Tram Zürich West

  • Im Dezember 2010 soll die neue Tramlinie zwischen Escher-Wyss-Platz und Bahnhof Altstetten in Betrieb kommen, ein Jahr später als geplant.

    Von Jürg Rohrer

    Ursprünglich hätte die Tramlinie 18, wie sie früher hiess, die Fussballfans im Juni 2008 zu den drei EM-Spielen im neuen Hardturm fahren sollen. Dieser tollkühne Fahrplan aus dem Jahr 2003 landete jedoch im Papierkorb, als klar wurde, dass der Hardturm bis zur Euro 08 nicht steht. Danach sprachen Stadt- und Regierungsrat stets vom Dezember 2009. Mittlerweile ist auch dieses Datum überholt, neu gilt: Dezember 2010, gleichzeitig mit dem Fahrplanwechsel.

    Beschlossen wurde die erneute Verschiebung von der Projektaufsicht Tram Zürich-West/Umbau Pfingstweidstrasse, der je zwei Mitglieder des Stadt- und des Regierungsrates angehören. Eine offizielle Bekanntgabe dieses Beschlusses gab es nicht, höchstens beiläufige Erwähnung. Schwarz auf weiss ist das neue Datum jetzt aufgeführt im «Regenbogen», der Personalzeitschrift der Zürcher Verkehrsbetriebe.

    Stadtrat Andres Türler erklärt auf Anfrage, die Projektaufsicht habe Ende September nochmals alle Faktoren des aufwändigen Projekts beurteilt, Rechtsmittel und politische Prozesse inbegriffen, und sei zum Schluss gekommen, dass Dezember 2010 ein realistisches Ziel sei. Ohne Euro 08 im Hardturm fehle ohnehin die Notwendigkeit einer Parforceleistung. Wichtiger als 2009 sei ihm, dass alle in der Projektaufsicht voll hinter dem Vorhaben stünden.

    Abstimmung im Juni 2007

    Die neue Tramlinie durch den Kreis 5 führt vom Escher-Wyss-Platz über Pfingstweidstrasse, Hardturm, Aargauerstrasse zum Bahnhof Altstetten, wo auf der Nordseite eine Wendeschleife gebaut wird. Die Strecke ist drei Kilometer lang. Wie sie befahren wird, ob mit einer neuen Linie oder der Verlängerung einer bestehenden, ist noch nicht bekannt.

    Das neue Tram soll einerseits das Entwicklungsgebiet Zürich-West erschliessen, in dem in einigen Jahren mit 31'000 Arbeitsplätzen und 6000 bis 7000 Einwohnern gerechnet wird; anderseits dient es als Zu- und Wegbringer zum Hardturm-Stadion. Die VBZ rechnen mit täglich 23'000 Fahrgästen.

    Gleichzeitig mit der Tramlinie wird die Pfingstweidstrasse zur vierspurigen Nationalstrasse SN 1.4.1 umgebaut, die für täglich rund 50'000 Autos angelegt ist - gleich viele wie heute. Tram und Strasse zusammen kosten 299 Millionen Franken. Von den 149 Millionen für die SN 1.4.1 zahlt der Bund 58 Prozent, der Kanton 42.

    Der Bau der Tramlinie kostet 150 Millionen Franken. 90 Millionen zahlt der Kanton aus dem Verkehrsfonds, hinzu kommen weitere kantonale Beiträge für das übergeordnete Strassennetz. Die Stadt zahlt 47 Millionen Franken für Anpassungen der kommunalen Strassen, für eine zusätzliche Haltestelle beim Hardturm, für Wartehäuschen, Zugänge, Grüntrassee und Gestaltung.

    20 Einsprachen hängig

    Die 47 Millionen der Stadt müssen vom Volk bewilligt werden; die Abstimmung ist auf Juni 2007 angesetzt. Im selben Jahr könnte es auch eine kantonale Volksabstimmung geben, falls gegen den Beitrag, den der Kantonsrat bewilligt, das Referendum ergriffen wird.

    63 Einsprachen gingen im letzten Frühjahr gegen das Vorhaben ein. Nach Auskunft von René Guertner, Projektleiter Tram Zürich-West, konnten zwei Drittel davon erledigt werden, entweder mit einer Vereinbarung oder infolge Rückzugs. Rund 20 Einsprachen werden vom Bundesamt für Verkehr weiterbehandelt. Er hofft, Ende 2007 mit den Vorarbeiten beginnen zu können.

