Das U-Abo ist bedroht

  • @ Stephan

    anderer Vergleich...etwas offtopic.

    Du und Dein Nachbar haben beide einen sagen wir mal Toyota Yaris.

    Während Du damit täglich zu arbeit gehst, fährt er nur am Wochenende, zu seiner Mutter nach Zürich.

    Trotzdem bezahlt Ihr die gleichen Steuern, obwohl Du das Angebot mehr nutzt. Ist nun mal so.


    @Renntrabi

    auch da bin ich nicht einverstanden.
    Der Städter kann nichts dafür, dass das Angebot besser ist, er nutzt evt. genau gleich wie Georges eine Strecke, egal ob der nächste Kurs seiner Linie gleich 7.5 später kommt oder erst in einer Stunde.

  • @Dome: Ich schätze ja deine Postings immer, aber der jetzt aufgeführte Vergleich hinkt massiv und vergleicht Birnen mit Äpfeln...

  • @ Stephan
    es ist nicht ein exelenter Vergleich, trotzdem zielt er etwa auf das Selbe.
    Auch wenn er, zugegeben, wirklich hinkt ;)


    Kupplungssurfer
    das mag sein, da hast Du recht.
    Aber trotzdem benutzt er auch nur einen Kurs.


    Aber ich denke, man kann da lange diskutieren.


    Ich hätte ja nichts dagegen, wenn es ein vergünstiges U-Abo für die Zonen 10 + 11 geben würde, aber nur wenn das normale U-Abo so bleiben würde wie es ist.

  • Schaut mal die Preise hier an, damit sollte sich diese Diskussion doch erledigen. Viele sind sich wahrscheinlich gar nicht bewusst, wie günstig die Abos im TNW verglichen mit anderen Regionen in der Schweiz sind.

    Was würde es bringen, wenn am Ende das "Stadt-Abo" Fr. 5.-- günstiger ist und dafür das Abo für den ganzen TNW Fr. 100.-- teurer? Ich persönlich finde die Forderung von BS relativ gefährlich, egoistisch und nicht wirklich durchdacht. Passt aber zu der heutigen Zeit, wo sich viele übervorteilt fühlen und genau schauen und berechnen wollen, das ja nicht jemand anderes von irgendwas profitieren kann und man bereit ist, für winzige vermeintliche persönliche Vorteile Bewährtes zu zerstören.

    Auch Leute, die normalerweise nur in BS herumfahren können profitieren, wenn sie z.B. gelegentlich nach Zürich fahren, in dem sie einfach den IR via Frick benutzen (10 Min. mehr Reisezeit). Ohne Halbtaxabo spart man damit bei einer Retourfahrt über Fr. 20.--

    Wie man es auch immer rechnet, es wird je nach individuellem Gebrauch (es kann ja auch Leute geben, die z.B. nur täglich innerhalb von Sissach herumfahren und Städter die mehrmals pro Woche einen Ausflug in der Region machen) wird sich immer jemand bevor- oder benachteiligt fühlen. Das ist das Grundprinzip eines Abonnements, wenn man das verhindern will, dürfte es nur noch Einzelbillete geben.

  • Gem. Zahlen vom letzten Jahr (Link hat der TNW einen Kostendeckungsgrad von 57%.

    Alleine das U-Abo generiert über 68% der Einnahmen vom TNW. Rechnet man die 7 % Einnahmen vom GA/Halbtax dazu, kommen 75% der TNW Einnahmen von Abo-Besitzer. (PDF Link TNW

    2’126’207 U-Abos wurden verkauft, welche 164’246’462 Fr. an Einnahmen brachten. Also sind das ca. 77.25 Fr. pro U-Abo pro Monat.

    So gesehen (+-) bezahlen die Kantone pro U-Abo Besitzer pro Monat ca. 58 Fr. drauf. Also mit einem U-Abo Preis von monatlich 135 Fr. bis 140 Fr. müssten sämtliche Kosten alleine vom Verursacher bezahlt sein. Das wäre immer noch wesentlich günstiger als in den anderen Verbundsgebieten, welche sicherlich ähnliche, wenn nicht gar weniger Kostendeckungsgrade erreichen als der TNW.

    Fazit (falls meine Berechnungen und Annahmen korrekt sind):

    Mit dem U-Abo macht der TNW alles richtig.

  • Ach ja, noch was:

    Baragge hat ja schön zum Libero verlinkt. Wer dort blöderweise durch 8 oder mehr Zonen fahren möchte, bezahlt 2660 Fr. im Jahresabo. Da ist der Schritt zum GA mit rund 1000 Fr. wesentlich kleiner, nimmt man noch an, dass die meisten ein Halbtax-Abo (Kosten von ca. 150 Fr. bei 3 - Jahres-Abo) besitzen, ergeben sich nur noch Mehrkosten von 740 Fr. und man kann in der ganzen Schweiz rumfahren.

