Widerstand im Sankt Johann

  • Leider hat der Grosse Rat heute der Gleissanierung St. Johanns-Vorstadt zugestimmt. Die Befürworter der Vorlage, zu denen unverständlicherweise auch Exponenten der Traminitiative gehören, werden in einigen Jahren feststellen müssen, dass dieses Ja der raschen Verwirklichung eines Trams über die Johanniterbrücke geschadet hat. Die Möglichkeit zur Prüfung verschiedener Linienführungs-Varianten dieser neuen Tramlinie wurde mit diesem heutigen Entscheid vergeben. Schade.

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Gassmann (22. April 2009 um 13:51)

  • Tram-Engpass in der St. Johanns-Vorstadt kann behoben werden.

    Für eine umstrittene Anpassung der Tramgleise in der St. Johanns-Vorstadt hat der Basler Grosse Rat 1,1 Million Franken bewilligt. Damit können in diesem bisherigen Engpass in Zukunft auch die breiteren modernen Trams kreuzen.

    Das Parlament bewilligte den Kredit am Mittwoch nach längerer Debatte mit 51 zu 38 Stimmen. Es folgte damit der Mehrheit der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission. Ein von den bürgerlichen Parteien unterstützter Rückweisungsantrag der Kommissionsminderheit war zuvor mit 49 zu 41 Stimmen abgelehnt worden.

    Die Gleisanpassung auf einer Strecke von 130 Metern in der St. Johanns-Vorstadt erfolgt im Hinblick auf die Einführung der neuen Tango-Trams der BLT und der BVB. Schon heute besteht auf diesem Abschnitt für die Combino-Trams ein Kreuzungsverbot.

    Als Minimalvariante soll aus Kostengründen nur eines der beiden Gleise um maximal 18 Zentimeter zum Strassenrand hin verschoben werden. Deshalb muss auch nur ein Trottoirrand angepasst werden. Voraussichtlich fallen 18 Parkplätze weg: acht in der blauen und zehn in der gelben Zone.


    Verlegung in die Spitalstrasse?

    Die Kommissionsminderheit und die bürgerlichen Parteien verbanden ihren gescheiterten Rückweisungsantrag mit der Forderung nach einer übergeordneten Planung. Geprüft werden solle namentlich eine Verlegung der Tramgleise in die Spitalstrasse.

    Für den Wunsch nach einer Gesamtschau zeigte Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels durchaus Verständnis. Eine Verlegung der Tramgleise brauche jedoch rund zehn Jahre. So lange dürfe man jedoch nicht die Hände in den Schoss legen.

    Quelle: bazonline (http://bazonline.ch/basel/stadt/Tr…/story/14091458)

  • Zitat

    Original von 750 mm
    Verständnisfrage:

    Der Grosse Rat hat also zugestimmt, die Gleise in der St. Johanns-Vorstadt zu verschieben - und damit der Verlegung in die Spitalstrasse eine Absage erteilt?

    Nein, er hat nur der Verlegung eines Gleises in der St. Johann-Vorstadt für 1,1 Mio Franken zugestimmt.

    http://www.grosserrat.bs.ch/dokumente/000000423125.pdf

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann
    Die Befürworter der Vorlage, zu denen unverständlicherweise auch Exponenten der Traminitiative gehören, werden in einigen Jahren feststellen müssen, dass dieses Ja der raschen Verwirklichung eines Trams über die Johanniterbrücke geschadet hat. Die Möglichkeit zur Prüfung verschiedener Linienführungs-Varianten dieser neuen Tramlinie wurde mit diesem heutigen Entscheid vergeben.


    Ich kann bei beiden Aussagen das Inwiefern nicht ganz nachvollziehen… ?(

    edit: Oops, schon Depotguru… :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (23. April 2009 um 23:36)

  • Irgendwie verstehe ich die Aufregung nicht.
    Weshalb muss die Weiterentwicklung (in diesem Fall die Anpassung des Gleismittenabstandes) des Systems aufgeschoben werden, nur weil ein kleiner Teil der Basler Stimmbürger das Tram vor IHRER Haustür weghaben will. Und hat jemand die Anwohner in der Spitalstrasse gefragt, ob sie willens sind, zusätzlich zur Belastung durch mehrere Buslinien auch noch eine Tramlinie haben wollen?

