Ganze Bahnschweiz stromlos-kein Zug fährt mehr

  • Seit Heute Abend, ca. 18 Uhr, ruht auf dem SBB- und diversen Privatbahnnetzen wegen eines Stromausfalls der Betrieb. Aus erster Hand konnte ich erfahren, dass die Ursache noch nicht gefunden sei. Es handelt sich vielleicht um einen Defekt an einem Kraftwerk im Wallis oder im Tessin!
    Züge mussten von Dieselloks zum nächsten Bahnhof geschleppt werden, es wurde sogar ein CISALPINO-Neigezug von einer Bm-Diesellok der SBB abgeschleppt. Dieses Bild hätte ich gern gesehen! :D

  • Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass die SBB eine dezentrale Energieversorgung haben und das so etwas in diesem Ausmass gar nicht möglich ist. Immerhin besteht u.a ja auch die Möglichkeit, an der Rheinbrücke vom DB Stromnetz ins SBB Netz einzuspeisen. Somit hätte wenigstens der Verkehr im Raum Basel aufrecht erhalten werden können.

  • Angeblich gab es einen Spannungsabfall an einem Transformator im Tessin von 15000 auf 12000 V, der sich dann auf das ganze (?) Normalspurnetz plus RhB ausgebreitet hat (vermutlich inkl. BAM und YSteC). eile der BLS werden im Moment als Inselnetz betrieben (TH-GO; SP-IO; SP-ZW)

    Die Reisenden von Basel nach Zürich Flughafen werden mit Bussen befördert. Mindestens drei BVB Gelenk-MANs, drei Post-Citaros und ein altes Postauto im Einsatz. Die Reisenden werden ab dem Bahnhofsplatz transportiert.

    Ansage im Bahnhof SBB: "Reisende nach Bern benützen bitte den Extrazug nach Laufen-Delémont-Moutier-Biel mit Halt auf allen Stationen." Abfahrt um ca. 20.00 Uhr. Vermutlich mit einer Diesellok.

    Die Anzeigetafel in der Bahnhofshalle zeigte alle Zugsabfahrten normal an, kein Hinweis auf Zugsausfälle.

    Ich frage mich nun: Sind die Leute bei der SBB wirklich so blöd, dass sich ein solcher Defekt auf das ganze Netz ausbreiten kann, oder ist es wieder einmal eine "Verkettung unglücklicher Umstände"? Diejenigen die meinten, die Störung vom 7.2.05 in Zürich sei der SUPERGAU gewesen, müssen nochmal über die Bücher. Aber wir werden es ja bald wissen...

    Aus verschiedenen Quellen:

    -In Zürich HB verteilen Sie mittlerweile Gratis-Mineralwasser.

    -Momentan verkehren laut SF DRS drei Züge mit Dieseltraktion:

    Zürich HB - Bern
    Zürich HB - St. Gallen
    Zürich HB - Luzern

    -ebenfalls fährt ein Zug nach Basel mit Halt in: ZH-Altstetten, Dietikon, Baden, Brugg, Frick, Stein-Säckingen, Rheinfelden
    -nach Bern: Baden, Brugg, Lenzburg, Aarau, Olten, Langenthal, Herzogenbuchsee, Burgdorf
    -nach St. Gallen: ZH-Flughafen, Winterthur, Wil, Uzwil, Flawil, Gossau
    -nach Luzern: Thalwil, Baar, Zug, Rotkreuz

  • Die SBB sollten sich vielleicht für solche "Extremfälle" ein paar gebrauchte Ludmillas (BR 232) oder U-Boote (BR 219) anschaffen...

    Nein jetzt mal ehrlich: genau wie sich der Renntrabi wundert, wunderts auch mich, dass so etwas in diesem Ausmass in der heutigen Zeit überhaupt passieren kann!

    Bin gespannt auf die tatsächliche Ursache. Vielleicht ist alles auch nur ein riesiger ausgeklügelter Marketing-Gag. Vielleicht hat die SBB die Siemens Marketing-Abteilung engagiert... :P:D:) :] :)

  • Sali zäme

    Leider habe ich es recht spät erfahren und bin erst kurz vor 23 Uhr am Bahnhof angekommen, trotzdem gibt es ein paar wenige Bilder hauptsächlich vom Centralbahnplatz zu sehen:

    http://www.g-st.ch/fototcb/20050622/index.html

    Noch lang nach 23 Uhr fuhren Ersatzbusse in Richtung Laufen (Post-Bus, auf den Bildern zu sehen) und nach Bern (normaler Reisebus) vom Bahnhof SBB ab.

