30er: Chaos nimmt kein Ende

  • Zu den Taxis: Damals wurde von den Taxifahrern ja reklamiert, dass auf dem Standplatz auf der rechten Seite neu nicht mehr das vorderste, sondern jeweils das hinterste Fahrzeug bevorzugt wird. Da man ja die Randeinfassungen der Tramgleise entfernen will, könnte man die Fahrbahnen dort irgendwie überkreuzen und die Taxis die Schlaufe in der Gegenrichtung befahren lassen. So wäre der vorderste Taxi wieder wirklich zuvorderst. Aber das ist ja nur ein Nebenproblem.

    Zum Bachmann: Dass die wartenden Fahrgäste nicht in den Laden hinein gehen, liegt wohl daran, dass sich der Bachmann für sie zu wenig bemerkbar macht. Er steht dort zu sehr im Schatten des Busses und seiner Sonnenstoren. Ich selbst vergesse auch immer, dass dort der Bachmann ist; für die Fahrgäste wird er wohl als nichts als eine dunkle Wand wahrgenommen. Vielleicht sollte er seine Fassade für die davor stehenden Leute ansprechender gestalten. Sonst würde sich nämlich jeder freuen, eine Bushaltestelle unmittelbar davor zu haben, die ihm die Kunden bringt.

    Langfristig bleibt die Lösung für dieses Problem der Bushaltestelle immer noch die Umstellung auf Tram. Es ist übrigens erfreulich, dass der Vorstoss im Artikel Erwähnung findet und man tatsächlich auch bei der BVB dem gegenüber eher positiv gesinnt zu sein scheint. Aber dann wird der Centralbahnplatz wohl aus Kapazitätsgründen der Gleisanlage wieder umgebaut werden müssen. Und wenn die BVB vorhat, kurzfristig noch mehr Busse auf dem 30er einzusetzen, wird sich wohl meine Befürchtung bestätigen, dass auf die O 405 GN2 trotz Ersatz nicht verzichtet werden kann.

  • Wie wärs mit einem Doppelgelenktrolley? :rolleyes:
    Aus meiner Sicht die idealste Lösung wäre, die 30er Haltestelle dorthin zu verlegen, wo nun der 50er hin verlegt wird. Den 50er kann man belassen und die jetzige Haltestelle der Linie 30 geht an den 48er. Nur leider lässt sich das nicht umsetzen, da der 30er nicht von der anderen Seite her zum Bahnhofsplatz fahren kann.
    Scheint mir eine sehr schwierige Situation zu sein.

  • Zitat

    Original von kriminalTango
    ...dann wird der Centralbahnplatz wohl aus Kapazitätsgründen der Gleisanlage wieder umgebaut werden müssen.

    Es braucht nach meinen Überlegungen ein Gleis Null. Zu erschliessen ist es mit einem neuen Eulerbogen aus Rtg. Elisabethenanlage (Seite Küchengasse). Hierzu muss der Treppenabgang zum Veloparking verlegt werden. Die Wegfahrt Rtg. Heuwaageviadukt erfolgt aus Gleis 3.

    Erwünscht sind zudem ein neuer Markthallenbogen und ein Genferhausbogen als Verbindungen von und zur Stammstrecke (d.h. von Viaduktstrasse links und rechts an der Markthallenbrücke vorbei Rtg. Heuwaageviadukt <-> Centralbahnplatz).

    Ist machbar. Verglichen mit neueren Autobahnprojekten (Nordtangente, geplanter Kleinhüningen-Autobahnanschluss, Osttangenten-Einhausung) ein Pappenstil.


    Zitat

    Original von kriminalTango
    ...und man tatsächlich auch bei den BVB dem gegenüber eher positiv gesinnt zu sein scheint.

    Die BVB sind nicht das Problem, der Vize war bei der Unterschriften-Überreichungs-Extrafahrt persönlich mit dabei.

    Es ist eher das MobAmt, welches den BVB bzgl. Bürokratie den Rang abgelaufen hat. Es behandelt Tram 30 uninspiriert und scheint tramskeptisch. Ein parlamentarischer Vorstoss zur Tram 30-Machbarkeit, welcher als Steilpass gedacht war, bleibt weiter beantwortet.

    Dennoch: Die Voraussetzungen sind besser denn je, es braucht aber noch viel Überzeugungsarbeit.

