1 Franken pro Tag: Neues U-Abo für Jugendliche

  • Als Jugendlicher der Mittelschicht konnte ich überall profitieren noch und noch. Da ein Gratis-Startguthaben, da tolle Vergünstigungen, hier materielle Geschenke. Hatte ich es nötig? Nie und nimmer! Waren diese Vergünstigungen sozial? Träumst du etwa? Waren die Vergünstigungen geil? Aberschosicher!

    Vergünstigungen für Jugendliche haben nur einen einzigen primären Grund: Die guten Kunden von morgen - sobald sie finanziell profitabel sind - zu binden. Mit sozialen Motivationen hat es praktisch nie irgend auch nur entfernt etwas zu tun. Höchstens um kommunikativ sich blendend selbst darzustellen.

    Insofern juble ich ob dieser neuen Meldung nicht. Ich würde jubilieren, wenn endlich mal jemand beweisen würde, wirklich Gutes tun zu wollen, und Rabatte denen zukommen liesse, die es wirklich nötig haben. Vollkommen egal ob jung oder älter.

  • Vergünstigungen für Jugendliche haben nur einen einzigen primären Grund: Die guten Kunden von morgen - sobald sie finanziell profitabel sind - zu binden.

    Das ist doch genau der Sinn der Sache, man will versuchen, dass die jungen Erwachsenen so vielleicht auch in Zukunft eher den ÖV als ein Auto nutzen. Was ist denn daran so schlecht? In einem anderen Thread beklagst du dich, dass der ÖV (in Baselland) zuwenig gefördert würde.

    Finanziell profitabel ist der ÖV aber selten (das muss er auch nicht sein). Von dem her kann dein Vorwurf ja schon gar nicht zutreffen.

    wirklich Gutes tun zu wollen, und Rabatte denen zukommen liesse, die es wirklich nötig haben.

    Einkommensabhängige Abopreise wären halt ein immenser administrativer Aufwand. Ausserdem wird ein grösserer Teil der ÖV-Kosten durch die Steuern bezahlt, die ja progressiv einkommensabhängig sind. Von dem her gibt es durchaus eine gewisse Einkommensabhängigkeit bei den ÖV-Kosten. Und falls man bei der Sozialhilfe ist, wird das U-Abo auch übernommen.

  • Bitte mich nicht falsch verstehen, Förderung des ÖV finde ich grundsätzlich gut. Ich wollte aber zum Ausdruck bringen, dass eine Unterstützung sozial Benachteiligter auch mal auf die Agenda gehört. Denn für diese wird der ÖV nun mal immer teurer. Und nein, es gibt nicht bloss Sozialhilfefälle auf der einen Seite und solche, die es nicht nötig haben auf der anderen Seite. (Davon abgesehen, wird in BL das U-Abo von der Sozialhilfe wirklich übernommen, oder sind dessen Kosten nicht eher Teil des Grundbedarfs? - der ja derart knapp bemessen ist, dass man sich in der Realität dann doch kein Abo kauft, sondern bei Einzelfahrten bleibt, die man partout nicht einsparen kann.)

    Eine solche Unterstützung muss ja nicht einkommensabhängig sein. Ich wäre schon froh, wenn nicht Sparmöglichkeiten gestrichen oder verteuert würden (Gemeinde-Tageskarten), vorhandene Sparmöglichkeiten spürbarere Rabatte ermöglichen würden (Sparbillette allgemein) oder mehr Sparmöglichkeiten eingeführt würden (19-Uhr-Abo/GA Night für alle, und nicht - wieder mal - nur für Jugendliche).

  • Nur reicht der Teil des Budgets für den ÖV je nach Region gerade mal für 3 bis 6 Tageskarten pro Monat. Ein Abo schon nur für eine bis 2 Zonen liegt nicht drin.

    Edit: Und sind 2 oder mehr Personen im Haushalt, sind die Werte oben noch tiefer. Dann reicht es pro Person evtl. nur noch für 2 bis 3 Tageskarten pro Monat.

    Einmal editiert, zuletzt von Seravajan (9. April 2024 um 10:25)