BVB bauen Dach unter der Messe-City-Lounge

  • Zum belebten Anziehungspunkt im neuen Basler Messezentrum soll die «City Lounge» werden, die Lichthof-Fläche unter der runden Öffnung im Prestigebau von Herzog und de Meuron. Just dort warten allerdings auch Trampassagiere - und werden bei Regen nass. Die BVB installieren jetzt ein Wartehäuschen.

    Die Tramlinie 6 in Fahrtrichtung Innerstadt wird ihre Passagiere bei der Messe in der «City Lounge» aufnehmen - just unterhalb der kreisförmigen Öffnung im Neubau. Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) verfügten so einerseits über einen direkten Anschluss vor die Messetüren, freut sich BVB-Sprecherin Dagmar Jenny.Andererseits: «Aus planerischen Gründen musste die Haltestelle in Richtung Stadt so gelegt werden, dass unsere Kunden dort im Regen warten müssten. Das wollen wir natürlich nicht; daher braucht es für diese Haltestelle ein Dach.»

    Die BVB ergänzen den Prestigebau der Basler Star-Architekten also um ein Wartehäuschendach; an der Stelle, wo die Architekten bewusst eine Öffnung im Dach aussparten, wird nun ein Dach montiert.

    «Für uns ist oberstes Ziel, dass wir unsere Kunden nicht im Regen stehen lassen», erklärt Jenny. «Das Loch ist halt gross, also kann es rein regnen - und daher mussten wir uns für diese Lösung entscheiden.»

    Quelle: http://www.srf.ch/news/regional/…sse-city-lounge

  • Ohä, ..., das wird die Architekten aber nicht wirklich begeistern ... oder war schon immer so geplant, aber fehlte in der Visualisierung ... ? In dem Fall verstehe ich nicht, weshalb Radio Heimatland (werde mich an ds SFR nicht gewöhnen, ..., wo wir doch diese alte Währungsbezeichnung für den Schweizer Franken unlängts abgeschaft haben!!) ?(

  • (werde mich an ds SFR nicht gewöhnen, ...

    ist ja auch Radio SRF - aber das nur nebenbei ;)

    Man kann sich fragen, ob entweder das Loch am falschen Ort geplant wurde oder aber die Haltestelle. Doch keine Geiss schleckt die Fehlplanung weg. Vermutlich regnet es in den hochglanz-ausgedruckten Computersimulationen der Architekten halt einfach nicht...
    Irgendwie erinnert mich das Ganze an die Bürger von Schilda ...

    Eine ganze Reihe von Norm-Wartehäuschen wird sich unter dem architektonischen Meisterwerk sicher gut machen? Ganz abgesehen davon, dass sich die Architekten wahrscheinlich dagegen wehren werden, ihr nicht zu Ende geplantes Werk zu verschandeln. Wenn schon, müsste man irgend eine Lösung mit peppigen, schirmartigen Elementen finden, die die Fehlplanung nicht gleich ins Auge springen lassen.

  • Als das Projekt als Modell einst vorgestellt wurde, habe ich genau das bemängelt. Die Antwort war, das dass Loch nicht in der Mitte sei, also die Passagiere nicht im Regen stehen würden.
    Einige Zeit später wurde das Projekt aus Kostengründen überarbeitet (die Tragkonstruktion wurde vereinfacht) und seit dem ist das Loch halt doch in der Mitte, also direkt über der Haltestelle.
    Das dies durch die BVB erkannt wurde finde ich gut, und die Architekturfans welche das stört würde ich 15 Minuten unter eine (Regen)kale Dusche stellen... X(

  • Oje, das darf doch nicht wahr sein… :evil:

    Ja, mir wäre ein Norm-Häuschen dort drunter ein Dorn im Auge, obwohl ich kein grosser Fan bin des Messeneubaus und von dessen Architektur. Die Redimensionierung des Projekts bzw. dass man das dabei nicht berücksichtigt hat, war ein Fehler. Aber klar ist, dass das nicht die Fahrgäste (wortwörtlich) ausbaden sollen. Darum sollte man wenigstens ein passendes Häuschen bauen.

    Das Norm-Wartehäuschen unter dem Messeneubau wäre einfach ein ironisches Sinnbild für Basel: (Möchtegern-)Weltstadt und Provinz zugleich… :pinch:


    /edit: Übrigens, auf der Visualisierung ist ja deutlich ein Haltestellendach zu sehen…

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (22. Januar 2013 um 21:59) aus folgendem Grund: edit

  • Ja sicher ist ein Haltestellendach zu sehen. Es steht aber ziemlich unmotiviert rum, weil die Fahrgäste auf der anderen Seite ein- und aussteigen: Das abgebildete Tram hat ja die Türen auf der linken Seite.
    Frage: Wo fährt dann die Gegenrichtung durch? Sie muss ja an der Säule vorbei...

