Tramverlängerung nach Saint-Louis

  • Zitat

    Neu wird das Bremslicht bei Strassenbahnfahrzeugen vorgeschrieben.
    Da die BVB zukünftig nach Deutschland fährt und das Bremslicht beim Strassenbahnen dort zwingend vorgeschrieben ist, wird dieses für die Schweiz bei allen zukünftigen Strassenbahnfahrzeugen vorgeschrieben. Eine Nachrüstung soll nur dann erfolgen, wenn die Fahrzeuge bereits technisch dafür vorbereitet respektive ausgerüstet sind (siehe AB 83)

    Quelle: AB-EBV-Teilrevision 2014 (Erläuterungen)

    Und in AB 83 der AB-EBV steht:

    Zitat

    Bei bestehenden Strassenbahnen, welche technisch vorbereitet sind, d.h. über inaktiv geschaltete Bremsleuchten verfügen, sind diese bis 31. Dezember 2015 aktiv zu schalten.

  • Wenn in der Verordnung oder im Gesetz steht, dass neue Tram-Fahrzeuge neuerdings Bremslichter haben müssen, müsste ja eigentlich auch definiert sein, was genau ein Tram ist, zumindest für diese Regelung.

    Es gibt noch weitere Beispiele für Schmalspurbahnen, die ein Stück weit auf der Strasse verkehren:
    - RhB-Berninalinie in Le Prese, Arosa-Linie in Chur
    - In Aigle die Bahnen nach Les Diablerets und Leysin sowie in Bex nach Vilars

    Vielleicht heisst das ja, das sämtliche neue RhB-Fahrzeuge (die unter dem jeweiligen Stromsystem verkehren können) Bremslichter haben müssen wegen den wenigen 100 Meter "Tram-"Betrieb in Chur/Le Prese?

    Mein Wissenstand ist folgender: Die genannten Bahnen fahren auf diesen Abschnitten nicht signalmässig, sondern eben mit "Fahrt auf Sicht" (dies wiederum führt zu einer Signalisation ähnlich den herkömmlichen Trambetrieben). Auch im SBB-Netz gibt es einen etwas längeren solchen Abschnitt, bei dem nach Tram-Konventionen gefahren wird, nämlich auf der Seetalbahn.

    Konkrete Definitionen, welche Fahrzeuge nun "Strassenbahnen" sind und welche nicht, existieren meines Wissens aber nicht.

  • Aber ich will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion anzetteln, ich denke einfach, im Einzelfall könnte es noch schwierig sein zu definieren, was Strassenbahn, was Eisenbahn ist. Je nach Kriterium wohl das eine oder das andere.

    Wie Du sagst ist das Definitionssache. Die Neuenburger "Meterspurbahn" wird umgangssprachlich gerne als "Tram" bezeichnet, wahrscheinlich weil sie ein Relikt des einstigen Strassenbahnnetzes von jener Stadt ist.

  • Auch bei der WSB hreden viele vom Tram


    Das erkennt man auch daran, dass es zwischen Aarau und Suhr eine "Tramstrasse" gibt, obwohl die WSB dort nicht mehr durchfährt, seit sie auf das ehemalige SBB-Trasse verlegt wurde.

    Hier einige neue Fotos der Baustelle:

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    Beim Bahnhof kann man mittlerweile erkennen, wo die Gleise hinkommen

    IMG_20160403_154755.jpg

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    Aufgrund der Breite der Vertiefung in diesem Bereich sieht es zumindest so aus, wie wenn die Gleisverbindung vom Überholgleise zum Gleise der Gegenrichtung, welches erst bei einer allfälligen Verlängerung Sinn machen würde, von Anfang an gebaut wird :thumbup:
    Ob auch am anderen Ende der Schlaufe auch schon die Weichen und die Kreuzung für eine Verlängerung eingebaut werden, kann man noch nicht erkennen (siehe erstes Bild).

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    Das Gerüst unter der Brücke auf der Flughafenstrasse ist verschwunden.

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    Beim Aufgang vom Burgfelderhof zur gleichnamigen Haltestelle ist auch die Treppe erkennbar.

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    Zwischen der alten Wendeschlaufe und der Theodor Herzl-Strasse stehen die ersten Masten des neuen Abschnitts.

