• Den Allschwilern wäre wohl besser gedient, wenn man die Anschlüsse auf den 50er am Brausebad und/oder die Linie 48 optimieren, sowie eine Verlängerung der Linie 8 ganz bis Allschwil statt nur die paar Meter bis Letten ins Auge fassen würde. Wenn letzteres umgesetzt wird, wäre der 6er via Schützenhaus sowieso wieder überflüssig. Ich wage also auch zu behaupten und hoffe auch, dass das nie kommen wird.

    Die Gefahr, dass der 11er in die Spitalstrasse verlegt wird, dürfte ein wenig höher sein (da man sich damit eine Anbindung des Kinderspitals verspricht, ohne den heiligen Cityring anzutasten). Und in diesem Fall würde das Tram 30 sowieso über den Petersgraben fahren. In diesem Fall wäre eine Streckenführung via Schützenhaus sowieso ausgeschlossen.

    Sollte die Verlegung des 11ers aber nicht kommen und sich die Streckenführung via Spalentor doch noch durchsetzten (was ich hoffe), dann wäre die Variante via Schützenhaus tatsächlich eine Alternative. Allerdings müsste entweder der 30er zwischen Bahnhof SBB und Kinderspital beibehalten werden, was das Tram wieder infrage stellen würde, oder man müsste nebst einem Umweg mit einer erheblichen Senkung der Erschliessungsqualität rechnen. Und ich denke nicht, dass man später die Verbindung via Heuwaageviadukt noch nachträglich bauen würde, da ja bekanntlich Provisorien ewig dauern…

    /edit: Vor allem, wenn sie günstiger sind…

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (8. Juni 2012 um 21:13)

  • Wenn das Cityring-Tram deswegen nicht realisiert werden kann, weil der damit verbundene Verlust an MIV-Kapazität nicht akzeptabel erscheint, dann schiene mir die logischste Lösung, einen (möglichst grossen) Teil des MIV in einen Tunnel zu verlegen. Am Steinen- und Schützengraben könnte dann nicht nur eine Tramlinie, sondern auch ein urbanes, zum Flanieren einladendes Boulevard eingerichtet werden. Den Tunnel sehe ich im Zusammenhang mit der ebenfalls anstehenden Entlastung des Gundeli und der überhaupt unbefriedigenden Situation rund um den Bahnhof. Habe da bei früherer Gelegenheit mal was skizziert (teilweise in Überschneidung mit einer Idee von Kriminaltango):

  • Angenommen, man würde alles innerhalb des Spalen-/Steinenrings für den MIV sperren (natürlich ausgenommen Anwohner usw.), wäre das eine interessante, aber wohl viel zu teure Idee. Der Ansatz, die Autos (statt den ÖV und die FussgängerInnen) in den Untergrund zu verbannen, um die Oberfläche den Menschen "zurückzugeben", ist grundsätzlich begrüssenswert. Der Nutzen wäre aber relativ klein, da die zurückgebauten Strassen bei den Ausfahrten nicht viel Verkehr aufnehmen könnten bzw. dürften. Ausserdem wäre bei dieser Variante die Situation ab dem Kinderspital nicht gelöst. Da die Autos durch den Tunnel relativ zügig und ohne zu halten fahren könnten, wäre das nicht zuletzt eine unnötige Konkurrenz zum ÖV (Tram und Herzstück). Daher wäre es eher kontraproduktiv.

    Der Gundelitunnel würde übrigens bei Margarethen münden und nicht bei den IWB. Dessen logische Fortsetzung wäre dann entlang des äusseren Rings zum Bahnhof St. Johann. Wenn es darum geht, die Strassen vom Durchgangsverkehr zu entlasten, wäre das die sinnvollere Variante. Aber ich sähe das (inkl. Gundelitunnel) eher sehr langfristig, wenn das gesamte Potential an ÖV-Ausbauten ausgeschöpft ist und es trotzdem immer noch zu viele Autos hätte.

    /edit: Mein Fehler, bei der aktuellen Variante führt der Gundelitunnel tatsächlich unter den IWB hindurch.

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (9. Juni 2012 um 16:01)

  • Betreffend der Führung des 6ers über das Schützenhaus (damit meine Behauptung nicht einfach so alleine im Raum steht):
    Die Umwegfahrt hat aus meiner Sicht folgende zwei Gründe:

    • Durch die Führung des 1ers ab Markthalle über die Margarethenbrücke ins Gundeli funktioniert der Umsteigeknoten für die Relation Allschwil - Bhf SBB nur noch zwischen 6er und 50er. Der Anschluss an den 8er dient als Kompensation für diesen Verlust.
    • Umgekehrt wird der 8er aus der Innenstadt herausgenommen und der 6er soll deshalb dem Neubadquartier eine neue Verbindung in die Stadt bieten (mit Umsteigen am Schützenhaus).


    Die Führung des 6ers über das Schützenhaus dient also in erster Linie dazu, Unzulänglichkeiten im neuen Tramliniennetz so weit als möglich zu kompensieren.

    Und zum 30er-Tram: Es ist einfach nur peinlich, dass dieses nicht im Tramnetz 2020 erscheint. Wenn man irgendwo einen roten Strich für eine neue Linie auf die Karte zeichnet, dann zuerst dort.

