Eine neue Tramlinie für das Leimental

  • Im Baselbiet sind bald wieder (Ersatz-)Wahlen angesagt. Und vermeintliche Aussenseiter, versuchen sich mit "Visionen" ins Gerede zu bringen.

    Quelle: BaZ vom 22.05.2013


    Jourdan als Ausenseiter zu bezeichnen greifft zu kurz. Lauber kannte ich bis zu seiner Kanditatur auch nicht. Und anders als Lauber war Jourdan schon mal in Liestal (Landrat) bevor er Gemeinderat in Muttenz wurde ;) . Aber lassen wir die Politik, Politik sein.

    Die Visio ist ja nicht so neu. Es wurde ja immer mal wieder diskutiert, der 11er mit dem 17er Ast zu verbinden. und diese Verbindung haben wir ja schon, einfach mit Bussen. Aber wo er recht hat, da hat er recht, neue Visionen habens am Anfang immer schwer und wen niemand solche Ideen äussert und vorbringt, bleiben wir stehen. Und solche Visionen zu haben ist Aufgabe der Politik. Darum sehe ich darin nichts verwerfliches. Das damit Wahlkampf betrieben wird ist mir schon klar, aber damit ist er nicht allein. Da gibt es andere an denen ich mich mehr ärgere mit ihren undiskualifizierten Aussagen (Stichwort Flughafen-Bus) und dann doch kein Lösungsvorschlag präsentieren.

  • Ich weiss nicht, warum die BaZ von einer Tramlinie redet, für mich handelt es sich bei der Idee klar um eine überdachte Version der alten Idee einer S-Bahn im Leimental, worüber wir hier im Forum auch schon diskutiert hatten.

    Nun, das Problem bei einer S-Bahn-Strecke im Leimental wäre, dass sie einerseits extrem teuer wäre, da sie praktisch ganz im Tunnel verlaufen müsste, und andererseits das Tram kannibalisieren würde. Für einen mehr oder weniger wirtschaftlichen Betrieb von Tram und S-Bahn parallel gibt es dennoch zu wenig Potential. Eine S-Bahn im Leimental wäre also wenn dann eher ein sehr langfristiges Vorhaben, wobei sie mit einer Verlängerung ins Illtal und Anschluss an der zu reaktivierenden Bahnstrecke nach Altkirch mehr Sinn machen würde, als bloss für die lokale Erschliessung (für welche eben das Tram schon da ist), wo die Neubaustrecke wieder in die Jurabahn-Stammstrecke mündet (sei es in Münchenstein oder bei Aesch).

    In kürzerer Frist würde also ein Expresstram (das es zu Zeiten der Birsigtalbahn ja schon gegeben hat) mehr Sinn machen. Man könnte auch über eine Tram-Tangentiallinie Therwil – Reinach – Dornach nachdenken…

    Aber da Thomi Jourdan bekanntlich nicht gewählt wurde, wird sich die Frage nach der S-Bahn in näherer Zukunft wohl eh nicht mehr stellen…

  • Vor allem ist es auch etwas fragwürdig, wenn zuerst eine (Schmalspur-)Bahnlinie zu einem Tram umgerüstet wird, nur um danach wieder eine neue Bahnlinie zu bauen.

    Ein Expresstramkonzept mit den nötigen Ausbauten (3 Spur-Strecken und Überholgeleise wo es Platz hat, zur Not abschnittsweise unterirdisch, Signalbetrieb auf ganzer Strecke) wäre zwar sicher kostspielig, aber immer noch deutlich weniger als eine neue fast komplett unterirdische Vollbahn zusätzlich zu der Tramlinie (erst recht falls dann am Ende die Tramlinie nicht mehr rentieren oder gar verschwinden würde). Der Kosten-Nutzen-Faktor, die Weiternutzung der bestehenden Infrastruktur und der Platzverbrauch (falls nicht unterirdisch) wäre mit dem Expresstram sicher am besten.

  • In kürzerer Frist würde also ein Expresstram (das es zu Zeiten der Birsigtalbahn ja schon gegeben hat) mehr Sinn machen. Man könnte auch über eine Tram-Tangentiallinie Therwil – Reinach – Dornach nachdenken…


    Ein Expresstram wird es Kurz- und Mittelfristig nicht geben. Ausser man investiert exorbitant in die Infrastruktur. Aber heute hat es ja schon keine Platz für durchgängig Doppelspur :rolleyes: . Und zu der Zeit der Birsigtalbahn hatte man zu den Stosszeiten auch keinen 3.5 Minuten Takt. Mir hat bis jetzt immer noch keiner erklären können, wie das in der Praxis aussehen soll (Expresstram). Aber darüber haben wir ja schon ein ander Mal diskutiert.

