Pro Trolleybus

  • @Stephan Gassmann

    Was hat wohl den Sinneswandel der BVB hervorgerufen? Vor drei Jahren war ganz klar die Rede davon, dass sowohl der Trolley als auch der Gasbus abgeschafft werden sollen.

    Der Gasbus eignet sich zum Sparen überhaupt nicht. Biogas ist teuer, und ein Gasbus hält nicht länger als ein Dieselbus.

    Wer rechnet, setzt für mittlere Verkehrsaufkommen auf den Trolleybus. Für die Umweltverträglichkeit ist es nicht gleichgültig, ob ein Fahrzeug dreissig Jahre hält oder acht: Verschrottung, Recycling, Herstellung eines Fahrzeugs kosten Energie und belasten die Umwelt.

    Die BVB verlieren jährlich Millionen, weil ihre Fahrzeuge steckenbleiben. Diese Kosten können mit Vorrangschaltungen und separaten Fahrspuren mindestens gesenkt werden, so dass etwas Geld für die Verbesserung der Qualität im ÖV übrigbleibt. Die Einrichtung eines Kleinbusses an die Wanderstrasse zähle ich nicht dazu...

  • @ jääjä und Herr Gassmann

    Gestern hatte ich mir überlegt, eine ähnlich Antwort zu schreiben. Als sie fertig war habe ich sie gelöscht, weil ich dachte, es ist doch eh zwecklos.
    Herr Gassmann möchte den Trolleybus jetzt einfach abschaffen, da zählen keine rationell nachvollziehbaren Argumente. Das sieht man schon daran, dass irgendwelche Pressmitteilungen von anderen Verkehrbetrieben zitiert und ständig irgendwelche fadenscheinige Argumente betont werden. Auf konkrete Fragen (auch zu anderen Themen) gibt Herr Gassmann sowie keine Antwort. Er hat sich jetzt in den Kopf gesetzt, der Trolley muss, nebenbei kann ob der Ablenkung durch den Trolleybus das Sparpaket durchgedrückt werden. Schon ist man dem Ziel ein bisschen näher, den ÖV soweit zu dezimieren, dass endlich nur noch die damit fahren, die nicht anders können.

  • tja... mit diesem Sparpaket schneidet man sich sowieso ins eigene Fleisch...

    und ich sehs schon kommen, viele Steigen wieder auf eigene Fahrzeuge um, und dann wird die Luft schlechter, den BVB geht es schlecht und Staus Staus Staus

  • @Renntrabi
    Betreffend Ihrem Vorwurf meiner fehlenden Argumentation; bitte beachten Sie mein Posting vom 21.8.06 in diesem Thread. Gleichzeitig bitte ich Sie mir mitzuteilen, auf welche konkreten Fragen (auch zu anderen Themen) ich keine Antworten gegeben habe.

  • @Dome

    Du hast leider recht. In Basel buttert man Millionen in die Umgestaltung von Plätzen, man will uns ein an einen Militärbunker erinnerndes Stadtcasino an den Barfüsserplatz stellen und zückt dafür auch noch 40 Millionen Franken, ganz selbstverständlich, als hätte man sie. Stattdessen spart man dort, wo man nicht sparen sollte. Man dampft den öffentlichen Verkehr ein und lässt Schüler mit knurrendem Magen in die Nachmittagsstunden, weil man kein Geld für eine Mensa hat (ich rede aus Erfahrung).

    In der Weltwoche hat mal einer Geschrieben: "Diese Stadt ist krank!" Mittlerweilen muss ich sagen, so unrecht hat er nicht...

  • @Renntrabi und Stephan Gassmann

    Ich wüsste ein paar unbeantwortete Fragen:

    Wieso setzen sich die BVB mehr für die Sparpläne der (links-grünen)Regierung ein als für ihre Fahrgäste?

    Wieso soll der Ausbau des Parallelverkehrs (Dieselbus - Tram) wirtschaftlich sein?

    Wieso bleibt der Ausbau des Trams ein Lippenbekenntnis?

    Wie dringend war die Anbindung von Schönenbuch (1000 Einwohner) an die Stadt und dazu im 15 Minuten Takt?

    Was soll an einer ständig wechselnden Linienführung attraktiv sein?

