Küssende Homosexuelle für die BLT anstössig

  • Ist mir eigentlich ziemlich egal, ob das nun die BLT in ihren Fahrzeugen aufhängt oder nicht... Viel bedenkliche finde ich die Tatsache, dass ein Jugendtreff mit solchen Aktionen Werbung machen tut für sich!


    Willkommen im 21. Jahrhundert ... willkommen auf unserem Planeten.

    Überlege mal was für ein Potential diese Aktion hat ... @landschäftler

    Schon zB die hier im TFB angestossene Diskussion - und auch bei jedem der ein solches Werbeplakat wahr nimmt und sich bewusst Gedanken macht - hat's was entscheidendes ausgelöst.

    ► Gerade auch dies ist sicher ein weiterer Sinn des Jugendtreff. - Die Versteinerung aus den Köpfen auflösen.

    Dies wird immer noch ein steiniger Weg sein, dass es im Bewusstsein einiger Leute was verändern wird.

    - Natürlich, Individuen, welchen alles egal ist oder solche die mit Stöpseln in den Ohren in einer eigenen Welt leben - werden im Leben nicht wirklich was verändern können,
    weil sie schlicht die Realität nicht erkennen können.

    Langer Rede kurzer Sinn: Eine solche Werbe-Aktion bewirkt sehr wohl entscheidendes!

    Einmal editiert, zuletzt von 4402 (29. Januar 2015 um 03:12)

  • Warum spricht sich die eine Institution / Firma für, die andere gegen die Publikation / Veröffentlichung von Werbung (Plakate, Werbespots, Kampangnen etc.) aus?

    Nachwievor liegt der Fokus natürlich auf dem Firmenimage.

    Hier unterscheiden sich offenbar unsere beiden ÖV-Anbieter BLT und BVB.

    BVB signalisiert hier offenbar mehr Weltoffenheit und Toleranz.

    4106 Deine Frage war wohl: Warum ist dies so? Was sind dies für Entscheidungskriterien welche zu einer Zensur führen?

    Um dies zu analysieren bräuchte es wohl eine mehrseitige sachliche Abhandlung, weil das ganze eine komplexe Angelegenheit ist.

  • Wer hat denn an der Euro 08 ein Tailly Weill-Werbetram fahren lassen, mit scheinbar anstössigen Bildern? Die BLT!

    Der Dank war ein entsprechender Shitstorm von diversen Organisationen, die heute wohl diese Plakatkampagne gutheissen. Ich finde, die BLT handelt richtig und aus Erfahrung. Wer tritt schon zweimal in das gleiche Fettnäpfchen?

  • Ich denke, man sollte dabei noch unterscheiden, ob es sich dabei um eine kommerzielle Werbung handelt oder wie jetzt bei anyway um die Bekanntmachung eines gemeinnützigen Vereins, welche junge Menschen in einer möglicherweise schwierigen Lebensphase begleiten und unterstützen möchte.

    Aber ich finde die Diskussionen, die jetzt entstanden sind, auch deshalb ganz hilfreich, weil anyway dadurch noch viel mehr Aufmerksamkeit erhalten hat.

  • Ich weiss jetzt nicht wo das Problem ist, es handelt sich immer noch um Werbung.
    Und die BLT möchte anscheinend in ihren Fahrzeugen keine küssende Leute auf den Plakate hängen haben, egal ob die Küssende Homo- Bi- oder Heterosexuel sind!

    Wäre es eine Werbekampagne für eine Partnerbörse wo sich zwei Heterosexuele küssen würden und diese Werbekampagne würde von der BLT abgelehnt werden (was sie vermutlich auch tun), wäre der aufschrei vermutlich nicht so gross wie in diesem Fall, auch wenn die Partnerbörse bei der BVB troztem ihre Werbekampagne durch ziehen könnte. 8o
    Und deshalb ist doch gleichbehandlung egal in wen man jetzt verliebt ist, Küssen auf Werbeplakaten ist halt bei der BLT nicht erlaubt:!:

    Gruss Kenny

    Wenn ich es richtig verstanden habe, lässt die BLT die Sujets mit heterosexuellen Verliebten zu (auch Kuss-Bilder), lehnt aber dieselben Bilder, wenn sie homosexuelle Verliebte zeigen, ab. Es geht also nicht um das Bild an sich (Kuss), sondern um die sexuelle Ausrichtung der Abgebildeten.

