• Während der Sanierung der Combino sollen auf der Linie 2 keine Niederflurfahrzeuge verkehren. An dieser Regelung stört mich zweierlei:

    Es gibt immer noch Fahrgäste, die mit dem ÖV an Messen fahren. Die haben dann die nächsten zwei Jahre das Nachsehen. Aus dem Kleinbasel und von Riehen ist der Bahnhof auf Umwegen auch mit "Niederflurlinien" erreichbar, nicht aber vom vorderen Gundeli, Dorenbach und Binningen. ?(

    Die Begründung der BVB ist einfach nicht kundenfreundlich. Es stimmt zwar, dass (mit einer Ausnahme) alle Haltestellen der Linie 2 auch von Niederflurfahrzeugen angefahren werden. Sein Ziel erreicht aber jemand nur mit Umsteigen oder auf grösseren Umwegen. Die Linie 2 hat ausserhalb der Stosszeit 7 Kurse. Selbst wenn 7 Combino gleichzeitig in Arbeit sind, könnte noch das eine oder andere Niederflurfahrzeug verfügbar sein. Im Übrigen könnte Siemens ähnlich wie Neoplan in Lausanne als Verursacher vielleicht auch einen Ersatz bieten oder die Miete bezahlen.

    Wie gesagt, mich stören die Tatsachen weniger als die Haltung der BVB.

  • wenn noch das eine oder andere Sänftentram übrig ist, wird es sicherlich auch auf der Linie 2 angeboten. Nur wir man erst einmal die Linie 2 mit reinen Hochflurkompostionen ausstatten, damit bei den anderen Linien nicht ab und zu solche Trams auftauchen. Die Regelung als solche ist für den Kunden verlässlicher und damit kundenfreundlicher.

  • naja, besondere Ereignisse bedingen besondere Massnahmen.
    Klar ist es für L2 Kunden "scheisse" aber es ist wohl die einfachste Lösung.

    Wobei wenn man die DüWags verteilen würde, müsste nur ein kleiner Teil der Kunden mal ein Kurs auslassen und 7.5 Minuten warten. wäre auch nicht das schlimmste

  • Also ich persönlich finde diesen Entscheid tiptop!

    Die absolute DüWag-Domäne kehrt für 2 Jahre zur Linie 2 zurück! Da macht mein Herz ununterbrochen Luftsprünge (hoffentlich ist das nicht gesundheitsschädlich :D )

    Jääjä: du hast vollkommen Recht! Aber ich finde diese Lösung sinnvoller als die DüWags auf alle Linien zu "verteilen".

    Und sind wir doch ehrlich: die Leute, die die Messen besuchen (vielleicht als Ausnahme die Muba und Heme), sind Leute, die auch in ein Hochflurfahrzeug mit 3 Stufen einsteigen können.

  • Beim gehätschelten Bus war man innovativ und fand in einer behaupteten "Fahrzeug-Notlage" die "Schnäppchenbusse". Beim Tram mutet man uns in ähnlicher Situation behinderten- und altenfeindliche Düwag zu, ohne die von Jääjä angeregten Ersatzbeschaffungen zu erwägen.

    Daraus lassen sich 3 Dinge schliessen. 1. Trams sind den fantasielosen OeV-Managern lästig. 2. Die Linie 2 ist zum Abschuss freigegeben. 3. Man springt noch immer mit der Kundschaft (davon überdurchschnittlich viel Frauen) um wie wenn man ein Monopol auf sicher hätte.

    Konsequenzen:
    1. Tendenziell wird das Tramnetz weiter ausgedünnt und durch den politisch einfacher durchzusetzenden Diesel-/Gasbus ersetzt.
    2. Das Daueropfer Linie 2 könnte - nach den Amputationen per Ende 2004 und Ende 2006 - womöglich in ein paar Jahren ganz abgeschafft sein.
    3. Die ständig verschlechterte OeV-Qualität schmälert die Chance, dass Basel zu einer Road-Pricing-Pionierstadt wird oder wenigstens umweltmässig CH-Standard hält.

    Was ist zu tun? Wir müssen auf den Oeko-Standards beharren (Tram und Trolleybus), gezielt die Elektrifizierung weiterer Teile des Netzes sowie die Autofreiheit der Kernzone fordern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gränzdrämmler (16. September 2006 um 00:28)

  • Dieses Niederflur-Theater verstehe ich sowieso nicht! Früher gabs das auch nicht und es hat trotzdem bestens funktioniert. Wo bitteschön ist das Problem? Ich weiss es: der Mensch ist heutzutage ein verwöhnter Saugoof!!!

    Von mir aus können die BVB ruhig weitere DüWags als Combinoersatz dazukaufen / -mieten. Oder noch besser: die ganze BVB-Flotte in DüWags auswechseln (merkt man, dass ich ein DüWag-Fan bin??? :D )!

