Zwingen. Die Zahl der Postauto-Kurse über den Passwang wird erhöht Neben Pendlern befördert Post-Auto Nordwestschweiz zunehmend auch Freizeitkunden. An Sonntagen soll in Zukunft jede Stunde ein Postauto über den Passwang fahren. Während sich Besucher aus der Agglomeration über fehlende Parkiermöglichkeiten an den beliebten Ausflugsorten im Schwarzbubenland beklagen, bauen die Anbieter der öffentlichen Verkehrsbetriebe ihr Angebot aus. Im nächsten Sommer sollen an den Sonntagen doppelt so viele Kurse über den Passwang fahren wie bisher. Während der Touristensaison soll jede Stunde ein Postauto auf der Route Zwingen–Balsthal verkehren, auch die Betriebszeiten werden verlängert.
Andrang. Damit reagiert die Post- Auto Schweiz AG auf den immer grösser werdenden Andrang auf die Naherholungsgebiete auf dem Jurahauptkamm. «Von Basel aus kann man die Alpen nicht sehen, deshalb fahren die Leute auf den Passwang», sagt Roman Cueni, Leiter der Region Nordschweiz bei PostAuto. Das Interesse sei mittlerweile so gross, dass man zu den Hauptzeiten einen Doppelstockbus verwende. Für den Betrieb lohne sich der Ausbau des Angebots. Seit die Postautos von Zwingen nach Balsthal verkehren, fallen die Standzeiten in Beinwil weg. Der Zusatzaufwand sei gering, und der Ausbau diene nicht nur den Touristen, sondern auch der Grundversorgung. Ein Zuschlag für Ausflügler, die auf den Passwang wollen, stehe deshalb nicht zur Diskussion. Finanziert wird der Betrieb über die Billette der Fahrgäste und über Zuschüsse des Kantons Solothurn. Eine Konkurrenz zu anderen Angeboten, etwa Spätkursen für abgelegene Ortschaften oder einem dichteren Fahrplannetz für Orte, wo viele Schüler den öffentlichen Verkehr nutzen, sieht Cueni nicht. Es handle sich um einen ausgewogenen Angebotsmix, sagt er.
Insgesamt seien in der Region etwa fünf bis zehn Prozent der Fahrgäste Touristen, so Cueni. Am Wochenende steige der Prozentsatz jeweils auf rund 50 Prozent. Während der kalten Jahreszeit bleibt das Angebot vorerst beschränkt. Hier gilt nach wie vor der Zweistundentakt, allerdings werde die Betriebszeit um zwei Stunden verlängert. Nicht zur Diskussion steht zurzeit eine Verlagerung des Ausgangspunktes von Zwingen nach Laufen. Zwar stünde den Ausflüglern dort mit dem Schnellzug aus Basel eine attraktive Umsteigemöglichkeit zur Verfügung. Die bestehende Lösung biete aber den Vorteil, dass man von jeder S-Bahn-Station aus Anschluss an die Linie auf den Passwang habe. Unter dem Strich dauere die Fahrzeit von Basel auf den Passwang bei beiden Lösungen gleich lang.
Einen Ausbau sollen in den nächsten Jahren auch die Angebote für die Pendler erfahren. Mit der Neugestaltung des Bahnhofs Laufen werde es möglich, von dort aus Gelenkbusse einzusetzen und so mehr Sitzplätze anzubieten. Ein Doppelstockbus sei hier keine Option, so Cueni. «Das Aussteigen würde in den Stosszeiten zu lange dauern», sagt er.
© Basler Zeitung / Peter Walthard