Stadtnotizen: Der Bus der Schande

  • Nun, der gute Journalist ist wohl noch nie zur Stosszeit in Basel oder Zürich S-Bahn, Tram oder Bus gefahren...

    In zwei Dingen hat er aber Recht:

    1. Das viele Gepäck reduziert die tatsächliche Transportkapazität enorm. Als der 50er noch mit Postautos betrieben wurde, fuhr der Bus mit Gepäckanhänger. Das war sinnvoll und ist es heute eigentlich immer noch.
    2. Die Kombination von Flughafen- und normalem Stadtbus ist - v.a. wenn der Bus sehr gut gefüllt ist - problematisch. Das Gebiet rund ums Casino mag so zwar kostengünstig angeschlossen sein, aber kundenfreundlich ist es nicht. Zwei Haltestellen auf Stadtgebiet - Bahnhof SBB und Kannenfeldplatz - müssten reichen (man kann drüber diskutieren, in frequenzschwachen Zeiten weitere Stationen anzufahren). Vor ca. 10 Jahren gab es das doch sogar, da fuhr doch der 30er nach dem Frauenspital auch an den Flughafen statt zum Badischen Bahnhof?

    Einmal editiert, zuletzt von 750 mm (19. April 2013 um 14:47)

  • Die Kernaussage des Artikels ist nocht sooo verkehrt.
    Nur die Art und Weise ist völlig übertrieben und schon fast eine "Schande" das sowas gedruckt wird.

    Ich verstehe jedoch nicht, warum die BVB nicht gerade Ausschreibungen für DG Busse gemacht hat.
    Die Strecke ist flach, Platz hat es überall, es wäre nicht das Dümmste, viel grössere Busse einzusetzen.
    Oder den MAN Gelenker halt noch einen Anhänger für das Gepäck zu verpassen.

  • Eigentlich ist dieser Artikel ein Plädoyer für eine raschmöglichste Einführung des Schienenanschlusses zum Euroairport...

  • Warum nicht einfach einen dichteren Tackt ??? (Wie zu Stosszeiten auf der Linie 30).
    Oder fahren nach dem Motto: Wenn das Ding voll ist wird abgefahren. Kostet zwar mehr, und braucht immer einen Busvorrat an den Endhaltestellen aber der Service ist dafür besser. Gerade bei der Linie 50 gibt es ja relativ wenig Unterwegszusteiger, die meisten Passagiere fahren vom Bahnhof zum Flughafen und umgekehrt.

  • Videoman

    Die Strasse ist definitiv französisches Staatsgebiet. Bei einem Unfall kommt z.b. die gendarmerie, nicht die kapo bs. Das einzig schweizerische an der Strasse ist, dass es eine zollfreistrasse ist und dass es keine Grenzkontrollen gibt. Wer also z.b. für Frankreich ein Visum bräuchte, darf trotzdem die strasse nutzen. Aber heute mit Schengen ist das fast egal, in den 1970ern wars noch wichtig. Aber die Strasse ist def. auf frz. Boden.

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  • Zitat

    @Dome

    Sind Doppelgelenker in Frankreich überhaupt zugelassen?

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    gehe davon aus. Gab in Frankreich ja auch schon Doppelgelenker. Und diese Spezialsysteme mit Spursteuerung sind auch DGTs.

    Zitat

    Warum nicht einfach einen dichteren Tackt ??? (Wie zu Stosszeiten auf der Linie 30).
    Oder fahren nach dem Motto: Wenn das Ding voll ist wird abgefahren. Kostet zwar mehr, und braucht immer einen Busvorrat an den Endhaltestellen aber der Service ist dafür besser. Gerade bei der Linie 50 gibt es ja relativ wenig Unterwegszusteiger, die meisten Passagiere fahren vom Bahnhof zum Flughafen und umgekehrt.


    mit welchen Bussen?