    Quelle: Tagesanzeiger 16.01.2006

  • Für den Bau der neuen Tramlinie in Zürich-West beantragt der Regierungsrat beim Kantonsrat 90 Millionen Franken.

    Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 150 Millionen Franken, die Stadt zahlt 59 Millionen. Das Bauprojekt soll gleichzeitig mit dem Umbau der Pfingstweidstrasse umgesetzt werden, die Inbetriebnahme der Tramlinie ist auf Ende 2010 geplant, wie der Regierungsrat mitteilt.

    Das Projekt umfasst eine neue Tramlinie, die vom Escher-Wyss-Platz zum Bahnhof Altstetten führt. Ausserdem werden der Escher-Wyss-Platz sowie die Hard- und die Aargauerstrasse, auf denen das Tram verkehren wird, neu gestaltet und aufgewertet.

    Mindestens ein Volksentscheid

    Über den Kredit muss der Kantonsrat entscheiden und falls das Referendum ergriffen wird, hat das Volk das letzte Wort. Auch über den Beitrag der Stadt Zürich müssen noch der Gemeinderat und die Stimmberechtigten entscheiden.

    Mit den eigentlichen Bauarbeiten wird im Februar 2008 begonnen, so dass die neue Tramlinie ihren Betrieb auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2010 aufnehmen kann. (grü)

    Quelle: tagesanzeiger.ch

  • In Zürich hat man offenbar, obwohl auch dort die Finanzlage nicht rosig ist, den Willen, den öffentlichen Verkehr zünftig zu unterstützen und das Tram auszubauen.

    Warum nicht auch in Basel? Könnte es sein, dass die Regierung nicht wirklich Willens ist?

  • ja, was eigentlich bei einer solchen regierung erstaunlich ist... in der aktuellen VIA die in den bahnhöfen aufliegt gibt es einen artikel bezüglich aussbau. nur stellen sie es dort so dar, als ob basel sein system änlich dem von zürich und bern ausbauen möchte... schön wärs!

  • Ich habe den Artikel in „Via“ auch gelesen. Vermutlich haben die Verfasser die Basler Ausbaupläne aus reiner Eidgenössischen Freundschaft erwähnt. Nicht erwähnt haben sie, vielleicht aus demselben Grund, alle die verhinderten Pläne: Verlängerung der Linie 8 nach Allschwil, Claragrabenlinie, Verlängerung der Linie 3 in Birsfelden usw. Bis jetzt bleiben die ganzen schönen Reden nur Lippenbekenntnisse.
    Auch die „Optimierungen“ und der „Ausbau“des Busnetzes (2001, 2004, 2005) sind reine Schönfärbereien: Bis jetzt fehlt der Nachweis, dass sie zu einer Steigerung der Effizienz des gesamten Netzes geführt haben. Der Bestand an Bussen ist leicht gesunken, die Anzahl Kurse im Einsatz ist drastisch gesunken, einzelne Linien sind chronisch überlastet. Der so hoch gelobte „Erfolg“ der Linie 34 beruht nicht auf der Umstellung auf Diesel, sondern auf der Fusion zweier Linien und dem Parallelverkehr in der Innenstadt. 2004 hat die Trolleybuslinie 31 mit 8 Wagen 7 Mio. Fahrgäste befördert, die übrigen 12 Buslinien mit 65 Wagen (ohne Wagen der Vertragslinien) 23 Mio, die 8 Tramlinien 100 Millionen. Die Linie 31 hat pro Wagenkilometer 14 Fahrgäste befördert, die übrigen Buslinien 6 Fahrgäste, das Tram gut 8 Fahrgäste. Zu erwähnen ist, dass beim Bus pro Wagen ein Fahrer notwendig ist, beim Tram nur pro Kurs (Linie 1/14 1 Wgf für 3 Wagen). Der langen Rede kurzer Sinn: Der Trolleybus ist auf Linie 31 optimal eingesetzt und bringt pro Wagenkilometer gegenüber den Diesel und Gasbussen das 2 ½ fache an Einnahmen. Am besten ist das Kosten/Nutzenverhältnis beim Tram. Eine Effizienzsteigerung lässt sich am besten mit Investitionen erreichen und nicht mit böhmischen Dörfern.

