Die Tatsache, dass die BVB mittlerweile zwar noch nicht alle, aber immerhin einige wichtige
Verkehrsachsen mit Niederflur-Tramwagen ausgestattet hat, ist für Menschen mit Rollstuhl
eine wichtige Verbesserung ihrer Mobilität.
Bloss nützen die besten Niederflurtrams nichts, wenn
a) unklar ist, wo der Niederflurtramwagen halten wird
b) die wartende Bevölkerungsmenge so dicht und das Perron so eng ist, dass kein
Durchkommen zum entsprechenden Wagen möglich ist und
c) das Tram derart kurz wartet, dass selbst bei leerem Perron, am falschen Platz wartend,
ein rechtzeitiges Hinkommen zum richtigen Wagen chancenlos ist
So geschehen am Samstag, 20. Dezember 2008, Haltestelle Bankverein, Richtung Bahnhof.
Ich wollte mit meinem, seit Geburt auf den Rollstuhl angewiesenen Bruder, an besagter
Haltestelle das Tram nutzen. Obwohl wir den Haltebereich der per Anzeigetafel
angekündeten, mit Niederflurwagen ausgestatteten Tramwagen zu antizipieren versuchten,
standen wir nie am richtigen Ort. Bis wir uns auf dem schmalen Perron (daneben fliesst
Autoverkehr!) durch die Leute durchgekämpft hatten, waren die Tramtüren schon wieder
blockiert. Nach drei Fehlschlägen mussten wir- um nicht den Zug zu verpassen - den Weg
zum Bahnhof ohne Tram unter die Füsse, respektive Räder nehmen.
Mir ist schleierhaft wie auf den Rollstuhl angewiesene Personen, erst recht wenn sie alleine
unterwegs sind, diese Situation bewältigen sollen.
Ich bitte die Regierung um Beantwortung der folgenden Fragen:
– Gibt es in Basel-Stadt an den Tram- und Bushaltestellen Bodenmarkierungen, welche
Personen, die auf den Niederflurenstieg angewiesen sind (Rollstuhlfahrende, aber auch
Personen mit Kinderwagen, älteren Menschen) anzeigen, wo der Niederflurwagen hält?
– Falls ja, wie viele der Haltestellen sind damit ausgerüstet?
– Falls nein; weshalb werden keine Bodenmarkierungen oder andere Hinweisformen
angebracht?
– Was würde die Ausstattung der Haltestellen mit der entsprechenden Signalisation
kosten?
– Werden die Tramführerinnen instruiert, dass sie bei Sichtkontakt auf wartende
Gehbehinderte mit Rollstuhl oder Personen mit Kinderwagen warten, bis die
Zusteigenden den entsprechenden Wagen erreichen konnten?
– Falls nein, weshalb nicht?
– Was wird der Regierungsrat zur Verbesserung der oben beschrieben Situation
unternehmen?
Martina Saner
Quelle: bs.ch