Jungfreisinnige für Trams ohne Oberleitungen

  • Ich gebe den Jungfreisinnigen ja insofern Recht, als dass es wirklich Schöneres gibt als die Oberleitungen in der Innenstadt.

    Aber es gibt noch so manches in Basel, das das Stadtbild trübt...

    Mal abgesehen von den technischen Schwierigkeiten, haben die auch nur ansatzweise eine Ahnung, wieviel die komplette Umrüstung des Tramnetzes auf Stromschiene kosten würde? Und die Combinos soll man dann wegwerfen? Und die BLT-Trams wenden an der Stadtgrenze wie zu Zeiten von BTB/BEB etc.?

    Und sogar wenn all dies kein Problem wäre, hätte so eine Anforderung sowieso in die Ausschreibung gehört und man kann das nicht erst jetzt bei der Auswahl fordern.

    Also entweder haben die Jungfreisinnigen überhaupt keine Ahnung von Finanzen und Recht (Submissionswesen) - was für eine Wirtschaftspartei skandalös ist (aber die Finanzkrise erklärt....;)) - oder aber es ist allerbilligster Populismus. Oder beides.

  • Sandkastenspiele...

    Die bisherigen Neubetriebe haben dieses System in weichenfreien Bereichen. Wie stellen die sich das im Bereich Schifflände, Barfi/Theater und Claraplatz vor?
    Ersteinmal wünscht man sich für die Stadt eine ansprechende und zu den historischen Häusern passende Gestaltung der Strassenbeläge...
    Und weiter: die Bestrebungen, die Innerstadt zu entlasten, sind in vollem Gange. Also: nichts als heisse Luft...

  • Das Sytsem ist eh technisch kompliziert und fehleranfälliger. Nach meinen neuen Erfahrung ist Oberleitung immer vorzuziehen, ausser die betreffende Bahn fährt die meiste Zeit im Tunnel.

    Einmal editiert, zuletzt von Videoman (12. Oktober 2011 um 19:02)

  • Und vorallem gibt es ja auch Sicherheitstechnische Aspekte! Wenn man sich heute schon anschaut, wieviele Menschen über die Tramschienen laufen - Wie stellen sich die das vor? Da müsste ja ein komplettes Umdenken stattfinden! Brücken/Unterführungen an jedem Ort (was ja das Stadtbild viiiiel weniger beeinträchtigen würde :rolleyes:)?! Ja klar... :D
    Und vorallem noch witziger finde ich den Zeitpunkt. In ein paar Wochen wird der Sieger in der Tramausschreibung bekanntgegeben. Glauben die ernsthaft an das was die da fordern? Es wäre ein Armutszeichen (was mich persönlich aber nicht weiter verwundern würde).

  • Da gäbe es auch noch realistischere Vorschläge, die das Stadtbild schützen würden würden und dafür die Stadtluft verpesten würden, die ich von jener Partei eher erwartet hätte, nämlich den Combino Duo, wie er in Nordhausen im Einsatz ist.
    Aber, dies eine ernsthafte Vision, vielleicht gibt es dereinst Trams mit Stromspeichern, die zwischen Heuwaage oder Aeschenplatz bis Messeplatz oder Unispital ohne Stromzufuhr fahren könnten.

  • Zuerst einmal um klarzustellen: Es steht ja nicht, dass das gesamte Tramnetz von Oberleitungen befreit werden sollte. Wahrscheinlich ist nur der innerstädtische Bereich gemeint. Und zudem können die Gleise mit dem APS-System problemlos überschritten werden, da nur das sich jeweils unter einem Fahrzeug befindende Segment mit Spannung versorgt wird. Also nix mit Brücken und Unterführungen an jedem Ort (dafür wäre ja auch gar kein Platz vorhanden und es wäre dann vermutlich noch günstiger, das ganze Tramnetz tiefzulegen oder durch ein U-Bahn-Netz zu ersetzen, was ohnehin schon viel zu teuer im Verhältnis zum Nutzen wäre).

    Die Nachteile des APS-Systems sind jedoch der hohe Verschleiss bei der Stromabnahme, die Störungsanfälligkeit und seine hohen Kosten. Die direkte Alternative, das mittels Induktion funktionierende PRIMOVE-System von Bombardier, verspricht zwar keinen Verschleiss, dafür vermutlich noch höhere Kosten. Daher habe ich in diesem Zusammenhang Mühe eine Partei zu verstehen, die bzw. dessen Mutterpartei sonst eher immer mit Kaputtsparen Schlagzeilen macht.

    Ich würde wenn schon einen Batteriebetrieb bevorzugen, denn auf dem heutigen Stand der Technologie kommen Trams im Batteriebetrieb ziemlich weit. Aber so schützenswert ist unsere "Altstadt", oder das was davon übrig geblieben ist, auch wieder nicht, dass da Oberleitungen, die notabene schon immer da waren, gross stören würden. Sogar in der Berner Unesco-Altstadt gibt es Oberleitungen (nur auf dem Bundesplatz nicht). Wie erwähnt wurde, sollte man die Innerstadt eher mittels schönerer Beläge aufwerten. Daher halte ich das für eine weitere (populistische?) Schnapsidee der Jungfreisinnigen. Und sie kommt so oder so zu spät, daher gibt es nichts zu befürchten. ;)