    Und das ist dann schon was anderes als wenn die BLT sagen würde, wir wollen generell keine Kuss-Bilder in unseren Fahrzeugen.

  • Persönlich empfinde ich an diesen Bildern nichts anstössiges, zumal mir die meisten Werbeplakaten in den Trams eh nicht auffallen. Ich finde es auch okay, dass Werbung für so ein Jungendzentrum gemacht wird. Viel mehr stört mich eigentlich, dass homosexuelle Menschen als ganzheitliche, normale Menschen wahrgenommen werden möchten (dies zurecht) und gerade mit solchen Werbeplakaten unnötigerweise auf das eine Reduziert werden, nämlich einzig und alleine auf ihre Sexualität. Es gibt so viele andere Dinge und Möglichkeiten sich zu kommitten. Ein kleines Wort gegen eine solche Aktion und man ist sogleich Homophob. Als vor 2 oder 3 Jahren hunderttausende von Menschen in Frankreich auf die Strasse gegangen sind um gegen Homosexuelle, homosexuelle Partnerschaften und Hochzeiten zu demonstrieren hat niemand Notiz genommen, ein Plakatverbot und der Shitstorm ist gross. Anhand von solchen Dingen sehe ich immer wieder, wo die Probleme dieser Welt wirklich gelagert sind… Soweit nun meine persönliche Ansicht. Konkret zum Plakatverbot bei der BLT finde ich, dass da eindeutig von der Leitung überreagiert wurde. 

    Einmal editiert, zuletzt von Badbone (29. Januar 2015 um 10:16)

  • BLT-Direktor zu Kuss-Plakaten: «Eltern könnten sich unwohl fühlen»

    BLT-Direktor Andreas Büttiker erklärt, weshalb er keine Plakate mit küssenden Homosexuellen duldet. Unter anderem sagt er: «Mit unserem Entscheid bieten wir uns als Projektionsfläche an. Man wirft uns Intoleranz vor, um sich daran zu enervieren.» von Michel Ecklin

    Zwei Männer oder zwei Frauen, die einander innig küssen und zärtlich berühren: Ein solches Bild ist in unseren Breitengraden nichts Ungewöhnliches mehr. Doch die Baselland Transport AG (BLT) will ihren Fahrgästen diesen Anblick ersparen. Deshalb wird sie vier Plakate des Basler Jugendtreffs Anyway, die küssende homosexuelle Paare zeigen, nicht in ihren Trams aufhängen. Die übrigen Plakate des Jugendtreffs, die nicht küssende, schwule und lesbische Paare zeigen, sind hingegen der BLT genehm, sie werden in den gelben Trams bald zu sehen sein.

    Der Jugendtreff Anyway ist ein Teil des Vereins Homosexuelle Arbeitsgruppen Basel und richtet sich an nicht heterosexuelle 15- bis 25-Jährige. Ziel ist, deren Coming-out zu erleichtern, damit sie in der Öffentlichkeit zu ihrer sexuellen Orientierung stehen können. Der Jugendtreff, der nur von Freiwilligen betrieben wird, hat im vergangenen Jahr den Chancengleichheitspreis der Regierungen beider Basel erhalten. Mit der so erhaltenen Geldsumme finanziert Anyway die Plakatkampagne, die am 2. Februar startet.

    Vollständig zu sehen sein wird sie in den Fahrzeugen der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Diese haben keinerlei Bedenken gegenüber küssenden Schwulen und Lesben in ihren Trams. BLT-Direktor Andreas Büttiker hat anders entschieden und begründet das im bz-Interview.

