Städte-Initiative Basel und Gegenvorschläge

  • Hauptthema: Sardinen mischen sich unter die Pendler



    Wie viel weniger Verkehr ist genug? – News Basel: Stadt – bazonline.ch



    Basler Regierung hält Gegenvorschlag zur Städte-Initiative für nicht umsetzbar – News Basel: Stadt – bazonline.ch


    Ich halte es nicht für unmöglich, die Ziele der Initiative mittels Infrastrukturausbauten wie das Tram Cityring/Johanniterbrücke oder später das Herzstück der Regio-S-Bahn, sowie einer verschärften Parkraumbewirtschaftung und dem Bau weiterer P+Rs in der Peripherie, zu erreichen. Diese Massnahmen müssten allerdings auch umgesetzt werden.

    Am besten wäre es aus meiner Sicht also, dass die Initiative durchkommt. Schliesslich wurde sie im weniger links-grün orientierten St. Gallen angenommen. Aber auch ein Gegenvorschlag wäre immerhin schon etwas, wobei ich denjenigen der Basler Regierung doch etwas als minimalistisch erachte (mal ganz abgesehen von der Problematik wegen den Autobahnen).


    OT: Hat jemand eine Ahnung, wo das Bild vom oberen Artikel aufgenommen wurde?

  • vom oberen Bild ist es die Seite des Stücki Shoppings...die Strasse die zum Parking führt und zum (ehemaligen ?) P&R Parkplatz.

  • Jawohl! =)


    Überraschende Annahme-Empfehlung für umverkehR-Initiative – News Basel: Stadt – bazonline.ch

    Aber irgendwie komisch, dass im Artikel keine Gründe erwähnt werden, weshalb es zu dieser Wendung kam. Vielleicht wurden die Hochleistungsstrassen auch vom Ziel der Initiative ausgenommen. Morgen werden wir es aus der BaZ erfahren…


    OT: Danke, jetzt leuchtet es mir ein. Auf Google Street View sieht's dort auch so aus.

  • Es bleibt nur zu hoffen, dass der Grosse Rat diese unsinnige Initiative in der 2. Lesung zur Ablehnung und den Gegenvorschlag der Regierung zur Annahme empfiehlt.

  • Laut BaZ soll es sich so abgelaufen haben: Zuerst wurde darüber abgestimmt, für welchen Gegenvorschlag man sich entscheidet. Dabei war eine vorwiegend linke Mehrheit für den Uvek-Gegenvorschlag, welcher dann abgeschwächt wurde. Dies gefiel wiederum weder vielen Bürgerlichen aus SVP und FDP, die entweder für den Gegenvorschlag der Regierung oder für gar keinen waren, noch den Grünen, die für die Initiative waren. Diese "Allianz" von Bürgerlichen und Grünen bildete wiederum eine Mehrheit, welche dann gegen den Uvek-Gegenvorschlag stimmte. Übrig blieb dann nur noch die Initiative. Als es dann hiess, ob man diese zur Annahme oder Ablehnung empfehlen soll, stimmte wieder eine vorwiegend linke Mehrheit für die Annahme. Nach diesem Durcheinander waren aber die meisten nicht mehr zufrieden, da sie am Anfang gegen die Initiative waren, so dass eine 2. Lesung verlangt wurde.

    Ich meinerseits halte den Gegenvorschlag der Regierung nach wie vor für ungenügend. Es hat zu viel MIV, dieser muss reduziert werden und nicht nur einfach so bleiben. Möglich ist es durch Massnahmen wie P+R an der Peripherie, die Parkraumbewirtschaftung, einen grösseren Ausbau des ÖV-Angebots inklusive Tram über den Cityring, ÖV-Bevorzugung an den LSA und am Schluss wenn nötig noch Road-Pricing (wenn man genügend Alternativen anbietet, ist es durchsetzbar). Wenn man solche Massnahmen nicht trifft, ist es klar, dass die erwünschte Reduktion nicht möglich ist. Man kann nicht einfach den Verkehrshahn zudrehen, sondern man muss Alternativen anbieten. Ich hoffe weiterhin auf die Initiative oder den Uvek-Gegenvorschlag. Das weniger links-grüne St. Gallen macht's vor, also sollte es hier auch möglich sein.