  • Die St. Johanns-Vorstadt ist spätestens seit der Einführung der Combinos unbestritten ein Flaschenhals. Mit der Umstellung der BLT-Linie auf Tangos wird sie es erst recht. Überall sonst in der Stadt werden Hindernisse abgebaut, um die Fahrzeiten zu verkürzen. Dies ist nun auch in der St. Johanns-Vorstadt überfällig; das Hindernis darf nicht weiter gepflegt werden, nur dem Privatverkehr zuliebe. Hinter der Kritik versteckt sich doch wieder einmal, dass einige Parkplätze wegfallen sollen. Die Aufhebung der Parkplätze hat allerdings einen weitern grossen Vorteil: Die zusätzlichen Wartezeiten der Tramzüge, die durch ein- und ausparkende (oder in die Fahrbahn ragende) Fahrzeuge entstehen, werden ebenfalls entfallen.

    Wenn die Anwohnerschaft und ein (kleinerer) Teil des Grossen Rates der Meinung ist, dass die Idee Spitalstrasse weiter zu verfolgen sei, kann dies unabhängig von der nun realisierten Umbauten geschehen. Politisch durchsetzbar ist die Idee zwar kaum, da sie ausser der Entlastung der St. Johanns-Vorstadt keinerlei Vorteile bringt und sehr viel kostet. Aber selbst bei einer Annahme der Verlegung in die Spitalstrasse würden beim Tempo der hiesigen Politik leicht 10 Jahre oder mehr ins Land gehen. So lange sollen die Tangos nicht kreuzen auf dieser wichtigen Strecke?

    Nicht einsichtig ist, dass das Festhalten an der St. Johanns-Vorstadt ein Nachteil für die in der Traminitiative geforderte Tramverbindung vom Bad. Bahnhof über die Johanniterbrücke zum Bahnhof SBB sein soll. Hingegen wäre die Verlegung der Geleise in die Spitalstrasse ein Abweichen von der direkten Linie auf der hoffentlich einmal durchgehenden Tramverbindung nach St. Louis. Für dieses grenzüberschreitende Tram sollten wir die Mittel viel eher einsetzen als für eine Gleiseverlegung in eine Parallelstrasse, die ausser Quartierskosmetik kaum etwas bringt.

    Einmal editiert, zuletzt von Drahtzieher (29. Juni 2009 um 15:54)

  • Und wieder mal sind die böööösen Autofahrer Schuld an so Vielem! Wenn Autofahrer auf ihre Fahrzeuge Steuern (und das nicht zu knapp) bezahlen und auch sonst als Milchkuh für Allerweltssachen herhalten müssen, dann ärgert es schon enorm, wenn einem die Stadt die raren Parkplätze wegnimmt. Es gibt halt nicht NUR Trampassagiere auf dieser Welt! Und es darf nicht sein, dass einem quasi vorgeschrieben wird, dass man als Basler halt in Basel nicht Autofahren darf und um dies zu erreichen, werden den Autofahrern unsäglich doofe Steine in den Weg gelegt, um diesen das Autofahren in der Stadt zu verleiden. Ich denke, dass beide Seiten die jeweilige andere Seite leben lassen sollte und sich nicht mit ebenso doofen und an den Haaren beigezogenen Seitenhieben ärgern sollte.

  • Autos gehören nicht in eine Innenstadt (in Basel Altstadt plus Vorstädte), ganz einfach.

    Ausnahme: Güterumschlag Anwohner/Geschäfte. Dafür brauchts aber keine Parkplätze (sondern Güterumschlagszonen).

  • naja..
    hier verstehe ich das Theater auch nicht.

