Waldenburgerli: Fahrzeug-Neubeschaffungsprozess

  • Naja, wenn du die BDe 576 050-053 (Baujahre 1960-1967) als "jung" bezeichnest…

    Bei der WAB fällt mir nur der Bt 231 ein, welchen die WAB als Einzelgänger wohl kaum mehr brauchte, seit es die Stadler-Niederflurgelenksteuerwagen gibt. Dagegen ist bei der WAB fast das ganze alte Rollmaterial von 1947-1970 noch in Betrieb und wird sogar mit automatischen Türen, Anzeigen und Drehstromantrieb (!) ausgerüstet.

    Zu rein ersatzbedingtem Abbruch von eher jungem Rollmaterial fällt mir sonst nur noch der Bt 602 der TMR ex MC (1980) ein.


    Meines Wissens wurden bei der SOB auch Steuerwagen von 1979 nach Kaiseraugst überführt.

  • Ich würde jetzt davon ausgehen, dass die neuen Züge 55 m lang werden und die gesamte 1. Serie ersetzen. Dann stehen 8 55 m-Züge zur Verfügung. Zusätzlich könnte noch ein Zug der 1. Serie als eiserne Reserve beibehalten werden. Das würde bedeuten, dass 3 Triebwagen und 2 Steuerwagen (oder alle Wagen) der 1. Serie ausrangiert werden. Die 2. Serie würde dann erneut durch eine 2. Serie der neuen Fahrzeuge ersetzt werden.


    Wie es aussieht, sind 55m Züge vom Tisch, da sie, aufgrund zu erwartendem grösseren Sitzteiler, die heutigen 54m Kompositionen nicht ersetzen können. Somit müsste praktisch den ganzen Tag mit 110m Kompositionen gefahren werden. Darum sind gemäss aktueller Planung 36m Fahrzeuge vorgesehen.

    Es sei denn, man will die Gelegenheit ausnützen, nun Doppeltraktionen mit einem Steuerwagen einzusetzen. Dann müsste man keine Triebwagen und 5 Steuerwagen ausrangieren (ein Zug mit nur einem Triebwagen ist Reserve). Oder man beschafft tatsächlich nur 36 m lange Neufahrzeuge und setzt sie zusammen mit bestehenden Steuerwagen ein. Das wäre wohl die kostengünstigste Variante, mit welcher man den gesamten heutigen Wagenpark weiterverwenden könnte.


    Es ist davon auszugehen, dass es aus ästhetischen Gründen keine Mischtraktionen geben wird. Ebensowenig wird wahrscheinlich keine technische Kompatibilität verlangt.

    Einmal editiert, zuletzt von wb73 (20. Januar 2013 um 21:12) aus folgendem Grund: ...keine statt eine technische Kompatibilität...

  • Wenn Stadler tatsächlich mitbietet, dürfte das Angebot wohl eher auf den DIAMANTen basieren, da es diese inzwischen auch schon in der 760 mm Version gibt (Stichwort "Himmelstreppe"). Und von der bosnischen Spurweite zu 750 mm ist ja dann auch nicht mehr weit :D .


    Ich bin jetzt auch nicht von der BLT-Variante ausgegangen, sondern eher von jener der TB. Diese ist ja vom Aufbau her den STAR/DIAMANT ähnlich. Wie der Fahrzeugtyp genannt wird, ist zweitrangig. Vielleicht erhalten die WB-Fahrzeuge dann sowieso wieder einen neuen Namen.


    Meines Wissens wurden bei der SOB auch Steuerwagen von 1979 nach Kaiseraugst überführt.


    Kann sein, da ja einige BDe 576 zu Makies gegangen sind. Die dazugehörigen Steuerwagen wurden dann überflüssig.


    Wie es aussieht, sind 55m Züge vom Tisch, da sie, aufgrund zu erwartendem grösseren Sitzteiler, die heutigen 54m Kompositionen nicht ersetzen können. Somit müsste praktisch den ganzen Tag mit 110m Kompositionen gefahren werden. Darum sind gemäss aktueller Planung 36m Fahrzeuge vorgesehen.


    Das heisst, diese würden dann in Doppeltraktion (72 m) verkehren (ausser an verkehrsschwachen Tagen)?

    Dann gäbe es also 2 DT und ein Fahrzeug als Reserve, dazu 5 55 m-Züge und ein Triebwagen als Reserve, der übrige kann ausrangiert werden. So kommt man auch auf 8 Züge.