    Ich habe mir schon lang angewöhnt, jeder "Visualisierung" zu misstrauen. Visualisierungen dienen oft der Verschleierung und nicht der Aufklärung...

    Super, dass sich hier die BVB nicht ins Abseits stellen lassen.

  • sehr schlechte Idee.
    Die Haltestelle wäre dann zuweit weg von derjenigen der Linien 14 und 15.

  • Die Haltestelle wäre dann zuweit weg von derjenigen der Linien 14 und 15.

    Da stimme ich dir zu; andererseits sind die beiden Haltestellen schon sehr nahe beieinander (ähnlich verhält es sich bei Bankverein und Kunstmuseum) und man darf durchaus einmal hinterfragen, ob es beide tatsächlich braucht.
    Was wären denn die Auswirkungen eines allfälligen Verzichts?

  • naja, akutell wäre ein Verzicht (wenn die Messeplatz Haltestelle wieder normal ist) mit dem Resultat verbunden, dass die Leute, die an der Gewerbeschule einsteigen würden, halt noch ein Stück weiter laufen müssen.

    Wird die Haltestelle zum Turm verschoben, wäre eine Entfernung der "Gewerbeschule" eher begrüssenswert.
    Dafür sind halt die ohnehin schon knappen Umsteigebeziehungen L6 --> L14 futsch.
    Da die Linie 30 nicht mehr bei der Gewerbeschule Haltestelle vorbei kommt, wäre die Auflösung wohl nicht so problematisch.

  • Die Architektur unserer "Stararchitekten" ist halt doch nicht so gut, wie viele meinen. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb ein Witterungsschutz für die Haltestelle nicht von Anfang an "eindesignt" wurde.

    Gegen eine Zusammenlegung der beiden Haltestellen spricht der dadurch längere Umsteigeweg L 14 und L 15 Rtg. BB. Bei einer veränderten Linienführung müsste die Angelegenheit neu beurteilt werden.

  • Wird die Haltestelle zum Turm verschoben, wäre eine Entfernung der "Gewerbeschule" eher begrüssenswert.
    Dafür sind halt die ohnehin schon knappen Umsteigebeziehungen L6 --> L14 futsch.


    Bei der Inbetriebnahme des Tram Erlenmatt würde das aber kaum eine Rolle mehr spielen.

    Und bei der Linie 15 stellt sich die Frage, ob und wie lange sie noch so fährt wie heute. Im TN 2020 soll sie ja glaubs wieder ins St. Johann fahren, anderswo war von einer Führung in beiden Richtungen über die Wettsteinbrücke (sprich wenden am Badischen Bahnhof) die Rede.

    In Genf müssen die Fahrgäste seit dem neuen Konzept ähnlich lange Umsteigewege in Kauf nehmen…

    Im Artikel steht ja was von einem dezenten Dach. Darunter stelle ich mir so was vor wie das alte, das vorher stand (und auf der Visualisierung noch sichtbar ist). Also vielleicht doch kein Norm-Häuschen. So schlimm wäre das IMHO nicht. Wieder mal Glück gehabt.


    Die Architektur unserer "Stararchitekten" ist halt doch nicht so gut, wie viele meinen. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb ein Witterungsschutz für die Haltestelle nicht von Anfang an "eindesignt" wurde.


    Wie erwähnt wurde, ist die Schuld bei der Redimensionierung des Projekts zu suchen.

  • Direkt unter dem spektakulären Lichthof des Messeneubaus ist die Tramhaltestelle platziert. Damit die Passagiere nicht im Regen stehen, muss die Station nun mit einem Dach nachgerüstet werden.

    Die Bagger sind weg. Die Bau­arbeiten am neuen Messezentrum sind seit letzter Woche abgeschlossen. Keine Abschrankung verstellt mehr die City Lounge. Jene grosse Fläche, die vom Neubau der Architekten Herzog & de Meuron überspannt wird. Das Highlight dieses Platzes ist der Lichthof. Wer unter dem wuchtigen Bau durchgeht, sieht durch die rund 30 Meter breite Öffnung den Himmel. Tageslicht fällt auf den überdachten Stadtplatz.

    Mitten drin in dieser spektakulären Öffnung steht seit Kurzem ein Tramhäuschen der Basler Verkehrsbetriebe (BVB). Die Sitze fehlen zwar noch, aber das Dach steht bereits. «Wir können ­unsere Kunden nicht im Regen stehen lassen», sagt BVB-Sprecherin Dagmar Jenny. Denn bei schlechter Witterung fällt Regen oder – wie in den letzten ­Tagen – Schnee durch die Öffnung. Die Frage aber bleibt: Warum mussten die Sitzgelegenheiten ausgerechnet unter dem Loch platziert werden? Links und rechts der Öffnung wäre doch eigentlich genügend Platz. Dort wären die Sitzplätze durch den Messeneubau geschützt, es bräuchte kein Dach und die Wirkung des Lichthofs würde nicht ­beeinträchtigt.

