BVB - Na sowas ...

  • FCB-Fans von Tramchauffeur ausgesetzt

    Sie wollten nach dem Spiel nach Hause.
    Der Tramführer hatte aber andere Pläne und wendete das Tram an einer Schlaufe ohne Station.
    Die verdutzten Fans liess er zurück
    .

    Rund 20 FCB-Fans strandeten am Mittwochabend im verkehrstechnischen Niemandsland zwischen Muttenz und Pratteln.
    Sie waren nach dem letzten Super-League-Spiel des FC Basel auf dem Heimweg mit einem Tram der Linie 14.
    Statt sie bis nach Pratteln zu fahren, wendete das Tram aber gegen 22.45 Uhr an der Wartenbergschlaufe in Muttenz.
    «Wir mussten alle aussteigen», erzählt Roger Andris (54) erbost.

    Das Problem: Die Schlaufe hat keine Haltestelle und ist mitten im Nirgendwo.
    So mussten die ausgesetzten Fans spätabends noch zur nächsten Station marschieren.
    Eine Zumutung, findet Andris. «Was, wenn jemand nicht gut zu Fuss ist?»
    Laut Fahrplan und Anzeige hätte das Tram bis nach Pratteln fahren müssen.

    Ein FCZ-Fan?

    Zudem habe keine der rund 20 Personen im Wagen eine Durchsage gehört,
    dass die Fahrt bei der Station Rothausstrasse enden würde, so Andris.
    «Wir sind dann nach vorne gegangen und haben den Tramchauffeur angesprochen», sagt er.
    Dabei seien die Gemüter auf beiden Seiten erhitzt gewesen.

    Der Chauffeur habe sich partout geweigert, sie zumindest zurück zur Rothausstrasse zu fahren,
    wo sie auf das nächste Tram hätten warten können.
    «Den hat es entweder richtig angeschissen, dass er arbeiten muss, oder er ist FCZ-Fan», wettert Andris.

    Beschwerde eingereicht

    Andris kann das Verhalten des Chauffeurs nicht nachvollziehen.
    Als die gestrandeten Fahrgäste den Chauffeur damit konfrontiert hätten, dass es keine Durchsage zum Aussteigen gegeben habe,
    behauptete er das Gegenteil und fuhr davon.

    «So geht das einfach nicht. Das ist unterste Schublade», moniert Andris,
    der auch schon eine schriftliche Beschwerde bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) eingereicht hat.
    Von diesen verlangt er, dass der Tramchauffeur identifiziert wird und sich entschuldigen muss.

    BVB entschuldigen sich

    «Wir verstehen Ihren Ärger und es tut uns leid, dass der gestrige Abend für Sie und die weiteren betroffenen Fahrgäste nicht gerade meisterlich endete.
    Dafür möchten wir uns im Namen der BVB in aller Form entschuldigen», schreibt BVB-Mediensprecher Benjamin Schmid zu Andris' Beschwerde.
    Der Wagenführer hätte die Fahrgäste vor dem Verlassen der letzten bedienten Station mit Nachdruck darauf hinweisen sollen,
    dass sie aussteigen müssen. Also hätte er mit ihnen an Bord gar nicht erst in die Schlaufe fahren dürfen.

    Warum die Warnung nicht erfolgt sei und das Tram vorzeitig gekehrt habe, statt bis nach Pratteln zu fahren, würde derzeit intern abgeklärt, hiess es weiter.
    Dazu gehöre auch eine Prüfung der Funktionalität der Durchsagen-Anlage.

    20min 26. Mai 2016

  • Ich frage mich vielmehr, ob es überhaupt erlaubt ist, einfach so auf freier Strecke, wo sich nicht mal Trottoir oder Gehweg befinden, Fahrgäste aussteigen zu lassen?

    Beförderung von Fahrgästen ist genau geregelt. Das Fahrzeug darf grundsätzlich nur an Haltestellen geöffnet werden.
    Darum war das Verhalten des WGF nicht korrekt - und äusserst fragwürdig!

    PS: Ein Postchauffeur der Linie 67 sagte mir, dass zB jede Öffnung der Türen registriert wird und mit den Standort per GPS definiert wird.
    Sie würden bei einer aussergewöhnlichen Türöffnung zwischen 2 Haltestellen zur Rede gestellt.

  • Den Zürich Witz aus dem Text zu kopieren ist recht schlecht ;)

    In dieser Gegend ist es ja auch sehr uneben, durch das Hochgleis ergibt sich dann auch eine grössere Höhe zu überwinden.
    Also ich finde dies völlig daneben...

  • Ich finde es sehr bedenklich wenn man diesem Artikel aufs Wort Glauben schenkt, da dieser Artikel nur die Ansicht der erbosten Fahrgäste beleuchtet, welche die Medien nur einschalteten, um ihrem Ärger Luft zu machen.
    Ihr alle habt doch sicher schon einmal erlebt wie Fussball-Fans nach (und auch vor) einem Match in der Öffentlichkeit auftreten. Der Konsum alkoholhaltiger Getränke scheint allgegenwärtig...

