Eine S-Bahn von Rapperswil musste in Uster notgedrungen halten. Grund dafür war ein Streit zwischen zwei Lokführern.
Zu Streit kann es sehr schnell kommen, auch unter Berufskollegen. Dass es aber gleich zu einem Zugausfall kommt, ist schon eher eine Seltenheit. Aber genau dies geschah am 26. Mai, während der S15-Regiozug von Rapperswil in Richtung Uster unterwegs war. Ein Lokführer, der als Privatperson im Zug sass, regte sich über die bereits auf vier Minuten angewachsene Verspätung auf. Als er zusätzlich noch bemerkte, dass der Zug nicht die Maximalgeschwindigkeit von 125 km/h erreichte, platzte ihm der Kragen. Er ging zum Führerstand und beschwerte sich durch die Scheibe hindurch.
Als der eigentliche Lokführer nicht auf die Beschwerde reagierte, öffnete der Genervte den Führerstand mit seinem Schlüssel. Nach einem kurzem Disput wurde er wieder rausgeworfen. Wie der Tagesanzeiger berichtete, war damit aber nicht Schluss, denn der arbeitende Lokführer holte zum Gegenschlag aus und begab sich in den Passagierraum, um seinen Berufskollegen aufzusuchen. Dabei kam es zu einer grösseren verbalen Auseinandersetzung. Die Bahnpolizei wurde gerufen, die Stadtpolizei Uster kam. Die restlichen Passagiere mussten aussteigen, da ihnen mitgeteilt wurde, dass der Zug ausfalle.
Der Stadtpolizeikommandant von Uster, Daniel Stein, bestätigte den Vorfall: «Als unsere Patrouille den Zug erreichte, war der Lokführer, der privat unterwegs war, bereits nicht mehr vor Ort.» Ob es noch ein Nachspiel für die beiden geben wird, ist unklar.
Quelle: 20 Minuten