  • VBZ-Linie 8 soll schnellstmöglich an den Escher-Wyss-Platz führen

    mju. Das Tram Zürich-West ist in dieser Woche mit Hochgeschwindigkeit unterwegs. Am Montag hatte der Kantonsrat beschlossen, 90 Millionen Franken an das Vorhaben zu zahlen. Und gestern hat der Stadtzürcher Gemeinderat Ja gesagt zu einem Kredit von 59 Millionen Franken. Dank Bundesbeiträgen werden sich die Kosten für den Kanton schliesslich auf 45 Millionen Franken halbieren; für die Stadt Zürich dürfte nach der Auszahlung aus Bern ein Beitrag von rund 23 Millionen Franken bleiben. Die neue Linie wird vom Escher-Wyss-Platz zur Nordseite des Bahnhofs Altstetten führen.

    Nicht ohne Nebengeräusche

    Das Tram Zürich-West ist dank diesen beiden Entscheiden zwar gut unterwegs, doch ohne Nebengeräusche verläuft die Fahrt nicht. Am Montag hat der Bund der Steuerzahler angekündigt, er werde gegen den Kantonsratsbeschluss das Referendum ergreifen. In Zürich ist eine Volksabstimmung obligatorisch. Der städtische Urnengang wird wohl ohne grössere Mühe zu gewinnen sein. Zwar sind die Kritiker innerhalb der SP und der Grünen auch am Mittwochabend nicht verstummt; doch handelt es sich um einzelne Stimmen mit wenig Rückhalt. Auch der oft beschworene Widerstand im Quartier ist keine Volksbewegung, sondern ein Misston in einem Chor der Zustimmung - oder der Gleichgültigkeit. Projekte zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs haben in der Stadt Zürich bisher immer eine klare Mehrheit gefunden. Etwas anders sieht die Situation auf Kantonsebene aus. Der Bund der Steuerzahler hat gute Chancen, die nötigen Unterschriften für sein Referendum zusammenzubringen. Den Bewohnern des Kantons ein Erschliessungsprojekt in einem neuen Stadtteil Zürichs zu verkaufen, dürfte zwar nicht so einfach werden. Bei der Vorlage zur Glatttalbahn resultierte im Kanton aber ein deutliches Ja.

    Gegen das Tram sprachen sich geschlossen nur die AL und die SVP aus. Die SVP glaubt, das Tram sei unnötig, weil die Nachfrage noch gar nicht da sei. Die Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung in Zürich seien übertrieben, erklärte Bruno Amacker (svp.). Ohnehin hätten sich die Entwicklungsgebiete Zürichs ganz anders entwickelt als prognostiziert. Da hat Amacker recht. Nur ist es nicht etwa langsamer gegangen, als man dachte, sondern viel zügiger. Das Zentrum Zürich Nord wurde fast zehn Jahre schneller zu Neu-Oerlikon, als die Stadt ursprünglich gedacht hatte. Eine ähnlich rasante Entwicklung ist derzeit in Affoltern im Gang. Und auch in Zürich-West ist das Tempo hoch, die Investoren stehen Schlange. Der gute Gang der Wirtschaft hat auf dem Büromarkt nach Jahren der Stagnation eine stärkere Nachfrage ausgelöst. Im bereits heute stark verkehrsbelasteten Zürich-West ist das Tram nötig, um möglichst viele Pendler zum Umsteigen zu bewegen. Die von der SVP vorgeschlagene Buslinie ist keine Alternative. Diese würde die Stadt 115 Millionen Franken kosten, wie Stadtrat Andres Türler erklärte, ohne dass sie dafür einen Rappen vom Kanton oder vom Bund erhielte.

    Temporeduktion auf Pfingstweidstrasse

    Die Kritik der linken Ratsseite hat sich an einem anderen Punkt entzündet. Mit dem Einbau der Tramgleise wird auch die Pfingstweidstrasse umgestaltet. Die Gegner befürchten nun, mit diesem Umbau werde diese Nationalstrasse für alle Ewigkeit zementiert. Doch das ist ein Irrtum: Der Bund kann die Strasse ohnehin umbauen, ob das Tram nun kommt oder nicht. Vor allem aber resultieren aus den Eingriffen erhebliche Vorteile. Aus der heutigen Strasseneinöde entsteht zwar keine Schönheit, aber die Dominanz des Autos wird eingedämmt. Das Tempo sinkt von 60 auf 50 Kilometer pro Stunde, wie Stadtrat Martin Waser erklärte. Neue Fussgängerstreifen machen es möglich, die Verkehrsachse in einem Zug zu überqueren. Es wird endlich ein Velostreifen geschaffen, die Fahrbahnen werden leicht verschmälert. Insgesamt sinkt die Verkehrskapazität zwar nicht - sie wird aber auch nicht grösser. Vorteile resultieren auch für die Hardturmstrasse: Sie wird abklassiert und attraktiver gestaltet.

