• In der Tat ein "weiser" Entscheid, da ein Festhalten an der seinerzeit unter anderen Voraussetzungen getroffenen Entscheidung inkonsequent gewesen wäre. Das Argument "man wolle kein Fasnachtstourismus fördern" ist mit dem (fast vollständigem) Lockerungsentscheid des Bundesrates am vergangenen Mittwoch weggefallen. Basel-Stadt hat sich wohl bis zum letzten Moment erhofft, dass nur eine schrittweise Öffnung erfolgt.

    Nachdem beide Verkehrsbetriebe signalisiert haben, die Planung im "Expressmodus" aufzunehmen und ein Angebot "auf die Räder stellen zu können", war der heutige Entscheid vorhersehbar.

    Unschön fand ich einmal mehr die kommunikative Absprache der beiden Verkehrsbetriebe. Während die Kommunikatiobsverantwortliche der BVB mitteilte, dass die Planung von Fahrplan und Diensten in der kurzen Zeit nicht mehr möglich sei, stellte sich fast zeitgleich "Meister Büttiker" als "Retter der Agglo-Fasnächtler" ins Medien-Rampenlicht. Kurz darauf wettert dann auch BVB-Stehrenberger über Facebook über den Regierungsrat. Schade, dass es die beiden Betriebe nicht geschafft haben, ein gemeinsames Communiqué herauszugeben und damit zu signalisieren, dass man - unter den veränderten Umständen - gemeinsam ein attraktives ÖV-Angebot anbieten möchte.

    Interessant finde ich folgende Passage der Medienmitteilung:

    "Im Übrigen stellt es der Regierungsrat den öV-Betrieben frei, an der Fasnacht im Rahmen der gegenwärtigen Bedingungen Nachtfahrten einzuplanen."

    Grundsätzlich bestellt ja der Kanton das Fahrplanangebot und geltet diese auch entsprechend ab. Der obige Satz kann so interpretiert werden: "Ihr dürft Nachtfahrten anbieten, aber wir haben diese nicht bestellt!".

    :/ .... was soll man davon halten .... ?

  • Traurig, die BVB schaffen es nicht mehr rechtzeitig, den Fasnachtsfahrplan, bzw. die Dienstpläne dafür zur Hand zu nehmen.

    Mit der grossen Vorlaufzeit, ob oder ob nicht, wäre was aufzugleisen möglich gewesen.

    (trotzt Personalengpass)

    Evtl. unter Mithilfe Hr. Büttiker wäre ein Nachtbetrieb immer noch realisierbar:

    Die BLT darf ja das ganze BVB-Netz befahren, also könnte Nachts auch z. B. Linle 14 übernommen werden.

  • Interessant finde ich folgende Passage der Medienmitteilung:

    "Im Übrigen stellt es der Regierungsrat den öV-Betrieben frei, an der Fasnacht im Rahmen der gegenwärtigen Bedingungen Nachtfahrten einzuplanen."

    Grundsätzlich bestellt ja der Kanton das Fahrplanangebot und geltet diese auch entsprechend ab. Der obige Satz kann so interpretiert werden: "Ihr dürft Nachtfahrten anbieten, aber wir haben diese nicht bestellt!".

    :/ .... was soll man davon halten .... ?

    Ich verstehe das folgendermassen: Die BVB und BLT dürfen zusätzlich zu den üblichen Morgestraich-Extrafahrten (die wurden ja jetzt vom Kanton bestellt) weitere Nachtfahrten anbieten - aber auf eigene Rechnung.

    Die BLT darf ja das ganze BVB-Netz befahren, also könnte Nachts auch z. B. Linle 14 übernommen werden.

    Abgesehen vom Bruderholz, St-Louis und Weil am Rhein ;)

    Dann würden endlich anständige Fahrzeuge nach Muttenz - Pratteln fahren 8o

    Ob die BLT kurzfristig genug zusätzliches Personal aufbieten kann, um auch BVB-Linien zu bedienen? Wird glaub schwierig...

  • Ich bin ja wahrlich nicht derjenige, der die BVB in Schutz nehmen will und muss. Aber bedenke, dass die Erstellung der Dienstpläne die grösste Herausforderung ist. Stell dir vor, du arbeitest bei den BVB und bekommst 3 Wochen vorher Bescheid, dass sich dein Dienstplan wesentlich ändert und allenfalls zusätzliche Mitarbeiter aus ihren freien Tagen herausgeholt werden müssen. Klar hätte man auch doppelgleisig (oder doppelspurig für die "Bussprache") fahren und parallele Dienstpläne erstellen und den Mitarbeitern zustellen können ... ! Normalerweise sind Fahr- und Dienstpläne mit einer grossen Vorlaufzeit fixfertig. Hand aufs Herz: Hätte ihr euch im Dezember 2021 wirklich vorstellen können, dass es Mitte Februar 2022 ganz anders aussieht?

    Mit diesem "man hätte" im Nachhinein anzuführen, sollten wir (ich meine jetzt niemanden persönlich, sondern wirklich "wir alle") langsam wirklich aufhören. Es bringt uns nicht wirklich weiter, ausser für die Analyse, was wir vielleicht ein ander mal "anders" (ich sage bewusst nicht "besser") machen könnte.

  • jetzt mal ganz ehrlich, wer hier jetzt gegen die BVB wettert, dass diese sagt, es ist schwer, das zu planen, der hat sich nie mit so etwas auseinander gesetzt.

