Linie 11: Ab wann wurden BLT Fahrzeuge eingesetzt?

  • Dieses Thema wurde aus Einträgen aus dem Thread "Rollmaterialeinsätze BLT-Linie 11 inkl. E11 (2012)" herausgelöst und als selbstständiges Thema weiter geführt.Dome, 10.02.2012, 14:51
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    Halb-OT, aber ich wusste sonst nicht, welchen Thread benützen…

    Seit wann wird die Linie 11 (gänzlich) durch BLT-Fahrzeuge bedient? Auf http://www.g-st.ch/trambasel/bvb_…linie11_00.html steht, dass "die BLT am 01.01.1975 den Betrieb übernommen hatte" und "Seit dem 1. Januar 1995 obliegt die Betriebsführung der Linie 11 der BLT". 1975 hatte die BLT aber noch nicht genügend Fahrzeuge, um die Linie 11 zu bedienen, und es kamen definitiv schon vor 1995 BLT-Fahrzeuge zum Einsatz.

    Ich vermute daher, dass es zum Zeitpunkt der Ablieferung der 200er war, und dass die BLT ab 1975 bis dahin Fahrzeuge der BVB ausleihen/mieten musste. Kann das sein?

    Zugleich kamen aber in den frühen 1990er Jahren auch BVB-Fahrzeuge auf die Linie 11, unter anderem Guggummere-DT (siehe hier: Maurizio Polier Fotos). Gab es denn bis 1995 teilweise einen Mischbetrieb BVB/BLT?

    Als die BLT gegründet wurde, wurden ja die Linien 11 und 14 durch die BVB befahren, obwohl die Linien 10 und 17 nur bis zur Stadtgrenze fuhren. Wann wurde dann der Kompromiss eingeführt, wonach beide Betriebe je einen ähnlich grossen Streckenanteil auf dem jeweils "fremden" Netz befahren müssen? Erst mit der Verlängerung der Linie 11 1994? ?(

    Einmal editiert, zuletzt von Dome (10. Februar 2012 um 14:51)

  • tja jetzt erwischt es Dich selbst: Das gehört definitv nicht hier rein!

    dass die BLT den Betrieb 1975 übernommen haben stimmt ja wohl gar nicht.
    Evt. gehörte die Linie der BLT, aber den Betrieb hatte die BVB.

    während den späten 80er und den 90ern kann ich mich nicht an den Einsatz von BVB Fahrzeugen auf der Linie 11 erinnern, sondern nur an den Einsatz der von den BVB bei der BLT gemieteten 200er.

    an was ich mich jedoch klar erinnern kann, ist, dass in der kurzen Zeit zwischen Verlängerung und Betriebsübernahme durch die BLT ein oder zwei Guggummere Kurse auf der Linie 11 ausgeholfen haben - was ich leider nur gesehen habe, aber nie mitfahren konnte ;( .

    Was es früher manchmal gab, war gelber Schindler und gründer DüWag, aber ich kann mich nicht erinnern, dass in Live erlebt zu haben.

  • Auch wenn es nicht hierher gehört möchte ich meinen Senf dazu geben:
    Soweit ich mich erinnern mag, übernahm die BLT den Betrieb per 1.1.95. Gleichzeitig wurden die farbigen Liniennummern eingeführt. Die BVB fuuhr also wenige Wochen die Verlängerung des 11ers nach St-Louis Grenze. Während der ersten Zeit des Betriebs durch die BLT mussten zudem die BVB auch noch mit Wagenführern auf der Linie 11 aushelfen bis das zusätzliche Personal. rekrutiert und ausgebildet war.

  • Senf darf hier dazu gegeben werden, sobald ich Gelegenheit habe, werden diese Teile herausgelöst.

  • Tja, wie bereits geschrieben, wusste ich sonst nicht wohin damit…

    Warum hat dann eigentlich die BLT so viele 200er bestellt, um sie der BVB für die Linie 11 (und die Linie 14?) zu vermieten? Die BVB hätte auch selber neue Fahrzeuge bestellen können.

    Oder war die Betriebsübernahme durch die BLT schon von Anfang an geplant? Warum wurde sie dann so verzögert?

    Wenn dem so ist, war dann am Anfang auch vorgesehen, dass die BLT den Betrieb der Linie 14 übernimmt, bis dieser berühmte Kompromiss eingeführt wurde?