    Natürlich handelte es sich um einen Zusatzkurs dessen Fahrauftrag mit Personenbeförderung an der Haltestelle Rothausstrasse endete. Ohne Details zu kennen ist es wahrscheinlich, dass der Wagenführer aufgrund der eingesetzten Komposition keine Kenntnis von den, im Tram verbliebenen, Fans hatte. Vermutlich erst in der Schlaufe Wartenberg angekommen, bemerkten sie ihre missliche Lage und stellten den Wagenführer zur Rede. Es dürfte wohl klar sein, in welchem Ton die Herrschaften, dem Wagenführer vorsätzliches Handeln unterstellten. Das muss sich dieser keinesfalls gefallen lassen und handelte entsprechend. Da der Fahrauftrag beendet war und die Rückfahrt als Dienstfahrt vorgesehen war, darf dieser die Meute auch nicht retour befördern.

    Ein Ausstieg ist übrigens nicht beschwerlicher, als vom Strassen-Niveau aus: Neben dem Hochgleis sind Gehsteige verlegt!

    Demnach kann hier nicht von "in der Pampa ausgesetzt" gesprochen werden! Dies ist doch häufig nur eine nette Geste der Wagenführer, damit es schwerhörige Fahrgäste nicht so weit zur Haltestelle Lachmatt haben. Verpflichtet den im Tram verbliebenen Fahrgästen Ausstieg zu gewähren, sind die Wagenführer nicht!

    Es kommt beinahe täglich vor das Fahrgäste die in der Wartenberg-Schlaufe kehrenden Kurse an der Rothausstrasse nicht verlassen. Schlaufenfahrten sind erlaubt - die Fahrgäste müssen also nicht persönlich zum aussteigen bewegt werden.

    Im übrigen finde ich es sehr schade, dass in diesem Fachforum keiner Misstrauen am Artikel erwägte.

  • [...]

    Im übrigen finde ich es sehr schade, dass in diesem Fachforum keiner Misstrauen am Artikel erwägte.

    Wieso Misstrauen?
    Der Artikel zeigt eine (trotz allem) nachvollziehbare Situation.

    Die Handlungsvarianten kann man sich vorstellen - bis hin zu ev. Türöffnung mit Nothahn etc.

    Die Abklärungen werden den Sachverhalt dann zeigen.

  • Vielleicht ist es hier auch ganz sinnvoll, die Informationsquelle nicht zu nennen, da die Quelle in einem anderen Fall sonst vielleicht mal versiegen könnte. ;)

    Ich gehe da mit einer ziemlichen Ambivalenz an den Fall heran und glaube grundsätzlich erst einmal an das Dienstleistungsbewusstsein aller BVB-Mitarbeitenden und dass diese in aller Regel ihre Gründe haben, so zu handeln, wie sie gehandelt haben. Gegebenenfalls können auch Videoaufnahmen im Tram-Inneren noch Aufschluss geben, was passiert gewesen war. Dass man sich seitens BVB noch nicht offen dazu äussern will, ist hier ebenfalls verständlich.

  • Nun ja, so unerheblich finde ich eine Angabe zur Quelle nicht.
    Es muss ja nicht eine Quelle sein, die genannt werden muss, sondern einfach eine Angabe, die Klarheit schafft, ob diese Angaben fundiert sind oder nicht. Ansonsten kann diese Reaktion genau so einseitig sein, wie diejenige aus den Medien...


  • Beförderung von Fahrgästen ist genau geregelt. Das Fahrzeug darf grundsätzlich nur an Haltestellen geöffnet werden.

    Fahrauftrag beendet war und die Rückfahrt als Dienstfahrt vorgesehen war, darf dieser die Meute auch nicht retour befördern.


    Rein nach meinem hoffentlich nicht all zu krankem Menschenverstand fände ich beides daneben:
    - Jemanden, der in diesem Fall lieber wieder zurück "in die Zivilisation" an die Rothausstrasse fahren wollen würde, rauszuschmeissen
    - Jemandem, der vielleicht nur bis zur Lachmatt will und den Rest der Strecke lieber zu Fuss zurücklegen will, den Ausstieg zu verweigern.

    Letztendlich gibt es in diesem Fall ja gar keine Möglichkeit, die nicht gegen entweder die eine (Aussteigen lassen ausserhalb Haltestelle) oder andere Vorschrift (Beförderung und Halt auf Dienstfahrt) widerspricht.

    Aber wahrscheinlich war in diesem konkreten Fall wirklich der "Ton" und gegenseitiges Hochschaukeln das Problem, evtl. alkoholbedingt, sonst hätte sich das sicher unformal lösen lassen.