    Der Umbau der Pfingstweidstrasse bedeutet also nicht, dass in Zürich-West eine Autobahn entsteht, wie manche Linke meinen. Und der Bau der Tramlinie erfolgt auch nicht vorschnell, wie die SVP glaubt. Wenn schon, dann ist der Ausbau des Stadtzürcher Tramnetzes in den letzten Jahren zu langsam erfolgt. Insbesondere fehlt eine tangentiale Tramlinie über die Eisenbahngleise und die Limmat. Der Rat hat dieses Defizit erkannt und eine Motion der Grünen überwiesen, mit welcher die Verlängerung der Tramlinie 8 über die Hardbrücke in Richtung Escher-Wyss- Platz beschleunigt werden soll. Die Volksabstimmung über das Tram Zürich-West wird in der Stadt wohl am 17. Juni erfolgen. Eine Referendumsabstimmung im Kanton könnte zum gleichen Datum oder erst im November stattfinden.

    Quelle: nzz.ch

  • Stadtzürcher Abstimmungsvorlage vom 17. Juni

    Das Tram ist viel effizienter als der Bus

    Das Komitee «Ja zum Tram Zürich-West» stellt seine Argumente vor

    Ein politisch breit abgestütztes Komitee setzt sich für den Bau des Trams Zürich-West ein. Seine Mitglieder befürworten die neue Tramlinie auch darum, weil sie viel effizienter ist als die von den Gegnern vorgeschlagene Busverbindung und weil sie Investoren geradezu anlockt.

    mju. Die Vorlage für eine neue Tramlinie in Zürich-West wird auch von einem Ja-Komitee mit Mitgliedern aus verschiedenen politischen Parteien, der Wirtschaft sowie der Wissenschaft unterstützt. Vertreter des Komitees «Ja zum Tram Zürich-West» haben sich am Dienstag an einer Medienorientierung für den Bau der neuen Verkehrsverbindung eingesetzt. Zu erfahren waren nicht nur die bereits bekannten Argumente für den Bau der neuen Tramlinie. Ulrich Weidmann, Professor am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) der ETH Zürich, erläuterte anhand von aktuellen Zahlen aus der Forschung, warum er den Bau einer Tramverbindung als bessere Lösung ansieht als die von manchen Gegnern vorgeschlagene Buslinie. Ein Cobra- Tram kann rund einen Drittel mehr Fahrgäste transportieren als der grosse Doppelgelenkbus der VBZ und sogar doppelt so viele wie ein normaler Gelenkbus.

    Günstigeres Tram

    Grosse Busse brauchen ausserdem wie das Tram eine eigene Fahrspur, was zu hohen Investitionskosten führt. Zwar liegen die Kosten insgesamt tiefer als bei einem Tram. Die Schienenfahrzeuge stehen aber rund dreimal so lange im Einsatz wie ein Bus. Längerfristig kommt eine Tramlinie darum sogar günstiger als eine Busverbindung.

    Das Tram ist bei der angepeilten Kundschaft zudem deutlich beliebter als der Bus, wie Weidmann anhand von Beispielen ausführte. So erzielen wiederbelebte Regionalbahnen in Deutschland stets eine Nachfrage, die über den Erwartungen der Verkehrsplaner liegt. Die Planer sprechen in diesem Zusammenhang bereits von einem «Schienenbonus». Mit dem Tram Zürich-West entsteht eine Direktverbindung an den Hauptbahnhof, das Central, den Limmatquai und das Bellevue. Damit wird bei der Fahrt ins Stadtzentrum ein Umsteigen unnötig - eine entscheidende Frage, wenn es bei den Konsumenten um die Wahl ihres Verkehrsmittels geht.