    Das angehängte Bild zeigt das rege Medien-Interesse in Form eines Übertragungswagens von SF-DRS während einer Live-Schaltung via Satellit, im Hintergrund ein Post-Bus mit Zielanzeige "Laufen SBB".

    Gruss - Guido

  • Die Ursache dürfte klar sein, auch wenn es die SBB so sicher nicht kommunizieren wird: Mit immer weniger und weniger gut ausgebildeten Mitarbeitern an der Basis (Personalzufriedenheit etwas über 50 % ...), mit immer mehr computerisierter, unerprobter und qualitativ mangelhafter Bahntechnik der Industrie (Combino lässt grüssen) und mit einem immer grösseren Verwaltungsapparat mit Mitarbeitern, welche als Quereinsteiger vom Eisenbahnbetrieb keine Ahnung haben, und unter immer grösserem Sparzwang werden immer mehr Züge betrieben. Auch wenn am Ende vielleicht - wie beim Grounding in Zürich anfang Jahr - eine technische Ursache gefunden wird: Nur solche "Katastrophen" können die massgebenden Stellen dazu veranlassen, über den eingeschlagenen Weg nachzudenekn!

  • Zitat

    Original von Pantograph
    Die Ursache dürfte klar sein, auch wenn es die SBB so sicher nicht kommunizieren wird: Mit immer weniger und weniger gut ausgebildeten Mitarbeitern an der Basis (Personalzufriedenheit etwas über 50 % ...), mit immer mehr computerisierter, unerprobter und qualitativ mangelhafter Bahntechnik der Industrie (Combino lässt grüssen) und mit einem immer grösseren Verwaltungsapparat mit Mitarbeitern, welche als Quereinsteiger vom Eisenbahnbetrieb keine Ahnung haben, und unter immer grösserem Sparzwang werden immer mehr Züge betrieben. Auch wenn am Ende vielleicht - wie beim Grounding in Zürich anfang Jahr - eine technische Ursache gefunden wird: Nur solche "Katastrophen" können die massgebenden Stellen dazu veranlassen, über den eingeschlagenen Weg nachzudenken!

    Diese Einschätzung von Pantograph trifft ins Schwarze, Volltreffer. Dasselbe Problem haben wir bei der Post und in den Spitälern, nur um zwei weitere Beispiele zu nennen. Diese sogenannte Neweconomy wird in der Kaderschmide St.Gallen gezüchtet als einzig gültige Wahrheit. Das Resultat von nicht mehr funktionnierenden Betrieben wird in Kauf genommen, Hauptsache, die Betriebsrechnung stimmt. Schweiz, quo vadis? Mir grausts.

    Ein gestern erlebtes Beispiel: Ich wollte einen zerbrechlichen Artikel aus Glas verschicken: Fragile? Bei der Schweizer Post unmöglich. Gut verpacken, der Rest ist eigenes Risiko. Ich habe das Paket in der Papeterie (!) um die Ecke abgegeben, es kam in einen Kunststoffcontainer, befördert mit DHL, Preis 12.50 (billiger als Post), am nächsten Tag abgeliefert, wohlbehalten eingetroffen. Und was macht die Post: Jammern und Preise erhöhen, die Leistung aber ist eine Katastrophe.

    Einmal editiert, zuletzt von Ziegler Heiner (23. Juni 2005 um 10:16)

  • News von der SBB-Medienkonferenz:

    Ursache: Im Kanton Uri mussten zwei von drei Übertragungsleitungen vom Gotthard ins Mittelland wegen Bauarbeiten ausgeschaltet werden. Die dritte Übertragungsleitung wurde dadurch zu 80% ausgelastet und musste den ganzen Strom vom Gotthardmassiv in die Deutschschweiz transportieren. Dies wäre im Grunde genommen kein Problem gewesen. Doch:

    Aus noch ungeklärten gründen kam es kurz nach 17.00 Uhr an dieser Leitung zu einem Kurzschluss, worauf die Leitung automatisch abschaltete. Folge:

    Wegen Stomüberproduktion schalteten diverse Turbinen im Kanton Tessin ab, wodurch im Tessin zuwenig Strom zur Verfügung stand.