    @ 750 mm

    ich habe Mühe damit, wenn Sätze in dieser Art mit "ganz einfach", "basta", "punkt" etc abgeschlossen werden.
    Denn dann zwingt man eine Meinung auf.
    Es gibt sicher viele Leute die anderer Meinung sind als Du.
    Es gibt übrigens auch Leute die in der Innerstadt wohnen, und irgend wo parkieren müssen/wollen...

    aber hier muss ich jetzt ehrlich zugeben, dass ich das Theater auch nicht verstehe.
    Es ist einfach nötig, die Schienen zu verschieben.

    Aber man könnte ja auch mal entgegenkommen und den Anwohner neue Parkplätze erstellen, irgendwo wird sich schon Platz finden.

  • stevecam: es bringt kaum etwas, sich darüber aufzuregen. Viel eher solltest Du in die Politik gehen und versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Man will aber schon allgemein so wenig Autos wie möglich in der Stadt haben, da der öffentliche Verkehr in verschiedenen Hinsichten einfach deutlich sinnvoller ist (ökologisch und ökonomisch). Das Aufheben der Parkplätze in der St.-Johanns-Vorstadt ist absolut gerechtfertigt, da es nicht sein kann, dass der öffentliche Verkehr wegen den Autos minutenlang blockiert wird und damit benachteiligt wird.

    PS: Wenn Du den wirklichen Unsinn an "Parkplatz-Aufheberei" sehen willst, dann komme mal nach Bern. Da hat man sämtliche Parkplätze in mehreren Gassen einfach von heute auf morgen auf Veloparkplätze umgestellt. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Marc-W (30. Juni 2009 um 07:44)

  • Zitat

    Original von Marc-W
    Das Aufheben der Parkplätze in der St.-Johanns-Vorstadt ist absolut gerechtfertigt, da es nicht sein kann, dass der öffentliche Verkehr wegen den Autos minutenlang blockiert wird und damit benachteiligt wird.

    Mal angenommen, du wohnst in der St. Johanns-Vorstadt (mehrheitlich gute Steuerzahler, auf welche Basel-Stadt je mehr angewiesen ist...) und du hast ein Auto. Dann bist du sicher auch daran interessiert, dass du einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe hast, oder...?

  • Natürlich, aber die Verkehrsplanung kann nicht immer auf alle eingehen und eine ultimative Super-Lösung auf den Tisch zaubern. Schon gar nicht dürfen Stadtteile mit guten Steuernzahlern den anderen vorgezogen werden. Wer da denkt etwas bewirken zu können, der kann ja Einsprache machen - oder den Wohnort wechseln. ;)

  • Zitat

    Original von Marc-W
    - oder den Wohnort wechseln. ;)

    ... nicht "kann", denn leider machen sie es für immer und Basel verliert Steuersubstrat und kann sich dann vielleicht einen guten ÖV nicht mehr leisten... Schau dir mal die Abwanderung der letzten 20 Jahre an, vorallem wer BS verlassen hat...

  • auch solche Aussagen wie, "der Kann den Wohnort wechseln" sind eifach egoistische, tramsexuelle Aussagen, bei denen nur auf das eigene Hobby, rsp. Ideal betreffend Verkehr geschaut wird. Das es anders Denkende gibt, wird entweder ausser Acht gelassen, oder diese werden als sonst was hingestellt.

    Schööööööööööööööööööön.

  • Jaa, das mit dem Wegzug aus Basel ist ja eines meiner Lieblingsthemen... Meiner Meinung nach liegt das an der hohen Steuerbelastung, die wir hier haben.

    Jetzt hat man ja noch die Schnapsidee, die St. Jakobshalle nach einem Sportler zu benennen, der aus der Region weggezogen ist und jetzt im Steuerparadies Wollerau lebt. Sollen sie doch dort eine Halle nach ihm benennen!!!

  • Nein nein, Dome! So habe ich das nicht gemeint, Du verstehst mich falsch.
    Es hat niemand Anspruch auf einen Parkplatz vor dem Haus oder in unmittelbarer Nähe, genau so wie niemand Anspruch auf eine Tramhaltestelle und Linie mit 3 Minuten Takt hat.
    Ausserdem liegt die Abklärung, ob eine Verkehrsstrategie sinnvoll ist oder nicht, bekanntlich nicht bei den Anwohnern.