    Zitat

    Videoman

    Die Strasse ist definitiv französisches Staatsgebiet. Bei einem Unfall kommt z.b. die gendarmerie, nicht die kapo bs. Das einzig schweizerische an der Strasse ist, dass es eine zollfreistrasse ist und dass es keine Grenzkontrollen gibt. Wer also z.b. für Frankreich ein Visum bräuchte, darf trotzdem die strasse nutzen. Aber heute mit Schengen ist das fast egal, in den 1970ern wars noch wichtig. Aber die Strasse ist def. auf frz. Boden.

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    Richtig.
    Und sie fängt gleich nach dem Kreisverkehr beim Casino an, und ist mit Kreuze am Boden gekennzeichnet.

    Die Flughafenstrssse ist eine beliebte Strecke für Auto- und Motorradlernfahrer, welche da jedoch gar nicht fahren dürften.


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  • 2. Die Kombination von Flughafen- und normalem Stadtbus ist - v.a. wenn der Bus sehr gut gefüllt ist - problematisch. Das Gebiet rund ums Casino mag so zwar kostengünstig angeschlossen sein, aber kundenfreundlich ist es nicht. Zwei Haltestellen auf Stadtgebiet - Bahnhof SBB und Kannenfeldplatz - müssten reichen (man kann drüber diskutieren, in frequenzschwachen Zeiten weitere Stationen anzufahren). Vor ca. 10 Jahren gab es das doch sogar, da fuhr doch der 30er nach dem Frauenspital auch an den Flughafen statt zum Badischen Bahnhof?


    Ja, das war so für eine kurze Zeit. Allerdings fuhr der 30er nur bis etwa 20 Uhr. Ab 20 Uhr war der Flughafen nicht mehr ohne Zuschlag erreichbar. Wer nach 20 Uhr mit dem 36er aus Richtung Morgartenring kam, musste zuerst einen Umweg an den Kannenfeldplatz machen, was sicher für viele Fahrgäste schwer zu verstehen war. Friedrich Mischer-Strasse war nach 20 Uhr gar nicht mehr erreichbar. Wahrscheinlich verstanden auch viele, die am Flughafen einstiegen, den Unterschied zwischen dem 30er und 50er nicht, sondern sie stiegen einfach in den nächsten Bus, der mit "Bahnhof" angeschrieben war, wodurch nur der Zufall entschied, ob man direkt an den Bahnhof reiste oder im Cityring im Stau stand. Meiner Meinung nach war das viel schlechter als die jetzige Situation.

    Wenn man das wieder so machen will, dann sollte zumindest auch der Nicht-Eil-Bus auch den ganzen Tag fahren. Oder falls nicht, dann müsste der Expressbus in den Zeiten, in denen der Nicht-Eil-Bus nicht fährt, an weiteren Haltestellen halten (zuallermindest Friedrich Mischer-Strasse) und ohne Zuschlag sein. Wenn dann aber die Regelung je nach Tageszeit verschieden ist, wäre das aber wiederum für die Fahrgäste viiiel zu kompliziert und das würde sicher zu weit mehr Reklamationen führen als die jetzige Situation (man stelle sich mal den BaZ-Artikel dazu vor). Zudem hörte ich durchaus schon von Auswärtigen, dass sie es schätzen, dass der EuroAirport unkompliziert per Normal-ÖV und nicht nur mit teuren Speziallinien erreichbar ist. Wem das zu wenig komfortabel ist, der soll halt ein Taxi nehmen. Aber dafür, dass es rentieren würde, den ganzen Tag noch ein zusätzliches Zwischen-Ding zwischen Normal-ÖV und Taxi zu haben ist der EuroAirport wohl zu klein.

  • Eigentlich ist dieser Artikel ein Plädoyer für eine raschmöglichste Einführung des Schienenanschlusses zum Euroairport...