  • Ich verstehe das Theater auch nicht. Die Basler sind einfach zu verwöhnt. Gibt es überhaupt noch eine andere Schweizer Stadt, die praktisch in jedem Kurs einen Niederflureinstieg anbietet?
    Die St. Galler leben heute noch, auch wenn sie unter dem schönsten Busbetrieb der Schweiz leiden müssen;)

  • Ich finde, man darf dies nicht so "nostalgisch" sehen. OeV leidet in Basel extrem unter Wettbewerbsverzerrungen gegenüber dem Privatauto, mit dem jeder schnell mal zum Plausch in die Stadt fahren darf.

    Niederflur verringert diese Benachteiligungen etwas.

    Kommt noch hinzu, dass wer mit Körperschmerzen leben muss, z.B. ein künstliches Hüftgelenk hat oder unter Rheuma leidet, eure Botschaft nicht als sehr nett empfinden wird.

    Gerade ältere Menschen nutzen den OeV gut, bezahlen auch dafür und sind darauf angewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gränzdrämmler (16. September 2006 um 20:09)

  • Aufruf @ alle

    Gränzdrämmler hat leider für die Tatsachen recht. Es geht um viel mehr, als nur, ob ich zu bequem bin, meinen Hintern auf 1 m hoch zu hieven, wenn ich zum Bahnhof fahre.

    Unsere hochgelobte links-grüne Regierung betreibt einen schleichenden Abbau des ÖV, vor allem dessen Qualität. Die Haltung der BVB gegenüber ihrer Kundschaft ist nicht in Ordnung. Laufend werden Verschlechterungen als Verbesserung gepriesen: 7 ½ -Minuten-Betrieb, längere Fahrzeiten, Verschlechterung des Fahrzeugunterhaltes, Verdieselung von Trolleybuslinien.
    Die Anwohner der Linie 2 werden mit einer faulen Ausrede abgespiesen. Es geht mir hier weniger um die Tatsachen (Rollmaterialmangel), als um die Haltung der BVB. Sie engagiert sich überhaupt nicht mehr für ihre Kunden. Warum nicht zum Beispiel nochmals fünf AW umbauen und der Siemens in Rechnung stellen? Warum nicht die BLT anfragen, ob sie nicht den einen oder anderen Reservewagen vorhalten könnte?
    Wer hier die Augen vor einer sehr gefährlichen Entwicklung verschliesst. soll endlich aufwachen!

  • Riehen-Süd - Bahnhof SBB via Innerstadt = 24% mehr Fahrzeit = Seeehr Kundefreundlich. Die BVB geben für neue Buslinien ihr knappes Geld mit vollen Händen aus, aber gegenüber Siemens kuscht man und zahlt selber(Wank-Steuerung) oder macht gegenüber den Fahrgästen Rückschritte. Das Problem der fehlenden Trams ist ja nicht direkt durch die BVB verschuldet, also liessen sich Mehrkosten doch weiterbelasten, wenn man wollte....

  • Stefan

    Für die Investitionen in die Buslinien fehlt nach wie vor der Nachweis, dass sie die Beförderungszahlen insgesamt erhöhen. Im Wesentlichen werden die Passagiere hin und her verschoben.

    Im Übrigen sind die Regierung und die BVB-Führung in Sachen Combino von der GPK des Grossen Rates gerügt worden. Genau dafür, was auch Du beanstandest.

    Leider geht es noch lange bis zu den nächsten Wahlen. Vielleicht müsste man die Trolleybusinitiative mit einer Initiative "Stopp dem Abbau des ÖV" ergänzen, welche unter anderem fordern soll, dass neue Trams nicht mit dem Tropfenzähler dosiert werden. (Ein Tango kann einen 6achser und einen 4achser oder zwei 6achser ersetzen. 15 Tango ersetzen 30 alte Wagen, es sind jedoch 40 vorhanden.)

  • Zitat

    Original von Jääjä
    Ein Tango kann einen 6achser und einen 4achser oder zwei 6achser ersetzen. 15 Tango ersetzen 30 alte Wagen, es sind jedoch 40 vorhanden.


    Meiner Meinung nach kann ein Tango 2 DÜWAGs oder 3 4-Achser erstezen. Heute sind soviel ich weiss noch 23 DÜWAGs, 20 Gummiküeh und 79 AW in Betrieb (stimmts?). Ich nehme an, diese 122 (und nicht nur 40) Fahrzeuge sind mittelfristig zu ersetzen; wenn man die B4N noch behält, dann sind "nur" 45 B4 zu ersetzen (ausser, es weden noch welche umgebaut).
    Um dies alles ersetzen zu können, müsste die BVB etwa 33 Tangos anschaffen (also mehr als doppelt so viele).
    Aber ich denke, wenns ums Komfort geht, können auch die Gummiküeh behalten werden, die haben ja jetzt 4-Stufige Einstiege.
    Also "nur" 26 Tangos.
    Damit 15 Tangos ausreichen, müsste man also (theoretisch) insgesamt 33 weitere B4 umbauen…
    (15 Tangos könnten die 23 DÜWAGs und noch 12 B4 ersetzen)

