil und die Linie 47 vom Bahnhof Muttenz über die Sportstätten St.Jakob und das Bruderholzspital nach Bottmingen. Im ländlichen Raum wird das Angebot im Raum Liestal - Dornach - Nunningen optimiert und eine direkte Verbindung Liestal - Nunningen und weiter bis nach Laufen geschaffen.

    Nicht weiter betreiben will der Kanton die Buslinie 58. Diese Linie weist eine sehr geringe Nachfrage auf und hat keine kantonal bedeutende Funktion. Die Linie soll deshalb nicht mehr durch den Kanton bestellt werden, sondern als Ortsbus an die Gemeinde Münchenstein abgetreten werden.

    Neu: Bonus/Malus-System mit der SBB

    Im neuen GLA werden die systematischen Qualitätsmessungen durch Kundenzufriedenheitsumfragen fortgeführt. Neu sollen mit den entsprechenden Unternehmen konkrete Verbesserungsziele vereinbart werden.

    Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit der SBB ist zeitgleich mit der Inbetriebnahme des neuen GLA die Einführung eines Bonus/Malus-Systems für die Linien der Regio-S-Bahn geplant. Zusammen mit der SBB werden derzeit die Rahmenbedingungen für ein solches System ausgehandelt.

    Im Generellen Leistungsauftrag (GLA) werden Streckennetz, Linienführung, Tarifpolitik sowie die Grundsätze des Betriebsangebotes und des Finanzprogramms festgelegt. Er ist alle vier Jahre zu erneuern. Grundlage des GLA ist das Gesetz zur Förderung des öffentlichen Verkehrs (ÖVG) sowie das dazugehörige Angebotsdekret.

    Präsentation


    Quelle: bl.ch

    Kommentar: Etwas pikant in der ganzen Diskussion Ober-/Unterbaselbiet ist, dass man die Ersatzbeschaffung WB zu Gunsten der 2. Tranche Tangos ins Jahr 2018 verzögert. Die Unterbaselbieter erhalten quasi raschmöglichst die Umsetzung an das Behindertengleichstellungsgesetz (wobei ja schon die Sänften grundsätzlich behindertengerecht sind), während die Oberbaselbieter vertröstet werden und somit noch während rund 6 Jahren auf behindertengerechte Fahrzeuge warten müssen. Auf die weiteren Diskussionen bei den kleineren Sparmassnahmen kann man gespannt sein.

  • Und es ist genau so, wie ich es befürchtet habe: Der Margarethenstich wird über Jahre hinaus nur von einer Einsatzlinie in Spitzenzeiten benutzt - bis irgendwann um 2023 herum die Schlaufe Bottmingen gebaut wird.
    Und noch dazu verliert das Leimental die direkte Verbindung in die Innerstadt. Das Umsteigen am Theater ist absolut kundenunfreundlich - entweder man läuft vom Barfi zum Theater, oder man nimmt den 6er und sieht regelmässig den 10er vor der Nase abfahren.
    Ich bin wahrlich nicht erfreut.

  • ja, dafür ist das ganze echt viel zu Teuer.
    Dann lieber den 17er ganztags fahren lassen und bis Eglisee verlängern oder die Linie 2 nach Bottmingen fahren lassen und für Binngen Kronenplatz eine andere Lösung suchen.

    So oder so verliert das Klybeck seinen Anschluss richtung Bottmingen, Obwil, etc.

  • Oh, ich könnte noch lange weiter lamentieren, was mir alles an der Vorlage nicht gefällt... Neben den Sparmassnahmen gefällt mir ausserdem nicht, was für Verbesserungen *nicht* realisiert werden. Z.B. ist der Kahlschlag auf dem 62er zwischen Therwil und Biel-Benken nicht abgeschwächt worden, der vor vier Jahren auf hinterhältige Weise durchgesetzt wurde, indem der Abbau den betroffenen Behörden verheimlicht, falsch dargestellt und in der Vorlage sehr gut versteckt wurde.

