Die SBB hat ihren 1,9-Milliarden-Franken-Auftrag nach Kanada vergeben.

  • In Deutschland gibt es eben Preisunterschiede zwischen den Zugskategorien. Hier in der Schweiz mit den Einheitstarifen spielt es für den Fahrgast keine Rolle, ob der Zug nun Schnellzug, IR, RE oder sonstwie heisst (ausser eben dass IRs begleitet sind und RE nicht). Und ebenso haben allfällige private EVU (gottseidank) kein Interesse daran, konkurrenzierende Verbindungen anzubieten, da sie nicht günstiger oder teurer anbieten können.

  • Warum sollte die Konkurrenz nicht andere Tarife als die Staatsbahn erheben können? Und warum soll es nicht auch bei gleichen Kilometertarifen (zumindest prinzipiell) möglich sein, potentiell rentable Konkurrenzangebote zu schaffen? Warum schliesslich hältst du das Ausbleiben solcher Versuche für ein Geschenk Gottes?

  • Weil ich mir am Bahnhof nicht zuerst den Kopf darüber zerbrechen will, mit welcher Bahngesellschaft ich nun fahren will (je nach Fahrplan und Preis), dann an welchem Billettautomat ich mein Billett lösen muss, beziehungsweise will ich mit meinem GA (falls es das noch gibt) weiterhin jeden Zug zu jeder Zeit benützen dürfen. So wie es heute ist ist es einfach und unkompliziert und so soll es bleiben. Die möglichst einfache Benützung ist ein Attraktivitätsfaktor des ÖVs. Meine Meinung.

    Abgesehen davon lässt der dichte Fahrplan meistens sowieso keine Konkurrenzangebote zu, es sei denn man werfe den erfolgreichen Taktfahrplan völlig über den Haufen.

    Nicht ausschliessen möchte ich, dass andere EVU gewisse Linien betreiben, wie das heute schon z.B. mit der BLS der Fall ist. Bei diesen sollen aber weiterhin die einheitlichen Tarife und Fahrausweise gelten.

  • Hier können übrigens Ausschnitte aus einer Computeranimation des Zuges angeschaut werden: SBB-Milliardenauftrag an Bombardier: Stadler geht leer aus / Schweiz / SF Tagesschau. Hier war einmal ein längerer Ausschnitt zu sehen (ca. 2' 30''), dieser wurde aber leider wieder entfernt: tsr.ch – info – suisse – Bombardier remporte le contrat du siècle des CFF. Weiss jemand, ob und wo man das ganze Video sehen kann? ?(


    Inzwischen wurde das Video veröffentlicht (ev. neu zusammengeschnitten?):

    xMUI8CKRark

    Allerdings ohne Ton, möglicherweise aus Urheberrechtsgründen. Darum hier halt eben noch die Tonspur separat: ;)

    S0nlygb1Qfw

    Zudem muss man beachten, dass vor allem das Aussendesign verändert wurde. Hier noch die (spärlich ausgestattete) Seite von Bombardier (wo man das Video auch wieder findet): Bahntechnologie für die Schweiz von Bombardier Transportation.

    Weiss jemand, wie es mit dem Innenraum aussieht? Sollen jetzt in der 2. Klasse bequemere Sitze eingebaut werden als die verschlimmbesserten S-Bahn-Sitze des Mock-Ups? Toll wären solche Sitze mit solchen Kopfstützen wie im Video.

  • Mach den Artikel mal hier hinein, Notfalls kann ein Admin es noch verschieben:


    SBB-Chef Andreas Meyer muss eingestehen, dass sich die Lieferung der neuen Doppelstöcker wohl noch weiter verzögert. Bombardier kann wohl nicht einmal bis 2015 liefern.

    Die neuen Doppelstockzüge für knapp zwei Milliarden Franken bereiten der SBB weiter Ärger. Geplant war die erste Lieferung für Ende 2013. Sie wurde auf 2015 verschoben. Aber auch dieser Termin ist laut SBB-Chef Andreas Meyer nicht sicher.

    «Bombardier hat gravierende Probleme bei der Konstruktion und Fertigung der Züge», sagte Konzernchef Andreas Meyer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Er hoffe, dass der Hersteller Bombardier den Termin einhalten könne, sicher sei er da aber nicht.