    1. Dies ist die zentrale Aussage. Es scheint nun auch voranzugehen. Der EAP lädt auf den 29. April zu einer Medienkonferenz zum «Start des öffentlichen Mitwirkungsverfahrens zum neuen Bahnanschluss des EuroAirport» ein. Zitat aus der Einladung:

    Zitat

    Ab 6. Mai bis 20. Juni 2013 findet das erste öffentliche Mitwirkungsverfahren zum neuen Bahnanschluss des EuroAirport statt. Der neue Bahnanschluss dient zur Verbesserung der direkten Anbindung des Flughafens Basel-Mulhouse an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

    2. Alle anderen Lösungen als der möglichst dicht fahrende Linienbus haben kläglich versagt. Früher fuhren leere «Zuschlag-Busse» an den wartenden Passagieren vorbei, die sich dafür im nächsten Bus umso mehr drängten und/oder einen Umweg übers Frauenspital fahren mussten. Oder es verirrten sich ortsunkundige Passagiere (und die sind zwischen Bahnhöfen und Flughäfen auch anderswo besonders zahlreich) ohne Zuschlag in den «direkten» Bus und waren so gezwungen, zum überteuerten Preis unnötig zum Bahnhof SBB zu fahren.

    3. Die spätere Version des «Expressbus» bescherte den BVB mehr Reklamationen als jede andere Änderung in ihrer Geschichte. Im «Express-Bus» sassen 10-20 Passagiere komfortabel, während alle anderen Kurse mit bis zu 100 Passagieren plus Gepäck überlastet waren. Zeugen berichteten von unhaltbaren Situationen für die Chauffeure und sogar von Schlägereinen um Plätze in den Bussen. In einer Nacht- und Nebelaktion mussten die BVB über den Jahreswechsel 2007/2008 - also kurz nach Beginn der neuen Fahrplanperiode - den Betrieb auf der Flughafenlinie auf den vollen Taktbetrieb aller Kurse umstellen, um das Chaos nicht noch weiter zu eskalieren.

    4. Dabei stellte sich heraus, dass der «Express-Bus» netto um 2 MINUTEN schneller vom SBB auf den EAP fährt, wenn er an den wartenden Passagieren auf den dazwischenliegenden Haltestellen vorbeifährt. Denn der 50er mit seinen wenigen Haltestellen ist ja eigentlich selbst schon ein «Express-Bus».

    5. Längst nicht alle Passagiere fahren vom EAP zum Bahnhof oder umgekehrt. Es macht keinen Sinn, alle Passagiere zum bereits überlasteten SBB zu führen. Vergessen wird gerne, dass Hunderte von Menschen auf dem Flughafen arbeiten - auch in der Fracht, auch in der Technik - und auch im Einzugsgebiet der Friedrich Miescher Strasse. Zu gewissen Zeiten kommt es eben zu Spitzen, wie auf anderen LInien auch. Dies kompensierten die BVB bisher mit zusätzlichen Kursen, über lange Zeit hinweg auch mit einem Reservefahrzeug am EuroAirport.

    6. Die Post-Anhänger sind ein netter Gag aus den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. In der Schlussphase wurden sie nur von ganz wenigen Passagiere noch genutzt. Zum easyJet-Publikum passen sie schon gar nicht mehr, denn Reisen ist heute nichts mehr «Exklusives» wie damals, als der Busfahrer gleichzeitig auch noch Butler und Reiseführer war. Die Post-Chauffeure haben ihren Auftrag sehr gut erfüllt, immer freundlich und hilfsbereit. Doch die Zeiten haben sich definitiv geändert: Niemand will heute seinen Koffer aus den Augen lassen, und die meisten reisen ja nur noch mit sogenanntem «Handgepäck». Ein Gepäck-Anhänger verhindert zudem die Bedienung weiterer Haltestellen, denn der Fahrer kann nicht jedesmal aussteigen, den Anhänger öffnen, schwerere Gepäckstücke herauswuchten, kontrollieren, ob niemand fremdes Gepäck mitlaufen lässt, usw. Diese Verantwortung kann dem Personal nicht mehr aufgebürdet werden und dafür hat es auch nicht die Zeit im engen Taktfahrplan! (Wer den Service will, nimmt ein Taxi.)