    Für die Tramlinie sprechen laut Weidmann auch städteplanerische Überlegungen. International hat es sich erwiesen, dass der Wert der Immobilien in einem Gebiet steigt, sobald dort eine Stadtbahn oder eine Tramlinie gebaut wird. Dies veranlasst die Investoren dazu, auch tatsächlich in neue Bauten zu investieren. «Wo ein Tram fährt, entwickelt sich die Stadt anders als dort, wo der momentane Bedarf aufgrund einer kurzfristigen Optik durch Busse abgedeckt wird», erklärte Weidmann. Zukunftsgerichtet ist das Tram für Weidmann aber noch aus einem weiteren Grund. Es erschliesst nämlich nicht nur die Innenstadt mit dem Gebiet Zürich-West, sondern dockt das neue Quartier auch an die wachsende Agglomeration an. Das Tram Zürich-West führt an den Umsteigeknoten Bahnhof Altstetten. Damit entstehen Direktverbindungen zu den Wachstumsgebieten Limmattal - Brugg - Aarau und Knonauer Amt - Zug.

    Gelungene Lösung

    Der durch die neuen Einwohner und Arbeitnehmer verursachte Verkehr soll gemäss städtischer Planung zu fünfzig Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln abgedeckt werden. «Um dieses Ziel zu erreichen, muss der öffentliche Verkehr ausgebaut werden», betonte Markus Knauss, Gemeinderat der Grünen und Präsident der Spezialkommission Verkehr. Das Tram Zürich-West sei hierbei der erste wichtige Schritt. Laut Knauss werden in Zukunft zwar nicht weniger Autos durch die Pfingstweidstrasse fahren. Die gleichzeitig mit dem Bau der Tramlinie geplante bauliche Anpassung an der Strasse mache diese aber für das Quartier erträglicher. Sicherlich komme es nicht zu Mehrverkehr. Dafür sorge etwa der Umstand, dass das Tram neu auch auf Höhe Aargauerstrasse die Pfingstweidstrasse überqueren müsse. Für eine Unterbrechung des Verkehrsflusses sorgten aber auch die 9 Fussgängerstreifen zwischen Stadion und Hardbrücke, wovon 3 neu angelegt werden.

    Gemäss Vincent Albers, dem Verwaltungsratspräsidenten der Immobilienunternehmung Hardturm AG, ist die Eiszeit zwischen den Investoren und der Stadtverwaltung seit einigen Jahren vorbei. Heute würden in harten Diskussionen Kompromisse getroffen, zum Beispiel beim Projekt Tram Zürich-West. Das Tram sei eine gelungene städtebauliche Lösung und eine wichtige begleitende Massnahme, um die Auswirkungen des enormen Wachstums des Quartiers aufzufangen. Laut dem ehemaligen CVP-Gemeinderat Hans Diem wäre ein Nein zum Tramprojekt fatal: Es würde bedeuten, dass während der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre die Erschliessung des Quartiers mit dem öffentlichen Verkehr blockiert wäre.

    Quelle: nzz.ch

  • Argumente des Nein-Komitees - Kritik an der Abstimmungszeitung

    Das Komitee Pro Zürich-West hält eine neue Tramlinie für unnötig, weil das Quartier genügend gut erschlossen sei. Kritisiert werden der Stimmzettel und die Abstimmungszeitung: Diese enthielten falsche Angaben zu den Kosten und zum finanziellen Beitrag der Stadt Zürich.

    Am Dienstag haben die Gegner der geplanten Tramlinie Zürich-West alte und neue Argumente gegen das Vorhaben vorgebracht. Im Zentrum stehen noch immer zwei Kritikpunkte, wie Umweltnaturwissenschafterin Tania Schellenberg erläuterte: Mit dem Tram werde gleichzeitig eine Autobahn mitten durchs entstehende Quartier verlegt. Und der Bahnhof Hardbrücke werde mit der neuen Linie zu wenig gut erschlossen; bis zum Bahnhof müssten Passanten künftig 330 Meter zurücklegen und dabei die vielbefahrene Pfingstweidstrasse überqueren.
    Zürich-West ist gut erschlossen