    Die SBB erwarte seit längerem einen verbindlichen und nachvollziehbaren Lieferplan. «Bis heute liegt uns ein solcher aber nicht vor.» Meyer verwies darauf, dass Bombardier in Deutschland und Österreich ebenfalls Lieferverzögerungen habe.

    Gedanken zu Plan B

    Derzeit stehe ein Ausstieg aus dem Vertrag zwar nicht zur Debatte, sagte Meyer auf eine entsprechende Frage. «Aber wenn wir feststellen, dass die Züge nicht auf die Schienen gebracht werden, müssen wir uns nach Alternativen umschauen».

    Die SBB bezeichnete den Auftrag für 59 Doppelstockzüge für 1,9 Milliarden Franken bei der Vergabe 2010 als grössten in ihrer Geschichte. Es geht um 436 Wagen mit über 36'000 Sitzplätzen. Dem kanadischen Konzern waren die Mitkonkurrenten Stadler Rail aus der Ostschweiz sowie die deutsche Siemens unterlegen. Bombardier legte das günstigste Angebot vor.

    An der Verzögerung ist Bombardier allerdings nicht alleine schuld. Zwar kämpfte der Hersteller mit Problemen mit der Wagenkonstruktion. Das ursprüngliche Konzept genügte nicht für Geschwindigkeiten über 200 km/h. Allerdings kam es auch zu einer Verzögerung, weil die SBB Änderungen am Design vornehmen musste.

    Zu früh für Aussage zu Tariferhöhung

    Ob das Bahnfahren auf den nächsten Fahrplanwechsel im kommenden Dezember teurer wird, lässt sich laut Meyer derzeit noch nicht sagen. Das habe nichts Taktik wegen der baldigen Abstimmung vom 9. Februar zum Bahnpaket FABI zu tun, es fehlten schlicht die nötigen Grundlagen für eine Tarifschätzung. Meyer erinnerte aber daran, dass die Nutzer heute weniger als die Hälfte der effektiven Kosten tragen.

    FABI ordnet die Bahnfinanzierung neu. Unterhalt, Betrieb und Ausbau werden aus einem Topf bezahlt. Dabei sollen unter anderem auch die Bahnnutzer stärker zur Kasse gebeten werden. Dafür wird mit einem zusätzlichen Bahnausbau in der Höhe von 6,4 Milliarden Franken bis 2025 auch das Angebot verbessert.

    Quelle: 20 Minuten (05.01.14)

  • Bombardier hat also nicht nur bei den BVB Verspätung...aber ja hauptsache billig

    @ Tapatalk

  • Bombardier fordert von SBB 326 Millionen Franken
    Machtkampf um Millionen-Entschädigung: Weil die SBB den Projektablauf gestört haben sollen, sieht sich Zug-Hersteller Bombardier nicht mehr an die Liefertermine gebunden.

    Hinter den Kulissen brodelt es zwischen Hersteller Bombardier und den SBB. Der Zugbauer richtet schwere Vorwürfe an die Bahn und stellt die Liefertermine der neuen, 1,9 Milliarden Franken teuren Doppelstockzüge infrage. «Für Bombardier ( ) bestehen keine gültigen vertraglichen Liefertermine mehr», stellte das Unternehmen gegenüber der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens klar.

    Stephan Wehrle, Leiter Medienstelle der SBB, bestätigt die Vorwürfe. «Wir haben Kenntnis von der Forderung von Bombardier», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Forderung sei aus Sicht der SBB haltlos. «Tatsache ist, dass wir mit Bombardier zusammenarbeiten und versuchen wollen, die Züge so rasch wie möglich auf die Schiene zu bringen», wo Wehrle. «Bombardier wirft den SBB vor, sie hätten den vertraglichen Projektablauf durch unzulässige Eingriffe in den Designprozess gestört.»

    Für die Passagiere sollte der Knatsch kaum Auswirkungen haben. Bombardier-Schweiz-Chef Stephan Wettstein zeigte sich im Interview mit der Sendung optimistisch: «Die Passagiere werden Ende 2015 mit den ersten Zügen fahren können.» Für Wettstein wurde das Projekt seit der Zugbestellung durch laufende Änderungswünsche massiv verteuert. «Wir haben Mehraufwendungen, die man in einer Projektabwicklung mitberücksichtigen muss. Wer wieviel der Mehraufwendungen von beiden Seiten tragen soll, ist Gegenstand von Verhandlungen.»