    Das Stromnetz in der übrigen Schweiz litt in der Folge unter einem Versorgungsengpass, trotz Strombezug von Deutschland über Singen und Basel. Durch die Überlastungen schalteten die einzelnen Unterwerke ab, was einen Domino-Effekt auslöste.

    Das prinzipielle Problem des SBB-Stromübertragungsnetzes ist die fehlende Vermaschung (Ringleitungen). So gibt es zum Beispiel nur eine Übertagungsleitung vom Tessin in die übrige Schweiz und nur eine Leitung zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Leitungen über den Nufenenpass und über Yverdon seien zwar im Bau, konnten aber bisher wegen diversen Einsprachen mit langwierigen Verfahren nicht fertiggestellt werden.

    Mehr dazu gibts hier.

  • Pantograph
    Ich weiss nicht, was Sie mit Ihrem Beitrag aussagen wollen. Was hat ein Kurzschluss mit Querseinsteigern bzw. mit der Personalzufriedenheit zu tun? Es ist für mich eine polemische Aussage, die nur dumm ist. Es schleckt keine Geiss weg, dass sich die SBB in einem Markt befindet. Ohne Innovationsschübe und Produktivitätssteigerungen hat die SBB keine Chance. Connex, TX Logistic, Rail4chem usw. stehen dann bereit, die verlorenen Transporte zu übernehmen. Ob sie auch die Mitarbeitenden, welche ihre Stelle verlorenen haben, übernehmen stelle ich mal in Frage

  • @Stephan Gassmann

    Danke für die Qualifikation meiner Aussage. Es ist bedauerlich, dass Sie Meinungen, welche nicht ihrer Einstellung entsprechen, einfach öffentlich als "dumm" abtun. Es passt jedoch zu ihrem Auftreten und zu Ihrer Einstellung. Ich verzichte meinerseits an dieser Stelle gerne auf eine Qualifikation ihrer Aussagen.

    Quereinsteiger und Personalzufriedenheit haben mit dem Kurzschluss direkt nichts zu tun. So gesehen ist diese Aussage tatsächlich polemisch. Gegen massvolle Innovationsschübe und Produktivitätssteigerungen, um im Markt bestehen zu können, gibt es grundsätzlich nichts einzuwenden. Ich habe auch nichts deratiges geschrieben. Vielleicht zeigt Ihr Bildschirm etwas anderes an als meiner.

    Ich verurteile jedoch die Vorgensweisen, welche sich - wie auch Heiner Ziegler anmerkt - in jedem Bereich wiederholen: Privatisierungen um des Teufels Willen, kopflose und überstürzte Umstrukturierungen, Ausquetschen und Unterdrückung von Mitabeitern. Insbesondere die Eisenbahn ist ein hoch komplexes System, das deratige Vorgehen nicht quittiert.

  • Der Vollständigkeit halber die ganze Pressemitteilung der SBB:


    Ursache bekannt

    Kurzschluss löst Strompanne im Bahnnetz aus

    Ein Kurzschluss an einer SBB-Übertragungsleitung in der Zentralschweiz hat gestern Mittwoch in den frühen Abendstunden zum Abschalten mehrerer SBB-Kraftwerke geführt und damit eine fatale Kettenreaktion ausgelöst. Die Stromversorgung des Bahnnetzes wurde in zwei Teilnetze getrennt, im Süden stand zuviel, im Norden zuwenig Energie zur Verfügung. Dies führte bis 17.47 Uhr zum kompletten Zusammenbruch der Bahnstromversorgung. Auf dem Schweizer Normalspurnetz blieben rund 1500 Züge vorübergehend stehen.

