BVB bauen neues Partytram

  • @Heiner Ziegler

    Danke Heiner für die Infos. Ich finde, man sollte sich einmal überlegen, ob man Nr. 456 nicht wieder nach Basel holen soll, z.B. ins Trammuseum Dreispitz, als Zeugen der 50iger Jahre, zusammen mit dem einen oder anderen B3. Die Wagen brauchen fürs erste ja nicht betriebsfähig zu sein.
    Auf meinen Diensten als Zugbegleiter erlebe ich immer wieder, wie Fahrgäste sich spontan äussern und die Nostalgiefahrten überaus loben und geniessen. Viele werfen etwas ins Kässeli aus Dankbarkeit für das Erlebnis. Irgendwann ist die Generation, welche die alten Kistli noch erlebt hat ausgestorben. Dann sind die 50 Jahre Romantik aus der Zeit der Grosseltern.
    Bevor sich nun die Kollegen (Kolleginnen sind da oft gelassener)wieder aufregen, weil es mir an Realitätssinn fehlt, gebe ich gleich hier zu bedenken, dass häufig am Anfang von etwas Grossem ein Traum stand...

  • Das wäre der Hammer, wenn der wieder den Weg nach Basel finden würde...

    doch damit rechne ich nicht...für das fehlt ja das Geld...

    aber ein nicht ganz identischer Artgenosse kämme dem 413er sicher gut

  • Zuerst müsste es mal möglich sein, wirklich ein Trammuseum im Dreispitz zu etablieren. Mit dem Musiksaal der AVO (Akustik) sehe ich da eher dunkelgrau. Leider sind alle Fahrgäste an den Oldtimerfahrten seehr begeistert, aber ob sie das Geld für ein Trammuseum (Umnutzung der Liegenschaft, evtl noch nötigen Ersatz für die BVB, Unterhalt der Gebäudehülle) wirklich bewilligen würden, scheint mir fraglich. Begeisterung kostet ja nichts, und Bürgerliche Parteien sind meist nicht sehr Kulturfreundlich, wenn es nicht um sehr etablierte Sachen geht. Es ist zu hoffen das der 456 in Belgrad überlebt, bis er einst (wie die vielleicht dann noch lebenden BTB-Wagen) in 50-60 Jahren in ein Trammuseum der Region Basel geschaft werden könnte. Wie wenig Rückhalt aber für solche Ideen vorhanden ist, sieht man an der Handvoll Genossenschafter, welche für die Museumshülle lobbyieren sollten (und es werden kaum mehr, also kaum politischer Druck erzeugbar) und an den seit Jahren stagnierenden Mitgliederzahlen des TCB. Auch Frau Oeri sichert ideelle Unterstützung zu, aber wenn es um d'Stütz geht, Fehlanzeige....

  • @Dome, Stefan
    Oder wie wäre es mit 412, der immer noch aufgebockt bei Musfeld ist. Ist zwar in einem jämmerlichen (äusserlichen) Zustand, aber vielleicht ist 456 noch schlimmer dran. Dann lieber das nehmen, was in der Nähe noch vorhanden und auch abklärbar ist, als eine totale Ruine mit viel Geld zurückholen und dann feststellen, dass sich doch nichts mehr machen lässt.

  • Der Be 4/4 412 ist aber ganz ehrlich gesagt uninteressant, da mit dem Be 4/4 413 bereits ein Museumsfahrzeug des gleichen Typs vorhanden ist. Ersatzteile sind im Tramclub-Fundus ebenfalls mehr als genug vorhanden!

    Dann lieber der Be 4/4 456...!

  • Zitat

    Original von Dante Schuggi
    @Dome, Stefan
    Oder wie wäre es mit 412, der immer noch aufgebockt bei Musfeld ist. Ist zwar in einem jämmerlichen (äusserlichen) Zustand, aber vielleicht ist 456 noch schlimmer dran. Dann lieber das nehmen, was in der Nähe noch vorhanden und auch abklärbar ist, als eine totale Ruine mit viel Geld zurückholen und dann feststellen, dass sich doch nichts mehr machen lässt.

