Ein weiteres Postulat wurde ebenfalls heute von Sarah Martin, Grüne, im Landrat eingereicht:
Fünf Buslinien verkehren ab Bahnhof Gelterkinden. Dieser dient damit nicht nur den EinwohnerInnen der Standortgemeinde, sondern als ÖV-Knotenpunkt auch allen PendlerInnen, welche aus den vierzehn umliegenden Baselbieter Gemeinden sowie aus den angrenzenden Aargauer und Solothurner Gemeinden mit dem ÖV zur Arbeit oder in die Schule fahren. Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet weit über 15'000 Personen.
Die meisten PendlerInnen, welche nach Basel reisen, bevorzugen für ihren Arbeitsweg den Schnellzug, welcher rund einen Drittel schneller ist als die Regio-S-Bahn. Da bis heute Gelterkinden aber nur mit einem Schnellzughalt pro Stunde bedient wird, weichen immer mehr Leute nach Sissach aus, wo sie ein besseres Bahnangebot haben (zwei Schnellzüge pro Stunde und Direktverbindung nach Zürich). Dieses Ausweichen nach Sissach kann keine Lösung sein. Gelterkinden braucht einen zweiten Schnellzughalt.
Die Situation ist im Moment sehr unbefriedigend, da immer mehr PendlerInnen nach Sissach ausweichen und dafür auf das Auto angewiesen sind. So wird unnötiger Mehrverkehr in den mit Durchgangsverkehr ohnehin schon stark belasteten Gemeinden Gelterkinden und Böckten generiert. Mit der Verlängerung der Buslinie Sissach-Böckten bis zum Bahnhof Gelterkinden könnte diese Situation provisorisch verbessert werden. Heute fährt der Bus von Sissach nach Böckten und wendet nur wenige hundert Meter vor dem Bahnhof Gelterkinden.
Ein weiteres Problem besteht am Knotenpunkt Gelterkinden seit der Schliessung des Bahnschalters. Seit einigen Jahren verkauft in Gelterkinden das AVEC Personal Billette. Das Angebot ist allerdings sehr eingeschränkt und umfasst wenig mehr, als das, was man auch am Billettautomat beziehen kann. So werden zum Beispiel keine Billette ins Ausland verkauft und auch andere Angebote der SBB können nur beschränkt genutzt werden. Ausserdem ist das AVEC Personal oft überfordert mit der zusätzlichen Aufgabe, welche natürlich nicht der eigentlichen Ausbildung einer/s Detailhandelsangestellten entspricht.
Der Regierungsrat wird darum eingeladen,
1. auf den nächstmöglichen Zeitpunkt, als Übergangslösung bis der zweite Schnellzughalt in Gelterkinden Realität ist, einen provisorischen Betrieb mit verlängerter Buslinie nach Gelterkinden Bahnhof (mit Anschluss in Sissach an den IR Zürich-Basel) einzurichten.
2. bei den SBB erneut einen zweiten Schnellzughalt in Gelterkinden zu fordern, damit dieses überfällige Angebot in naher Zukunft provisorisch, spätestens aber mit dem nächsten Leistungsauftrag definitiv eingeführt werden kann.
Quelle: bl.ch