  • Ich würde es einfach als 2er-Tram bezeichnen :)
    Es dürfte wahrscheinlich das Projekt mit dem besten Kosten-Nutzen-Faktor sein.
    Insgesamt ist es eigentlich schizophren, wenn man bedenkt, dass mit dem Weiler Tram jene Erweiterung als erstes baut, die pro Kilometer die grössten Investitionen erfordert.

  • Heute hat es im Grossen Rat für die Beratung gereicht ... und es gab sogar eine Überraschung!

    "Für den Ausbau des Tramnetzes stellt der baselstädtische Grosse Rat 350 Millionen Franken für zehn Jahre bereit. Die Priorisierung überlässt er indes der Regierung je nach Kosten- Nutzen-Abklärung. Dies beschloss er am Mittwoch als Gegenvorschlag zur Traminitiative."

    Das Kantonsparlament ist so klar seiner Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) gefolgt. Diese hatte den Gegenvorschlag der Regierung von 150 Millionen Franken auf 350 Millionen Franken aufgestockt für die Rahmenausgabenbewilligung sowie von 2,25 auf 4 Millionen Franken für Anschub-Planungsmittel.

    Hier der ganze Artikel auf BaZ-Online: http://bazonline.ch/basel/stadt/35…/story/29342957


    Quelle: BaZ-Online

  • Herrgott nochmals: Die BaZ hat immernoch nicht begriffen, dass die Traminitiative nicht nur aus "rot-grünen Kreisen" stammt!!! Oder gehören jetzt, wo Blocher das Sagen hat, EVP, CVP, FDP und parteilose auch zu den "rot-grünen Kreisen"?

  • Die Webseite der Traminitiative wurde diesbezüglich aktualisiert und mit Details versehen.

    Alles in allem eine gute Nachricht. Ich sehe kein Problem dabei, 350 Mio. ohne Grundlage für den Ausbau zu sprechen, denn über die konkreten Investitionen dieses Betrags und deren Zeitpunkt kann ja immer noch befunden werden. Das Problem würde ich eher sehen, wenn man jetzt aktivistisch einfach mal das Netz baut, so wie es auf dem "A4-Blatt" ist. Wichtig ist, dass die einzelnen Projekte sorgfältig untersucht werden. Es würde schon Sinn machen, die rentableren Projekte im Zeitplan vorzuziehen, aber bei der Untersuchung dürfen auch Faktoren wie der Einfluss auf die Wohnlichkeit und die Luftschadstoffbelastung nicht einfach ausgeklammert werden. Auch dürfen "unsympathische" Projekte nicht künstlich verteuert werden (z.B. durch einen unnötigen Neubau der Johanniterbrücke…).

    Und auch wenn man die "Tramlinie 30" etappenweise realisieren kann, ist es wichtig, sie als ein einziges Projekt zu betrachten und sie darf nicht in einzelne Abschnitte (Johanniterbrücke, Spitalstrasse, Petersgraben, Heuwaage-Viadukt) unterteilt untersucht werden. Sonst resultiert ein Flickwerk. So soll auch die Streckenführung genauer überprüft werden, und alternative Streckenführungen via Spalentor (aus meiner Sicht um Welten sinnvoller) und allenfalls noch Schützenhaus berücksichtigt werden. Dies wäre nämlich nicht mehr möglich, wenn man z.B. den Petersgraben vorgezogen bauen würde.

  • (In den passenderen Thread gewechselt, Anstoss siehe hier: Widerstand im Sankt Johann)


    Für die Umstellung der Linie 30 ist die Verlegung in die Spitalstrasse überhaupt nicht notwendig! So ein Blödsinn! Sie ist sogar erst recht völlig unsinnig! :evil:

    Aber die Regierung will halt gar nicht erst an eine Streckenführung via Spalentor und Bernouillianum denken, da dadurch die armen Autos vielleicht etwas beeinträchtigt werden könnten (was ja sowieso auf der restlichen Strecke der Fall ist, aber dort scheint es ganz zufälligerweise nicht zu stören…)! Dabei wäre diese Streckenführung so viel sinnvoller, da auf diese Weise die Institute und anderen Gebäude der Universität, welche den Erfolg der Linie 30 gerade ausmachen, weiterhin erschlossen und nicht von der Direktverbindung zum Bahnhof abgehängt werden würden! Oder soll mir doch einer erklären, warum denn der 30er nicht schon heute via Petersgraben fährt, wenn diese Linienführung so dermassen toll ist? :rolleyes:

    Sowieso, die Schienen 10 Jahre später nochmals herausreissen, nachdem man sie wegen der Verbreiterung bereits erneuert hatte, ist ja wohl Verhaltensblödsinn und Steuergelderverschwenderei par excellence! Da hoffe ich doch sehr, dass der heutige Zustand zementiert wird.


    Der im Artikel erwähnte Tageswoche-Artikel wäre der hier: Tramnetz: Es ist unklar, ob Trams über die heutige Johanniterbrücke fahren könnten | TagesWoche. Auch wieder so ein Unsinn. Es haben schon Fachpersonen bestätigt, dass das Tram auf der jetzigen Johanniterbrücke bei bezahlbarem Zusatzaufwand realisierbar ist. Aber es ist natürlich im Interesse der Skeptiker, das Projekt zu verteuern, damit es bei der Nutzen-Kosten-Analyse rausfliegt… :evil:


    Sorry, der Ärger musste jetzt sein. ;)

  • es steht doch auch im Artikel, dass es möglich wäre.
    warum so genervt. Du kannst nicht erwarten, dass alle Menschen Deine Meinung teilen.