  • Eigentlich hat man die ganze Trolley-Oberleitung ja nur abgebaut um sie schön zu putzen und dann frisch auf Hochglanz poliert wieder aufzuhängen. - Offensichtlich hat man den Arbeitsaufwand etwas unterschätzt und es dauert nun sieben statt ½ Jahre... naja...

  • Zitat

    Original von Gränzdrämmler
    ...

    Ist machbar. Verglichen mit neueren Autobahnprojekten (Nordtangente, geplanter Kleinhüningen-Autobahnanschluss, Osttangenten-Einhausung) ein Pappenstil.


    ...

    Dieser Seitenhieb mussta ja wieder Mal kommen ;)

  • Ist aber vollauf berechtigt. Beim MIV hat man das Geld und denkt überhaupt in völlig anderen Dimensionen. Möchte man in den ÖV schon nur 30-40 Mio. investieren, bemängelt der Durchschnittsbasler gleich, dass das doch alles viel zu teuer sei.

    Oder anders gesagt: Wir sollten aufhören Kleingeister zu sein. Ob eine Idee teuer ist, hängt eben nicht von der nackten Zahl ab, sondern sehr viel mehr vom herrschenden Diskurs. In Zürich ist dieser Diskurs ganz eindeutig so strukturiert, dass über die Kosten kaum geredet wird, sondern klar der Wille im Vordergrund steht Infrastrukturmässig Spitze zu sein - ganz dem Zürcher Selbstverständnis entsprechend, in der gleichen Liga zu spielen wie München, Paris oder Milano. Dass Zürich eigentlich einige Nummern kleiner ist, spielt keine Rolle, im Gegenteil, durch und dank diesem Diskurs hat Zürich in den letzten 20 Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht und ist allen anderen Schweizer Regionen davon gesprintet.

    Ganz anders Basel, welches sich einerseits darin suhlt, vom Rest der Schweiz zu wenig beachtet zu werden, aber andererseits Meister darin ist, selber gleich alle grösseren Projekte abzuwürgen. Und wie Gränzdrämmler richtig bemerkt hat, für den MIV haben wir das Geld sehr wohl gehabt. Nichts anderes, als den gleichen Diskurs auch beim ÖV zu haben, ist anzustreben. Die technischen Instrumente, sprich Infrastrukturfonds, sind auf Bundesebene sehr wohl vorhanden und müssten endlich auch in unserer Region eingerichtet werden. Aber eben, dafür müssten wir zuerst lernen, in grösseren Dimensionen zu denken.

  • Achtung! Gemäss altem Finanzierungsmodus hatten die Kantone je nach Finanzkraft einen mehr oder weniger beträchtlichen Teil der Autobahn-Baukosten mitzutragen. Der Jura z.B. nur sehr wenig, Basel-Stadt als finanzstarker Kanton sehr viel. Im Fall der Nordtangente waren es, wenn ich mich nicht irre, ganze 35%, die Basel-Stadt bezahlen musste. Bei ca. 1,5 Mlrd. waren es also 500 Mio Franken!
    Sowas geht nur allzu rasch vergessen, aber eben, im Falle des MIV werden solche enormen Summen einfach als selbstverständlich genommen. Doch wenn für den MIV das Geld da war, dann darf man nicht behaupten, dass es im Falle des ÖV fehlen würde. Was fehlt ist vor allem eins: der Wille.

  • Die Zürcher derart loben - naja, das sind ja auch nur Menschen, die das Pech haben, etwa 90 km näher an Oesterreich zu sein als die Basler.

    Aber ja, der Basler denkt finanziell zuerst an die eigene Situation ("me gitt nyt!") und teilt die eingegangenen Steuerbatzen halt eben anders ein. Denn schliesslich müssen mit dem Steuergeld diverses anderes auch bezahlt werden, wie beispielweise der Unterhalt der öffentlichen Friedhofanlagen oder die Anschaffung von Bleistiftspitzgeräten mit Handkurbel. Die braucht es auch im Computerzeitalter. Deshalb fragt sich Basel immer zuerst, und das zu Recht: Was koschtet's?

    Basel tickt nun einmal anders, das schleckt nun wirklich keine Geiss weg. Sicher nicht. Aber deswegen den MIV noch stärker einschränken zu wollen, ist doch etwas übertrieben. Dank dem MIV gibt es tausende Arbeitsplätze, auch hier in Basel und dank dem MIV fliessen auch etliche Steuerfranken in die Kasse des gebeutelten Kantons.