    Einer Tram-Tangentallinie, wie du es so schön formuliert hast, wäre ich allerdings nicht abgeneigt. Die Busse sind teilweise doch stark an ihrer Kapazitätsgrenze. Und via Dornach wären viele aus dem Leimental und von Reinach/Aesch schneller auf der S-Bahn und somit am Bahnhof SBB (mit oder ohne Magretenstich). Aber ob der Nutzen die Kosten rechtfertigen würde... ?(

    Wer vom Leimental schnell nach Basel will muss......in Basel wohnen 8o

  • Ein Expresstram wird es Kurz- und Mittelfristig nicht geben. Ausser man investiert exorbitant in die Infrastruktur. Aber heute hat es ja schon keine Platz für durchgängig Doppelspur . Und zu der Zeit der Birsigtalbahn hatte man zu den Stosszeiten auch keinen 3.5 Minuten Takt. Mir hat bis jetzt immer noch keiner erklären können, wie das in der Praxis aussehen soll (Expresstram). Aber darüber haben wir ja schon ein ander Mal diskutiert.


    Es gäbe ja die Lösung, dass der Expresskurs vor dem Regelkurs abfährt und bis Basel dann den vorderen Regelkurs einholt. Aber das wäre natürlich suboptimal, da der Zeitgewinn nur bei wenigen Minuten liegen würde (aber immerhin). Weiss jemand wie viel der Zeitgewinn bei der BTB betrug?


    Wer vom Leimental schnell nach Basel will muss......in Basel wohnen


    Wenn man es sich leisten kann…

    Oder das Auto nehmen… :evil:

  • Hahaha :D , das Auto nehmen. Der war gut. Vor allem bei den jetzigen Strassenverhältnissen mit all den Baustellen. Und Abends von Bottmingen Rtg. Oberwil/Therwil, regelmässig ein ausgewachsener Stau. Nicht eingerechnet die prekäre Parkplatz-Situation in Basel. Ne, das Auto ist für mich nicht wirklich eine Alternative.


    Nochmals zum Expresstram:

    Auch das Abfahren vor dem Regelkurs kannst du vergessen. Ein wenig Puff in der Stadt, zwei drei unbeholfene Muttis mit ihren Kinderwagen an einer Haltestelle oder sonst wo eine kleine Verspätung eingefahren und schon ist der Fahrplan im Eimer und dein "Expresstram" steht im Stau und ist null Komma gar nix schneller in der Stadt. Auf so was wird sich die BLT nie einlassen. Das wäre ja eine reine Mogelpakung. Ohne zusätzliche Infrastruktur, kein Expresstram.


    Meine Meinung :!: Die darf natürlich angefochten werden und mit stichhaltigen Argumenten wiederlegt werden :D

  • Hahaha , das Auto nehmen. Der war gut. Vor allem bei den jetzigen Strassenverhältnissen mit all den Baustellen. Und Abends von Bottmingen Rtg. Oberwil/Therwil, regelmässig ein ausgewachsener Stau. Nicht eingerechnet die prekäre Parkplatz-Situation in Basel.


    Ich habe auch nichts von wegen HVZ geschrieben. Dann ist das Auto natürlich in der Tat keine Alternative.


    Auch das Abfahren vor dem Regelkurs kannst du vergessen. Ein wenig Puff in der Stadt, zwei drei unbeholfene Muttis mit ihren Kinderwagen an einer Haltestelle oder sonst wo eine kleine Verspätung eingefahren und schon ist der Fahrplan im Eimer und dein "Expresstram" steht im Stau und ist null Komma gar nix schneller in der Stadt.


    Verstehe ich nicht ganz. Jedes Tram kann Verspätungen einfangen, ob jetzt beschleunigt oder nicht. Regelkurse sogar eher mehr, da mehr Haltestellen, wo potentiell "unbeholfene Muttis mit ihren Kinderwagen" einsteigen könnten.