    Es ist davon auszugehen, dass es aus ästhetischen Gründen keine Mischtraktionen geben wird. Ebensowenig wird wahrscheinlich eine technische Kompatibilität verlangt.


    Also bei AAR spielten ästhetische Gründe ja nicht wirklich so eine Rolle… ;)

  • Zitat von »Pantograph«
    Vom Mischbetrieb mit alten Fahrzeugen wurde - mit Ausnahme des bald auf die Strasse verlagerten Postverkehrs - nie Gebrauch gemacht.


    Und bei Extrazügen…


    Es gab auch reguläre gemischte Einsätze, allerdings meines Wissens nur als Überführungsfahrten am Vormittag.
    Dazu habe ich noch ein altes (ganz schlechtes) Foto (von meinem ersten Fotoapparat) gefunden. Aufnahme Herbst 1987 unterhalb Winkelweg, Überführungsfahrt BDe 4/4+Bt+3xBi.

  • Lohnt sich der Aufwand, einen Triebwagen abzukuppeln? Beim Tram wird das ja schon längst nicht mehr gemacht. OK mit automatischen Kupplungen zwar schon eher.


    Im Gegensatz zum Tram, kann da jeweils in Waldenburg einfach ein Teil stehen gelassen werden. Wegmanövriert ist dieser dann schnell und meistens können solche Manöverfahrten gut in die Dienstpläne integriert werden, ohne dass dafür zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt werden müssen.

  • Zitat

    Das da war ohne Personenbeförderung? Fotosujet bei der WB

    Entschuldigung, KS, ich präzisiere:

    Zitat

    Jedenfalls gab es keine fahrplanmässigen Züge mit Personenbeförderung in alten Wagen, welche hinter neuem Rollmaterial liefen.

    Einmal editiert, zuletzt von Pantograph (23. Januar 2013 um 12:20)

  • Im Gegensatz zum Tram, kann da jeweils in Waldenburg einfach ein Teil stehen gelassen werden. Wegmanövriert ist dieser dann schnell und meistens können solche Manöverfahrten gut in die Dienstpläne integriert werden, ohne dass dafür zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt werden müssen.


    OK, aber was hat man genau davon? Geringerer Stromverbrauch? Oder kann man den abgekuppelten Triebwagen noch auf einem anderen Kurs einsetzen, um in der NVZ alle Kurse mit modernen Triebwagen abzudecken? Oder die Wartung durchführen, wie bei den Tangos auf dem 17er?


    Jedenfalls gab es keine fahrplanmässigen Züge mit Personenbeförderung in alten Wagen, welche hinter neuem Rollmaterial liefen.


    Das war mir schon klar. Und auch keine fahrplanmässigen Züge ohne Personenbeförderung. ;) :P

  • OK, aber was hat man genau davon? Geringerer Stromverbrauch? Oder kann man den abgekuppelten Triebwagen noch auf einem anderen Kurs einsetzen, um in der NVZ alle Kurse mit modernen Triebwagen abzudecken? Oder die Wartung durchführen, wie bei den Tangos auf dem 17er?


    Jedes eingesetzte Fahrzeug verursacht Kilometerkosten, wenn es nicht eingesetzt ist entfallen diese quasi. Vergleiche mit einem Auto, wenn Du viel fährst, musst Du früher wieder in die Werkstatt zur Inspektion und das verusacht Kosten, ganz abgesehen von den Energiekosten die Du erwähnst.

    Die von wb73 geposteten Überführungsfahrten an Vormittagen dürften fahrplanmässig gewesen sein.


    Ja, ist so, waren fahrplanmässig. Um ca. 6.45 fuhr damals immer ein BDe 4/4 (1-3) mit 4 Bi, bergwärts dann nur noch BDe 4/4 (1-3) mit 1 Bi, die restlichen 3 Bi folgten ca. 10h mit einem neuen Pendelzug (gemäss Foto).

  • Jedes eingesetzte Fahrzeug verursacht Kilometerkosten, wenn es nicht eingesetzt ist entfallen diese quasi. Vergleiche mit einem Auto, wenn Du viel fährst, musst Du früher wieder in die Werkstatt zur Inspektion und das verusacht Kosten, ganz abgesehen von den Energiekosten die Du erwähnst.


    Ja schon, aber das müsste ja beim Tram rein theoretisch auch der Fall sein. Warum hängt man dann z.B. beim 3er die Gummikuh nicht mehr ab?