    Herr Büttiker, was ist so schlimm an den Plakaten, die Sie nicht in Ihren Trams sehen wollen?

    Andreas Büttiker: Wir transportieren täglich 140 000 Fahrgäste aus allen Bevölkerungsschichten, darunter viele Kinder und ältere Personen. Wir hatten den Eindruck, dass gewisse Personen die Plakate kritisch betrachten oder sogar anstössig finden könnten. Wir haben zum Beispiel zahlreiche Eltern, die ihre Kinder mit dem Bus zur Schule fahren lassen und sich beim Anblick der Plakate unwohl fühlen könnten. Solche Gefühle muss man respektieren. Auf dem Stimmungsbarometer der Zeitung «20 Minuten» sind rund 50 Prozent der Leser der Meinung, dass wir richtig gehandelt haben. Das zeigt: Mit unserer Einschätzung liegen wir nicht ganz falsch.

    Wer hat den Entscheid gefällt, Sie persönlich?

    Im Vertrag mit der Allgemeinen Plakat-Gesellschaft (APG), die für die BLT die Werbung akquiriert, steht, dass wir unter anderem auf Polemik, Sexismus, politische Werbung und Werbung für Alkohol und Tabak verzichten. Als die Anyway-Anfrage kam, hat uns die APG auf die Kampagne aufmerksam gemacht und zur Beurteilung unterbreitet. Das ist so üblich und passiert ungefähr vier bis fünf Mal pro Jahr. Daraufhin fällten unser Marketingleiter und ich gemeinsam den Entscheid, auf die vier Plakate zu verzichten. Ich möchte aber die Grundhaltung der BLT in dieser Sache betonen: Grundsätzlich ermöglichen wir die Kampagne des Jugendtreffs Anyway mit acht anderen Sujets.

    Sie sind aktiv in einer Kirchgemeinde engagiert. Spielte das eine Rolle beim Entscheid, auf die Ihrer Meinung nach heiklen Plakate zu verzichten?

    Es stimmt, ich glaube an Gott und bin gläubiger Christ. Aber ich muss als Geschäftsführer der BLT von meinem Glauben abstrahieren können. Deshalb hat unser Entscheid mit meiner persönlichen Grundhaltung nichts zu tun. Und auch als Christ lasse ich mich nicht in irgendeine Glaubensecke abdrängen. Ich bin nicht in Dogmen gefangen. Der Entscheid ist auch nicht moralisch. Es ging uns einzig und allein um das Wohl unserer Fahrgäste.

    Gestern ging im Internet ein kleiner Shitstorm los. Man wirft der BLT Homophobie und Zensur vor. Wie gehen Sie damit um?

    Mit unserem Entscheid bieten wir uns als Projektionsfläche an. Man wirft uns Intoleranz vor, um sich daran zu enervieren. Da werden uns Sachen unterstellt, die nichts mit uns zu tun haben. Wir werden von gewissen Gruppierungen instrumentalisiert, und ich bin überzeugt: Das hat System. Aber bei der BLT wird geführt und es werden Entscheide gefällt. Wir tragen schliesslich eine Verantwortung dafür, was in unseren Bussen und Trams passiert.

    Die Schwulenorganisation Pink Cross hat für nächste Woche zu einem öffentlichen Kiss In in BLT-Trams aufgerufen. Stört sie das?

    (lacht) Ich freue mich über alle Fahrgäste, die mit einem gültigen Billett unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

    Die meisten BLT-Fahrgäste dürften die küssenden Paare trotz Ihres Verzichts zu Gesicht kriegen, denn die BVB hängen alle Anyway-Plakate auf. Hätten Sie sich mit den BVB besser koordinieren sollen?

    Wir kämen nirgends hin, wenn wir jetzt auch noch solche Details absprechen müssten. Wir koordinieren die wichtigen strategischen und operativen Aufgaben, aber nicht solche Themen.

    Geschieht es oft, dass Fahrgäste sich über Plakate in Ihren Fahrzeugen beklagen?