    Oder meinst du, dass der Regelkurs bei einer Verspätung des Expresskurses plötzlich vorne sein könnte und letzteren somit ausbremsen? Dann müsste stadtauswärts der Regelkurs den Expresskurs im Margarethenstich unbedingt abwarten. Das bedingt natürlich, dass sich dort auch eine separate Haltestelle befindet (oder in der Nähe der Stadt ein Ausweichsgleis bauen, wo der Regelkurs einen eventuell verspäteten Expresskurs abwarten muss). Stadteinwärts wartet der Regelkurs in Flüh/Ettingen den Expresskurs (aus Rodersdorf) in der Schlaufe ab. Ich sehe kein Problem.


  • Ich habe auch nichts von wegen HVZ geschrieben. Dann ist das Auto natürlich in der Tat keine Alternative.


    In dieser Zeit sind aber die meisten unterwegs und manifestiert sich das Problem am meisten. Das ausserhalb der HVZ es viel fixer geht, liegt auf der Hand. Auch bei den ÖV`s läufts dann viel geschmierter.


    Zum Expresstram:

    Nein, ich meine das ein Regelkurs mit seiner Verspätung das "Expresstram" einbremst :sleeping: . Wobei einbremsen, volle Kanne kann der dann sowieso nicht... :pinch: , ansonsten hätte er den Regelkurs ja schon im Bottmingen eingeholt.

    Und bei einer maximalen Zeiteinsparung in der Stosszeit von max. 3.5 Minuten von einem Expresstram zu sprechen ist für mich an den Haaren herbeigezogen :rolleyes: , und grenzt schon an Etikettenschwindel.

    Für mich ist ein Expresstram eines, welches eine spürbare schnellere Verbindung bringt. Ich rede da nicht von 5 sondern eher so ab 10 Minuten (Ettingen-Heuwaage).

  • Nein, ich meine das ein Regelkurs mit seiner Verspätung das "Expresstram" einbremst :sleeping: . Wobei einbremsen, volle Kanne kann der dann sowieso nicht... :pinch: , ansonsten hätte er den Regelkurs ja schon im Bottmingen eingeholt.

    Und bei einer maximalen Zeiteinsparung in der Stosszeit von max. 3.5 Minuten von einem Expresstram zu sprechen ist für mich an den Haaren herbeigezogen :rolleyes: , und grenzt schon an Etikettenschwindel.


    Gehst du davon aus, dass das Expresstram zusätzlich zum 3,5-Minuten-Takt fährt? Ich würde eher vorschlagen, dass eine der beiden Tramlinien im 7,5-Minuten-Takt (logischerweise eher der 10er) zwischen Ettingen und Basel beschleunigt wird. Das heisst, wenn der 10er in Ettingen vor dem 17er abfährt, kann er theoretisch maximal 7,5 Minuten einholen. Da dies aber praktisch wohl kaum möglich sein wird (ausser der 10er hält nirgends) spielt es keine Rolle, wenn der vordere 17er 1-2 Minuten Verspätung hat. Wenn er noch mehr Verspätung hat, würde er auch einen nicht beschleunigten 10er (der im Takt zwischen den beiden 17er fährt) ausbremsen.

  • Es gäbe ja die Lösung, dass der Expresskurs vor dem Regelkurs abfährt und bis Basel dann den vorderen Regelkurs einholt. Aber das wäre natürlich suboptimal, da der Zeitgewinn nur bei wenigen Minuten liegen würde (aber immerhin). Weiss jemand wie viel der Zeitgewinn bei der BTB betrug?


    Sorry liebe Freunde, das ganze Thema wurde schon eingehend im Thread "Expresstram im Leimental wird konkreter" abgehandelt. Ich verweise auf einen früheren Beitrag von mir:


    Gemäss meiner damaligen Aussage benötigte ein BTB Schnellzug 30 Minuten von Rodersdorf nach Basel-Heuwaage. Falls noch genauere Infos gewünscht werden, muss ich den alten Fahrplan noch einmal kontaktieren.

  • Danke. Und wie lange hatte der normale Zug? Das Tram hat heute 32 Minuten. 2 Minuten Zeitgewinn… :rolleyes:

    Wenn nicht mehr drin liegt, lohnt es sich nicht wirklich. Aber vielleicht ist es heute beim Trambetrieb anders, gerade wenn die Tangos mit 80 km/h durchfahren können.


  • Wenn nicht mehr drin liegt, lohnt es sich nicht wirklich. Aber vielleicht ist es heute beim Trambetrieb anders, gerade wenn die Tangos mit 80 km/h durchfahren können.


