Tram "Weil am Rhein": Beschluss (2008), Planung, Bau, Inbetriebnahme (2014), Beobachtungen laufender Betrieb

  • Kurzer Überblick über den Stand der Bauarbeiten vom 17. Mai:

    In der Hauptstrasse Fahrleitungsbau: grösstenteils hängen die Querdrähte mit einigen Beschlägen, keine Fahrleitung.
    Ab Ende Rampe und auf der Vorlandbrpcke nach wie vor keine Geleise.
    An der Endschlaufe lediglich Planierungsarbeiten, die Lage der Schlaufe ist zu erahnen.

  • Der Titel des Artikels ist etwas schlecht gewählt.

    aber das Thema wurde ja schon mehrfach durchgekaut.

  • Die Gleisstücke (Gleisbogensegmente) für die Tramschlaufe in Weil liegen vor dem Depot Dreispitz bereit für den Abtransport.

  • Die Tramstrecke nach Basel geht am 14. Dezember in Betrieb

    Die Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein soll am 14. Dezember den Betrieb aufnehmen. Bei der Linie handelt es sich um den ersten grenzüberschreitenden Straßenbahnbau in Europa seit über 75 Jahren.

    Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 14. Dezember, soll die Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 zwischen Weil am Rhein und Basel für die Öffentlichkeit in den regulären Betrieb gehen. Dies gab heute der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz in Absprache mit dem Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels bekannt.

    Am Freitag, 12. Dezember, ist die offizielle Einweihung der Strecke im Rahmen eines grenzüberschreitenden Festaktes vorgesehen.

    Diese Daten haben die beiden Städte am Freitag veröffentlicht, nachdem die Projektverantwortlichen auf Schweizer und deutscher Seite, Dejan Despotovic vom Tiefbauamt Basel-Stadt und der kaufmännische Werkleiter der Stadtwerke Weil am Rhein, Rudolf Koger, gemeinsam mit den Planern und den beteiligten Firmen den weiteren Rahmenterminplan abstecken konnten. "Wir freuen uns, dass wir heute mit Zuversicht dem Ende einer langen Planungs- und Bauphase entgegen sehen können", erklärte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Rudolf Koger sagte bezüglich des weiteren Zeitplans: "Noch liegt ein gutes Stück Weg vor uns und es erwartet uns noch einige Arbeit, aber ich gehe davon aus, dass die Inbetriebnahme der Tramlinie auf den Fahrplanwechsel vom 14. Dezember 2014 eingehalten werden kann."

    Bei der Linie 8 handelt es sich um den ersten grenzüberschreitenden Straßenbahnbau in Europa seit über 75 Jahren. Sie verbindet von der Endhaltestelle in Weil am Rhein auf der Brücke oberhalb des Bahnhofs aus die Stadt Weil am Rhein mit dem Zentrum von Basel. Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie sowie des Finanzsektors liegen genauso an der Linie 8 wie die Haltestellen Schifflände, Marktplatz, Barfüßerplatz, Theater, Bahnhof SBB und der Zoologische Garten. Die Linie 8 ist die in Basel am stärksten frequentierte Tramlinie.

    Spatenstich des Projektes war auf Schweizer Seite in Kleinhüningen am 6. Dezember 2008. Auf deutscher Seite war der Spatenstich am 18. März 2011. Die Linienführung auf deutscher Seite beinhaltete schwierige Knotenpunkte und umfangreiche Umbaumaßnahmen im Straßenraum. Dazu zählen der Umbau der Zollanlage in Friedlingen, der Kreisverkehrsplatz in der Hauptstraße, die Rampe für die eigene Gleisführung der Straßenbahn entlang der Hauptstraße mit einer bis zu vier Meter hohen Blocksteinmauer und das Queren der Bahnanlage der Deutschen Bahn AG mit 14 im Betrieb genutzten Gleisen. Auf der Schweizer Seite stellten namentlich der Verkehrsknotenpunkt Wiesendamm die neue Gärtnerstraßenbrücke und die drei ebenfalls neuen Hiltalingerbrücken über das Hafenareal besondere Herausforderungen für Planer und Ingenieure dar.

