Hypothetisch: Alternatives Netz in basel

  • Hab mal überlegt, wie würde das Tramnetzt in Basel aussehen, wenn man es komplett neubauen würde, also wäre vorher nix dagewesen.

    • Wo würde die Gleise verlegt ?
    • Welche Spurweite ?
    • Welche Art Wagen ?
    • Teile unterirdisch ?
    • Wie würde es mit anderen verkehrsmittel abgestimmt werden ? (Busse, Bahn, Schiff, Induvidalverkehr)

    Bitte realistisch bleiben. Zusätzlichre Randbedienung: mind. eine der heutigen Strecken darf nicht vorkommen.

    Wie würde es aussehen ?

  • Die Frage scheint mir müssig:

    Ein Neubau des gesamten Netzes würde mindestens 2 Mia kosten. Also würde man sich auf einige wenige Linien beschränken, und das Ergebnis wäre mit Sicherheit schlechter als das, was wir heute haben. (Ich nehme an, das heutige Netz würde, rein hypothetisch, nicht exisitieren).

    Die Teile, die heute nicht ideal sind (5 - 7 Linien durch die Innenstadt, Hauptbahnhof am Rand, Überangebot auf dem Ring, Fehlen einer Linie über die Johanniterbrücke, doppelte Luftlinie für L6 zwischen Claraplatz und Allschwilerplatz) kann man mit Linienergänzungen , die nicht unbedingt unterirdisch sein müssen, bedeutend verbessern. Einiges lässt sich sogar mit wenig Aufwand erreichen: Zum Beispiel Linie 8 durch den Claragraben zur Wettsteinbrücke und anschliessend via Bahnhof SBB weiter wie bisher, das wäre schon eine Linie weniger.

    Es hat einmal Pläne gegebn für die Tieferlegung des Trams in der Innenstadt mit recht interessanten Linienführungen und uner Einbezug der damaligen BEB und BTB. Der systemimmanente Nachteil ist: Der gGewinn an Fahrzeit geht verloren, wenn man zuerst aus 20 Metern oder noch mehr Tiefe an die Oberfläche muss. Auch ist eine Fahrt im Tunnel nicht so attraktiv wie eine Fahrt durch die Stadt usw.

    Es gibt übrigens Beispiele von Städten, die ein zweites mal ein Netz bauen: Genf, wo einige der neuen Linien die gleiche Strecke befahren wie im alten Netz, ebenso Mühlhausen, wo ein grosser Teil des Innenstadtnetzes wieder gebaut wurde. In mancher französichen Stadt ist die erste neu gebaute Linie identisch mit der zuletzt eingestellten.

    Fazit: Würe man unbelastet von vorne beginnen, würde eine Netz mehr oder weniger gleich aussehen.

  • ein Neubau eines Tramnetzes aus dem Nichts liesse sich heute gar nicht mehr realisieren, da die Strassen komplett anders genützt werden. Politisch keine Chance, von den Kosten gar nicht erst zu reden.

    Gäbe es keine Trams, gäbe es logischerweise Busse. Ich gehe von Doppelstöckerbussen aus.

    Würde man heute ein schienengebundes öV-Netz neu planen, würde ich annehmen, dass man alles unterirdisch planen würde (analog Metro Lausanne). Unter Umständen wäre es aber aus geographischen/geologischen und finanziellen Gründen denkbar, dass eine Hochschienenbahn a la Wuppertal oder der oberirdischen Metro z.B. in Paris gebaut würde.


    Würde man annehmen, nur das BVB-Netz sei nie erstellt worden, wohl aber die Linien von BTB, BEB, BUeB und TBA, so sähe es heute wohl so aus:

    Mit 70% Wahrscheinlichkeit Rückbau der Linien in den 1970er Jahren...
    Mit 10% Wahrscheinlichkeit Status wie in den 1970er Jahren, Wenden am Stadtrand.
    Mit 20% Wahrscheinlichkeit ein Tramtunnel, der die verschiedenen Linien verbinden würde. Und das wäre dann auch der Ausgangspunkt für eine Metro Basel...

  • Ich empfinde diese Frage sehr weit hergeholt.
    In einer Zeit, wo eigentlich keiner wirklich auf die Idee kommt, die Notwendigkeit des Trams in dieser Stadt anzuzweifeln, aber alles dafür getan wird, es zu schwächen (siehe Durchmesser-Buslinien) resp. nicht wirklich dafür eingetreten wird, dass längst überfällige Erweiterungen wie der Bau der Linie über die Johanniterbrücke oder die Umstellung der Strecke Wettsteinplatz - Käferholz - Habermatten auf Tram stattfinden, würde ein jetzt neu geplantes System sich auf ganz wenige, extrem lukrative Abschnitte beschränken, allenfalls gäbe es evt. ein paar Verknüpfungen mit der S-Bahn nach dem Karlsruher Vorbild. Interessant wäre dann eine mögliche Linienführung zB Innerstadt Mühlhausen - konvetionelle Bahnlinie - Innerstadt Basel - Riehen via Wiesentalbahn...

  • Etwas ketzerisch: Man würde unter der Berücksichtigung der relativ grossflächigen Agglomeration kein Tram mehr bauen, sondern eine Métro oder Ähnliches, denn eigentlich ist Basel (als Agglo) zu gross für nur Trams. Städte bzw. Agglos vergleichbarer Grösse im Ausland (Bilbao, Porto, Rennes, Lille, Newcastle) habens so gemacht; Trams bauen heute vor allem noch kleinere Städte (Mulhouse, Reims, Valenciennes, Brest, ...)

    Einmal editiert, zuletzt von suburbansky (26. September 2008 um 12:35)