    Und bei einem GA, an wen gehen wohl diese Einnahmen zum grössten Teil? An den Tarifverbund, wo die Person wohnt oder an die SBB?

  • Gerade weil das U-Abo so günstig ist, haben es so viele.

    Und weil sie das U-Abo haben, machen sie im Zweifel eine Fahrt per öV statt Auto (Auto kostet bei jeder Fahrt, öV nicht).

    Wird aber am Erfolgsmodell U-Abo geschraubt passiert Folgendes:

    Weil es deutlich teurer wird und/oder man nur noch in bestimmten Zonen fahren darf, verzichten Gelegenheitsfahrer auf das U-Abo. Folge: Weniger Leute haben ein U-Abo bei gleichen Gesamtkosten, das U-Abo schlägt noch mehr auf (und noch mehr Leute verzichten auf das U-Abo).

    Weil es deutlich teurer wird und/oder man nur noch in bestimmten Zonen fahren darf, verzichten Gelegenheitsfahrer auf das U-Abo und fahren dafür Auto, was die Strassen noch mehr verstopft und Tram und Bus bleiben noch mehr stecken, was wiederum die Attraktivität verringert.

    Schlussendlich nutzen weniger Leute den öV und weniger Leute müssen das gleich hohe Angebot bezahlen. Über kurz oder lang wird gespart, sprich das Angebot ausgedünnt. Das wiederum wird einige Leute dazu veranlassen, kein U-Abo mehr zu lösen, womit auch hier neue Finanzierungsprobleme auftauchen.

    Daher: Hände weg vom U-Abo! (Gottseidank hats auch die Politik begriffen).

  • hab heute dort bei telebasel angerufen wurde durchgestellt habe gefragt wiso die tramfahrzeuge mehr kosten als früher
    aber der büttiker kam dan mit dem argument die sind ja nicht teurer als früher , von personalkosten usw schaut am besten selber in telebasel erster anrufer war ich wollte mein namen nicht gennant haben

  • Nun ja, wenn man bedenkt, welche Anforderungen heutige Trams erfüllen müssen und welche Inflation die letzten 40 Jahre (nicht nur die letzten 5 Jahre) war, dann könnte durchaus sein, dass Trams nicht wirklich "mehr" kosten.

    Und es hätte mich stark gewundert, wenn Herr Büttiker solche Zahlen und Fakten aus dem Bauch heraus sagen könnte.

  • Zitat

    Original von pgru
    Nun ja, wenn man bedenkt, welche Anforderungen heutige Trams erfüllen müssen und welche Inflation die letzten 40 Jahre (nicht nur die letzten 5 Jahre) war, dann könnte durchaus sein, dass Trams nicht wirklich "mehr" kosten.

    Und es hätte mich stark gewundert, wenn Herr Büttiker solche Zahlen und Fakten aus dem Bauch heraus sagen könnte.

    Um das genau sagen zu können, muss man sich sowieso einigen, was man unter Kosten für ein Tram genau versteht: Meint man dabei nur das Fahrzeug an sich, seine Kosten bezogen auf die Anzahl Plätze oder die Kosten bezogen auf den (Sitz-)platz pro Fahrt oder Kilometer inkl. Energie, Unterhalt, Kauf, Infrastruktur und Personal.

  • Naja, jetzt die Absetzung Büttikers als TNW-Vorsitzender mit Abschaffungsbestrebungen des U-Abos in Verbindung zu bringen, finde ich aber ein bisschen sehr an den Haaren herbeigezogen. Das grenzt an einer Verschwörungstheorie. /edit: Vor allem, wenn die Kantone mit der neuen Struktur mehr Mitspracherecht erhalten. Es kann nicht im Interesse der Kantone sein, das U-Abo abzuschaffen.

    Und klar, die S-Bahn ist unnötig und grössenwahnsinnig. So war es auch die Zürcher S-Bahn mit beiden Durchmesserlinien, welche der Stadt einen hohen volkswirtschaftlichen Gewinn gebracht und den MIV in der Stadt zum Stagnieren gebracht hat. Und auch die Genfer Durchmesserlinie, alles unnötig und grössenwahnsinnig. Wer braucht schon S-Bahnen. :evil: (Achtung Sarkasmus…)

    Dass Leute immer Tram und S-Bahn gegeneinander ausspielen müssen. :evil: Beide haben eine andere Funktion und ergänzen sich. Der Ausbau des Tramnetzes macht die S-Bahn als Grobverteiler nicht überflüssig, und umgekehrt ebenso wenig. Und auch die S-Bahn wird nicht das U-Abo abschaffen… :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (28. Juni 2013 um 15:09) aus folgendem Grund: edit