  • Ich hätte noch eine Frage, die zwar noch nicht aufgetaucht ist, die ich aber trotzdem gerne beantwortet gehabt hätte:

    Wird der ÖV nicht an Attraktivität einbüssen, wenn er sein wichtigstes Argument - nämlich die Umweltfreundlichkeit - verliert? Müsste man das Umweltschutz-Abo am Ende etwa noch umtaufen?

  • @Jääja

    zu 1: Die BVB haben in den letzten Jahren zahlreiche
    Verbesserungen in ihrem Liniennetz umgesetzt wie zB.
    Linie 34, die damit zu einer der besten Linien
    mutierte oder der Linie 30, die von den Fahrgästen
    sehr geschätzt wird
    zu 2: Das Tram soll dort verkehren, wo es seine Stärken
    ausspielen kann. Eine einheitliche Busflotte ist
    wirtschaftlicher zu betreiben, als verschiedene
    Bustypen (Materialbeschaffung, Know-how der
    Mitarbeiter usw.)Warum sonst haben die
    Low-Cost-Carrier im Airlinebusiness eine einheitliche
    Flugzeugflotte?
    zu 3: Im Aggloprogramm und in der langfristigen Strategie der
    BVB ist der Ausbau der Linien 3, 8 und 11 ins
    grenznahe Ausland geplant
    zu 4: Gemäss den Fahrgasterhebungen entspricht diese Linie
    einem Bedürfnis
    zu 5: Kann ich leider nicht beantworten, da ich nicht weiss
    welche Linie(n) ihre Linienführungen ständig ändern

    Kupplungssurfer
    Meine Antwort ist 2x Nein

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Gassmann (31. August 2006 um 18:35)

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann
    @Renntrabi
    Betreffend Ihrem Vorwurf meiner fehlenden Argumentation; bitte beachten Sie mein Posting vom 21.8.06 in diesem Thread. Gleichzeitig bitte ich Sie mir mitzuteilen, auf welche konkreten Fragen (auch zu anderen Themen) ich keine Antworten gegeben habe.

    Leider finde ich den entsprechenden Eintrag nicht mehr, sorry.
    Was mir noch auffällt, ist auch bei ihrem jetzt zitierten Beitrag: Die beziehen sich regelmässig aud die Argumentation anderer. Es mag ja sein, dass im Rahme der Mehrheitenfindung in irgendwelchen Gremien ein solches Vorgehen notwenig ist. Hier im Forum finde ich es ziemlich langweilig.

  • Original von Stephan Gassmann: "Die BVB haben in den letzten Jahren zahlreiche Verbesserungen in ihrem Liniennetz umgesetzt wie z.B. Linie 34, die damit zu einer der besten Linien mutierte oder der Linie 30, die von den Fahrgästen sehr geschätzt wird..."
    Also für mich sind Umstellungen von Trolleybuslinien und Kannibalisierungen von Tramlinien keine Angebotsverbesserungen...

    Zudem: Die Linie 30 entspricht grob der ehemaligen Tramlinie 2 bis 1966 und gehörte eigentlich wieder auf Tram umgestellt. Weil dies noch auf sich warten lässt, würde sich das Einrichten einer Trolleybuslinie lohnen, man müsste etwa 500'000 Fr. in die Hand nehmen. Verglichen mit den Ausgaben für Neuteerungen von Plätzen eine lächerliche Summe.
    Die Bevölkerung Riehens zeigt sich von der Angebotsverbesserung, dass nun ein röhrender und stinkender Dieselbus vor ihren Häusern vorbei donnert, nur mässig begeistert. Jedenfalls wurde auf ihren Druck die Linie 34 in den Abendstunden gekappt, der Riehener Abschnitt wird nun am Abend mit Kleinbussen betrieben.

    A propos Kannibalisierung: Der Autobus ist das billigste öffentliche Verkehrsmittel. Das Tram weist massiv höhere Betriebskosten auf. Deshalb müssten die BVB eigentlich so viele Fahrgäste wie möglich auf den Trams sammeln, um deren Betriebskosten zu amortisieren, und die Buslinien unter keinen Umständen parallel zu Tramlinien legen.