    Und wie schon gefragt, wann wurde er beschlossen? Logisch wäre eben bei der Verlängerung der Linie 11, dass die BVB dann zum Ausgleich die Linie 14 "erhielt" bzw. behalten durfte.

  • naja, nur weil in letzter Zeit vermehrt auf existierende Beiträge hingewiesen werden musste, heisst das nicht, dass man gar keine neue Threads machen darf, wenn es einem bestimmten, nicht vorhandenen Thema dient...

  • Zitat

    Original von kriminalTANGO
    Seit wann wird die Linie 11 (gänzlich) durch BLT-Fahrzeuge bedient? Auf http://www.g-st.ch/trambasel/bvb_…linie11_00.html steht, dass "die BLT am 01.01.1975 den Betrieb übernommen hatte" und "Seit dem 1. Januar 1995 obliegt die Betriebsführung der Linie 11 der BLT". 1975 hatte die BLT aber noch nicht genügend Fahrzeuge, um die Linie 11 zu bedienen, und es kamen definitiv schon vor 1995 BLT-Fahrzeuge zum Einsatz.


    Die Linie 11 wurde 1907 als Trambahn Basel-Aesch eröffnet. Die TBA fusionierte mit der BUeB, BEB und BTB 1974 zur BLT. Die Betriebsführung oblag von Anfang an bis 1995 der BVB, die das Fahrpersonal stellte. Die Linie TBA/11 wurde vom Depot Dreispitz (auch genannt Wolfgottesacker/MParc) aus betrieben. Die TBA hatte nie eigenes Personal und Rollmaterial. Bis 1970 wurden 2, 3 und 4-achsige Motorwagen der BVB eingesetzt. Nachdem 1970 die Aeschenplatz Wendeschlaufe von Radius 10.5m auf 11.8m geändert wurde, konnten fortan Düwag Gelenkwagen eingesetzt werden. Nach der Gründung der BLT wurde die Serie 200 in Aufrtag gegeben. Für die Linie 11 wurden die Nr. 201-230 vorgesehen, aber zur Vermietung an die BVB, die den Betrieb führte. Nr. 201-230 wurden somit dem Depot Dreispitz zugeteilt. Der vollständig gelbe Betrieb auf dem 11er erfolgte ab Oktober 1979. Die Betriebsführung durch die BLT ab Depot Ruchfeld erfolgte ab 1995.

    Zitat

    Ich vermute daher, dass es zum Zeitpunkt der Ablieferung der 200er war, und dass die BLT ab 1975 bis dahin Fahrzeuge der BVB ausleihen/mieten musste. Kann das sein?


    Siehe oben: Betriebsführung 1907-1995 durch BVB, danach durch BLT. BLT hat die Wagen 201-230 für den 11er beschafft und diese bis 1995 an die BVB vermietet.

    Zitat

    Zugleich kamen aber in den frühen 1990er Jahren auch BVB-Fahrzeuge auf die Linie 11, unter anderem Guggummere-DT (siehe hier: Maurizio Polier Fotos). Gab es denn bis 1995 teilweise einen Mischbetrieb BVB/BLT?


    Dass Guggummere DTs eingesetzt wurden, ist mehrmals nachgewiesen. Wie schon erwähnt, wurde der Betrieb ab Depot Dreispitz abgewickelt, das eigentlich alles verfügbare einsetzen konnte...
    Soviel ich weiss, wurden auch Luftschiffe und Baraggen als Einsatzkurse auf Teilstrecken eingesetzt. Offenbar gab es auch gemischte DTs, sogenannte Papageien.

    Zitat

    Als die BLT gegründet wurde, wurden ja die Linien 11 und 14 durch die BVB befahren, obwohl die Linien 10 und 17 nur bis zur Stadtgrenze fuhren. Wann wurde dann der Kompromiss eingeführt, wonach beide Betriebe je einen ähnlich grossen Streckenanteil auf dem jeweils "fremden" Netz befahren müssen? Erst mit der Verlängerung der Linie 11 1994? ?(


    Vermutlich galt der Staatsvertrag ab Gründung BLT. Meines Wissens war das Verhältnis jahrelang unausgeglichen, d. h. es flossen Gelder.

  • Zitat

    Original von kriminalTANGO
    Warum hat dann eigentlich die BLT so viele 200er bestellt, um sie der BVB für die Linie 11 (und die Linie 14?) zu vermieten? Die BVB hätte auch selber neue Fahrzeuge bestellen können.