    Ein Kurzschluss an der SBB-Übertragungsleitung von Amsteg nach Rotkreuz war am Mittwoch um 17.08 Uhr Auslöser eines knapp vierstündigen Unterbruchs der Energieversorgung auf dem Netz der Schweizer Normalspurbahnen (SBB, BLS, RM, SOB und TPF). Die zur ausgefallenen Leitung parallel verlaufende Gemeinschaftsleitung SBB/EWA/CKW, welche den Energietransport aus den SBB-Kraftwerkanlagen in Amsteg, Göschenen und Ritom Richtung Norden sicherstellen, waren zum Zeitpunkt des Kurzschlusses wegen Bauarbeiten direkt unter der Leitung ausgeschaltet. Da die Kraftwerke am Gotthard nach dem Kurzschluss nur noch das Tessin mit Energie versorgen konnten, traten im Stromnetz der Bahn im Süden wegen Überlastung Schutzabschaltungen auf. Dies führte zum automatischen Abschalten der Kraftwerke Göschenen und Ritom sowie des Umformerwerks Giubiasco. Wegen der fehlenden Leistung der Urner und Tessiner Kraftwerke kam es in den folgenden Minuten zunehmend zu Energieversorgungsengpässen auf dem übrigen Schweizer Bahnnetz. Die unstabile Versorgungslage führte um 17.47 Uhr zu einem kompletten Zusammenbruch der Stromversorgung für die Schweizer Bahnen, wie Hansjörg Hess, Leiter Infrastruktur SBB, am Donnerstagmorgen in Bern an einer Medienkonferenz bekannt gab.

    Die Energiespezialisten der SBB haben unmittelbar nach dem Stromversorgungszusammenbruch mit dem Hochfahren des Bahnnetzes begonnen. In einem ersten Schritt wurde in den Räumen Zürich/Ostschweiz, Wallis/Westschweiz und Tessin übergreifend Inselnetze aufgebaut, die anschliessend synchronisiert und dann gekoppelt wurden. Anschliessend wurde die Fahrleitung Sektor für Sektor zugeschaltet und die Züge konnten gestaffelt wieder anfahren. Der heikle Aufbau des Stromversorgungsnetzes war um 21.30 Uhr abgeschlossen.

    Der Energieausfall hat keine grösseren Schäden an den Anlagen verursacht. Es kam vereinzelnd zu Folgeschäden an Unterwerken sowie an Spannungswandlern, welche Signale und Achszähler mit Strom versorgen. Die Energieversorgung für diese Systeme wurde zwischenzeitlich auf das Ortnetz umgeschaltet.

    Rund 200'000 Reisende betroffen

    Betroffen vom Zusammenbruch der Stromversorgung waren rund 200'000 Reisende in Bahnhöfen und in 1500 Zügen. Insgesamt sieben Züge blieben in Tunnelabschnitten stecken und konnten innerhalb von maximal 90 Minuten ins Freie gezogen werden. 15 Züge, primär im Raum Zentralschweiz, wurden mit Diesellokomotiven weiterbefördert. Der letzte Reisezug erreichte seinen Bestimmungsbahnhof um 03.43 Uhr. Als Bahnersatzverkehr standen rund 250 Reisbusse im Einsatz.

    Güterverkehr ebenfalls stark beeinträchtigt

    Massiv beeinträchtigt von der grossen Störung war auch der Güterverkehr. Erste Priorität genoss der CargoExpress-Verkehr, der in den Nachtstunden gut abgewickelt werden konnte. In zweiter Priorität wurde der von Chauffeuren begeleitete Huckepackverkehr der Rollenden Landstrasse in Fahrt gesetzt. In den frühen Morgenstunden warteten noch rund 20 Transitgüterzüge auf die Weiterfahrt. Der Binnen-Wagenladungsverkehr musste diese Nacht komplett eingestellt werden.

    Der Bahnbetrieb ist heute Donnerstag gut angelaufen. Es kam nur vereinzelnd zu Zugsausfällen, so z.B. auf den Strecken Luzern–Bern und Zürich–Chur. Die SBB rechnet für heute mit einem grossen Verkehrsaufkommen; Plätze reserviert haben über 1100 Gruppen mit rund 17'000 Schülerinnen und Schülern.

    Über 1'000 Kundenbetreuer im Einsatz

    Der Stromausfall in der Abendspitze hatte grosse Auswirkungen auf Pendlerinnen und Pendler. Die SBB haben alle personellen Ressourcen aufgeboten, damit die Reisenden so gut wie nur möglich über die aktuelle Lage informiert werden konnten. Die SBB hatten dazu gestern und heute über 1'000 zusätzliche Kundenbetreuer und -betreuerinnen im Einsatz.