  • Reduzierung des MIV...

    vergesst das... wird nicht passieren...
    Die Leute lassen sich nicht vorschreiben wie sich sich zu bewegen haben...

    und Parkraumbewirtschaftung (diese geplante) ist das hinterletzte.

    Wer besuch von Ausserhalb empfängt wird Probleme haben, rsp derjenige der kommt...da er nicht anfahren und dann mal zwei Tage stehen lassen kann. Sehr unfreundlich und wird sicher den Tourismus nicht stärken.

  • Zitat

    Original von Dome
    Reduzierung des MIV...

    vergesst das... wird nicht passieren...
    Die Leute lassen sich nicht vorschreiben wie sich sich zu bewegen haben...

    momoll... über eine Stadtmaut à la London (Congestion charge) - mit allen Vor- und Nachteilen...

  • Zitat

    Original von Dome
    Reduzierung des MIV...

    vergesst das... wird nicht passieren...
    Die Leute lassen sich nicht vorschreiben wie sich sich zu bewegen haben...


    Vorschreiben nicht, aber überzeugen. ;)


    Zitat

    Original von Dome
    und Parkraumbewirtschaftung (diese geplante) ist das hinterletzte.

    Wer besuch von Ausserhalb empfängt wird Probleme haben, rsp derjenige der kommt...da er nicht anfahren und dann mal zwei Tage stehen lassen kann. Sehr unfreundlich und wird sicher den Tourismus nicht stärken.


    Freie Parkplätze würde es nach wie vor geben für diejenigen, die auf das Auto bestehen, halt eben einfach nicht gratis. ;)

  • Zitat

    Original von Dome

    Wer besuch von Ausserhalb empfängt wird Probleme haben, rsp derjenige der kommt...da er nicht anfahren und dann mal zwei Tage stehen lassen kann. Sehr unfreundlich und wird sicher den Tourismus nicht stärken.

    Also ob das wirklich so schädlich für den Tourismus wäre, das wage ich zu bezweifeln. Die meisten Touristen kommen mit der Bahn (Interrail/Eurail) oder mit dem Flugzeug nach Basel. Wie viele Parkplätze es hier hat, spielt für die also gar keine Rolle... ;)

  • da merkt man einmal mehr, dass einige hier entweder einfach Scheuklappen für Andere Einstellungen haben, oder zumindestens keine Bekannten und Verwandten im Ausland.

    Wenn meine Verwandtschaft zum Bsp hier her kommt, dann können sie sich die teuren Flüge nicht leisten und mit em Zug ist es zu umständlich aufgrund vielem Umsteigen...

    Wenn die jetzt hier zwei Wochen ständig teuren Parkplatz bezahlen muss, na dann prost...

    nur mal als Beispiel...

    Ps.. nein sie fahren hier dann nicht ständig mit dem PKW rum....

  • Zitat

    Original von Dome
    dann können sie sich die teuren Flüge nicht leisten

    Direktflüge von Easyjet von/nach Basel gibts in jede Menge Städte in Europa (die ihrerseits sehr bequem per Zug oder ggf. Auto erreichbar sind) für bereits ab ca. 20 Franken/Weg, wenn man genügend früh bucht.

    Zitat

    Original von Dome
    und mit em Zug ist es zu umständlich aufgrund vielem Umsteigen...

    Von und nach Basel fahren idR mehrmals täglich jede Menge Züge in alle wichtigeren Städte Europas, die innert einer Tagesreise von Basel aus erreichbar sind, schlimmstenfalls muss man 1x umsteigen. Wer natürlich im hinterletzten Kaff wohnt, muss halt ggf. per Auto in die nächste grössere Stadt und dort den Zug nehmen.


    Kurz: Wer nun wirklich so bequem ist, dass er ums Verrecken ein eigenes Auto in den Stadt-Ferien (!) braucht, darf dafür auch zahlen. (Wieso kommt es eigentlich niemandem (ok: kaum jemandem) in den Sinn, z.B. Paris mit dem Auto zu besuchen? Aber Basel schon?)

    Einmal editiert, zuletzt von 750 mm (10. Juni 2010 um 15:14)

  • Zitat

    Original von 750 mm
    Wieso kommt es eigentlich niemandem (ok: kaum jemandem) in den Sinn, z.B. Paris mit dem Auto zu besuchen? Aber Basel schon?