    Ich vermute, dass die BLT für die Vorortslinien ein einheitliches Erscheinungsbild wollte. Gewisse Zungen behaupten, dass es der Firma Schindler schlecht ging und somit Arbeitsplätze gesichert werden wollten, nachdem die BVB in Deutschland beschafften......
    Vorgesehen war die Ausrüstung der Linien 11 (201-230) und 10/17 (231-266).
    Da die BVB ab 1978 keine Zweiachser mehr eingesetzt hatte, herrschte grosser Rollmaterialmangel. Darum waren die überschüssigen BLT Wagen zur Anmietung sehr willkommen.
    Auf dem Birsigtaler Ast konnten die Wagen noch nicht eingesetzt werden darum wurden die 36 Wagen verteilt:
    16 Depot Arlesheim (Linie 10)
    9 Depot Aesch
    5 Depot Morgartenring
    6 Depot Wiesenplatz
    Diese Wagen wurden zur Vemeidung von Standschäden regelmässig auf den Linien 10 und 11 eingesetzt.
    1984 verkehrten 10 Wagen auf der Linie 14. Bereits 1983 wurden 15 Wagen auf der Strasse nach Hüslimatt transportiert für Probe- und Schulungsfahrten.

    Zitat

    Oder war die Betriebsübernahme durch die BLT schon von Anfang an geplant? Warum wurde sie dann so verzögert?


    Vermutlich schon, obwohl wahrscheinlich die BVB die Linie nicht gerne abgab. Jedenfalls gewisse Wgfs des Depots Dreispitz konnten auch Jahre später nicht verdauen, dass ihnen die böse BLT die Linie weggenommen hat.....

    Zitat

    Wenn dem so ist, war dann am Anfang auch vorgesehen, dass die BLT den Betrieb der Linie 14 übernimmt, bis dieser berühmte Kompromiss eingeführt wurde?


    Die Linie 14 gehört der BLT und wird von der BVB betrieben, damit das Verhältnis stimmt, oder nicht? Vermutlich reichte das Geld nicht für noch mehr Tramwagen für die BLT....
    Der Kompromis heisst übrigens Staatsvertrag!

    Zitat

    Und wie schon gefragt, wann wurde er beschlossen? Logisch wäre eben bei der Verlängerung der Linie 11, dass die BVB dann zum Ausgleich die Linie 14 "erhielt" bzw. behalten durfte.


    Siehe oben, oder vielleicht ist jemand politisch besser bewandert.

  • wb73

    meines Wissens gehört nicht die Linie 14 der BLT, sondern nur der Abschnitt Schänzli - Pratteln.

  • wb73

    Die 66 Wagen 201-266 wurden seinerzeit im Rahmen eines Konjunkturbelebungsprogramms beschafft. Die Bestellung hätte noch eine Fortsetzung gehabt, nämlich 39 Wagen für die BVB.

    Den Zusammenhang mit der Ausrangierung der letzten 2achser sehe ich umgekehrt: Mit der Ausrüstung der Linie 11 mit BLT Wagen wurden Düwag frei und auf die 2achser konnte man dann verzichten. Die 30 Wagen für die Linie 11 reichten bei Weitem, weshalb die regulären Einsatzkurse Muba-SBB mit der Betriebsreserve (mit grünem Klotzanhänger) gefahren wurden.

    Das Ganze hat man damals als korrekten Beitrag von BL angesehen und nicht als Übernahme von Linien.

    Mit der Einführung des U-Abos wurde der Rollmateralbestand allerdings ultra-knapp und da hat die BLT vorab auf der Linie 14 ausgeholfen.

  • @ jäjä
    Du siehst die Zusammenhänge 1978 schon richtig, der Satz von mir ist etwas unglücklich formuliert.
    Ab September 1984, Umstellung Linie 17, bis zur Ablieferung der Cornichons war anscheinend der Wagenpark auf dem BVB/BLT Netz sehr knapp.

  • Danke für die Antworten.

    Folgendes ist mir aber noch unklar:

    Zitat

    Original von wb73
    Ich vermute, dass die BLT für die Vorortslinien ein einheitliches Erscheinungsbild wollte. […]
    Vorgesehen war die Ausrüstung der Linien 11 (201-230) und 10/17 (231-266).


    Warum war dann die Ausrüstung der Linie 14 nicht auch vorgesehen? Weil das Geld nicht reichte für mehr Fahrzeuge?