    Das gibt es hin und wieder mal, aber es hält sich in einem vernünftigen Rahmen. Sobald etwas politisch sein könnte, kommt schnell der Vorwurf, die BLT ergreife für die eine oder andere Seite Partei. Zu reden gibt auch immer wieder sexistische Werbung.

    Quelle: BZ Basel online: http://www.bzbasel.ch/basel/baselbie…ehlen-128779575

  • Der von mir ansonsten geschätzte BLT-Direktor beugt sich mit seiner Begründung sehr aus dem Fenster hinaus. Aber es stimmt: Er hat (zusammen mit dem Marketingleiter) einen Entscheid getroffen, ..., das ist schliesslich seine Aufgabe als BLT-Chef. Aber die Begründung ... ?? Sehr dünn und leider fadenscheinig. Interessant v.a. dass sich küssende Paare mit gültiogem Ticket gerne mit der BLT transportieren lassen können. Diese Einnahmen stuft er nicht als "anstössig" an ... smile! Und dass nun die BLT die armen kleinen Kinderchen (da dachte er wohl an den Spruch aus der Bibel "und führe mich nicht in Versuchung") und deren Eltern schützen will, erscheint ja auf den ersten Blick als sehr "umsichtig" ... :whistling:

    Aber danke trotzdem, ..., die Diskussion hier (und die Berichterstattung, siehe gleich unten) macht Spass! :thumbup:

  • So, ..., auch die BaZ springt heute noch auf dieses Thema auf (lange hat es gedauert ..., woran das wohl liegen mag??):

    Quelle: BaZ vom 29.01.2015

    P.S. Ach ja: Vergesst nicht abzustimmen!! :!: (Wobei ich, aufgrund der Leserstruktur der BaZ, nicht gerade ein berauschendes Ergebnis erwarte ... was wiederum zeigt, wie weit es mit der Toleranz und Akzeptanz ist -> man lese nur die Kommentare!!)

  • haha diese Begründungen, also bitte...

    Überall hat es sich küssende Leute, ob Heterosexuelle oder auch Homosexuelle.
    In den Trams, in der Stadt, in Cafés.

    Im TV gibt es den ganzen Tag nur noch Trash TV, mit Schwulen, Lesben, Heteros, nackten Brüsten , Sex und aufgetakelten OP-Stammgästen, und so weiter und sofort. Und genau in den BLT Trams muss man die Leute davor behüten.

    ich weiss ja nicht.

  • Die BLT ist Eigentümerin ihrer Fahrzeuge. Die BLT hat daher zu bestimmen. Es ist folglich jedem sein Problem, wenn er damit nicht zurecht kommt. Aber es passt in die heutigte Zeit, Entscheide nicht akzeptieren zu wollen. Das beste Beispiel sind die Abstimmungen. Die Mehrheit bestimmt und die anderen wollen es nicht wahr haben. Deshalb wird eben jetzt in den Trams geküsst, als Protest, weil man den Entscheid nicht akzeptieren will. Kindisch!

  • 20 Minuten scheint nicht gerade auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu sein mit ihrem Artikel in der Printausgabe...

  • (Wobei ich, aufgrund der Leserstruktur der BaZ, nicht gerade ein berauschendes Ergebnis erwarte ... was wiederum zeigt, wie weit es mit der Toleranz und Akzeptanz ist -> man lese nur die Kommentare!!)

    Zumindest auf Facebook bläst der BLT ein rauer Wind entgegen, da hat sich deren PR-Abteilung echt keinen Gefallen getan...

    Bei der ganzen Diskussion muss ich immer wieder an die Tango-Premiere im Depot Hüslimatt anno 2008 zurückdenken. Damals war auf allen Außenanzeigen des Fahrzeugs der Spruch "Yes we can" zu lesen - die BLT gab sich bislang ja immer gerne jung und modern. Da frage ich mich schon: was würde wohl Präsident Obama zu diesem Entscheid der BLT sagen? In Anbetracht seines politischen Programmes, ist die Aussage, dass dieser darüber wohl ziemlich verärgert wäre, alles andere als gewagt...