    Da möchte ich Jokurt bei beipflichten. Dazu kommt noch die frage, ob die Drehgestelle, etc noch alles vorhanden ist.

    Der 412 sieht auch sehr schlecht aus...frae mich, ob der überhaupt noch fahrtüchtig ist.

  • Stimmt schon. Zwei Fahrzeuge des gleichen Typs zu erhalten ist nicht unbedingt sinnvoll. Andrerseits frage ich mich, was denn - ausser den Klappfenstern - beim Staubsauger äusserlich anders ist als bei der Baracke?

    Bei den Zweiachsern sind die Unterschiede enorm, da kann man es nicht im gleichen Sinn vergleichen. Deshalb würde ich es als übertrieben bezeichnen, den Versuch zu wagen, 456 wieder zurück zu holen.

    Also lassen wir auch 412 dort, wo er ist und konzentrieren uns auf einen Düwag. Vielleicht 624? :)

    Einmal editiert, zuletzt von Dante Schuggi (20. November 2006 um 08:54)

  • Die BVB konnten einen Wagen nicht verkaufen, weil es
    ihm an Charme fehlt. Jetzt hat er eine neue Aufgabe.

    Die BVB macht aus Frust Partylust: Die Verkehrsbetriebe konnten einen alten Tramwagen nicht loswerden, ihn nicht verkaufen. «Es ist ein recht altes Modell von 1948», schildert BVB-Sprecher Pius Marrer, «aber der Wagen ist eben doch wieder nicht so alt, dass er für Nostalgiker oder Sammler interessant wäre.» Das besagte Stück ist einer der ersten modernen Vierachser. Ähnliche Motorwagen sieht man noch heute auf Schienen fahren.

    Die Tramexperten haben sich nun entschlossen, den Wagen zu einem Partytram zu machen – die Umbauarbeit ist abgeschlossen: «An Stelle der breiten Sitzreihe steht jetzt eine Bar», schildert Marrer. Da der Wagentyp als kräftig galt,gab man ihm einst den Spitznamen «Baracke». Ob in der «Baracke» nun viele Partys gefeiert werden, bleibt abzuwarten: Die BVB will mit einem Werbeprospekt per Internet das Tram zur Miete anbieten.

    Die Idee eines Partytrams ist nicht neu: Der Verein der Fahrdienstaushelfer baute 1995 anlässlich des 100-Jahre-BVB-Jubiläums auf eigene Initiative einen alten Wagen zum «Haifischtram » um. 2004 brannte der Wagen vollständig aus.

    Vom neuen Partytram weiss Vereinspräsident Beat Portmann nichts.Das erstaunt ihn: «Wir hätten Interesse gehabt, wieder mit einem Partytram anzufangen und waren mit der BVB-Direktion im Gespräch.
    »
    Er ist gespannt, wie das neue Projekt anläuft,denn er weiss: «Dafür braucht es ein eingeschworenes Team.» car./juk.

    (Quelle: Baslerstab 21.11.2006)

  • @Yogurt

    Ich finde, man sollte zum Beispiel aus der Politik lernen und sich mit den Forderungen nicht allzu bescheiden geben. Dem Tramclub ist "aus Vernunftsgründen" hin- und wieder ein Farhzeug entgangen: Christinli, Klotzanhänger, selbstgebaute B3 usw. Der 456 weist einige Besonderheiten auf, die für die 50iger Jahre typisch sind. Was spricht dagegen, einen solchen Wagen auszustellen? Betreffend 412: Aus der Baragge 413 hat man ein Partytram gemacht! So falsch wäre es nicht, wenn der TCB eine "Sicherungskopie" hätte. Lieber zu viel fordern als zu wenig!

