WB bleibt langfristig 750mm-Bahn / keine Verlängerung

  • Die Waldenburgerbahn bleibt eine Bahn!

    Eine umfassende Untersuchung unter der gemeinsamen Federführung der Bau- und Umweltschutzdirektion BL und der Waldenburgerbahn AG hat gezeigt, dass die Waldenburgerbahn für die nächste Generation eine Bahn wie heute bleiben soll. Es besteht weder von den technischen Systemen noch von der Fahrgast-Nachfrage her eine Notwendigkeit, die heutige Waldenburgerbahn zu verändern.

    Für einen Planungshorizont bis 2030 wurde untersucht, wie sinnvoll eine Verknüpfung der beiden Räume Liestal – Waldenburg und Liestal – Pratteln Salina Raurica mit einem durchgehenden ÖV-Verkehrssystem ist und welches Verkehrssystem sich in den Abschnitten Liestal – Pratteln Salina Raurica und Liestal – Waldenburg jeweils als das zweckmässigste erweist.

    Im Abschnitt Liestal – Waldenburg wurde die Bahn, vor allem wegen der Passagierzahlen und wegen des Zustands der Infrastruktur als das am besten geeignete Verkehrssystem bestätigt. Dagegen ist im Abschnitt Liestal – Salina Raurica aufgrund der prognostizierten Nachfrage der Bau einer neuen Tramlinie aus verkehrswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Auch die höhere Nachfrage, die durch die Attraktivität einer durchgehenden Linie zu erwarten ist, würde entsprechende Investitionen in zusätzliche Infrastruktur nicht rechtfertigen. Somit ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Verkehrssysteme auch keine wirtschaftlich gerechtfertigte Möglichkeit, die beiden Räume mit einer durchgehenden ÖV-Linie zu verbinden.

    Im Landrat waren in der Vergangenheit verschiedentlich politische Vorstösse eingereicht worden, die eine Prüfung der Verlängerung der Tramlinie vom Raum Pratteln Salina Raurica nach Liestal und eine Verknüpfung der schienengebundenen Systeme zwischen Liestal und Salina Raurica fordern. Der Kanton Basel-Landschaft und der Verwaltungsrat der Waldenburgerbahn AG hatten diese Situation zum Anlass genommen, die weitere Entwicklung der Waldenburgerbahn gesamtheitlich zu prüfen und Entscheidungsgrundlagen für die politischen Behörden und die Waldenburgerbahn erarbeiten zu lassen.

    Die Waldenburgerbahn wird zukunftstauglich
    Die Waldenburgerbahn stellt mit einer Spurweite von 750 Millimetern hinsichtlich Infrastruktur und Rollmaterial schweizweit eine Ausnahme dar. Mittelfristig stehen in den nächsten Jahren umfangreiche Investitionen in das Rollmaterial sowie Erhaltungs- und Anpassungsarbeiten bei der Infrastruktur an. Aufgrund der erwähnten Ergebnisse bleibt das Bahnsystem Waldenburgerbahn in seiner heutigen Ausprägung mit einer Spurweite von 750 Millimetern, einer Fahrdrahtspannung von 1500 Volt sowie mit Zweirichtungsfahrzeugen erhalten.

    Mit dem Bekenntnis zu diesem Systementscheid werden mögliche zukunftstaugliche Trassenführungen zwischen Talhaus und Bahnhof Liestal näher geprüft.

    Zudem sind mit Blick auf künftige Projekte der SBB wie Entflechtung Zulaufstrecke Adlertunnel / Stammlinie, Bahnhof Liestal oder Zulaufstrecke Wisenberg für die Trassenführung der Waldenburgerbahn mögliche Varianten zu entwickeln.

    Neues Betriebskonzept - Kreditvorlage anno 2010
    Als nächster Schritt wird, ebenfalls für den Zeitraum bis 2030, ein Betriebskonzept erarbeitet, in welchem das Zusammenspiel von künftigem Angebot – Rollmaterial – Infrastruktur, in Abhängigkeit des Angebots von Fern- und Regionalverkehr in Liestal, definiert wird. Daraus abgeleitete Resultate stellen auch die technische Grundlage für die Beschaffung von neuem Rollmaterial dar, wie sie im Finanzplan des 6. Generellen Leistungsauftrag öffentlicher Verkehr für die Jahre 2010 - 2013 vorgehalten sind. Um langfristig die Spurweite bei Bedarf auf gängige 1000 Millimeter erweitern zu können, werden – wie bereits in den letzten Jahren – Brücken, Kunstbauten oder bei Gleiserneuerungen der Unterbau für eine Spurweite von 1000 Millimeter erstellt. Bei Anpassungen von Stationen werden ebenfalls die Normen für eine Spurweite von 1000 Millimetern angewendet.