    Für eine "Ringlinie", wie sie die Linie 36 faktisch darstellt (Trams machen die Durchmesserlinie, Busse den Ring um die Stadt, ein - ausnahmsweise vernünftiger - Ansatz der Verkehrspolitik der 60er-Jahre) ist der Trolleybus nahezu ideal: Immer gute Auslastung, häufiger Fahrgastwechsel, viel Stop-and-Go.

  • die neue Linienführung der L33 ist, was Auslastung betrifft, glaube ich gar nicht so unrentabel.

    Morgens und Abends sind die Busse recht voll. Und das nicht nur zwischen Schifflände und Wanderstrasse und nicht nur zwischen Allschwil und Schönenbuch.

    Die Linie 30 als Trolley fände ich noch sinnvoll auch wenn das ein Kabelsalat geben würde am Bahnhof.


    Was das Sparen betrifft...

    vor einigen Jahren war ich immer Stolz auf die BVB und die BLT, wie gut das Netz war, die Dienstleistungen etc. doch seit ein paar Jahren geht es immer wie mehr abwärts und ich wünschte mir eine Geschäftsleitung wie die der VBZ, welche nicht so auf Sparpolitik macht.

  • @ Dome: Es mag sein, dass die Linie 33 zeitweise gut ausgelastet ist, in den Abendstunden ist sie jedenfalls eher leer. Sie nimmt aber dem 6er defintiv Fahrgäste weg. Deshalb: Die Linie 33 kostet zusätzliches Geld, da der 6er ja dadurch nicht weniger kostet. Die Fahrgäste verteilen sich nur anders. In meinen Augen gehörte die Linie 33 von der Schifflände zurückgenommen ans Schützenhaus, die Transversalinie als Ringlinie 2 wieder in Betrieb gesetzt. Binningen bekommt wieder den 7er (aber von (Bottmingen)Binningen nach Heuwaage - Theater und weiter als Linie 15 (tagsüber mit Schlaufe via Mustermesse - Wettsteinplatz und Randzeiten direkt via Bankverein nach BRUD) und Verlängerung ab Bottmingen als Ersatz für Einsatzlinie 17 in Hauptzeit nach Ettingen.

  • Interessant ist, dass Versuche in St.Gallen mit ausgeliehene Gasbusse aus Augsburg und Nantes nichts gutes über Gasbusse aussagen lassen. Die Beschleunigung war wesentlich schlechter als die heutige Dieselbusse und teilweise brauchten sie für die gleiche Strecken die doppelte Fahrzeit.

    Einige Interessante Hinweise dazu auf dem Nahverkehsforum Schweiz.

    http://www.birchernet.ch/martin/wbblite/thread.php?threadid=274&sid=

    Ich nehme an, solche Tatsachen lassen die BVB kalt.

    Erst wenn die Trolleybusse weg sind darf man zugeben dass Gasbusse nicht das wahre sind und schleichen wieder auf Diesel umstellen.

  • Zitat

    Original von Andrew M
    Interessant ist, dass Versuche in St.Gallen mit ausgeliehene Gasbusse aus Augsburg und Nantes nichts gutes über Gasbusse aussagen lassen. Die Beschleunigung war wesentlich schlechter als die heutige Dieselbusse und teilweise brauchten sie für die gleiche Strecken die doppelte Fahrzeit.

    In Bern waren ja die gleichen zwei Testfahrzeuge wie in St. Gallen. Im Gegensatz zu St.Gallen konnte man da die Fahrzeiten halten, obwohl es auch Linien mit grossen Steigungen gibt. Nun sind die ersten 10 Volvo Gasbusse in Bern in Betrieb und sie laufen im grossen und ganzen sehr zuverlässig und es sind keine grösseren Verspätungen zu verzeichnen.

    Ich denke, St. Gallen wollte den Gasbus einfach nicht. Dies kann man politisch sehr gut steuern.

  • In Freiburg im Breisgau wurde bei einem Bürgerentscheid der Verkauf der fast 8000 stadteigenen Wohnungen bei einer sensationellen Wahlbeteiligung von rund 40 Prozent mit einer Mehrheit von 70 Prozent abgelehnt. Hoffentlich geht ein Ruck durch Basel, und die Regierung bekommt in Sachen Trolleybus genauso "eins auf die Nase" wie der Freiburger Oberbürgermeister!