    Die Gegner des Vorhabens sind im Referendumskomitee «Pro Zürich-West» zusammengeschlossen. Zur Gruppe gehören laut Schellenberg unter anderem die Alternative Liste (AL), die CVP 4/5, die Jungen Grünen, Exponenten der SP, die IG Hardturmquartier sowie der Quartierverein Industrie. An der Medienkonferenz wurde im Detail dargelegt, warum nach Ansicht des Komitees die neue Tramlinie für die Erschliessung des Quartiers unnötig ist. Der äussere Kreis 5 sei bereits bestens an den öffentlichen Verkehr angebunden, erklärte Verkehrsplaner Paul Stopper: An der S-Bahn-Haltestelle Hardbrücke halten 8 S-Bahn-Linien. Die Tramlinie 4 verkehrt in dichtem Takt, ebenso die Buslinien 32 und 72. Laut Stopper rechnet die Stadt mit zu vielen Passagieren für das neue Tram. Der grösste Teil der Arbeitnehmer im entstehenden Quartier werde nämlich von ausserhalb der Stadt mit der S-Bahn anreisen und nicht das Tram benutzen.

    Neben der weiten Distanz zwischen Bahnhof Hardbrücke und Tramhaltestelle Schiffbau ortet Stopper beim Projekt Tram Zürich-West noch weitere Defizite. Die Stadt plane, die Tramhaltestelle Escher-Wyss-Platz in die Limmatstrasse zu verlegen. Das verschlechtere die Umsteigebeziehung zu den Bussen 32 und 72 auf der Hardbrücke massiv. Weil die Passagiere für das neue Tram fehlten, sei zudem auf Jahre hinaus mit hohen Betriebsdefiziten zu rechnen. Das führe dazu, dass Geld für andere wichtige Projekte des öffentlichen Verkehrs fehle. Als Alternative schlägt Stopper eine Buslinie vor. Diese würde vom Bahnhof Hardbrücke (Bushaltestellen auf der Hardbrücke) via Gerold-Rampe in die Pfingstweidstrasse führen. Ausgangspunkt der neuen Linie könnte zum Beispiel der Albisriederplatz sein. Die Linie 54 in der Pfingstweidstrasse würde beibehalten werden. Ausserdem fordert Stopper einen Ausbau des Bahnhofs Hardbrücke, so etwa die Schaffung eines neuen Westausgangs und neue Aufgänge auf die Hardbrücke.
    Tram in Wahrheit teurer?

    Unzufrieden ist das Komitee nicht nur mit dem Projekt Tram Zürich-West, sondern auch mit der Abstimmungszeitung. Sie enthält laut einem Papier von AL-Gemeinderat Niklaus Scherr «verschwiegene Tatsachen, Halb- und Drittelswahrheiten». So werde unterschlagen, dass die Gesamtkosten für das Projekt nicht bei 59 Millionen Franken lägen, sondern 74 Millionen betrügen. Laut Niklaus Scherr müssen 15 Millionen für den Bau von Werkleitungen hinzugerechnet werden, die der Stadtrat in eigener Kompetenz bewilligt habe. Sodann müsse die Stadt einen Drittel des auf 4 bis 6 Millionen Franken geschätzten Betriebsverlusts der Linie finanzieren. In der Abstimmungszeitung stehe einzig der Satz, der ZVV übernehme die Betriebskosten. Die Stadt Zürich decke aber knapp einen Drittel des ZVV-Defizits.

    In der Abstimmungszeitung ist laut Scherr auch nicht aufgeführt, dass der Kanton höchstens 90 Millionen Franken an das Projekt Tram Zürich-West bezahlt. Allfällige Mehrkosten gingen damit zulasten der Stadt. Neben der Abstimmungszeitung nimmt Scherr auch den Stimmzettel unter Beschuss. Auf diesem müsste seiner Meinung nach erwähnt sein, dass die 59 Millionen Franken nicht nur dem Bau des Trams dienen, sondern auch dem Umbau der Hard- und der Aargauerstrasse.

    Das Komitee forderte den Stadtrat in einem Brief auf, die kritisierten Mängel mit Inseraten in der Tagespresse richtigzustellen. Laut einer Sprecherin des Departements der Industriellen Betriebe wird diese Forderung demnächst in einer Stadtratssitzung thematisiert werden. Das Komitee behält sich im Brief zudem ausdrücklich «weitere Schritte» vor. Niklaus Scherr erklärte zwar, das Komitee sei nicht «rekursgeil». Es sei aber eine andere Frage, ob jemand aufgrund der vom Komitee aufgeführten Mängel das Abstimmungsresultat vom 17. Juni anfechten werde.