    Aktuell bereiten der Kanton Basel-Stadt, die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) und die Stadt Weil am Rhein die Programme der Eröffnungsfeier und des Tages der Inbetriebnahme für die Öffentlichkeit vor. Hierzu wird erst zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden können.
    Die ersten Straßenbahnen werden voraussichtlich ab Oktober 2014 auf der Strecke fahren. Dann beginnen die technische Abnahme, der Probebetrieb und die Einweisung des Fahrdienstpersonals.

    Badische Zeitung: http://www.badische-zeitung.de/weil-am-rhein/…mber-in-betrieb (30.05.2014)

  • Hier wieder ein paar Baustellenbilder aus Weil am Rhein von heute Abend.

    Mir ist aufgefallen, dass 3 Lichtsignale 4 Lampen haben (siehe Bild 6). Weiss jemand für was die unterste vierte Lampe ist? Wie man vielleicht auf dem Bild erkennen kann, zeigt sie anscheinend ein blaues Signal.

  • Es soll ein Tram für Pendler und kein «Einkaufsbähnli» werden

    Die neue Tramverbindung des 8er-Trams ins deutsche Weil am Rhein soll vor allem die Pendler vom Auto auf den öV bringen. Die Hauptmotivation sei nicht den Einkaufstourismus zu fördern.

    Im Vergleich zur Nordwestschweiz ist der öV-Anteil im grenzübergreifenden Verkehr gering. Liegt er im Schweizer Teil der Trinationalen Agglomeration Basel bei 37 Prozent, beträgt er in Deutschland ganze 17 Prozent und in Frankreich ist der Anteil noch kleiner. Ab dem 14. Dezember 2014, dem Tag der Inbetriebnahme der 8er-Tramverlängerung nach Weil am Rhein, soll das anders werden.

    Zur verbreiteten Kritik, das Tram würde doch nur den Einkaufstourismus fördern, sagt Benno Jurt, Leiter Mobilitätsplanung beim Basler Amt für Mobilität: «Das Tram ist ganz sicher kein Einkaufsbähnli. Das wäre auch nicht im Interesse von Basel.» Die Hauptmotivation für die Tramverlängerung wäre stattdessen, die Pendler zu motivieren, auf den öV umzusteigen. «Dass das Tram auch in umgekehrter Richtung genutzt wird, ist für die Gesamtnutzung doch positiv», kommentiert Jurt.

    Dabei ist ihm natürlich klar, dass Schweizer für Freizeitaktivitäten und insbesondere am Samstag zum Einkaufen mit dem Tram nach Weil kommen werden. Er rechnet aber damit, dass von den Pendlern ein grosser Teil vom Auto auf den öV umsteigen wird.

    Maximal täglich 5800 Fahrgäste

    Laut Zahlen aus einem Verkehrsmodell, das allerdings schon von 2005 stammt, ist für den schwächsten Abschnitt der Tramverlängerung mit täglich 3200 Fahrgästen und für den stärksten mit 5800 zu rechnen. «Je weiter nach aussen man kommt, desto geringer wird die Auslastung», sagt Jurt. Das sei auch für die Tramlinien in Basel so. Die Zahlen werden nach der Inbetriebnahme durch neue Fahrgasterhebungen überprüft.

    Dafür, dass die ursprünglich im Ratschlag angekündigte Park & Ride-Anlage in Weil am Rhein aufgrund des Widerstands der Stadt nicht zustande kommt, zeigt er Verständnis: «Die Idee ist, die Leute möglichst weit draussen schon auf den öV zu bringen.» So sei das Tram in Weil am Rhein ja mit der S-Bahn verknüpft. «Die Pendler können entweder mit der S-Bahn weiter bis zum Badischen Bahnhof fahren oder in Weil ins Tram umsteigen. Das ist insbesondere attraktiv für Leute, die im Kleinbasel in der Chemie arbeiten.»