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    Auch zwischen Luzernering und der jetzigen Endstation gibt es neue Masten

    Einmal editiert, zuletzt von Baragge (3. April 2016 um 17:57)

  • Mangels Strom im Akku konnte ich bei meiner heutigen Besichtigungstour keine Fotos machen:

    Auf dem französischen Abschnitt sah ich keine spektaktuläre Änderungen (die einem Laien wie mir optisch auffallen würden).

    Auf dem schweizer Abschnitt aber, etwa zwischen Theodor Herzl-Strasse und der Abzweigung zum Burgfelderhof, sind die Schienen in einer Fahrtrichtung bereits verlegt! (Noch nicht eingeteert, aber bereits auf der Beton-Unterlage befestigt).

  • jenachdem wenn ich aus dem Büro komme und es noch hell ist, kann ich das evt. für Dich (Handy)fotographisch Dokumentieren ;)

    danke für die Info.

  • IMG_20160428_172353.jpg
    Ein weitere Verlängerung des Gleises ist in Vorbereitung

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    Das bisher verlegte Gleis ist also jenes in Richtung Basel

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    Bald ist Frankreich erreicht. In der Schlaufe ist mittlerweile auch die Lage der beiden Gleise erkennbar.

    Weitere Beobachtungen ohne Bilder:

    • Dort wo das Tram beim Sportplatz um die Kurve geht, werden recht grosse Erdhügel gebaut. Diese sollen als Lärm- und Sichtschutz für das Rehab dienen.
    • Kurz vor dem Ende der Rue Saint-Exupéry entstand eine Strasse-Wendeschlaufe.
    • Beim Géant-Casino wird wieder eine Schutzmauer aufgebaut. Die Lage der Gleise (auf welcher Seite der Mauer?) konnte ich noch nicht erkennen.
    • Zwischen dem Géant-Casino und dem EBM-Kraftwerk wird wie schon beim Bahnhof auch ein kleines Brücklein über ein Bächlein/Graben gebaut. Hier wird übrigens auch ein kurzes Stück Gemeindegebiet von Hésingue befahren (ohne Halt).
    • Bei der Zufahrt zum Platz hinter dem Bahnhof ist ein weiteres Stück des Trasses erahnbar/planiert.
    • Verkehrssituation wochentags um etwa 17:20, also während der ärgsten Abendstosszeit, scheint nicht prekär zu sein. Zwischen den Haltestellen Soleil und Place Mérmoz, wo es kein Eigentrasse gibt, gibt es in Richtung Bourgfelden leichten Rückstau bei der Ampel am Place Mérmoz, aber noch im Rahmen von etwa einer Ampelphase Wartezeit. Beim Zoll hatte es kaum Verkehr. Beim Kreisel beim Géant-Casino etwas mehr, aber immer noch gut fliessend. Kurzfristig bei Schulschluss gibt es auch beim Lycée bei der Haltestelle Saint-Exupéry aufgrund der vielen Schulbusse und motorisierten Schülern ein rechtes Gewussel, aber keine Staus. Mit Weil scheint die Situation also überhaupt nicht vergleichbar zu sein.
  • Oha da bin ich erst gerade vor ein Paar Tagen vorbei und da lagen die Gleise in Frankreich noch nicht. Da wird gas gegeben...

  • Ja, im Tramstrecken-Bauen haben die Franzosen Übung. Wenn man Wikipedia glaubt, wurde der grösste Teil des Mülhausener Tramnetz innert dreier Jahren gebaut. Damit verglichen sind diese wenigen Kilometer ohne grössere Kunstbauten in Saint-Louis doch ein Pappenstiel.

    Und die Tramschienen selber sind ja relativ schnell verlegt, das ging ja auch in der Kleinhünigeranlage und Weil ruckzuck. Das Langwierige und Mühsame sind die ganzen Vorbereitungen und Leitungsverlegungen und Kunstbauten zuvor.

  • Bauen da nicht die BVB?
    Ja klar, aber jetzt ging wirklich in kurzer Zeit sehr viel.

  • Gute Frage. Auf die Schnelle kann ich diese Info nirgends finden. An der Strecke konnte ich bisher nur Logos französischer Bauunternehmen sehen und auch an der Stelle, wo die Schienen liegen, deutet nichts auf die BVB hin. Die Schienen sind aber auch erst grob hingelegt, gut möglich, das die BVB jetzt bald mal ins Spiel kommen.