    @ Pascal Morat:

    Bei den Abstimmungen ist die Aussage "Das Volk bestimmt, das Parlament will es nicht wahrhaben" wohl passender. Bestes Beispiel dafür ist die Zweitwohnungsinitiative, welche - beschämenderweise - in der Umsetzung von den Politikern ganz klar ausgehebelt wurde!

  • Die BLT ist Eigentümerin ihrer Fahrzeuge. Die BLT hat daher zu bestimmen. Es ist folglich jedem sein Problem, wenn er damit nicht zurecht kommt. Aber es passt in die heutigte Zeit, Entscheide nicht akzeptieren zu wollen. Das beste Beispiel sind die Abstimmungen. Die Mehrheit bestimmt und die anderen wollen es nicht wahr haben. Deshalb wird eben jetzt in den Trams geküsst, als Protest, weil man den Entscheid nicht akzeptieren will. Kindisch!


    Da kann ich dir nur zustimmen!

    Bei den Abstimmungen ist die Aussage "Das Volk bestimmt, das Parlament will es nicht wahrhaben" wohl passender.


    Aber Pascals Aussage trifft auch zu. Ohne zu stark in die Politik abzuschweifen. Das Abstimmungsergebnis der "Masseneinwanderungsinitiative" wollen viele auch nicht akzeptieren, was man an der neuen Initiative "Raus aus der Sackgasse" sieht. Politik Ende :whistling:

  • Die BLT Lässt die Plakate nun doch zu. Sämtliche Sujets wie es scheint.

    Watson-Artikel

    Es geht ja in meinen Augen nicht nur um den Entscheid an sich (ich finde da hat das Unternehmen gewisse Freiheiten, solange man eine konsequente Linie fährt) sondern die recht lächerliche Begründung, dass sich gewisse Passagiere dadurch angegriffen/unwohl/wasauchimmer fühlen. Unter dem Aspekt sollten sie auch die Plakate für kirchliche Organisationen weg lassen, weil ich als Atheist mich angegriffen fühlen könnte :rolleyes: Zudem ist das ganze von einer Firma, welche auch schon ab und an mit Tally Weijl-Werbung verkehrte schon etwas scheinheilig.

    Die BLT ist Eigentümerin ihrer Fahrzeuge. Die BLT hat daher zu bestimmen. Es ist folglich jedem sein Problem, wenn er damit nicht zurecht kommt. Aber es passt in die heutigte Zeit, Entscheide nicht akzeptieren zu wollen. Das beste Beispiel sind die Abstimmungen. Die Mehrheit bestimmt und die anderen wollen es nicht wahr haben. Deshalb wird eben jetzt in den Trams geküsst, als Protest, weil man den Entscheid nicht akzeptieren will. Kindisch!


    Den Entscheid zu kritisieren ist jedem sein gutes Recht! Wir haben immer noch die freie Meinungsäusserung. Das Protestküssen ist dann aber schon etwas kindisch... aber man will ja irgend wie auf das Problem aufmerksam machen.

    Was du bei "Die BLT ist Eigentümerin ihrer Fahrzeuge" vergisst: die Öffentlichkeit (via Bund, Kantone und Gemeinden) ist Mehrheitsaktionär der BLT. Also hat die Politik und auch der Steuerzahler durchaus auch das Recht, Firmenentscheide zu hinterfragen. Auch unter dem Aspekt, wenn eine "Kantonseigene" Firma eine vom Kanton unterstützte/ausgezeichnete gemeinnützige Organisation ausbremst :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Guggumere (29. Januar 2015 um 15:04)

  • Die BLT Lässt die Plakate nun doch zu. Sämtliche Sujets wie es scheint.


    Ein mutiger und sehr bemerkenswerter Entscheid. Es braucht schon einen ordentlichen Rückgrat um sich hinzustellen und zu sagen: "Sorry, ..., wir haben die Situation falsch eingeschätzt und wir kommen auf den Entscheid zurück." Alle Achtung! Gratuliere, BLT!