    Dass die baden-württembergische Landesregierung sich aus Geldmangel gegen einen durchgängigen Viertelstundentakt auf der S-Bahnlinie von Freiburg nach Basel sträubt, macht Jurt keine grossen Sorgen. «Natürlich ist ein dichter Takt für einen Zubringer besser. Aber für deutsche Pendler ist ein Halbstundentakt schon relativ gut», sagt Jurt und fährt fort: «Wir arbeiten an einem trinationalen Angebotskonzept.» Von deutscher Seite sehe er durchaus die Bereitschaft eines Entgegenkommens.

    Grosser Effort, damit das GA gilt

    Hinsichtlich der Tarifgestaltung - der Anerkennung nicht nur des U-Abos, sondern auch von GA und Halbtax - mache man noch einmal einen «grossen Effort». «Für die Akzeptanz und Bequemlichkeit der Schweizer Kunden, wäre das begrüssenswert, für deutsche Pendler allerdings von geringerer Bedeutung.»

    Jurt ist überzeugt, dass das Tram intensivere Verbindungen zwischen Weil am Rhein und Basel schaffen wird. «Es hat eine höhere Akzeptanz, wird besser wahrgenommen und auch besser genutzt als ein Bus. Auch wenn man sich nur kurz in einer Stadt befindet, hat man das Tramnetz schnell verinnerlicht. Bei einem Bus ist die Hemmschwelle höher.»

    BZ: http://www.bzbasel.ch/basel/basel-st…erden-128059339 (10.06.2014)

  • Quelle: bz (MZ) vom 10.06.2014

    Kommentar: Interessant ist, dass die Schulungsfahrten mit Düwags erfolgt. Bekommen diese dann auch Bremslichter und Warnblinkanlage? (die Frage ist eher rhetorisch: Wohl kaum, aber denn och stellt sich dann die Frage, aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage mit solchen Fahrzeugen dennoch gefahren werden kann. Die Antwort dürfte dann wohl auch interessant in Bezug auf die Oldtimer sein).

  • Quelle: bz (MZ) vom 10.06.2014

    Kommentar: Interessant ist, dass die Schulungsfahrten mit Düwags erfolgt. Bekommen diese dann auch Bremslichter und Warnblinkanlage? (die Frage ist eher rhetorisch: Wohl kaum, aber denn och stellt sich dann die Frage, aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage mit solchen Fahrzeugen dennoch gefahren werden kann. Die Antwort dürfte dann wohl auch interessant in Bezug auf die Oldtimer sein).

    wird wohl eine befristete Spezialbewilligung sein.
    Bei den Combinos müsste man sich langsam mal sputen.

  • Aktueller Stand der Bauarbeiten:

    Gestern Nacht Fahrleitungsmontage bei Zoll auf Basler Seite, der Fahrdraht hing auf badischer Seite von Grenze bis Autobahnbrücke, beim stadtauswärtigen Gleis war er aber noch nicht ausgerichtet. Dazwischen fehlte(n) offensichtlich noch die Versorgunsleitung(en), es sind jedenfalls Aufhängevorrichtungen für weitere Drähte zu erkennen.
    Der Aussenbogen (Gleis von der Trambrücke zur Rampe) ist fertig einbetoniert.
    In der Schlaufe stehen bereits alle oder fast alle Fahrleitungsmasten
    In Kleinhüningen ist der Bau der Haltestelle in vollem Gang.

  • Ein weiteres Update von heute Nachmittag:

    Die doppelte Stromversorgungsleitung hängt jetzt kupferglänzend durchgehend vom Zoll bis zur Autobahnbrücke.

    Der Aussenbogen bei der Trambrücke hat eine Besonderheit: Es ist mit Rillenschienen ausgestattet und hat zusätzlich noch eine Zwangsschiene aus Vignolschienen, die einen allfällig entgleisten Wagen vor dem Absturz die Böschungs zur Lustgartenstrasse bewahren soll.

    In der Schlaufe liegt der äussere Gleisbogen zwischen den beiden (noch nicht vorhandenen) Weichen komplett ausgerichtet auf Moellons, lediglich die Schalung fehlt noch fürs einbetonieren.