    1) Wage ich wirklich zu bezweifeln, dass es derart viele Toursiten gibt, die mit dem Auto Basel besuchen kommen, und 2) weiss man in Paris (wie in anderen französischen Städten) nie, in welchem Zustand man sein Auto wieder auffindet: Verkratzt, verbeult oder gar abgefackelt...

  • Ist ja wieder typisch! Es reicht nicht, dass unsere sauglatte rotgrüne Superregierung (gerne würde ich es anders formulieren, aber der Anstand verbietet es mir!) sich bloss damit hervor tut, ständig in origineller und abgefackter Art und Weise den Autofahrern das Leben madig zu machen - nein, auch hier wird ernsthaft gefordert und versucht, uns oder unserem Besuch vorzuschreiben, ja nicht das Auto zu verwenden. Mein Schwager wird mit seiner Familie wegen einigen Supergrünen sicher nicht darauf verzichten, von Leukerbad nach Basel mit dem Auto anzureisen.

    Wir machen uns ja mit diesen doofen Vorschriften zur Lachnummer!
    Beispiel gefällig? Als ein Architekt aus Zürich einen Ladenumbau in Basel betreute, hat er uns wissen lassen, dass er schon einiges erlebt habe, aber diese seltsamen Vorschriften, welche Basel und sein "Superamt" AUE (Amt für Umwelt und Energie) ausgeheckt haben, schlage alles um Längen.

    Anderes Beispiel: Wo bitteschön gibt es eine Regenwassergebühr für dasjenige Regenwasser, welches auf das Hausdach fällt und somit nicht im Erdreich versickern kann sondern über die Kanalisation abgeleitet wird?? Diese Abgabe ausserkantonalen Hauseigentümern zu erklären, ist immer wieder Amüsant, wobei man sich die Frage gefallen muss, ob denn unsere Regierung nicht alle Tassen im Schrank hätte! (Ich fange an, dies auch schon zu vermuten...)

    Ich für meinen Teil habe damit begonnen, bei idiotischen und vorsätzlich erstellten "Verkehrsberuhigungen" (minutenlange Rotphasen oder die monatelange Bauerei) meinen V6 und 4,3-Liter-Motor nicht mehr auszuschalten (diese rotgrünen Teufel beteiligen sich schliesslich nicht an den Kosten für einen neuen Anlasser).

    Manchmal denke ich, diese A... bei der Regierung können mich kreuzweise und ich wandere aus. Wäre einfach: zwei Strassen weiter gegen Westen und ich wäre schon Landschäftler...

    3 Mal editiert, zuletzt von stevecam (10. Juni 2010 um 20:29)

  • @ 750mm
    naja jeder Ort wird nicht von Billigfluglinien angeflogen.
    und nicht überall gibt es so ein Zugnetz.
    Geschweige denn, dass man mit zwei Kindern und Gepäck keine Lust hat, oder es gar unmöglich wird, so zu reisen... es gibt nicht nur Paris, Berlin und London auf dieser Erde.

    Die Leute kommen i.d.R. hier her und lassen ihr Auto mehr oder weniger stehen.

    aber ich wette, die Hälfte derjenigen die hier gross sagen, es ist möglich, wären aufgeschmissen...

  • Ich kenne die Diskussion nur zu gut: Ich kenne viele Leute, die in Gegenden wohnen, in denen es Platz "zum Versauen" gibt - das ist in Basel aber eindeutig nicht der Fall. Wenn wir das Parkieren für kostenpflichtig erklären, machen wir nichts anderes als den marktwirtschaftlichen Regeln folgen. Platz ist ein knappes Gut, also ist es teuer.
    Die Frage, ob es zur "Parkraumbewirtschaftung" ein neues Amt mit 36 Vollzeitstellen braucht, ist allerdings eine andere. Dass da sozialistisch-gewerkschaftliche Arbeitsbeschaffung im Vordergrund steht, ist ziemlich offensichtlich.

  • Zitat

    Original von Dome
    @ 750mm
    naja jeder Ort wird nicht von Billigfluglinien angeflogen.
    und nicht überall gibt es so ein Zugnetz.
    Geschweige denn, dass man mit zwei Kindern und Gepäck keine Lust hat, oder es gar unmöglich wird, so zu reisen... es gibt nicht nur Paris, Berlin und London auf dieser Erde.

    Die Leute kommen i.d.R. hier her und lassen ihr Auto mehr oder weniger stehen.

    aber ich wette, die Hälfte derjenigen die hier gross sagen, es ist möglich, wären aufgeschmissen...