    7. Der Flughafen hat in den letzten Jahren regelmässig neue Passagierrekorde geschrieben. Klar am grössten war die Zunahme bei den Güngstig-Fluggesellschaften easyJet, Air Berlin und (neu) WiZZ Air. Ihre Passagiere nutzen deutlich häufiger den ÖV-Zubringer als Geschäftsleute. Diese Entwicklung wird auch 2013 weitergehen und sich mit weiteren neuen Flugdestinationen noch verstärken. Die Flugzeiten sind bekannt, auch den BVB. Zusatzkurse bringen deutlich mehr als grössere Busse, denn der Einsatz ist flexibel (auch z.B. ab Friedrich Miescher-Strasse, wenn der 50er ab Flughafen oder Frachthalle schon gefüllt ist) - oder als für die Passagiere schon sichtbarer Nachläufer.

    8. Doch auch Zusatzkurse oder jede andere Form der Angebotsvergrösserung helfen nicht, wenn kurz nacheinander 5 Maschinen von easyJet und drei Charterflüge landen. Auch Wetter- oder andere Probleme können dazu führen, dass es kurzfristig zu höheren Frequenzen kommt. Hier sind sehr flexible Szenarien gefragt. Anderseits darf von den Passagieren auch etwas Geduld und Verständnis erwartet werden. Beim Einchecken, vor dem Boarding, dann wieder bei den Gepäckbändern «verlieren» sie sehr viel mehr Zeit als beim Warten auf den nächsten Bus.

    und nun noch drei weitere Punkte, zur «Befindlichkeit»:

    9. Auch einige der «Billigflug»-Passagiere regen sich auf, wenn sie in dieser Instantgesellschaft nicht augenblicklich in der Sänfte (nicht die vom Tram) weggefahren werden, mit breitem Sitzplatz und Gepäckservice. Wer aber für 25 Euro von Spanien nach Basel fliegt und sich mit einem sogenannten «Handgepäck» zudem die Gepäckgebühr spart, dürfte sich eigentlich nicht wundern, dass dies andere auch tun - und er dürfte sich nicht darüber aufregen, wenn es auf dem Zubringer ab und zu eng wird. (Die meisten Passagiere haben dies allerdings längst begriffen und kennen das Phänomen nicht nur vom EuroAirport.)

    10. Journalisten werden für ihre Zeilen bezahlt. Und sie dürfen weitere Zeilen schreiben, wenn ihre Story polarisiert. Auch bei der BaZ ist das so...

    11. Vielleicht sollten gewisse Journalisten zu gewissen Zeiten einfach ein Taxi nehmen, wenn sie nicht bereit sind, sich unter gewöhnliche Flugpassagiere zu begeben. Aber eben, das gibt dann keine Zeilen...

  • Der Journalist der BaZ holt, aufgrund der Reaktionen auf seinen Artikel, zu einer Replik aus. Ich habe mich bisher bewusst aus der Diskussion diplomatisch zurückgehalten, aber was da nun an Argumenten angeführt wird hat mir schlichtweg die Sprache verschlagen (Stichwort: "Die Pukler"). Hoffe, dass die Online-Kritik an diesen Herrn nochmals einen Grad schärfer wird. Aber lest doch selbst:


    Basel-Stadt zahlt jährlich 115 Millionen Franken an vermeintlich finanzschwache Kantone. Für einen anständigen Flughafenbus fehlt aber das Geld. Dabei passt der 50er in seiner Provinzialität nicht zu Basel – oder noch nicht. Eine Replik.