    Verkehrspolitiker fordern Klarheit

    Zurzeit klären die SBB ab, wie sie auf die Bombardier-Forderung über 326 Millionen Franken reagieren wollen. Kommt es zu einem Deal der beiden Parteien? Im internen Dokument schreiben die SBB: «Bevor Zahlungen an Bombardier geleistet werden, ist durch die Projektleitung abzuklären, ob eine Verrrechnung mit Pönalen (Strafzahlungen für verspätete Zugslieferung, Anm. der Red.) erklärt wird.» Mit andern Worten: Das Verrechnen der gegenseitigen Forderungen käme einem Schuldeingeständnis der SBB gleich - zu Lasten der Steuerzahler.

    Verkehrspolitiker sind über die Beschaffungsprobleme der SBB alarmiert. In einem offenen Brief fordert die FDP Klarheit von SBB-Chef Andreas Meyer. Verkehrspolitiker und FDP-Nationalrat Markus Hutter sagte zur «Rundschau»: «Der Schaden durch die verspätete Lieferung ist da. Käme noch die Bombardier-Forderung von 326 Millionen hinzu, wäre dies der GAU, das muss man mit allen Mitteln verhindern.» SP-Verkehrspolitiker Roger Normann kommentiert: «Zusätzliche Forderungen sind nicht das Richtige, im aktuellen Moment, weder von den SBB noch von Bombardier.»

    Quelle: 20 Minuten (22.1.14)

  • Die SBB stellt ihre zukünftigen Doppelstock-Züge vor – zum ersten Mal gibt es auch einen Blick ins Innere der Wagen. Die Züge sollen ab 2017 zum Einsatz kommen.

    Der Zughersteller Bombardier und die SBB haben in Villeneuve (VD) einen der neuen Doppelstockzüge vorgestellt. Erstmals gibt es jetzt auch einen Einblick in den Innenausbau der zukünftigen Fernverkehrszüge. Die Kapazität der 200 Meter langen Züge wird auf bis zu 700 Sitzplätze erhöht. Das sind rund 10 Prozent mehr als im heutigen IC 2000.

    Die Sitzpolster in den neuen Wagen sind in der zweiten Klasse blau und in der ersten Klasse grau gehalten. Pro Fahrzeug gibt es mindestens ein behindertengerechtes WC, ausgestattet auch mit einem Wickeltisch.

    Verspätet ab 2017 im Einsatz auf der West-Ost-Achse

    Einzelne der neuen Bombardier-Züge sollen ab 2017 auf der Strecke Genf-St. Gallen fahrplanmässig zum Einsatz kommen. Dies ist aber rund drei Jahre später als geplant. Gemäss einer Vereinbarung vom November 2014 wird der Hersteller Bombardier die SBB für diese Verzögerung mit drei zusätzlichen Zügen entschädigen – kostenlos. Statt der bestellten 59 Zügen erhält die SBB somit 62 neue Kompositionen.

    Bedingung für diese Vereinbarung war allerdings, dass die Testzüge bis Frühling 2015 die Qualitätskriterien der SBB erfüllen. Dazu gab die SBB nun grünes Licht. Die zwei Testzüge hätten die Anforderungen «termingerecht und vollumfänglich erfüllt», schreibt die SBB in einer Mitteilung.

    In den nächsten Monaten werden mit sieben Vorserien-Züge weitere Prüfungen und erste Testfahrten auf dem SBB-Bahnnetz durchgeführt. Bis Ende 2019 sollen alle bestellten 59 Züge ausgeliefert sein, die drei zusätzlichen Züge bis im ersten Quartal 2020.

    Die Bestellung der neuen Doppelstockzüge mit einem Investitionsvolumen von 1,9 Milliarden Franken war bei der Vergabe 2010 der grösste Auftrag in der Geschichte der SBB.

    Mehr zum Thema sehen Sie heute Abend in «10vor10», um 21.50 Uhr auf SRF1.

    Quelle: srf.ch

    Bilder gibt es direkt auf der Homepage.