    Jenny erklärt: «Diese Haltestelle ist ein wichtiger Umsteigeknoten.» Konkret geht es beispielsweise um die Pendler, die vom Badischen Bahnhof her kommen, beim Messeplatz auf das 14er-Tram umsteigen und dann zum Novartis Campus St. Johann fahren. «Wir wollten die Haltestelle so nahe wie möglich an der Kreuzung platzieren», sagt die BVB-Sprecherin. «Noch weiter Richtung Stadt ging nicht, da man einen Abstand zur Weiche einhalten muss.»

    Ein «mittelfristiges» Provisorium

    So steht die Haltestelle nun dort, wo sie eben steht. Die Architekten Herzog & de Meuron waren wenig begeistert vom Gedanken eines Tramhäuschens unter ihrem Prestigebau. «Für das Gesamtkonzept ist dies ein bisschen schade», sagte Jacques Herzog gegenüber «20 Minuten». Da Kanton und BVB hart blieben, nahm das Architekturbüro die Planung wenigstens gleich selbst an die Hand. Das Design ist laut Jenny «ganz schlicht und filigran», von Weitem kaum zu sehen. Die Messe Basel will sich nicht dazu äussern. Die Haltestelle mit Dach sei eine Auflage der BVB und des Kantons, teilt Unternehmenssprecher Christian Jecker kurz und knapp mit. Mehr sei dazu nicht zu sagen.

    Für alle, die es schade finden, dass im Lichthof ein Tramhäuschen steht, ist folgende Aussage von Jenny ein kleiner Trost: «Das Tramhäuschen ist ein Pro­visorium.» Auch Marc Keller, Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements, bestätigt, dass die Haltestelle an jenem Ort «mittelfristig» aufgehoben werden wird. Dann nämlich, wenn das «Tram Erlenmatt» Realität ist. Die Pendler Richtung St. Johann müssten dann nicht mehr am Messeplatz umsteigen. Dieses Tram soll vom Badischen Bahnhof via Schwarzwaldallee und Erlenstrasse zur Dreirosenbrücke fahren.

    Fusion der Haltestellen möglich

    Es gibt Überlegungen, dass dann die nicht weit entfernten Haltestellen Messeplatz und Gewerbeschule zusammengelegt werden. Ein möglicher Standort ist laut Keller der überdachte Bereich beim Messeturm. So bräuchte es das von Herzog & de Meuron design­te Wartehäuschen im Lichthof definitiv nicht mehr. Bis das Erlenmatt-Tram kommt, dürfte es allerdings noch mindestens fünf Jahre dauern.

    Beim ursprünglich geplanten Messeneubauprojekt wäre das Tramhäuschen übrigens nicht unter dem Lichthof zu stehen gekommen. Mit der Redimensionierung des Projekts aufgrund der zu hohen Kosten verschob sich allerdings auch die Öffnung.

    Quelle: bazonline.ch

  • Genau so wie ich gehofft hatte. Gut so. :thumbup:

    Es nimmt mich aber wunder, ob das Tram Erlenmatt denn wirklich schon in 5 Jahren da sein wird.

    Und zur Verschiebung: Unter dem Messeturm finde ich aber schon ein bisschen weit. Man könnte dann die Haltestelle einfach nach hinten verschieben, so dass der Wartebereich geschützt ist.


    /edit: Mir fällt auf, dass das alte Wartehäuschen aber weiter hinten im heute überdachten Bereich stand!! ?(

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (12. Februar 2013 um 13:49) aus folgendem Grund: edit

  • Warum kann die Haltestelle nicht an diesem geplanten Standort bleiben? Für die Messbesucher ist die Lage doch ideal; von den Hallen direkt ins Tram...

  • meine Meinung.
    wird die Haltestelle zum Türmchen verschoben, ist bei schlechtem Wetter das Umsteigen echt schlecht.

  • Direkt am Messeplatz braucht es eine Haltestelle, denn es wollen längst nicht alle Leute zum Messeturm, sondern auch in die Clarastrasse und - beidseitig - in den Riehenring oder weiter in die Riehenstrasse oder Drahtzugstrasse! Man könnte stattdessen die Tramhaltestelle Gewerbeschule in Fahrtrichtung Bad. Bhf in die Rosentalstrasse hinein verschieben. Damit würde sie dem Rosentalquartier näher liegen, etwas als Ersatz für die auf den Bahnhofsvorplatz verlegte Haltestelle am Bad. Bhf, die gerade für ältere Leute im Quartier nur mühsam zu erreichen ist. Falls die "Zürich-Häuser" abgerissen und ersetzt werden sollten, wäre die Haltestelle zudem "aus dem Weg". Vielleicht liesse sich ja die (schon fast verkehrsfreie) Strassenfläche zwischen dem Messeplatz und der Mattenstrasse noch etwas reduzieren, oder das Tramtrasse liesse sich als Erweiterung der Rosentalanlage als Grünfläche gestalten?