  • Hier noch der aktuell nachgeführte Artikel aus der bz:

    Der Druck wurde wohl zu gross: Die BLT erlaubt in ihren Trams nun doch den Aushang der gesamten Plakatkampagne des Treffs «Anyway» für anderssexuelle Jugendliche. Zuvor wollte die BLT Plakate mit sich küssenden Homosexuellen verbieten.

    «Homophobie» und «Zensur» - heftige Kritik prasselte auf die Baselland Transporte AG (BLT) ein, als bekannt wurde, dass sie einen Teil einer Plakatkampagne des Jugentreffs «Anyway» als zu anstössig abstempelte und den Aushang in ihren Fahrzeugen untersagte (die bz berichtete).

    BLT-Direktor Andreas Büttiker berief sich auf Richtlinien, die der BLT vorschreiben, dass sie unter anderem auf Polemik, Sexismus, politische Werbung und Werbung für Alkohol und Tabak verzichten. Im Interview mit der bz erklärte er, Eltern könnten sich an den Sujets stören.

    Der Verein für anderssexuelle Jugendliche zeigt auf den Plakaten, sich umarmende und küssende gleichgeschlechtliche Paare und machen damit auf ihre Treffen im Jugendzentrum Neubad aufmerksam, bei denen sich Lesben, Schwule, Bisexuelle, Asexuelle und Transgenders austauschen können.

    Im städtischen ÖV schien das Thema aber kein Problem darzustellen. Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) bewilligten die Kampagne von Anfang an.

    «Anyway» reagierte auf die BLT-Absage weniger heftig als andere Organisationen. Bastian Baumann von der Schweizerischen Schwulenorganisation Pink Cross sagte zum Beispiel: «Die Ablehnung mit der Begründung, dass ein sich küssendes gleichgeschlechtliches Paar in der Gesellschaft womöglich als anstössig empfunden werden könnte, ist für mich schlichtweg homophob und zensurierend.»

    Von solchen Vorwürfen distanziert sich Büttiker: «Der Entscheid ist nicht moralisch. Es ging uns einzig und allein um das Wohl unserer Fahrgäste.»

    Der Druck der Öffentlichkeit liess die BLT ihren Entscheid nochmals überdenken und revidieren. In einer Mitteilung schreibt sie: «Wir haben im Nachhinein realisiert, dass die Überlegungen, die zu diesem Entscheid geführt haben, falsch verstanden wurden. Vor diesem Hintergrund ist die BLT auf ihren Entscheid zurückgekommen und ermöglicht nun die Verwendung der vorgelegten Sujets.»

    Damit steht nun der Lancierung der «Anyway»-Kampagne in Trams und Bussen der BVB und der BLT nichts mehr entgegen.

    Quelle: bz-online, 29.01.2015

  • Hut ab!

    Selbstverständlich ist es heikel, selbstverständlich sind jetzt manche enttäuscht, die so ein Bild nicht sehen wollen.

    Nur: Mindestens genau so viele Leute stören sich an den Werbungen für Kleinkredite, Autos oder Fleisch oder Flugreisen oder Werbung mit viel Haut oder sonst irgendwas. Wahrscheinlich gibt es keine einzige Werbung, die nicht mindestens einer Person stört. Jenen Personen sagt man aber immer, dass sie das hinnehmen müssen, solange es nicht um Dinge geht, die gesetzlich verboten oder (z.B. altersmässig) eingeschränkt sind, wie Tabak oder Alkohol oder Pornografie (was Küsse oder Umarmungen nicht sind). Wenn es nur bei diesem einen Thema andersrum ist, dann wird unterschiedlich gewertet, und das ist letztendlich das, was die Empörung auslöste.

    Letztendlich gibt es nur zwei Wege: Alles, was nicht gesetzlich verboten oder eingeschränkt ist, ist erlaubt, oder es gibt gar keine Werbung. Letzteres wäre sicher auch schön, aber dann dürften die Billette einiges teurer werden.