    Die Tangos könnten auch wenn sie alleine unterwegs wären nicht mit 80 durchfahren. Wäre auch zu gefährlich und würde vom BAV auch nicht genemigt. Den ab 65km/h wird eine BSA vorgeschrieben :pinch: .

    Aber hier sehe ich auch hauptsächlich das Problem: Das Expresstram könnte den Vorteil den es hätte, nämlich nicht anhalten zu müssen und durchzuziehen zu können, nicht ausspielen. Dazu kommen noch die leidingen Einspurstrecken :wacko: .

    Auch mir Ausweichstellen würde es meiner Mainung nicht klappen, da der Fahrplan peinlichst genau abgestimmt und eingehalten werden müsste. Doch für sowas haben wir, auch unter Tags, einfach zuviel Frequenz und äussere, nicht beeinflussbare, Faktoren. Es ist eben ein Trämli, unser Bähnli 8-)

  • Tja, ohne Investitionen geht es auf jeden Fall nicht. Es wäre sicher mal nötig, die ganze Strecke mit BSA auszurüsten und die Einspurabschnitte aufzuheben (was sowieso vorgesehen ist). Wenn der Takt nicht allzu dicht ist (d.h. normale und beschleunigte Linie beide im 7,5 min-Takt), braucht es meiner Meinung nach keine Überholgleise, sonst eventuell schon. Der Regelkurs müsste dann einfach den beschleunigten Kurs unbedingt abwarten, egal bei wie viel Verspätung.

  • für was auch immer es ein Expresstram braucht.
    Ich sehe den Sinn gar nicht.

    Für das ist die Strecke zu kurz, die Investionen zu gross.

    Man muss nicht immer überall alles noch schneller machen.

    Sonst verlange ich künftig ein Express Tram von Habermatten ohne Halt bis Bahnhof SBB und von Habermatten zum Voltaplatz und von Habermatten nach Allschwil...

  • Wollen wir mal rechnen:

    Von Flüh bis Heuwaage beträgt die Fahrzeit 26 Minuten. Das ergibt bei einer geschätzten Strecke von ca.12 km eine Durschnittsgeschwindigkeit von ca. 28km/h.

    Wenn man es schaffen würde, durch eine perfekte :!: Infrastruktur und Halt nur noch in z:B. Ettingen,Oberwil und Bottmingen, die Durschnittsgeschwindigkeit auf 50km/h zu erhöhen, würde man für dieselbe Strecke nur noch ca. 15 Minuten benötigen. (bei 60km/h Durchschnitt wärens noch 10 Minuten)

    Sind diese (grossen) Investitionen die knapp 10-15 Minuten wert? Das ist die Frage die sich stellt.


    Was sicher bald an die Hand genommen wird ist, das die BSA bis nach Bottmingen verlängert wird. Ab Bottmingen Richtung Basel wird es dann schon etwas komplizierter, weil ab dort viele Strassen das Trasse queren. Und wie schon gesagt wurde, sind Bestrebungen im Gange die Einspurabschnitte zu eliminieren.

    Aber ob das reicht? Hmm, ich hab meine Zweifel über Kosten und Nutzen und bin einem Expresstram eher skeptisch eingestellt.

  • Tja, das muss man halt untersuchen, ob sich das lohnt. 10-15 Minuten wäre nicht schlecht, aber dann bräuchte es Überholgleise. Schon 7 Minuten wäre nicht schlecht. Das wäre auch schon viel schneller als die BTB damals.

    Die Kosten wären auf jeden Fall um einiges tiefer als bei einer S-Bahn. Die BSA und Doppelspurausbauten kommen sowieso, und die Infrastruktur muss ja mal erneuert werden, womit allfällige Überholgleise bei Gelegenheit gebaut werden könnten.

    Und der Nutzen ist vielleicht auch nicht nur quantitativ. Es ist letztendlich auch eine politische Frage. Heute ist das Auto von Ettingen bis Basel 10 Minuten schneller (Voraussetzung: Kein Stau). Ein Expresstram würde den ÖV in dieser Hinsicht konkurrenzfähiger machen.

  • Ein andere Lösung zum Problem, um die Kapazität zu er höhen, wäre die Züge zu vergrössern, z.B zwei Tango zusammen koppeln. Aus einen Schlag doppelt Kapazität.
    Allerdings sind keine Haltestelle dafür ausgelegt, 84 m lange Züge zu bedienen. Das nächste Problem ist dann, wie man in der Stadt damit fährt.

    Man sollte auch alternative Möglichkeiten ausdenken.