Städte-Initiative Basel und Gegenvorschläge

  • Interessante Diskussion, die wir hier haben!

    Jetzt mal ehrlich, was mich ein bisschen nervt, ist, dass hier einige so tun, als ob ihre Grundrechte beschnitten werden, wenn die Regierung "den Autofahrern das Leben schwer macht". Ihr setzt hier voraus, dass jeder ein Recht auf ein Auto und auf einen Parkplatz hat, was nichts als absurd ist. Schildert Euer Problem doch mal dem Europäischen Menschenrechtsgerichthof, vielleicht kann der weiterhelfen! Mit sehr vielen Entscheidungen, die unsere rot-grüne Regierung mit ihrem meiner Meinung nach profilierungssüchtigen Stadtpräsidenten trifft, bin ich auch nicht einverstanden, ich muss sie aber akzeptieren.

    Für mich hat Gummikueh 476 wieder mal das schlagende Argument gebracht: Platz ist hier in Basel ein knappes Gut, also muss man dafür bezahlen, womit wir nur den Regeln der Marktwirtschaft folgen. Warum sollten wird diese Regeln (die übrigens das Fundament unseres Wohlstandes sind, und ohne Geld, kein Auto!) nicht anwenden, wenn es ums Autofahren geht? In etwa 30 Jahren wird es vermutlich eh so sein, dass die Ölpreise so hoch sind, dass sich nur noch wenige Leute ein Auto leisten können, dann löst sich das Problem von selber.

    (@ Dome:
    So, das war jetzt meine Meinung zum Thema, ich bin aber natürlich immer offen für andere Meinungen/Gegenargumente. :D :D)

  • Zitat

    Original von 750 mm
    Es ist mir einfach nicht erklärlich, wieso man mit dem Auto wohin fährt, wo der öV hervorragend ausgebaut ist. Wenn man vom Startpunkt aus aufs Auto angewiesen ist, ok, dann fährt man halt mit dem Auto los, aber lässt es dann eben in der nächsten grossen Stadt stehen - oder macht man das etwa darum nicht, weil man dort für den Parkplatz zahlen müsste und in Basel (noch) nicht? Aha... ;)

    Also wenn mehrere Personen im Auto sitzen, dann geht das ganz schnell, dass die Fahrt mit dem Auto billiger ist, als mit dem öV.
    Zusätzlich muss man bedenken, dass man in der Schweiz keine Maut für ein Einfahrt in die Stadt zahlen muss. Dann ist es fast immer billiger.

    Für mich in Oslo kostet ein Fahrt in die Stadt 26 NOK (~5 CHF). Parkplätze muss man suchen und auch nicht ganz billig. Sobald aber 3 Leute im Auto sitzen, wird aber günstiger. Den die Fahrt mit dem öV kostet ca. 22 NOK (~4 CHF, mit Mherfahrtenkarte) pro Weg. Also 8 CHF pro Person hinzurückt. (Alles Stadtzone)
    Wie du siehst, ist auch mit Maut das Auto schnell mal günstiger.

    Nebenbei, im Sommer nehme ich die Vespa: Keine Maut, kein Parkplatzproblem, fährt auch früh morgens und spät abends. Bei den Strecken hier, ist das Velo keine Option, da zulang.

    Vielleicht würde mehr Personen auf öV umsteigen, wenn beim Dorenbachkreisel 5 CHF zahlen müsste, um in Basel einzufahren.

  • Zitat

    Original von Videoman
    Vielleicht würde mehr Personen auf öV umsteigen, wenn beim Dorenbachkreisel 5 CHF zahlen müsste, um in Basel einzufahren.

    Das ist im Moment nicht möglich, weil die schweizerische Bundesverfassung ein "Road pricing" nicht erlaubt. Dass Parkplätze gebürenpflichtig sind, ist aber möglich. Dies ist vom Bundesgericht abgesegnet.

  • @ BLTBengel

    ich muss Dir jetzt nicht gegenargumentieren.
    Ganz im Gegenteil. Ich finde es gut, dass Du Deine Meinung hast und
    Diese auch so deklariest.

    Gleichzeit habe ich aber bei Dir das Gefühl, dass Du die Meinung andere ebenso akzeptierst, auch wenn Du sie evt nicht gut findest.

    Und schon sieht alles wieder anders aus.
    Die Grundrechte werden durch die Regierung nicht beschnitten.
    Ganz und gar nicht... um das geht es nicht.

    Es geht einigen vielmehr darum, dass

    - sie a) diese Idee nicht gutfinden, die die Stadt nun umsetzen will
    - und b) einige hier einfach das Gefühl haben, nur Ihre ÖV Vollgesinnung sei korrekt.

    Wenn einer sagt " ich fahre nur ÖV, halte nicht viel von motorisiertem IV, aber wenn der Andere so fahren will dann soll ers"... dann ist ja auch alles i.O.
    natürich gilt das auch umgekehrt.

    Ich finde auch den ÖV sehr wichtig, trotzdem sehe ich in gewissen Sachen einen Vorteil beim Auto.

  • Zitat

    Original von Kupplungssurfer
    Was ist in diesen 26 NOK alles enthalten?


    Einfahrten in die Stadtzone während einer Stunde. Wenn du am gleichen Tag mehrmals einfährst aber mehr als eine Stunde dazwischen liegst zahlst du jedesmal.
    Und dies ist der innere Kreis. es gibt noch einen äusseren, wo man 13 NOK blechen muss zum einfahren. Aber dann ist auch der öV teurer, weils eine nadre Zone ist.

    So Stationen gibt es auch in Bergen, vor Tunneleinfahrten, vor Brücken, oder auf Autobahnen. Wenn man von Oslo nach Richtung Lillehammer fährt, dann kommen gleich mehrere davon, geht dann schnell ins Geld.

  • [/edit: Dies ist ein neuer Artikel – also nicht derselbe wie der erste. ;)]


    Städteinitiative – Grosser Rat für moderateren Gegenvorschlag – News Basel: Stadt – bazonline.ch


    Schade, wurde das obligatorische Referendum abgelehnt. Somit kann die Initiative nicht zurückgezogen werden und wir werden über 2 Vorlagen abstimmen müssen, die sich nur einzig darin unterscheiden, dass die eine die Autobahnen mitberücksichtigt und die andere nicht. Wobei erhöhen sich somit vielleicht die Chancen für eine Annahme, wenn viele Leute 2x Ja stimmen. Wieder neu anzufangen, Unterschriften zu sammeln, wäre echt unnötig.

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (24. Juni 2010 um 15:58)


  • Autos bleiben in der Übermacht (Schweiz, NZZ Online)

  • Immerhin wurde der Gegenvorschlag angenommen. Ein Lichtblick am heutigen (wieder einmal düsteren) Abstimmungssontag! :evil:


    Basler sagen Nein zur Städteinitiative – News Basel: Stadt – bazonline.ch

    Der Vorteil des Gegenvorschlags ist ja, dass ein Rahmenkredit zur Förderung des LVs veranschlagt wurde, was ja zu begrüssen ist. Mich stört aber ein wenig, dass der ÖV dabei so stiefmütterlich behandelt wird. Dabei wäre gerade ein grösserer Ausbau dessen in der Lage, den MIV zu vermindern. Ich hoffe, dass nun die Tram-Initiative Chancen haben wird und das Cityring-Tram einmal Wirklichkeit wird.


  • So soll Basel zu weniger Autoverkehr kommen – News Basel: Stadt – bazonline.ch