Trotzdem, ich bin nicht gerne pessimistisch.
An Gummikueh 476s Ansatz hatte ich nicht gedacht, aber es stimmt: Die Parlamentarier der verschiedenen Regionen sollten sich endlich einmal zusammenreissen, mit diesem unsäglichen Wettbewerb aufhören und Kompromisse finden. Aber am Ende motzen, dass immer die Region Zürich alles wegfrisst, ist natürlich bequemer. (Obwohl in meinen Augen der BT und der ZBT II zweifellos genauso wichtig sind.)
Ich würde jetzt fordern, wenn die Vertreter der verschiedenen Regionen trotz Bemühungen nicht stärker zur Zusammenarbeit zu motivieren sind, machen die Vertreter der Region Nordwestschweiz einfach Opposition gegen sämtliche anderen Bauprojekte, solange der Bau des WBT nicht vom Bund beschlossen ist. Schlussendlich kann man nur noch so die Aufmerksamkeit der anderen auf den WBT gewinnen. Dann machen es die anderen vielleicht auch so mit ihren Projekten (z.B. Neuchâtel mit dem Transrun, das Tessin mit der NBS Lugano – Chiasso usw.) und dann wird sich herausstellen, dass es so nicht weitergehen kann, und kein Weg an einer Absprache und einer Einigung vorbei führen kann.
Das oder halt die Vorfinanzierung durch den Kanton, wenn genügend Geld herumliegt, oder sonst allenfalls mit PPP. Die Privaten mögen zwar teurer und etwas langsamer bauen als der Staat, aber das wäre dann wahrscheinlich immer noch besser als ein schlechter und extrem teurer etappierter pseudo-WBT irgendwann dann um 2100 herum.
Und wenn das auch nicht funktioniert, bleibt dann schlussendlich eventuell die Lösung, ein neues Gefäss durchzusetzen, das den WBT als Bestandteil einer NBS Liestal – Schöftland zusammen mit der NBS Roggwil – Altstetten enthält (siehe dazu auch In einer Stunde von Zürich nach Lausanne). Das würde zwar auf ein Mal extrem viel kosten (zudem bräuchte es neue Hochgeschwindigkeitszüge), aber eben, das tat die NEAT ja auch. Die Fahrzeitverkürzung wäre aber dafür viel grösser. Das Ziel wäre, die Fahrzeiten zwischen Basel, Zürich und Bern je zu halbieren und unter einer halben Stunde zu drücken, womit sie wiederum ins Knotenprinzip passen würden. Zudem würde es, wie erwähnt, gleichzeitig den teuren Ausbau Zürich – Rupperswil mit den NBS Chestenberg und Honeret überflüssig machen. Da würden auch nicht nur die Regionen Zürich und Aargau direkt davon profitieren, sondern die ganze Schweiz, da Ost- und Westschweiz (allenfalls auch die Südschweiz) einander und auch Basel näher zusammenrücken würden, und auch Europa, da es auch die internationalen Verbindungen beschleunigen würde. Nicht zuletzt wäre die Kapazität auch massiv erweitert. Und schliesslich würde so gesehen der WBT als Teil einer HGV-Strecke nicht zwingend einen vorgezogenen Vollausbau der Lötschbergachse implizieren.
Aber eben, solange die Mehrheit der Parlamentarier lieber Autobahnen wollen, was will man machen…