    Zürich mit Basel vergleichen? Aber nai au!

  • Zitat

    Original von Dante Schuggi
    Die Zürcher derart loben - naja, das sind ja auch nur Menschen, die das Pech haben, etwa 90 km näher an Oesterreich zu sein als die Basler.


    Und wir sind 20 km näher an Deutschland. ;)


    Zitat

    Original von Dante Schuggi
    Aber ja, der Basler denkt finanziell zuerst an die eigene Situation ("me gitt nyt!") und teilt die eingegangenen Steuerbatzen halt eben anders ein. Denn schliesslich müssen mit dem Steuergeld diverses anderes auch bezahlt werden, wie beispielweise der Unterhalt der öffentlichen Friedhofanlagen oder die Anschaffung von Bleistiftspitzgeräten mit Handkurbel. Die braucht es auch im Computerzeitalter. Deshalb fragt sich Basel immer zuerst, und das zu Recht: Was koschtet's?


    Die Anschaffung von Bleistiftspitzgeräten mit Handkurbel! :D

    Das Geld wird aber hoffentlich nicht wegen diesen fehlen… ;)


    Zitat

    Original von Dante Schuggi
    Basel tickt nun einmal anders, das schleckt nun wirklich keine Geiss weg. Sicher nicht. Aber deswegen den MIV noch stärker einschränken zu wollen, ist doch etwas übertrieben. Dank dem MIV gibt es tausende Arbeitsplätze, auch hier in Basel und dank dem MIV fliessen auch etliche Steuerfranken in die Kasse des gebeutelten Kantons.


    Der ÖV bringt aber mehr Geld als der MIV und kostet auch verhältnismässig weniger. ;) Es macht aus wirtschaftlicher Sicht durchaus Sinn, durch solche Infrastrukturausbauten den Modal Split zugunsten des ÖVs zu verschieben, auch wenn beim MIV abgebaut werden würde.


    Zitat

    Original von Dante Schuggi
    Zürich mit Basel vergleichen? Aber nai au!


    Gut, in der Basler Agglomeration wohnen um die 300'000 Leute weniger als in der Zürcher… M. E. auf die Landes- und Kantonsrenzen und die Politik (allgemein die Mentalität, eben das "anders Ticken") zurückzuführen. Aber so viel weniger sind das auch nicht.

  • ^ Oder biogasbetriebene… :D

    @ stevecam: Nein, ich meinte die ausländischen Anteile inbegriffen. Die Trinationale Agglomeration Basel hat doch "nur" 830'000 Einwohner; die Agglomeration Zürichs dagegen 1,1 Millionen. ;) Nichtsdestotrotz ist der Unterschied nicht so wahnsinnig gross und Basel ist eben kein Dorf, wie viele behaupten oder es gerne hätten. X( Hätte Basel die Grenzen nicht gehabt und wäre genauso kräftig eingemeindet worden, so wäre aber tatsächlich mehr los. Dann hätten wir vielleicht auch schon die verschiedenen Tramprojekte realisiert, wie auch den Wisenbergtunnel und das Herzstück.

  • @ kriminalTANGO: aber doch bloss, weil die Zürcher Agglo bei St. Gallen im Osten anfängt und kurz vor Bern im Westen aufhört. Und bei Schaffhausen
    im Norden beginnt und hinter Luzern/Zug endet!! Wenn wir die selben Grosskotzgrenzen der Agglo ziehen würden, käme noch viel mehr zusammen...

    Einmal editiert, zuletzt von stevecam (25. März 2010 um 19:37)

  • ^ Nicht ganz. Das würde eher auf die Metropolregion Zürich zutreffen, welche hier zu sehen ist (Quelle: Wikipedia):

    Die Agglomeration ist aber viel kleiner: Siehe hier; es handelt sich um den grossen Flecken um Zürich herum. Derjenige um Basel herum reicht über die Landesgrenzen hinaus und ist in der Tat flächenmässig etwa gleich gross.


    /edit: Bemerkenswert ist, dass jedoch die Metropolregion Basel einwohnermässig nur halb so gross ist als die Basels Agglomeration, da sie nur den Schweizer Teil abdeckt.

    (Und übrigens soll die Bevölkerung der Agglomeration Zürich gemäss dieser Quelle mittlerweile auf 1,17 Millionen angestiegen sein.)

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (25. März 2010 um 22:52)