    Zum Tram Zürich-West findet am Dienstag, 5. Juni, ab 19.30 Uhr eine kontradiktorische Podiumsdiskussion statt. Teilnehmen werden die Stadträte Martin Waser und Andres Türler, ETH- Professor Ulrich Weidmann, SP-Gemeinderat Markus Zimmermann, SVP-Kantonsrat Alfred Heer sowie der Stadtforscher Richard Wolff. Veranstaltungsort ist das Restaurant Weisser Wind an der Oberdorfstrasse 20.

  • 70 Prozent Ja-Stimmen in der Stadt - klares Ja auch im Quartier

    Das Projekt Tram Zürich-West gewinnt an Fahrt: Mit einem Anteil Ja-Stimmen von fast 70 Prozent haben die Stadtzürcher Stimmberechtigten das Vorhaben an der Urne unterstützt. Ungemach könnte aber durch Rekurse drohen.

    mju. Das Tram ist an der Urne nicht zu schlagen. Am Sonntag haben die Stadtzürcher Stimmbürger dem Tram Zürich-West trotz einer angriffigen Nein-Kampagne mit klarem Mehr zugestimmt. Insgesamt betrug der Anteil Ja-Stimmen 69,3 Prozent. Auch der Wahlkreis 4 und 5 sprach sich deutlich für eine Verlängerung des Trams vom Escher-Wyss-Platz bis an den Bahnhof Altstetten aus: Ausgezählt wurde ein Ja-Stimmen-Anteil von 63,7 Prozent.

    Zufriedene Stadträte

    Die Vertreter des Zürcher Stadtrates zeigten sich zufrieden mit dem Resultat. Andres Türler, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe und damit oberster Tram-Verantwortlicher, sprach von einem «schönen Resultat». Martin Waser, Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, nannte das klare Ja ein deutliches Signal zuhanden der Kantonsbevölkerung. Sie muss am kommenden 25. November ebenfalls an der Urne über das Projekt befinden, weil eine eifrige Oppositionsgruppe aus dem Quartier sowie der Bund der Steuerzahler gegen den vom Kantonsrat gesprochenen Beitrag erfolgreich das Referendum ergriffen haben. Stadtrat Waser ist sich allerdings bereits «fast ganz sicher», dass das Tramprojekt auch in diesem Urnengang erfolgreich abschneiden wird.

    Heftig umstritten war das Projekt insbesondere darum, weil mit dem Bau der Tramstrecke auch die Pfingstweidstrasse erneuert wird. Die Gegner hatten argumentiert, der Umbau der Strasse sei eigentlich ein Ausbau und bringe mehr Verkehr und Abgase ins Quartier. Stadtrat Waser versicherte der Gegnerschaft, das deutliche Ja werde nicht zu breiteren Strassen und Mehrverkehr in Zürich-West führen. Das Ja zum Tram sei auch kein Präjudiz für den Bau des sogenannten Ypsilons, einer Schnellstrasse, die den Verkehr bis an den Hauptbahnhof führen würde.

    Gemäss städtischer Planung soll das Tram Zürich-West im Dezember 2010 in Betrieb genommen werden. Stadtrat Andres Türler interpretiert das Abstimmungsresultat auch als positives Signal für den geplanten weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Stadt. Bereits wird intensiv am nächsten Schritt gearbeitet. Ab dem Jahr 2015 soll die Tramlinie 8 nicht mehr am Hardplatz wenden, sondern auf einer weiteren neuen Strecke über einen Teil der Hardbrücke bis zur neuen Haltestelle beim Schiffbau geführt werden.

    Rekurse drohen

    Vorderhand muss sich die Stadt aber um das Tram Zürich-West kümmern. Nicht nur ist eine kantonale Abstimmung zu gewinnen. Noch kann das Tram auch durch Rekurse abgebremst oder allenfalls sogar ausgebremst werden. Der Bund hat seine versprochenen 75 Millionen Franken aus dem Infrastrukturfonds nämlich an eine Bedingung geknüpft: Mit dem Bau muss bis spätestens Ende 2008 begonnen werden. Noch besteht aber gegen die kürzlich vom Bund erteilte Baubewilligung eine Rekursmöglichkeit. Diese dürfte gemäss Einschätzung der Stadt wohl ergriffen werden. Erste Rekursinstanz ist das Bundesverwaltungsgericht, danach könnte es noch ans Bundesgericht gehen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer Stimmrechtsbeschwerde gegen das Abstimmungsresultat vom Sonntag. Das gegnerische Komitee kritisierte im Vorfeld des Urnengangs die Abstimmungszeitung als parteiisch und den Wahlzettel als unvollständig.