    Trotzdem konnte die Linie 14 also bis zur Umstellung der Birsigtallinie ausgerüstet werden. Und dann hat man also quasi, anstatt doch noch mehr Fahrzeuge für die BLT für die Linie 14 zu bestellen und auch dessen Betriebsführung zu übernehmen, die Linie 11 als Ausgleich nach St. Louis-Grenze verlängert. Sehe ich das ungefähr richtig?

    Und warum unterblieb die Fortsetzung der Bestellung für die BVB? Das wäre ja noch vor der gescheiterten Tango-Bestellung die erste gemeinsame Bestellung gewesen.

  • nein siehst Du falsch :D

    Steht irgendwo oben, dass die Linie 15 mit ihren kurzen Kursen einfach nicht mehr genug Fassvermögen für das St. Johann hat.

    Und die Linie 14 gehört ja nicht total der BLT, sondern nur der Abschnitt Schänzli - Pratteln. Daher auch nicht mit BLT Fahrzeugen geführt, ausser da als man den BVB ausgeholfen hat.

    Analog halt den Berner Fahrzeugen.

    das ist, was ich daraus verstanden habe.

  • Zitat

    Original von Dome
    Steht irgendwo oben, dass die Linie 15 mit ihren kurzen Kursen einfach nicht mehr genug Fassvermögen für das St. Johann hat.


    Ja das weiss ich. Ich meinte natürlich abgesehen davon. Man hätte ja auch irgendwie den 1er verlängern können (auch hier abgesehen davon, dass es eine sich überkreuzende Linie gegeben hätte). ;)


    Zitat

    Original von Dome
    Und die Linie 14 gehört ja nicht total der BLT, sondern nur der Abschnitt Schänzli - Pratteln. Daher auch nicht mit BLT Fahrzeugen geführt, ausser da als man den BVB ausgeholfen hat.


    Bei den Linien 10 und 11 gehörte ja auch schon der Abschnitt Dreispitz – Aeschenplatz der BVB. Oder meinst du, dass die BVB die Linie 14 weiterhin fuhr, weil die Linien 10 und 11 schon auf jenem Abschnitt der BVB fuhren?

  • naja die Linie 10 fuhr beidseits nur sehr wenig auf BS Boden. Ok Dreispitz - Aeschenplatz etwas mehr.

    Dann wurde der BS Boden einfach zur Verknüpfung verwendet, da es schlecht anders ging.

    Der 11er war ja ebenfalls BVB zu dieser Zeit. Somit schon normal, dass der 11er auf BVB Abschnitt fährt.

    Ich gehe mal davon aus, das Dreispitz - MParc heute BLT Strecke ist, oder nicht?

  • ...und die Linie 11 wurde ab 17.09.1994 über den Aeschenplatz hinaus zur St. Louis-Grenze verlängert, weil das Platzangebot des Rollmaterials des 15er nicht mehr für das aufstrebende St. Johann-Quartier genügte...

  • Zitat

    Original von kriminalTANGO
    Wenn dem so ist, war dann am Anfang auch vorgesehen, dass die BLT den Betrieb der Linie 14 übernimmt, bis dieser berühmte Kompromiss eingeführt wurde?

    Und wie schon gefragt, wann wurde er beschlossen? Logisch wäre eben bei der Verlängerung der Linie 11, dass die BVB dann zum Ausgleich die Linie 14 "erhielt" bzw. behalten durfte.


    Gemäss der Antwort des Regierungsrates BL auf die Interpellation von Marc Joset stammt der Staatsvertrag aus dem Jahr 1981.

  • Zitat

    Original von Buzzo61
    ...und die Linie 11 wurde ab 17.09.1994 über den Aeschenplatz hinaus zur St. Louis-Grenze verlängert, weil das Platzangebot des Rollmaterials des 15er nicht mehr für das aufstrebende St. Johann-Quartier genügte...

    Bzgl. einer Kapazitätsproblematik hätte es betrieblich einfachere Lösungen gegeben. So hätte man den 15er an der Schifflände wenden lassen können und dafür den mit längeren Zügen verkehrenden 1er zur Grenze fahren lassen können.
    Der Entscheid war aber doch, die Ueberlandlinien nichtm ehr am (Inner-)Stadtrand enden zu lassen sondern in das eigentliche Stadtnetz zu integrieren.