Ich hatte wirklich den Eindruck, dass alle 18 Kurse fahren, aber nein, ich habe nicht mit dem Block alle 18 Kurse notiert, da gab es in Basel anderes zu sehen und zu erleben.
An dem Nachmittag haben auf der Linie 36 ganze 7 Kurse gefehlt. Es hätten 9 Kurse und damit die Hälfte der Kurse gefehlt, wären nicht zwei Dieselbusse eingesprungen. Genau diese vielen Ausfälle sehe ich aus Sicht der Kunden für massiere Probleme.
Die Frage ist für mich nicht nur, ob und wieviele Kurse fehlen, die Frage ist, wie die BVB die Planung macht.
Nehmen wir den eCitaro G. Hersteller Mercedes gibt eine Reichweite zwischen 140 und 250 km an. Eine Spannweite also von 110 km (!). Wie macht man nun die Planung:
- Legt man auf 140 km aus, kommen fragen wieso so kurze Einsätze - und damit viel mehr Busse - wenn die Busse viel länger halten würden.
- Legt man die Reichweite höher aus, hat man das Risiko, dass die Busse im Winter diese Vorgaben nicht einhalten.
Und jetzt?
Der Besteller hat gesagt, es müssen E-Busse sein, die BVB hat mit Zwischenladestationen auf den längeren Strecken die Reichweite verlängert. Was soll sie sonst noch tun?
Ich glaube, wir müssen uns darauf einstellen, dass es immer wieder Einschaltfahrten von Dieselbussen geben wird, weil die Elektrobusse noch über einen längeren Zeitraum eine viel zu grosse Spannweite bei der Reichweite haben werden.
Nur ist deswegen das System E-Busse per se nicht schlecht. Sondern ein System, welches einen Lernprozess benötigt. Sowohl was die Betriebserfahren angeht, als auch das Einstellen der Fahrzeuge.
Du hast in deinem Beispiel einen Zeitpunkt erwischt, wo die Busse noch fabrikneu waren. Ich würde der BVB noch etwas mehr Zeit geben, die neue Flotte einzustellen, ehe wir Urteile fällen. Denn was die BVB macht ist Neuland in der Schweiz. Kein Betrieb hat eine so grosse Flotte in einem relativ kurzen Zeitraum in Betrieb genommen. Das kann gar nicht anders funktionieren als mit Problemen und Kinderkrankheiten.