    Ich behaupte ja gar nicht, der gesamte Weg müsse mit öV zurückgelegt werden. Aber Basel ist nun mal von fast überallher gut erreichbar. Von dort aus, wo Basel nicht gut erreichbar ist, ist es das Problem des dortigen Orts und nicht jener von Basel. Wenn man also nicht vernünftig mit dem öV nach Basel kommt, so wage ich zu behaupten, lebt man in der Pampa und hat sehr schnell mal Mühe, überhaupt irgendwohin zu kommen. Dann kann man ja mit dem Auto in die nächste grössere Stadt mit Flughafen oder Eisenbahnknoten fahren, das Auto stehen lassen und dann völlig entspannt direkt nach Basel fahren/fliegen, statt stundenlang Autobahnkilometer zu fressen (was übrigens auch nicht so gemütlich ist).

    Es ist mir einfach nicht erklärlich, wieso man mit dem Auto wohin fährt, wo der öV hervorragend ausgebaut ist. Wenn man vom Startpunkt aus aufs Auto angewiesen ist, ok, dann fährt man halt mit dem Auto los, aber lässt es dann eben in der nächsten grossen Stadt stehen - oder macht man das etwa darum nicht, weil man dort für den Parkplatz zahlen müsste und in Basel (noch) nicht? Aha... ;)

  • Zitat

    Original von stevecam

    Anderes Beispiel: Wo bitteschön gibt es eine Regenwassergebühr für dasjenige Regenwasser, welches auf das Hausdach fällt und somit nicht im Erdreich versickern kann sondern über die Kanalisation abgeleitet wird?? Diese Abgabe ausserkantonalen Hauseigentümern zu erklären, ist immer wieder Amüsant, wobei man sich die Frage gefallen muss, ob denn unsere Regierung nicht alle Tassen im Schrank hätte! (Ich fange an, dies auch schon zu vermuten...)

    Ich für meinen Teil habe damit begonnen, bei idiotischen und vorsätzlich erstellten "Verkehrsberuhigungen" (minutenlange Rotphasen oder die monatelange Bauerei) meinen V6 und 4,3-Liter-Motor nicht mehr auszuschalten (diese rotgrünen Teufel beteiligen sich schliesslich nicht an den Kosten für einen neuen Anlasser).

    Mal davon abgesehen, dass wir nur eine Umwelt haben, dürfte das Motor abstellen auch deinen Geldbeutel schonen, schliesslich verbrauchst du dann weniger Benzin. Und das dürfte den etwas höheren Verschleiss deines Anlassers mehr als kompensieren.

    Und übrigens: Eine Abgabe für sog. Meteorwasser ist vielerorts, nicht nur in Basel, üblich. Schliesslich wird dadurch die Kanalisation beansprucht. Die ist auch nicht gratis.

  • Zitat

    Original von 750 mm

    ...

    Es ist mir einfach nicht erklärlich, wieso man mit dem Auto wohin fährt, wo der öV hervorragend ausgebaut ist. Wenn man vom Startpunkt aus aufs Auto angewiesen ist, ok, dann fährt man halt mit dem Auto los, aber lässt es dann eben in der nächsten grossen Stadt stehen - oder macht man das etwa darum nicht, weil man dort für den Parkplatz zahlen müsste und in Basel (noch) nicht? Aha... ;)

    wenn man von A nach C will, A möchte Ferien, C die Touristen.
    Warum muss dann B den Parkplatz für A bieten, damit C den Touristen hat und den freien Parkplatz.... ? also irgendwo gehts nicht auf.

    Es ist DIR vielleicht nicht erklärlich wie man Autofahren kann wenns ÖV hat.
    ein anderer mag den ÖV vielleicht gar nicht.
    Das ist ja das was wir Menschen immer prollieren...so Freies Land, Freier Wille, etc... aber irgendwie wird das nur mit Füssen getreteten... und einige von uns ÖV Fans und Liebhaber sind da ganz fiese und egoistische Treter...

    Das ist das was mir vorallem in diesem Forum hier auffällt.
    Obwohl ich eigentlich alle Mitglieder in diesem Forum virtuell mag, und vieles vom hier geschriebenen toll ist, fällt es mir wahnsinnig an Toleranz gegen über den Andersdenkenden.