    Die Anzahl der Kommentare auf die Glosse «Der Bus der Schande» vom vergangenen Freitag, einer leidenschaftlichen Abrechnung mit den Unzulänglichkeiten des Basler Flughafenbusses, würden problemlos einen ganzen 50er Bus füllen. Zuerst muss ich einräumen, dass mir ein kleiner Fehler unterlaufen ist: Der 50er wird von der Postauto AG betrieben, allerdings in enger Absprache mit der BVB. Dazu ist zu sagen, dass es mir als Fahrgast im Grunde Wurst ist, wer die skandalöse Linie betreibt und wer dafür verantwortlich ist, dass der 50er ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist und bleibt.

    Die Kommentare lassen sich in drei Gruppen einordenen. Ein Drittel ist der Meinung, der Bus sei tatsächlich für eine Stadt wie Basel unwürdig. Die zweite Gruppe findet, Bahnerth ist ein Schnösel mit Haudrauf-Allüren. Die dritte Gruppe bezieht sich auf den Dritte-Welt-Vergleich und meint, da seien wir immer noch besser und der Autor habe ein Firstworld-Problem.

    Dazu ist zu entgegenen, dass wir in der Firstworld leben. Der Punkt ist, dass ich in Lima oder Kalkutta Verständnis habe, wenn die ihr Bussystem nicht im Griff haben. Wie können sie auch. Aber wenn eine übersichtliche und reiche Stadt wie Basel ihr Busproblem nicht in den Griff bekommt, dann habe ich ein Problem. Es sei denn, Basel gibt seinen Anspruch, eine kleine Weltstadt zu sein, auf. Es ist dieser Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei gleichzeitiger Möglichkeit, der mich ärgert.

    Das mangelnde Selbstbewusstsein der Stadt

    Und wenn die Bürger dieser Stadt und die Stadt selbst als Argument wider die Mittelmässigkeit Vergleiche mit ausser Kontrolle geratenen Metropolen braucht, so ist das hilflos und peinlich. Und spricht vom mangelndem Selbstbewusstsein dieser Stadt. Wer sind wir denn, dass wir uns keinen ordentlichen Flughafenzubringer leisten können?

    Der Bus ist auch eine mobile Metapher dafür, was in der Stadt mit der nach Genf höchsten Steuerbelastung alles falsch läuft. Ich weiss, wir haben nicht wie Zürich ein Hinterland, das uns die Kassen füllt. Aber man kann es auch so sehen: Offenbar ist für eine anständige Anbindung des Flughafens an die Stadt kein Geld oder auch keine Lust da, während die Stadt beim Finanzausgleich ja Nettozahler ist. Da fliessen also 2013 knapp 115 Millionen Franken an jene Kantone, die vermeintlich finanzschwach sind, darunter auch solche, die mit ihren günsten Steuersätzen (auf unsere Kosten) versuchen, Steuerzahler anzulocken. Als Bürger auch mit durchaus helvetischem Gesamtgefühl fehlt mir dazu das Verständnis.

    Gewinner würden Taxi fahren

    Aber zurück zum 50er. Eine Anfrage bei BVB und Postauto AG ist am laufen, dazu später mehr, wenn die Antworten da sind, aber das kann erfahrungsgemäss dauern. Ein weiteres Problem, ein heikles, ist offenbar, wie Leser schreiben, unter der Woche die Haltestelle «Fr. Miescher-Str.», an der sich jene ein Stelldichein geben, die im Casino waren oder in der Psychiatrischen Klinik. Bei den «Casino-Fahrgästen» dürfte es sich um jene handeln, die nicht gewonnen haben. Gewinner würden ein Taxi nehmen. Bleiben noch die Pukler. Schwierig.