    Apropos aufpassen und Forderungen stellen: Wenn wir den Trolleybus aufgeben, kommen bald einmal "unrentable" Tramlinien dran. Die Argumente, die heute gegen den Trolleybus angeführt werden, sind wortwörtlich die gleichen wie die, die in den 50iger und 60iger Jahren gegen das Tram genannt wurden.

    Für das Geld, das der Rütimeyerplatz gekostet hat, könnte man die Linie 30 fertig elektrifizieren, nimmt man die Claramatte dazu, reichts schon für 5 neue Trolleybusse. Wo ist der Nutzen für die Benutzer, für die Anwohner und für die Umwelt grösser?

  • Eigenartig, dass man es in Basel nicht schafft, einen Stadartwagen im Originalzusand zu erhalten, während man in Genf, Bern und Zürich baugleiche Wagen ohne jegliche Verschandlung in den Depots stehen hat. Sind diejenigen dort vielleicht einen Monat älter, dass sie für "Nostalgiker oder Sammler interessant" sind?

  • @Renntrabi

    Punkto Artikel im Baslerstab hast Du nichts verpasst, punkto Tatsachen offenbar doch!

    BVBär

    Danke für Dein Plädoyer. Der Zufall hat gewollt, dass die Baragge erhalten geblieben ist, die am schwersten in den Ursprungszustand zurückgebaut werden kann: Die Führerstandswand ist bei der ganzen ersten Serie versetzt worden. Mit der versetzten Wand sind die Wagen jedoch ausschliesslich ohne Billetteursitz gefahren. Das fände ich am 456 interessant: Er ist leichter in den Originalzustand zu versetzen. Ein analoges Problem haben wir mit dem 199: Er ist nur wenig verändert worden, aber der Einbau der Druckluftbremse verunmöglicht es beinahe, ihn betriebsfähig in den Originalzustand zurückzuversetzen.
    Deshalb meine ich, dass es durchaus sinnvoll ist, mehrere ähnliche Wagen zu erhalten (wie schon erwähnt, sie bracuhen nicht zwingen betriebsfähig zu sein). Geputzt oder umgestrichen ist ein Wagen noch schnell, aber wenn er einmal verschrottet ist, nur schwer wieder aufzubauen.

  • Die BVB konnten einen Wagen nicht verkaufen, weil es
    ihm an Charme fehlt.
    Jetzt hat er eine neue Aufgabe.
    .....
    Verkehrsbetriebe konnten einen alten Tramwagen nicht loswerden, ihn nicht verkaufen. «Es ist ein recht altes Modell von 1948», schildert BVB-Sprecher Pius Marrer , «aber der Wagen ist eben doch wieder nicht so alt, dass er für Nostalgiker oder Sammler interessant wäre.» Das besagte Stück ist einer der ersten modernen Vierachser.

    Da kann man nur kopfschütteln und heulen ?(;(

    Dieses Tram ist rund 20 Jahre jünger als die letzten 2-Achser (181,190,192,215). Aber selbst vor 30 Jahren hätte kaum einer gesagt, jene seien zu wenig alt um für Sammler interessant zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Berger (21. November 2006 um 15:05)

  • Die wirren Aeusserungen von BVB-Sprecher Pius Marrer zum Motorwagen 413 schliessen eigentlich nahtlos an seine Ausführungen anlässlich des Combino-Crash auf dem Barfi von Ende Januar an, als er sagte, dass solche Kollisionen ja "fast täglich" passieren. Er ist und bleibt halt bis zuletzt ein trotzdem nicht unsympathischer "Plauderi", den wir vielleicht einmal vermissen werden.

  • Da der Wagentyp als kräftig galt,gab man ihm einst den Spitznamen «Baracke».

    Stimmt das so? Kann irgendwie Baracke nicht mit kräftig assozieren.... ?(

    2 Mal editiert, zuletzt von shaky67 (21. November 2006 um 17:38)