• Das wären ja Hochgleisstrecken und da ist der Combino Komfort echt nicht schlecht.

    Ysebähnli schwanken ja schon bei 60 Km/h extrem hoch und runter...

    Zudem, würde das überhaupt möglich sein, mit zwei Anhängern 80 zufahren' So rein bremstechnisch...

  • Leider sind die Cornichons vom Zugkraft/Geschwindigkeits Verhalten nicht für so hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, wohl auch nicht für Isebähnlis, denn ich meine ursprünglich war MW+MW+AW geplant. Aber ein schwacher Trost, auch bei anderen Unternehmen im TNW werden Dreiwagenzüge eingesetzt mit Motorwagen, die nicht dafür ausgelegt wären... :D

  • Zitat

    Original von BLT Bengel
    OK, das mit dem Beschleunigen stimmt schon, aber warum sollte es mit der Bremse Probleme geben?

    Ich weiss ja nicht, für welche Geschwindigkeit die Bremsanlagen ausgelegt sind.
    Die AWs bremsen ja nicht so stark wie ein MW.

    Könnte mir vorstellen, dass die Bremsen nur für die 60 Km/h ausgelegt sind.

    Das wäre dann wie beim Frisieren eines Mofas. Dessen Bremsen sind nur für die 30 Km/h ausgelegt, und können bei 50 kaputt gehen.

  • Zitat

    Aber ein schwacher Trost, auch bei anderen Unternehmen im TNW werden Dreiwagenzüge eingesetzt mit Motorwagen, die nicht dafür ausgelegt wären...


    Welche Unternehmen/Fahrzeuge meinst Du konkret? WB?

  • Die Cornichons dürften sicher auch ohne Mühe mit zwei AW auf 70 kommen, wenn nicht mehr. Die Bremsen müssen zudem mehr leisten, als für die betrieblich festgelegte Höchstgeschwindigkeit nötig ist. Ich nehme auch an, dass die Leistung der elektrischen Bremse zur Leistugn des Motors parallel geht.

  • Zitat

    Original von Jääjä
    Die Cornichons dürften sicher auch ohne Mühe mit zwei AW auf 70 kommen, wenn nicht mehr. Die Bremsen müssen zudem mehr leisten, als für die betrieblich festgelegte Höchstgeschwindigkeit nötig ist. Ich nehme auch an, dass die Leistung der elektrischen Bremse zur Leistugn des Motors parallel geht.

    Einspruch! Sicher verträgt ein Wagen, der 60km/h ausgelegt ist auch mal 70km/h, auf Dauer tut dies den Lagern und den Wicklungen des Motors aber nicht gut, da wesentlich höhere Fliehkräfte wirken. Ebenso steigen Bremsstrom und vorallem die Spannung an, was auf Dauer den Motor ebenso stärker belastet, mal abgesehen von der thermischen Belastung der Wiederstände.
    Die Bremsanlage der Anhänger ist für mehr ausgelegt, unterliegt ab vermutlich bei ca. 17% erhöhter Geschwindigkeit einem sicherlich 30% erhöhten Verschleiss und einer unzulässigen thermischen Belastung.

  • Wie renntrabi richtig sagt, liegt das Problem bei hohen Geschwindigkeiten in der sehr hohen Klemmenspannung beim elektrischen Bremsen, darum sollte eigentlich der Bremsstrom im oberen Geschwindigkeitsbereich limitiert werden.

  • Zitat

    Original von Pantograph
    ...und - vor allem mit Oldtimern - die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten werden!

    Bei den Zweiachsern ist die Höchstgeschwindigkeit durch die Übersetzung limitiert. Das erkennt man schon daran, das in den 30ern das EAV andere Übersetzungen forderte, um die fahrbaren Geschwindigkeiten zu begrenzen. Das ist Möglich, weil die alten Motoren sowieso ab einer bestimmten Drehzahl keine Zugkraft mehr bringen...

  • Zitat

    Bei den Zweiachsern ist die Höchstgeschwindigkeit durch die Übersetzung limitiert.