    Da steigen also Menschen ein oder aus. Menschen, die psychische Probleme haben, an Schizophrenie leiden etwa, an Psychosen und Neurosen, die massiv Alkoholkrank sind und vielleicht auf Entzug oder nahe dem Delirum Tremens, kurz, die so an sich selber leiden, dass sie sich manchmal nicht mehr unter Kontrolle haben. Das ist natürlich bedauerlich. Aber ich finde, diese Grenzgänger des Lebens haben nichts in einem Flughafenbus zu suchen. Weil ein Flughafenbus die Visitenkarte einer Stadt ist, und wenn da ein paar psychisch erkrankte Menschen im Bus ausflippen, was regelmässig vorkommen soll, hat die Stadt mehr als nur ein Imageproblem. Ein Flughafenbus ist ein Flughafenbus ist ein Flughafenbus. Haltestellen haben da nichts verloren.

    Der schlechten Eindruck, der hängen bleibt

    Schon verständlich, aber nicht wirklich klug ist der Hinweis von Basel Tourismus auf https://www.tramforum-basel.ch/www.basel.com, in dem steht, dass Basel für «culture unlimited» stehe, und dass «nur zehn Autominuten ausserhalb des Zentrum und mit Bussen gut erschlossen» der EAP liege. Ich frage mich, wie lange es dauert für einen, der Pech gehabt hat bei seiner Busfahrt, bis er diesen ersten punkto Alltagskultur monumental schlechten Eindruck der Stadt verdaut hat.

    Es ist abschliessend nicht so, dass ich verlange, jederzeit im Flughafenbus einen Sitzplatz zu haben und dass der Chauffeur mich persönlich begrüsst. Aber es geht einfach auch nicht, dass Damen mit 20-Kilo-Koffern und Betagte diese mit letzter Kraft in den Bus hieven müssen. Der wirkliche Punkt aber ist, dass der 50er in seiner Provinzialität nicht zu Basel passt. Oder noch nicht.

    Vielleicht doch noch kurz zum Argument, man könne ja ein Taxi nehmen. Könnte man, auch wenn das Taxi dann nur ungleich weniger kostet als das Flugticket. Was jetzt wiederum dazu führen kann, dass Leser anmerken, ja Basel ist halt ein Flughafen für Billiganbieter geworden, da muss man dann halt den Preis dafür bezahlen. Nur zur Erinnerung, Lufthansa fliegt Basel auch an. Nochmals zum Taxi: drei Tage den Wagen am EuroAirport parken, ist billiger als ein Taxi hin und her. Was eine Verbesserung des Flughafenbusses anbelangt, möchte ich mit einem Obama-Zitat enden: «Yes, we can.»

    Quelle: BaZ-Online

  • Erbärmliche "Replik".

    Ja, eindeutig! Viel schlimmer als um den Flughafenbus steht es um den Baz-Journalismus. Und statt Kreide zu fressen, doppelt der Herr nochmals nach, u.a. mit miesen Untertönen gegen die "PUKler". Wen wundert es, es ist derselbe Typ, der im letzten Dezember unsere Finanzdirektorin Eva Herzog auf hundsföttische *) Art zu demontieren versuchte. Was will man da anderes erwarten? Lasst ihn sich auskotzen, er hat ja jeden Tag weniger Leser.

    *) gemäss Duden: derb abwertend

  • Die BaZ greift heute wiedermal das alte Thema und ungelöste Problem "Flughafenbus" auf. Der Kommentar stammt aus der Feder des gleichen Schreiberlings wie der Eingangsbeitrag dieses Themas. Kurzfristig muss hier tatsächlich was geschehen (was natürlich zusätzlich Geld kostet). Auf den Bahnanschluss kann nicht gewartet werden.

    Quelle: BaZ vom 06.05.2014

  • wieso kann man in Stosszeiten die Buslinie nicht aufteilen, in Kurse/Linie die ab dem Casino direkt zum Flughafenterminal fährt und Kurse/Linie die ab Casino zur Fracht fährt.
    Ohne dass die Busse sowohl zum Terminal und Fracht fahren.
    Somit mischen sich die Leute nicht, und es pferchen sich nicht alle in die gleichen Fahrzeuge.