    Aber das mit dem Margarethenstich ist eine andere Dimension. Hier wird endlich eine neue Tramstrecke gebaut, die eine wesentliche Verbesserung ermöglichen würde - und dann wird sie nur in den Spitzenzeiten gebraucht?! Das ist doch lachhaft.

    Zudem: Es geht ja um die Verbindung zum Bahnhof. Und die Spitzenzeiten im Nah- und im Fernverkehr sind nun mal andere. Da nützt der 17er in vielen Fällen nix. Sprich: Für viele Bahnbenutzer wird sich nichts ändern. Dafür lohnt sich der ganze Aufwand nicht, geschweige denn die jahrzehntelangen Planungen...

  • Margrethenstich-17er: abwarten...

    auch der 48er wurde zuerst nur zur HVZ eingeführt und soll jetzt - trotz Tramalternative (6/1) und trotz angespannter Finanzlage - zu einem (Fast-)Vollangebot ausgebaut werden.

    Das wird auch der Margrethenstichlinie (egal welche Nr.) passieren - wenn sie nachgefragt wird.

  • Zitat

    Original von wb73
    Man ihr seid vielleicht Jammersäcke..

    Es gibt Regionen, die von dieser Vorlage wesentlich mehr bestraft werden...

    Vielleicht gibts User hier drin, bei denen die Region in Dornach/Aesch/Rodersdorf/Allschwil/Riehen/Birsfelden/Pratteln endet...

    Einmal editiert, zuletzt von 750 mm (26. September 2012 um 10:14)

  • Heute in der BaZ Seite 21.
    Ein interessanter Punkt ist darin erwähnt, der vom Zeitungsschreiberling nicht ganz richtig verstanden wurde und mir ein Schmunzeln entlockte:
    Die Linie 38 soll vom Dorfkern Allschwil zur Endstation Neubad der Tramlinie 8 verländert werden.
    Variante a: Eine neue Schlaufe am Neubad.
    Variante b: Die Flexity werden Zweirichtungsfahrzeuge und es wird ein Gleiswechsel am Neubad eingebaut. (Vorteil, man könnte bis Weil fahren, auch wenn die neue Brücke der Deutschen Bahn noch nicht fertig ist.)
    Variante c: Die Buslinie fährt tatsächlich bis Neubad und die Linie 8 wendet bis auf weiteres am bisherigen Ort.
    Variante d: Die Linie 38 wird bis Neuweilerstrasse verlängert.
    Die ersten beiden Varianten scheiden eher aus, aber die beiden letzten Varianten wären beide möglich. Ein Wenden für den Gelenkbus an der Neuweilerstrasse wäre vielleicht schwierig, bei einer Verlängerung bis Neubad kämen wieder unsere Kanibalen ins Spiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Berger (7. Februar 2013 um 13:51)

  • Eigentlich gäbe es da ja noch eine Variante e: Verlängern der Tramlinie 8 bis Allschwil-Dorf. Das wäre aus meiner Sicht die einzige die Sinn macht. Aber eben. - Vielleicht sollte man dafür sorgen, dass diese Variante nicht mit der Zeit in Vergessenheit gerät.

  • Heute in der BaZ Seite 21.
    Ein Wenden für den Gelenkbus an der Neuweilerstrasse wäre vielleicht schwierig, bei einer Verlängerung bis Neubad kämen wieder unsere Kanibalen ins Spiel.


    Naja, gewendet wird dann wohl via Weiherweg (Allschwil). Passt schon.


    Artikel BZ: Das älteste BLT-Tram im Regeleinsatz ist 41 Jahre alt, nicht 50 Jahre.


    Bis vor kurzem war es aber noch Be 4/6 224 Jahre.

  • Eigentlich gäbe es da ja noch eine Variante e: Verlängern der Tramlinie 8 bis Allschwil-Dorf. Das wäre aus meiner Sicht die einzige die Sinn macht. Aber eben. - Vielleicht sollte man dafür sorgen, dass diese Variante nicht mit der Zeit in Vergessenheit gerät.