  • Politischer Bus-Zusammenstoss

    NEUBESCHAFFUNGS-VORLAGE DER BVB SPALTET VERKEHRSKOMMISSION DES GROSSEN RATES

    Die Verkehrskommission des Grossen Rates ist im Verhältnis zwei zu eins für die Beschaffung von 26 Gasbussen.

    Der Vorgang ist speziell: Nach ersten Diskussionen und einer konsultativen Abstimmung hat sich die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rates (Uvek) geteilt: Eine Mehrheit von zehn Mitgliedern stellt sich hinter den Vorschlag der Regierung, in Basels öffentlichem Verkehr dem Gasbus zum Durchbruch zu verhelfen. Eine Minderheit von fünf Mitgliedern stellt sich hinter die Volksinitiative «Pro Trolleybus», die statt dessen den Erhalt und Ausbau der Elektrogefährte fordert.
    Die Gräben sind tief. Kommissionspräsidentin und Mehrheitssprecherin Gabi Mächler (SP) schreibt im neu publizierten Bericht: «Die Minderheit hat sich selbst organisiert und hat sich an der Diskussion der Mehrheit nicht mehr beteiligt.»

    «IDEOLOGISCH GEFÄRBT». Die Mehrheit aus bürgerlichen und einigen SP-Grossräten wirft der Minderheit vor, nicht an den Nutzen für die Fahrgäste zu denken, sondern «eine ideologisch geprägte Systemdiskussion» zu führen. Denn schliesslich sei Basel eine Tramstadt und das Busnetz habe lediglich «ergänzenden Charakter». Deshalb sei es sinnvoll, sich auf ein Bussystem zu einigen - das System Gasbusse.

    Während die Mehrheit ihre Argumente auf vier Seiten darlegt, holt die Minderheit auf zwölf Seiten aus, um die Vorteile der Trolleybusse zu beschreiben. Ihr Kernargument: «Dem Trolleybus gehört die Zukunft.» Neben der Propagierung ihres bevorzugten Verkehrsträgers kritisiert die Minderheit auch die finanzielle Abwicklung der Gasbusbeschaffung. Denn die Busse würden auf verschiedenen Wegen durch die Gaswirtschaft, die IWB und schliesslich auch durch den Energiesparfonds des Baudepartementes subventioniert. Dies verfälsche die Rechnung zu Ungunsten der Trolleybusse, bemängelt die Minderheit, bestehend aus Politikern des Grünen Bündnisses, der SP sowie dem SBB-Mitarbeiter Stephan Maurer (DSP).

    «MOGELPACKUNG». Nur Stunden nach der Publikation des Uvek-Berichtes schlüpfte Jörg Vitelli (SP), Präsident der Minderheitskommission, in seine Rolle als Co-Präsident des Komitees «Pro Trolleybus» und stellte die Arbeit der Kommission in Frage. Die Gasbus-Vorlage sei eine «Mogelpackung» und die «unkritische Uvek-Mehrheit geht der Regierung auf den Leim», schreibt er.

    Entsprechend unterschiedlich fallen die Anträge der Mehrheit und der Minderheit aus. Erstere plädiert für die Anschaffung von 26 Gasbussen im Sinne eines formulierten Gegenvorschlages zur Volksinitiative «Ja zum Trolleybus». Die Minderheit schlägt im Sinne der Initiative vor, mit einem Kredit von drei Millionen die Strecke vom Schützengraben zum Bahnhof SBB für einen Trolleybetrieb der Linie 30 zu elektrifizieren. Zudem sollen neu 13 Gelenktrolleybusse und als Ergänzung 13 Gasbusse angeschafft werden. Wenig überraschend unterstützt «Pro Trolleybus» in der Person von Jörg Vitelli diesen Antrag als einen «echten Gegenvorschlag».

    Quelle: Basler Zeitung vom 13.01.2007, Autor: Christian Mensch

  • War mitte Woche in Zürich und habe einen der neuen Trolleys gesehen.

    Man sieht der hammermässig aus, ist sehr leise und stinkt nicht...

    wie kann man so etwas in Basel abschaffen wollen?