  • kriminalTANGO

    Wir sind uns einig, dass 15 Tango nicht ausreichen. Ein Tango hat zwar die Kapazität von drei Vierachsern, ein Wagen kann jedoch immer nur einen Kurs ersetzen, es sei denn, man verlängert das Intervall:

    1 Tango = 2 Düwag oder 1 Guggumere + 1 Gummikueh oder 1 Be 4/4 + 2 B4.

    Ich bin deswegen so skeptisch, weil schlussendlich ein weiterer Abbau des Trams droht: Unter dieser Voraussetzung reichen natürlich 15 Wagen vollauf. Den Kapazitätsabbau beim Tram kann man dann mit zusätzlichen Bussen zu Lasten der Umwelt und der Qualität auffangen. Bis dahin lässt sich billiges Personal finden, das zum halben Lohn arbeitet, dann wäre das Ganze kostenneutral. Wenn Du die Entwicklung der letzen 5 - 6 Jahre anschaust, siehst Du, dass das leider alles nicht nur Befürchtungen sind. Ich komme deshalb auf meinen Vorschlag zurück: Esbraucht eine Initiative zur echten Förderung des ÖV in Basel (nicht in Grenzach, Schönenbuch usw.)

  • Zitat

    Original von Jääjä
    Ein Tango hat zwar die Kapazität von drei Vierachsern, ein Wagen kann jedoch immer nur einen Kurs ersetzen, es sei denn, man verlängert das Intervall:

    1 Tango = 2 Düwag oder 1 Guggumere + 1 Gummikueh oder 1 Be 4/4 + 2 B4.


    Also:

    1 Tango (Be 6/10) =


    -Be 4/6 + Be 4/6 _______ (Würde nach Ausmusterung der Düwags von der Bildfläche verschwin-den)

    -Be 4/4 + B4 N + B4 ____ (Würde nach –––––– " –––––– normalen B4 von der –––– " ––––)

    -Be 4/4 + B4 N + Be 4/4

    -Be 4/6 S + B4 _________ ( ––––––––––––––––––––– " ––––––––––––––––––––––– )

    -Be 4/6 S + Be 4/4

    -Be 6/8

    (Falls die Gummiküeh auch ausrangiert werden sollten: unter "Be 4/4" wäre einfach nur noch "Cornichon" zu verstehen.)


    Zitat

    …schlussendlich ein weiterer Abbau des Trams droht: Unter dieser Voraussetzung reichen natürlich 15 Wagen vollauf. Den Kapazitätsabbau beim Tram kann man dann mit zusätzlichen Bussen zu Lasten der Umwelt und der Qualität auffangen. (…) Wenn Du die Entwicklung der letzen 5 - 6 Jahre anschaust, siehst Du, dass das leider alles nicht nur Befürchtungen sind.


    Ja, das ist die traurige Wahrheit.
    Früher hat man noch die BVB gelobt, besonders als sie vor 20 Jahren erstmals wieder Fahrzeuge rein zur Erweiterung des Bestandes anschuf. Aber danach kam diese Tendenz zum Erwerb von billig-Produkten aus einem gewissen nördlichen Nachbarland, und zwar zuerst die Neoplan (Weltneuheit hin oder her… Wie gut haben die sich nochmals bewährt? Eben…); dann die Schnäppchen-Wegwerf-Autobussen (O405 und MAN), die nun auch bald wieder mal ersetzt werden müssen; und schliesslich, um die ganze Sache auch noch viel schlimmer zu machen, hat die BVB die "preisgünstigeren" Combinos (besser: Schrottinos :D) den Offerten von Bombardier vorgezogen (das hat sie wenigstens jetzt bereut :evil: :] *gg* :P)
    Das alles wurde nun mit allfälligen Spar-Versuchen seitens der BVB (Taktausdünnung, reduzierter Fahrzeugunterhalt, Fahrpreiserhöhung :evil: :evil: :evil:) verbunden, und jetzt fangen sie schon damit an, erst auf Trolleybuslinien und dann auch noch auf Tramlinien zu verzichten und/oder mit dröhn-stink-wegwerf-Diesel-/Gasbussen zu kompensieren 8o 8o 8o X( X( X(!!!!!
    Und das kann so nicht weitergehen!!!

    ( Jääjä) Deshalb stimme ich dir zu:

    Zitat

    Esbraucht eine Initiative zur echten Förderung des ÖV in Basel (nicht in Grenzach, Schönenbuch usw.)


    (Daraus kann man schliessen: ÖV-Planung darf sich eben auch nur auf 37km2 beschränken. Also: Go Trolleybus! :) :) :))

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (2. Mai 2007 um 19:51)