    Zitat der UVEK (Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission) zum "Bericht der Finanzkommission zum Budget 2013 des Kantons Basel-Stadt"

    Zitat

    Die UVEK begrüsst die geplante Verlängerung der Buslinie 38 bis zur Endhaltestelle der Tramlinie 8 an der Neuweilerstrasse. Aus dem Bachgraben besteht dann mit demselben Bus mit jeweils einem Umsteigevorgang eine Verbindung zum Bahnhof Basel SBB (Tramlinie 8 ab Neuweilerstrasse) und zur Basler Innenstadt (Tramlinie 6 ab Allschwil). Warum der Kanton Basel-Landschaft gleichzeitig die Buslinie 48 auf Ganztagesbetrieb ausbauen will, erschliesst sich der UVEK hingegen nicht. Mit der Verlängerung der Buslinie 38 stellt sich eher die Frage nach der generellen Berechtigung dieser Linie. Die Passagierzahlen auf dem Bus Nr. 48 sind eher bescheiden. Er konkurrenziert heute die Buslinie 31/38 und in geringerem
    Umfang die Tramlinien 6 und 8. Die von anderen Linien auf die Linien 48 abgewanderten Fahrgäste konnten durch Neukunden wieder kompensiert werden. Für den Kanton Basel-Stadt verursacht die Buslinie 48 aber schon heute in erster Linie zusätzliche Kosten.
    Hauptargument für die Einführung der Buslinie 48 war die Erschliessung der Arbeitsplätze im Bachgraben; deshalb sollte der Bus nur zu den Hauptverkehrszeiten fahren. Heute lässt sich feststellen, dass die Zahl der Passagiere, die den Bus auf der gesamten Strecken (vom Bahnhof Basel SBB bis in den Bachgraben oder umgekehrt) benutzt, klein ist. Nach wie vor fahren die Mitarbeitenden der Firmen im Bachgraben grossmehrheitlich mit dem eigenen Fahrzeug zur Arbeit. Die Buslinie 48 wird zu etwa 30% von Pendlerinnen und Pendlern in das Bachgrabengebiet, zu etwa 40% bzw. 25% von Einwohnerinnen und Einwohnern aus Allschwil und aus dem Neubad benutzt. Gemäss einer Kundenbefragung ersetzt sie täglich etwa 120 MIV-Fahrten und hat zu 300 neuen Fahrgästen geführt. Aus Sicht der UVEK ist der heutige Fahrgastmix der Linie 48 allerdings nicht Sinn und Zweck dieses Angebots. Statt eine Erschliessung des Bachgrabens und der neuen Wohngebiete von Allschwil mittels Verlängerung der Tramlinie 8 voranzutreiben und so eine direkte Verbindung zum Bahnhof Basel SBB zu schaffen, lässt man einen Bus fahren, der aufgrund des Territorialprinzips zu einem schönen Teil vom Nachbarkanton finanziert wird.

    Die UVEK spricht sich aus den geschilderten Gründen mehrheitlich gegen einen Ganztagesbetrieb auf der Buslinie 48 aus. Sie erwartet vom Regierungsrat, dass er ein allfälliges Begehren des Kantons Basel-Landschaft abschlägig beantwortet. Es stellt sich aus Sicht der UVEK sogar die Frage, ob sich das Angebot zu den Hauptverkehrszeiten rechtfertigen lässt. Sollten bei einem Verzicht auf die Buslinie 48 die zwischen Bachgraben und Allschwil verkehrenden Buslinien 38 und 64 zu den Hauptverkehrszeiten zu wenig Kapazität aufweisen, können Zusatzkurse geführt werden. Keinesfalls lässt sich damit aber ein Ganztagesbetrieb bis zum Bahnhof SBB in Basel rechtfertigen. Sollte dies trotzdem geschehen, so müsste aus
    Sicht der gesamten UVEK die Haltestelle Schützenhaus durch die Linie 48 zwingend in beiden Richtungen bedient werden.