    Noch ist unklar, was passiert, wenn Rekurse den Baubeginn bis nach 2008 verzögern, wie aus dem Departement der Industriellen Betriebe auf Anfrage zu erfahren war. Präzedenzfälle gebe es keine. Gehe ein Rekurs gegen die Baubewilligung ein, werde die Stadt den Entzug der aufschiebenden Wirkung beantragen. Einen Entscheid des Gerichts erwartet sie noch vor Dezember 2007. Bei einem Weiterzug ans Bundesgericht würde erneut um Entzug der aufschiebenden Wirkung nachgesucht werden.

    Quelle: nzz.ch

  • Der Kanton Zürich zahlt maximal 90 Millionen Franken an die neue Tramlinie Zürich-West vom Escher-Wyss-Platz zum Bahnhof Altstetten. Die Stimmberechtigten hiessen am Sonntag den entsprechenden Kredit mit 69,8 Prozent Ja-Stimmen gut.

    (sda) Eine deutliche Mehrheit von 69,8 Prozent der Stimmberechtigten hat den Kredit von 90 Millionen Franken für die geplante Tramlinie im Westen von Zürich gutgeheissen. Die zukünftige Strecke führt vom Escher-Wyss-Platz über die Pfingstweidstrasse bis zum Bahnhof Altstetten.

    Bereits im Juni hatte die Stadt Zürich einen Kredit von 59 Millionen für die neue Tramlinie bewilligt. Eine Million zahlt die SBB. Wenn der Bau der Tramlinie spätestens 2008 beginnt, steuert der Bund 75 Millionen bei. Die Summen der von Stadt und Kanton bewilligten Gelder würden sich damit um die Hälfte reduzieren.

    Quelle: nzz.ch

  • Ein Film zeigt, wie Zürichs grösstes Entwicklungsgebiet im Dezember 2011 aussehen wird.

    Link zu Tagesanzeiger mit 3D-Visualisierung (P.S. Aus meiner Sicht eine absolut geniale und perfekte Visualisierung! Sehr sehenswert!)

    In der siebenminütigen Animation fährt der Betrachter auf der neuen Tramlinie zwischen Escher-Wyss-Platz und Bahnhof Altstetten. Ab Dezember 2011 ändert die Linie 4 ihre Route. Nach dem Escher-Wyss-Platz passiert sie nicht mehr die Hardturmstrasse, sondern biegt nach links ab, fährt unter der Hardbrücke entlang bis knapp vor dem gleichnamigen SBB-Bahnhof. Über die Pfingstweid- und Aargauerstrasse gelangt sie weiter bis zum Bahnhof Altstetten. Insgesamt werden acht neue Haltestellen für das Tram Zürich West gebaut.

    Zu Beginn des Films sieht man auf dem Escher-Wyss-Platz bereits das geplante «Nagelhaus», über das erst noch an der Urne abgestimmt werden muss. Ausserdem sind im Film schon die markanten Treppenaufgänge bei der neuen Haltestelle Schiffbau, das begrünte Tramtrassee auf der Pfingstweidstrasse und das SBB-Bauprojekt West-Link beim Bahnhof Altstetten zu sehen.

    Visualisierung für die Volksabstimmung

    Die VBZ gab eine simplere Version des Films schon vor drei Jahren in Auftrag. Dies um den Stimmbürgern vor der Abstimmung im November 2007 eine Visualisierung zeigen zu können. Im Sommer 2009 wurde er mit neuem Material ergänzt. Inzwischen wusste man genauer, wie die Bauprojekte entlang der Tramlinie dereinst aussehen werden. Das städtische Amt zeigt den Film nun regelmässig vor Baustellenführungen.

    Quelle: tagesanzeiger.ch

  • Irgendwie habe ich den Eindruck dass die Erweiterungsmöglichkeiten hier abgesehen vom Erlenmatt hauptsächlich ausserhalb Basel liegen. In Weil wird ja schon fast gebaut, in St. Louis wird ziemlich sicher bald gebaut. Nur in Basel-Land möchte man lieber schneller fahren statt neue Strecken bauen. Leider scheint aber das Geld zum Unterhalt der bestehenden Strecken zu fehlen, wie kann man da erwarten dass neue Strecken verwirklicht werden?