  • IMG_20160514_140610.jpg
    Gleislager am Bahnhof

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    Ob es hier jemals weiter geht?

    (Ohne Bilder)
    Zwischen Soleil und Autobahnbrücke wurden auch erste Gleise lose hingelegt. Auf der Flughafenstrasse-Brücke ist das Gleis schon stärker befestigt, konnte es aufgrund der Verkehrssituation aber nicht im Detail sehen. Auf einem Teil des Place Mérmoz ist das Trasse langsam erkennbar.

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    Wendeschlaufe ist etwas weiter und die Gleise haben die Grenze überschritten (um wenige Meter)

    IMG_20160514_135135.jpg

  • Hier einige neue Infos aus einem Infomail:

    Verlängerung der Tramlinie 3 von Basel nach Saint-Louis: Die ersten Geleise sind verschweisst

    Für die Verlängerung der Tramlinie 3 wurden heute Morgen die ersten Geleise in Saint-Louis verschweisst. Der offizielle Akt auf der Westseite des Bahnhofs Saint-Louis stellt einen weiteren Höhepunkt des Projektes Tram 3 dar. Er wurde im Beisein von Politikerinnen und Politikern, sowie geladenen Gästen aus dem Dreiland gefeiert.

    Alain Girny, Präsident der Communauté d’Agglomération des Trois Frontières, Hans-Peter Wessels, Basler Regierungsrat und Jean-Marie Zoellé, Maire von Saint-Louis betonten die Wichtigkeit des Ausbaus des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs in der Agglomeration Basel.
    “Das erste Verschweissen der Geleise hat grosse symbolische Bedeutung: Es ist einerseits ein Meilenstein des grenzüberschreitenden Projektes und markiert andererseits das baldige Ende von 60 Jahren ohne Tramanschluss in Saint-Louis,“ sagte Alain Girny.

    Jean-Marie Zoellé ergänzte, dass "das Zusammenschweissen der ersten Geleise der Beginn einer neuen Ära für die Geschichte der Stadt ist. Mit dem Tramanschluss des Bahnhofs von Saint-Louis an die Stadt Basel beginnt eine neue Epoche in der Entwicklung unserer Region und der Zusammenarbeit mit unseren Schweizer Freunden."

    Das Unternehmen ETF (Eurovia Travaux Ferroviaires) – der Auftragnehmer für das Verlegen der Geleise – erläuterte den Gästen und der Presse den technischen Vorgang des Verschweissens der Geleise, bei dem eine feste, nahtlose Verbindung entsteht.

    Die Arbeiten für die Verlängerung des Tram 3 von Basel nach Saint-Louis schreiten gut voran. Auf der französischen Seite sind die Arbeiten für die Leitungsverlegungen abgeschlossen. Auf der Schweizer Seite sind die Arbeiten seit November letzten Jahres gut im Gange.

    Bis zum Frühjahr 2017 folgen weitere Strassenbau-, Geleisbau- und Stromversorgungsarbeiten, bis dann die Geleise zwischen der Schweiz und Frankreich verbunden werden können und später im Dezember 2017 der reguläre Trambetrieb aufgenommen werden kann.

    Von Juni bis Dezember 2016 wird die Burgfelderstrasse im Abschnitt Zoll bis Bungestrasse in Fahrtrichtung Basel für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt von Saint-Louis her über den Zoll Basel-Hegenheimerstrasse. Die Zu- und Wegfahrt Burgfelderhof und Pfaffenholz bleibt aber gewährleistet. Für die Fussgänger und Velofahrende bleibt die Burgfelderstrasse passierbar.

    Anfangs Juli und Mitte August muss während je einem Wochenende der Trambetrieb der Linie 3 eingestellt werden. In dieser Zeit werden die Geleise verlegt. Ab Aeschenplatz wird ein Bus-Ersatz auf der Linie 3 verkehren. Das erste Wochenende ist jenes von Freitag 1. Juli bis Sonntag 3. Juli 2016. An diesem Wochenende wird die Burgfelderstrasse für den motorisierten Verkehr komplett gesperrt sein. Das zweite Wochenende wird voraussichtlich Mitte August 2016 folgen.


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