    Ja, ist so, waren fahrplanmässig. Um ca. 6.45 fuhr damals immer ein BDe 4/4 (1-3) mit 4 Bi, bergwärts dann nur noch BDe 4/4 (1-3) mit 1 Bi, die restlichen 3 Bi folgten ca. 10h mit einem neuen Pendelzug (gemäss Foto).


    Ich gehe aber mal davon aus, dass diese Überführungsfahrten da ohne Personenbeförderung nicht im öffentlichen Fahrplan aufgeführt waren. ;)


    *OT*

    Zu rein ersatzbedingtem Abbruch von eher jungem Rollmaterial fällt mir sonst nur noch der Bt 602 der TMR ex MC (1980) ein.


    Wo wir schon dabei sind: Gleichzeitig wurden ja auch die älteren Bt (eigentlich BDt) 66 und 67 abgebrochen. Laut Matériel roulant sur la ligne du Martigny-Châtelard-Vallorcine en 2011 - Chemin de fer Martigny-Châtelard sollen noch die Züge BDeh 4/4 8 + Bt 68 und BDeh 4/4 7 + Bt 63 als Einsatzkompositionen, der Bt 64 als Salonwagen und die BDeh 4/4 4 und 6 (Xemh) als Dienstfahrzeuge existieren, ebenso wie der Zug BDeh 4/4 501 + Bt 601. Weiss jemand zufälligerweise, was mit dem Zug 5 + 65 ist? ?(

  • Zitat von »kriminalTANGO«
    Ja schon, aber das müsste ja beim Tram rein theoretisch auch der Fall sein. Warum hängt man dann z.B. beim 3er die Gummikuh nicht mehr ab?


    Ich könnte mir vorstellen, weil beim 3er mit den Wendeschlaufen der Rangieraufwand bedeutend grösser wäre. Beim Waldenburgerli in Liestal oder Waldenburg kann ein Wagen einfach abgehängt und an Ort und Stelle belassen werden, während es beim 3er an der Burgfelden Grenze oder in Birsfelden Manöver mit Rückwärtsfahrten und über den Strassenraum bräuchte, um den letzten Wagen aufs Abstellgleis zu rangieren. Und da das Personal wohl der grösste Kostenverursacher ist und die normale Aufenthaltszeit an der Endstation dafür vielleicht auch nicht reicht, dürfte sich das Abhängen nur lohnen, wenn es ohne nennenswerten zusätzlichen Personal- und Zeitaufwand geht, ansonsten ist die vergeudete Energie billiger.

  • Beim 3er wurde in der heutigen Betriebsform noch nie abgehängt.
    Und auch in keiner Betriebsform, die kT erlebt hat.


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  • Zitat

    Ich gehe aber mal davon aus, dass diese Überführungsfahrten da ohne Personenbeförderung nicht im öffentlichen Fahrplan aufgeführt waren.


    Da gehst Du wohl falsch. Wenn ich wb73 richtig verstehe, wurden die alten Wagen einem Regelzug angehängt, um nach Liestal überführt zu werden. Dieser Regelzug war im "öffentlichen Fahrplan" aufgeführt. Es stand übrigens nirgens, dass diese "Überführungsfahrten" ohne Fahrgäste durchgeführt wurden. Solche hatten wohl in den vorderen (neuen) Wagen Platz zu nehmen.

  • Beim 3er wurde in der heutigen Betriebsform noch nie abgehängt.
    Und auch in keiner Betriebsform, die kT erlebt hat.


    Ja nicht über den Tag, aber an Sonn- und Feiertagen fuhren früher kürzere 3er. Da musste auch nicht an den Endstationen während dem Endaufenthalt manövriert werden, sondern nur im Depot. Warum wird das heute nicht mehr praktiziert? Man könnte damit die altersschwachen Gummikühe ein wenig schonen, damit sie nicht so schnell alle verbrennen. ;)


    Da gehst Du wohl falsch. Wenn ich wb73 richtig verstehe, wurden die alten Wagen einem Regelzug angehängt, um nach Liestal überführt zu werden. Dieser Regelzug war im "öffentlichen Fahrplan" aufgeführt. Es stand übrigens nirgens, dass diese "Überführungsfahrten" ohne Fahrgäste durchgeführt wurden. Solche hatten wohl in den vorderen (neuen) Wagen Platz zu nehmen.


    Ach so, dann hatte ich deine Aussage "mit Personenbeförderung in alten Wagen" falsch interpretiert (d.h. in den neuen gab es schon Fahrgäste).

  • Vermutlich weil das Abhängen für ein Tag zu aufwändig und zu teuer ist.


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