    Hier wird geschrieben, als könnte man das heute für nächste Woche machen.

    Auch die BLT kann nicht genug Personal so kurzfristig stellen um das ganze Netz abzudecken.

    Ausser vielleicht mit einer Fahrt pro Linie.

    Also bei allem Respekt, aber hier geht es manchmal etwas realitätsfern ab ;)

  • Ich verstehe das folgendermassen: Die BVB und BLT dürfen zusätzlich zu den üblichen Morgestraich-Extrafahrten (die wurden ja jetzt vom Kanton bestellt) weitere Nachtfahrten anbieten - aber auf eigene Rechnung.

    Genau so verstehe ich es zwischen den Zeilen auch ... und das stört mich an der Meldung. denn so schiebt man den "schwarzen Peter" (darf man das eigentlich so noch schreiben) an die Verkehrsbetriebe weiter.

    Gemäss Meldung Radio Basilisk vor 2 Minuten, werden die BVB keine weiteren Nachtfahrten anbieten, da dies dienstplantechnisch nicht umsetzbar sei.

  • Gemäss BVB-Direktor Stehrenberger hatten die Verkehrsbetriebe ja Frühfahrten an den Morgenstreich und somit auch entsprechendes Personal eingeplant. Nach dem Verzicht der BS-Regierung auf Früh- und Nachtfahrten hatte die BVB dann ihre Planung wieder so angepasst, dass es die Fahrten (und entsprechenden Dienste) nicht gibt.

    Anders die BLT (und SBB?): Dort hat man die bereits geplanten Fahrten und Dienste offenbar weiterhin in der Hinterhand behalten, allerdings mit dem Risiko, dass das Personal dann nur im Depot sitzt.

  • Vielleicht kann ja einer unserer BLT-Insider berichten, wie dies im Hintergrund wirklich war (sofern keine "Internas" verraten werden). BVB-Insider sind meine ich nicht (mehr) hier im Forum aktiv.

  • Letzte Meinungsäusserung meinerseits zu diesem Thema:

    Ich verstehe nicht ganz warum die einen das können & die anderen nicht.

    Warum wird nicht gegenseitig kommuniziert & abgesprochen?

    So entsteht schon ein großes Fragezeichen.

    Noch eine letzte Frage:

    Habe ich was nicht mitbekommen, ist schon bekannt, was die SBB anbieten?

  • Meine Vermutungen bezüglich Morgestraich-Frühfahrten unter Berücksichtigung der gegebenen Fakten:

    • BVB: Haben zunächst mit den Fahrten geplant. Nach Mitteilung der Regierung, dass es keine geben soll, hat man alles neu geplant ohne Frühfahrten. Entsprechend problematisch ist die aktuelle Situation.
    • BLT: Haben schon die ganze Zeit mit den Fahrten geplant, in der Hoffnung, dass sie stattfinden. Diese Hoffnung hat sich nun bewahrheitet.
      Falls die Regierung ihre Meinung nicht geändert hätte, wären dümmstenfalls alle Wagenführer, die für die Frühfahrten eingeplant gewesen waren, in aller Herrgottsfrühe im Depot eingetroffen, ohne ausfahren zu dürfen...
    • SBB, AAGL: Haben noch gar nichts zu dem Thema kommuniziert...
  • Ich verstehe nicht ganz warum die einen das können & die anderen nicht.

    Warum wird nicht gegenseitig kommuniziert & abgesprochen?

    So entsteht schon ein großes Fragezeichen.

    Da sind wir schon zu zweit ... das habe ich oben schon versucht aufzuzeigen ...

    Unschön fand ich einmal mehr die kommunikative Absprache der beiden Verkehrsbetriebe. Während die Kommunikatiobsverantwortliche der BVB mitteilte, dass die Planung von Fahrplan und Diensten in der kurzen Zeit nicht mehr möglich sei, stellte sich fast zeitgleich "Meister Büttiker" als "Retter der Agglo-Fasnächtler" ins Medien-Rampenlicht. Kurz darauf wettert dann auch BVB-Stehrenberger über Facebook über den Regierungsrat. Schade, dass es die beiden Betriebe nicht geschafft haben, ein gemeinsames Communiqué herauszugeben und damit zu signalisieren, dass man - unter den veränderten Umständen - gemeinsam ein attraktives ÖV-Angebot anbieten möchte.

    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass trotz deutlich besserer Beziehungen zwischen den Grünen und den Gelben es dennoch gewisse Positionierungs- und Profilierungs"kämpfe" gibt ... aber vielleicht täuscht das auch nur ...

  • Auch die SBB haben nun ihre knappe Personaldecke nach freien Ressourcen durchforstet und bieten drei Extrazüge an den Morgenstreich an: Olten, Frick und ... hmmm ... mein Hirn hat es bereits vergessen :/ ... und Tante Google hat noch keine Ahnung. Ebenso soll das S-Bahn-Nachtangebot an den drei Tagen verstärkt werden.

    Update: Tante Google hat nochmals gesucht und ist doch fündig geworden!

    https://www.aargauerzeitung.ch/basel/basel-st…n-an-ld.2255175

    Der 3. Extrazug fährt ab Laufen.

    Quelle: Radio Basilisk, 16.00 Uhr Nachrichten