    Grosszügige Kulanzlösungen – rund 3 Mio. Franken für die Kunden

    Die SBB haben im Verlauf der Störung rund 200'000 RailCheck «Sorry» im Wert von rund drei Mio. Franken abgeben. Zusätzlich wurden individuelle Kulanzlösungen realisiert. So hat die SBB über 300 Fahrgäste in Hotels untergebracht und mit Taxis und Bussen die Weiterreise zum Beispiel an den Flughafen ermöglicht. Kunden mit weitergehenden Ansprüchen melden sich beim Kundendienst an den Bahnhöfen oder im Internet über das Kontaktfomular Kundendienst im Internet. Weiterhin steht den Kundinnen und Kunden unter der Nummer 0800 99 66 33 noch bis heute Abend um 22 Uhr eine Info-Linie zur Verfügung.

    Die SBB entschuldigt sich nochmals in aller Form bei allen betroffenen Fahrgästen für die grossen Unannehmlichkeiten.

  • Die Methode mit der Stephan Gassmann & Co. den ÖV im IGÖV vertritt passt mir als Mitglied dort auch absolut nicht. Die Ursache des Stromausfalls liegt aber nicht unbedingt im kaufmänischen trimmen eines Betriebes der den Kunden dienen sollte, sondern in der teils unausgereiften Technik, der unbedingten Technikgläubigkeit (und damit verbundenen Personalabbau [die Technik wirds schon richten]) sowie im zu spät begonnenen (um nicht zu sagen verschlafenen) Infrastrukturausbau, welcher nicht (mehr) mit dem Angebotsausbau schritthält (speziell dann wenn er durch Einsprachen behindert wurde, was aber das gute Recht ist und eigentlich in der Planung hätte berücksichtigt werden müssen).

  • Eine weitere Störung ereignete sich heute:

    Bltzschlag legt wieder SBB in Westschweiz lahm
    (sg) Bern - Eine erneute SBB-Panne hat heute Abend die Westschweiz betroffen. Schuld war ein Blitzschlag. Es kam bis zu einstündigen Verspätungen zwischen Genf und Lausanne, sowie zwischen Villeneuve und Domodossola. Der Blitz schlug gegen 18 Uhr 30 beim Stromwerk von Vernayaz im Kanton Wallis ein, wie ein SBB-Sprecher sagte. Die SBB konnte die Stromversorgung schnell via eine andere Quelle wieder herstellen. Kur nach 19.00 Uhr begann sich der Verkehr wieder zu normalisieren.

    (Quelle: Radio Basilisk )

  • Zitat

    Original von Kupplungssurfer
    Was mich am ganzen Desaster von Gestern nervt, ist, dass genau die Leute, die Einsprachen gegen neue Übertragungsleitungen erheben, zu denen gehören, die eigentlich den Bahnbetrieb fördern sollten; nämlich die Umweltschützer.


    Dieses Gerücht mit den Einsprachen grassiert oft, ist aber meines Wissens falsch, im Gegenteil: Sowohl SBN als auch WWF haben aktiv mitgearbeitet am Projekt einer (aus Kostengründen nicht realisierten!) Hochspannungsleitung vom Wallis ins Tessin (Ringleitung). Woher hast du deine Behauptung?

  • Die Idee, ein Kabel durch einen bestehenden Tunnel zu legen, ist auf den ersten Blick bestechend. Leider aber sind Hochspannungskabel für die in einem solchen Falle geforderten Leistungen äusserst empfindlich. Sollte sich ein Kabel finden lassen, das die gleichen Spannungen und Ströme wie eine Überlandleitung übertagen kann, so dürfte dessen Verlegung (Sichereit im Tunnel!) und Unterhalt ein Vielfaches einer überirdischen Leitung kosten. Alle Projekte mit Kabeln in Tunnels wurden meines Wissens bereits geprüft und als nicht machbar verworfen.

    Der Trend geht eher in die umgekehrte Richtung: In Bahnhöfen zum Beispiel werden aus Altersgründen zu ersetzende Hochspannungskabel nach Möglichkeit durch Freileitungen ersetzt, obwohl die Spannungen und Ströme dort bedeutend geringer sind, als bei einer Übertragungsleitung in den Alpen.