    Die Vorlandbrücke ist weitgehend von Gerüsten und Verschalungen befreit und man kann von unten her langsam erahnen, wie es mal aussehen wird.

  • Gleisarbeiten für Tram auf der Leopoldshöhe fast abgeschlossen

    Vereinigung am Schienenstrang: Die Gleisarbeiten für die Tram auf der Leopoldshöhe sind fast abgeschlossen. Der Antrag für Dreizackabgang geht ans Eisenbahnbundesamt.

    WEIL AM RHEIN. Wie eine Schlange windet sich der Schienenstrang durch das Rund auf der Leopoldshöhe. Die mächtige Blocksteinmauer, die das Gelände zur Hangkante hin sichert, steht und nur noch wenige Meter fehlen, bis die Schienen sich mit denen auf der Bogenbrücke vereinigen. "Die Arbeiten bewegen sich voll im Zeitplan", sagt Kämmerer Rudolf Koger, der Leiter der Stadtwerke und fügt hinzu: "Sonst hätten wir nicht jetzt schon den 14. Dezember als Tag der Inbetriebnahme festgelegt."
    Auch die Turbulenzen in der Geschäftsleitung der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) haben sich nicht negativ auf die Bauarbeiten ausgewirkt, die Schweizer, die für das Verlegen der Schienen zuständig sind, arbeiten wie ein Uhrwerk. Wenn der Zusammenschluss an der Bogenbrücke erfolgt ist, müssen nur noch die Schienen auf der Vorlandbrücke verlegt werden. Koger und Tiefbauabteilungsleiter Axel Moick rechnen damit, dass das gesamte Gleisnetz bis Ende Juli fertig sein wird. Derweil haben unten in Friedlingen bereits die Arbeiten zur Installation der Oberleitungen begonnen.

    Oben auf der Leopoldshöhe stehen 15 Fahrleitungsmasten rund um die Wendeschleife, die einen Radius von 18 Metern hat. "Die Schweizer wären sogar in der Lage, einen Schienenradius von 15 Metern zu bauen, wir haben uns aber für 18 Meter entschieden, denn das entspricht den deutschen Vorschriften", erläutert Koger.

    Nach wie vor sind mit der Bahn umfangreiche Abklärungen zu treffen, dabei geht es zum einen um den Fahrleitungsbau, der mit dem Zugfahrplan abgestimmt werden muss, zum anderen um den Bau des sogenannten Dreizacks, von dem aus die Fahrgäste von der Trambrücke direkt über drei Stege auf die Bahngleise gelangen. In dieser Woche, so Koger, wird der Antrag beim Eisenbahnbundesamt eingereicht, der Chef der Stadtwerke rechnet mit einer Bearbeitungsfrist von zehn bis zwölf Monaten. Mit den Arbeiten könnte dann Anfang 2016 begonnen werden und noch im selben Jahr würde dann der erste Steg in Betrieb genommen.

    Längst fertig dagegen ist die massive Blocksteinmauer aus großen Sandsteinquadern, über die sich sogar schon die Natur freut. Unter anderem hat sich bereits ein Rotschwänzchenpaar dort zum Nisten eingefunden. Wie oft Vögel dort ihren Nachwuchs aufziehen können, ist indes ungewiss. Rudolf Koger erklärt auch, warum: "Die Blocksteinmauer ist nur eine provisorische Variante. Je nachdem, wie die Planungen für das Center an der Hangkante ausfallen, kann sie wieder zurückgebaut und durch andere Lösungen ersetzt werden."

    Badische-Zeitung: http://www.badische-zeitung.de/weil-am-rhein/…--86555012.html (24.06.2014)

  • Ich konnte mittlerweile in Erfahrung bringen, was die Funktion der vierten (blauen) Lampe an mehreren Lichtsignalen in Weil am Rhein sein wird: Sie dient dem Wagenführer zur Kontrolle, dass sein Tramzug an der Lichtsignalanlage angemeldet ist. ;)


    Ok, ..., analog dem "A" oder "S" bei den deutschen Betrieben. Wenn es dort nicht erscheint, heisst es aussteigen und "schlüsseln" ...