    Sofern sich der Wagen in der Ebene bewegt, stimmt Deine Aussage mehr oder weniger. Spätestens bei Gefällefahrten hat das Übersetzungsgetriebe aber nur noch wenig Einfluss auf die Geschwindigkeit. Insbesondere ein Zug mit einem oder mehreren Anhängern könnte theoretisch, d. h. wenn das Gefälle lang und/oder steil genug ist, unendlich beschleunigen. Irgendwann wird sich der Motor in seine Einzelteile zerlegen. Anschliessend folgt das Getriebe... Oder der Zug entgleist schon früher!

  • Zitat

    Original von Pantograph


    Sofern sich der Wagen in der Ebene bewegt, stimmt Deine Aussage mehr oder weniger. Spätestens bei Gefällefahrten hat das Übersetzungsgetriebe aber nur noch wenig Einfluss auf die Geschwindigkeit. Insbesondere ein Zug mit einem oder mehreren Anhängern könnte theoretisch, d. h. wenn das Gefälle lang und/oder steil genug ist, unendlich beschleunigen. Irgendwann wird sich der Motor in seine Einzelteile zerlegen. Anschliessend folgt das Getriebe... Oder der Zug entgleist schon früher!

    Eine stärkere Untersetzung würde auch ein stärkeres Bremsmoment (Bremskraft) bewirken. Bergab besteht vor Allem die Gefahr des Überbremsens, wenn die Anhänger nicht korrekt mitbremsen. Der Zug käme ins "Gleiten" und kann allenfalls noch mit der Magnetschienenbremse verzögert werden. Auch Sanden kann zu einem höheren Haftreibungswert führen, um Gleitvorgänge zu verhindern.
    Die Höchstgeschwindigkeit ist erreicht, wenn das Motordrehmoment gerade ausreicht, den Bewegungswiderstand (Steigung, Kurven, Lager- und Rollreibung, Luftwiderstand...) zu überwinden. Die Getriebeuntersetzung bestimmt die mögliche Anfahrbeschleunigung und die mögliche Höchstgeschwindigkeit. Bei den früher (vor Erscheinen der Drehstromantriebe) bei Bahnen verwendeten Gleichstromreihenschlussmotoren ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl nahezu konstant. Ein höheres Lastmoment führt zu einem starkem Abfall der Drehzahl. Grundregel bei allen Gleichstrommotoren ist folgende: Der Kommutator (auch Kollektor genannt) ist das leistungsbegrenzende Element der Gleichstrommaschine. Sind Drehzahl und Ankerstrom zu hoch, überschreitet die "Lamellenspannung" den zulässigen Wert und es kommt zum gefürchteten "Rundfeuer".

    Hohe Klemmenspannung: Beim Beschleunigen wird der Zug mittels "Feldschwächung" (Shunt) auf eine höhere Geschwindigkeit gebracht. Die Feldschwächung verringert aber die Zugkraft, so dass langsamer beschleunigt wird. Beim Bremsen möchte man jedoch schnell genug verzögern können, so dass das Serien-Feld in den Motoren nicht geschwächt wird. Dies führt zu der höheren Klemmenspannung.
    Die Anfahr- und Bremswiderstände sind je nach Aufbau kurzzeitig überlastbar. Wenn nötig müsste man diese mit Ventilatoren kühlen.
    Dass die Motoren bei einer Geschwindigkeitsehöhung von 60 auf 70 km/h sich wegen Fliehkräften zerlegen, scheint eher unwahrscheinlich. Würde man zu diesem Zweck das Getriebe ändern, würde die Drehzahl der Motoren nicht steigen, dafür aber die Anfahrzugkraft sinken.
    In der heutigen Praxis werden die Fahrzeuge ab der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit "abgeregelt". Beispiel aus den 1950er Jahren: Bei den DüWag in Düsseldorf wurde von einem Tachogenerator der Hauptschütz ausgeschaltet, wenn 60 Stundenkilometer erreicht waren. Die Fahrzeuge fuhren unlimitiert wesentlich schneller...

    Zum Thema Oldtimer: In Milano konnte die Höchstgeschwindigkeit (ca 36 km/h) der bekannten Peter-Witt-Wagen ("ventotto") nicht erhöht werden, weil die Bremsen nicht ausreichten. Diese Wagen bremsen nicht generatorisch (über die Motoren wie unsere Oldtimer) sondern nur über pneumatisch betätigte Bremsklötze auf die Räder. Schienenbremsen fehlen völlig...