    Nach Abschluss des Betriebskonzepts soll für die nötige Erneuerung und Anpassung der Infrastruktur der Waldenburgerbahn inkl. Massnahmen für den behindertengerechten Zugang dem Landrat im Jahr 2010 eine entsprechende Kreditvorlage überwiesen werden.

    http://www.baselland.ch/Newsdetail-Hom…638ba4d0.0.html

    mehr Infos:
    http://www.baselland.ch/fileadmin/base…-16_beilage.pdf
    http://www.baselland.ch/fileadmin/base…aesentation.pdf

  • Und die Kurzversion vom Blick am Abend:

    WB bleibt Bahn - eine diskutierte Umspurung auf Normalspur sei erst ab 2030 wieder ein Thema.


    Ja DAS unterstütze ich natürlich! Direkte Züge Zürich-Waldenburg oder wieso auch nicht ein TGV Paris-Waldenburg sind natürlich ein Bedürfnis! :D :D

  • Da sieht man wieder einmal, wie professionell diese Zeitung arbeitet. Der Wikipedia-Eintrag über Spurweiten hätte ja eigentlich genügend Auskunft gegeben :rolleyes:

  • Da der Wisenbergtunnel erst am St. Nimmerleinstag kommen wird, wird in ca. 10 Jahren hoffentlich die S3 zwischen Basel und Liestal im 1/4-Stunden-Takt fahren. Wenn abwechselnd die S3 Destination Waldenburg resp. Olten hätte, wäre das in der Tat eine sinnvolle Anpassung (insofern ein Flirt dann in Liestal abgestellt werden könnte, denn zwei Flirts nach Waldenburg wären Overkill und ergäben viel zu lange Haltestellen).

    Allerdings, wie eine Normalspurlinie in Hölstein und v.a. in Oberdorf Platz haben soll, ist mir schleierhaft. Und kosten tuts auch noch zuviel.

  • Flügelung der S3 in Liestal - das wäre doch mal was :D
    Wäre sicherlich eine gute Idee, aber die gesamte WB auf Normalspur umzustellen ist sauteuer. Ausserdem müsste man sicher auch die ein oder andere Haltestelle anpassen.

  • Es ist schön, eine Untersuchung präsentiert zu bekommen, die sich mit dem eigenen "gesunden Menschenverstand" (der hoffentlich bei mir doch vorhanden ist *g*) deckt.

  • Seite 16: (eigene Interpretation)

    24 Mio Substanzerhaltung bei der WB stehen 18,5 Mio für eine Umstellung auf Bus gegenüber. Zwar tiefer Kosten bei Busbetrieb, aber auch einen Fahrgastrückgang.

    Hoher Preis für WB-Züge ergibt sich nicht wegen der Spur, sondern wegen der Stückzahl, dauer rechnen sich die hohen Investitionskosten für eine Umspurung nicht.

    Was muss meiner Ansicht nach getan werden:

    - Neue Fahrzeuge müssten in etwa die Länge von heutigen 2,5 Wagen aufweisen.

    - Die Kreuzungstationen müssten, wo nötig, so verlängert werden, dass man 2 neue gekoppelte Fahrzeuge (heutiger 5-Wagen-Zug) problemlos kreuzen kann.

    - Die Fahrzeuge sollten analog der Flirt höhere Beschleunigung und Bremsvermögen haben - sowohl ca 100 km/h schnell sein.

    - Eine Fahrzeitverkürzung von heute ca 23 Min auf 17 bis 18 Min als Ziel, aber hier OHNE das Fahrpersonal unter Sress zu setzen.

    - An den Kreuzungsstationen Weichen einbauen, die mit höherer Geschwindigkeit befahrbar sind.

    - Prüfen einer Streckenverlegung beim St. Peter Oberdorf hinter dem Friedhof durch (Fahrzeitverkürzung)